Ungaro pour L'Homme 1991 Eau de Toilette

Ungaro pour L'Homme (Eau de Toilette) von Emanuel Ungaro
Flakondesign Peter Schmidt
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8.0 / 10 61 Bewertungen
Ungaro pour L'Homme (Eau de Toilette) ist ein beliebtes Parfum von Emanuel Ungaro für Herren und erschien im Jahr 1991. Der Duft ist würzig-blumig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Fougère
Animalisch
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
PetitgrainPetitgrain BergamotteBergamotte LavendelLavendel ZitroneZitrone grüne Notengrüne Noten
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie GartennelkeGartennelke JasminJasmin RoseRose MuskatellersalbeiMuskatellersalbei
Basisnote Basisnote
TonkabohneTonkabohne MoschusMoschus AmberAmber EichenmoosEichenmoos

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.061 Bewertungen
Haltbarkeit
7.946 Bewertungen
Sillage
7.352 Bewertungen
Flakon
7.557 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 01.03.2024.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
MonsieurTest

39 Rezensionen
MonsieurTest
MonsieurTest
Top Rezension 37  
Üppig blumig-erdiges, fein geschliffenes Frühwerk des Meisters Demachy
Vor einem Monat wurde publik, dass der 72 jährige François Demachy sein Amt als Chef-Nase von Dior Parfums niederlegt. Und dass ihm Francis Kurkdjian in diesem bedeutenden Amt nachfolgen wird. Man muss kein Fan des entsetzlich erfolgreichen Sauvage sein, welches Demachy leider auch verantwortete, um sich gleichwohl Sorgen zu machen um die Pflege der großartigen, subtilen Chypre-Schätze der Dior-Geschichte, wenn diese nun unter der Obhut des für laute Düfte bekannten Kurkdjian (von Le Mâle bis Baccarat Rouge…) gestellt werden.

Vor seiner Zeit bei Dior war der aus der Parfumkapitale Grasse stammende Demachy schon bei Chanel (dort auch für Tiffany und Ungaro verantwortlich) Chef der Duftentwicklungen gewesen.

Schaut man sich sein Schaffen einmal im Verlauf an (was die wunderbare Parfumo-Datenbank aufs Schönste ermöglicht), so fällt auf, welch heftige Beschleunigung den Duft-Output der Häuser und Kreateure im Laufe seines Lebenswerk erfasste. Unter den 176 Demachy hier zugeschriebenen Düften finden sich dutzende von bedeutenden oder jung-klassischen Parfums: Dior Homme, Remakes des alten 'Eau Sauvages' als EdP, sowie zahlreiche, meist ganz gut gelungene Modernisierungen von Dior-Klassikern, zudem Neuschöpfungen ganzer Linien.

Durch seine Überarbeitungen konnte Dior wohl auch die Rechte vieler Duftkompositionen von den Zulieferern und ihren Nasen (etwa Christine Nagel für Givaudan) ins Inhouse-Parfuming von Dior zurückholen - und so noch ein wenig mehr Geld für den Eigentümer LVMH (und seinen Hauptaktionär Bernard Arnault) verdienen.

Zum Abschied Demachys möchte ich freilich kurz an seine beeindruckenden Anfänge erinnern. Mit großem Abstand ertüftelte er 1981 Chanels kerniges Antaeus, Tiffany pour Femme 1987, Chanels Avant-Gourmand 'Egoiste' sodann 1990. Ein Jahr später braute er ‚Soir de Paris‘ für Bourjois (den Chanel Ursprungs- und Mutterkonzern) gemeinsam mit Jacques Polge und eben dieses hier nun zu würdigende, weniger bekannte, gleichwohl großartige Ungaro pour L‘Homme. 5 Düfte mithin in 10 Jahren. Danach wurden es mehr und ab 2007 explodierte sein Output (näherhin vermutlich: der seines Teams, das unter seinem Namen publizierte…), nachdem er 2006 zu Diors Chefparfumeur ernannt worden war.

Ungaro pour L’Homme wirkt, wie auch die 1992 und 93 folgenden Ungaro pour L’Homme II und III, wie ein klassisch tiefes, aus vielen Zutaten rundgeschliffenes Parfum, das man eher unter den feinsten Powerhouses der 80ies verorten würde als in den blasseren, frischeren, synthetischeren und fruchtigeren 1990ern. Sei’s drum.
Demachy braute hier ein herzhaft kraftvolles, erdig grundiertes Herren-Blumengebinde. Welches ich damals eher zufällig als Beinahe-Parfumnovize in einem Geschenkgebinde mit Ungaro II beim Studium in Frankreich erwarb, welches ich zum Glück nie aufbrauchte und welches mir heute noch, gelegentlich benutzt, schöne Duftfreuden und Erinnerungen schenkt. Und welches ich womöglich auch erst heute, nach ein paar Jährchen intensiverer Parfum-Erkundung, so richtig und vollumfänglich zu schätzen vermag.

Obwohl es offiziel gar kein Patchouli enthält – aber doch mittelstark danach oder jedenfalls nach etwas ähnlich Erdigem duftet –, erinnerte es mich in den 90ern, so vermute ich heute, womöglich ein wenig zu sehr an die langsam alt werdende 70er Hippie-Erdigkeit und Blütenseligkeit. Der man damals tendenziell ins Elegantere entkommen wollte. Weswegen ich Ungaro in jenen Jahren eher selten trug – was mir nunmehr, Halleluja, zu erquicklichen Resten im Altflakon verhilft.
Heute kann man es rühmen und würdigen als ein voluminöses, elegantes Herrenparfum. Ein Parfum-Organismus rund um ein üppiges Blütenherz aus Nelken und Rosen, aus Jasmin und Lavendel, welche über einer feingemischten Amber-Moos-Moschus Basis ausdauernd und ernst konzertieren, kraftvoll wiewohl keineswegs dröhnend.

Es erinnert mich ein wenig an Guerlains ‚Heritage‘, mit dem Jean-Paul Guerlain ein Jahr nach Demachy, freilich in wohl vergleichbarer Manier, eine Art Feinschliff-Powerhouse erschuf. Sie zogen eine elegant komponierte Summa der 80er Jahre, nachdem diese nun parfumologisch definitiv im Orkus verschwanden.

Heute macht man solche vollnasigen Kraftpakte wohl kaum mehr, jedenfalls nicht im Designerbereich zu fairem Tarif, sondern höchstens noch in dunklen Nischen. Ach!

Hoffen wir, dass solche Klassiker der neueren Parfumgeschichte vielleicht einmal ähnlich feinsinnige Bewahrer und Sanftmodernisierer finden werden, wie François Demachy einer war an den Dior-Klassikern; oder wie es Thomas Fontaine für die (leider beerdigte) Heritage Collection des Hauses Patou vollbrachte.

Und freuen wir uns an den zirkulierenden Resten von Ungaro I und II oder am noch erhältlichen, wieder aufgelegten Ungaro III, ebenfalls aus Demachys nun wohl langsam zuende gehendem Wirken.
28 Antworten
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Cappellusman

358 Rezensionen
Cappellusman
Cappellusman
3  
Ja, schon sehr eigen...
... und ungemein komplex ist dieser Duft. Von seiner DNS her leicht als mit seinem Kollegen, Ungaro pour l'Homme II, verwandt erkennbar, indes noch eine Spur "härter".

Diesen hier habe ich, genau wie den "II", als Vintage-AS. Den "III" gibt es ja mittlerweile reformuliert für kleines Geld...

Hier wird man wirklich geradezu erschlagen bereits in der Kopfnote von einem Overkill an Akkorden, die alle um die Vorherrschaft kämpfen. Wenn sich die Nase später ein wenig sortiert hat, vermag man auch so etwas wie ein Konzept, ein Gesamtbild zu erriechen. Und dieses ist wahrlich düster, schwer, dunkel und mysteriös. Der vom geschätzten Kollegen Hordak gezogene Dracula-Vergleich paßt hier wirklich.

Ein keineswegs dezenter Duft, der den großen Auftritt will. Auch als AS überaus kräftig und mit heftiger Sillage, allerdings auch mit (nach Chanels "Pour Monsieur") der unpraktischten, weil größten Schüttöffnung aller Zeiten. Was da alles von dem guten Zeug im Waschbecken landet, es ist eine Schande...
0 Antworten
10
Duft
Skydive

1 Rezension
Skydive
Skydive
3  
Perfekt oder ...?
..dieser duft ist kaum zu überbieten....ich beschäftige mich seit ca. 1985 mit düften und muss sagen das ungaro wässerchen ist eines der edelsten dinge die ich je gerochen habe .....kopffrei , herzmuskel ...und topbasis ....in allen accorden der absolute wahnsinn ...an diesen tropfen kann kein heutiges allerlei wasser aber auch nur im entferntsten klingeln....der duft ist einzigartig ..unartig ....man(n) und frau die es riecht fühlt sich einfach in den arm genommen .....
0 Antworten
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Hordak

39 Rezensionen
Hordak
Hordak
Hilfreiche Rezension 15  
Dracula
Die erste Assoziation beim Riechen dieses feinen Duftes war "Graf", und zwar nicht der unsägliche glatzköpfige Graf, oder der geniale aber leicht wirre Graf Zahl, sondern der bekannte, und stilsichere Graf Dracula. Am besten verkörpert von Christopher Lee.

Warum diese Assoziation? Das zu beschreiben wird schwer, aber ich versuche mein Bestes. Wie viele der älteren, nicht mehr hergestellten Düfte der 80er und ersten Hälfte der 90er, ist auch Ungaros "Pour L'Homme" ein Gesamtkunstwerk, in dem sich mehrere Noten zu einer Gestalt vereinigen, bei welcher sich dann diese einzelnen Noten nur noch schwer identifizieren lassen. Zwei andere gute Beispiele für solche Düfte, die diesem hier in ihrer Aura und in einigen Noten sehr ähneln sind Chanels "Antaeus", mein Lieblingsduft, sowie Carons "Le Troisieme Homme". Gemeinsame Komponenten, die man mit Mühe erkennen kann, sind Lavendel, Rose, Nelke beziehungsweise Landnelke (Geranie) und Jasmin, welche alle drei Düfte sehr üppig und schwer, trotzdem aber elegant wirken lassen.

Was diese drei Düfte ebenfalls eint, ist meine Vorstellung, daß so Graf Dracula riechen würde, käme er einem denn nahe genug an den Hals. Ein komplexer, rubinroter, auf sexy schmutzige Art französischer Duft, der garantiert in Gothic Kreisen gut ankommen würde, obwohl er kein Patchouli besitzt.

Solche Designer Düfte gibt es heute einfach nur noch selten, diese Kombination von Noten ebenso. Das ist einfach out, was es für mich interessanter macht. "Pour L'Homme" ist übrigens Teil des Ungaro Triumvirats, gefolgt von den dann Ungaro II und III betitelten Düften. Jeder für sich ist genial, Nummer III wird noch hergestellt und ist ein kleiner Geheimtipp für Rosen und Alkohol Freunde, von diesen dreien ist aber der Erste eindeutig mein Favorit in seiner Komplexität. Sillage ist sehr stark, sie folgt einem wie ein langer schwarzer Umhang, und man kann sich mit diesem Duft als Graf fühlen, und sich den Hälsen schöner Frauen gerne nähern, ohne schmierig zu wirken. Der Duft wird seine Wirkung nicht verfehlen!

Flacon ist auch zeitlos schön, alle drei Ungaros haben dieselbe Flacon Form aber jeweils unterschiedliche Farben. Dieser hier ist aus dunkelrotem Glas, dunkelgrün marmorierter Kappe und goldenen Verzierungsleisten. Gefällt mir sehr gut! Einziger Kritikpunkt, und selten habe ich mich so darüber gewundert, ist die schlechte Haltbarkeit. Nach knapp 3 bis 4 Stunden ist kaum noch etwas zu bemerken, obwohl einen der Duft gerade in der Kopfnote mit seiner Stärke fast überwältigt.

Bei Ebay in Deutschland sowie Italien, Spanien und Frankreich ist der Duft noch erhältlich. Freunde der beiden genannten Düfte können bedenkenlos blind zugreifen.

Ungaro hat einen neuen Duft im Programm namens "For Him", und als ich die Noten las, war ich interessiert und sogar einiger Hoffnung, daß dabei etwas Gutes rauskommen könnte. Als ich den Flacon sah, musste ich mich übergeben und die Hoffnung schwand. Hoffen wir, daß "For Him" in punkto Komplexität und Wohlgeruch seinem Ahnen alle Ehre macht.
7 Antworten

Statements

9 kurze Meinungen zum Parfum
LuwaLuwa vor 2 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Harsch tief grüner
Herber Blütenkracher
Kantiger Fougere
Mit dunklem Moschus
Dennoch im Hintergrund
Oldschool Eleganz*
33 Antworten
MonsieurTestMonsieurTest vor 2 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Tief verwurzelt in den Wucht-Eighties,
Tief grün&erdig
Feingeschliffen blumig
Mit Nelke links & Rose rechts im Knopfloch
Männlich, elegant!
16 Antworten
ParfumAholicParfumAholic vor 1 Jahr
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Vintage-Version: Blüten-Opulenz, die würzig, grün-seifig & holzig unterlegt ist. Ein Kracher seiner Zeit, d. bei aller Power Eleganz hatte.
4 Antworten
Tony1106Tony1106 vor 1 Jahr
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Bunter Blumenstrauß aus vergangenen Zeiten. Ein Duft passend zu karottigen Jeans und Vokuhila, Brusthaar ala Magnum und TopGun.
1 Antwort
CaligariCaligari vor 3 Jahren
5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Grün, seifig und holzig mit erheblichem Blumenanteil. Nicht sehr einfallsreich oder gar natürlich.
0 Antworten
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