Curzon 1882 Cologne

Curzon (Cologne) von Geo. F. Trumper
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8.0 / 10 41 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Geo. F. Trumper für Herren, erschienen im Jahr 1882. Der Duft ist würzig-blumig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Chypre
Grün
Zitrus

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LavendelLavendel WacholderbeereWacholderbeere MandarineMandarine
Herznote Herznote
GartennelkeGartennelke JasminJasmin
Basisnote Basisnote
LabdanumLabdanum
Bewertungen
Duft
8.041 Bewertungen
Haltbarkeit
7.436 Bewertungen
Sillage
6.635 Bewertungen
Flakon
7.734 Bewertungen
Eingetragen von Pazuzu, letzte Aktualisierung am 21.04.2023.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
9  
Sehr überholt
Mein erster Eindruck: Weihrauch. Aber gerade Weihrauch soll hier nicht drin sein. Der Weihrauch Eindruck verfliegt auch etwas, und dann bleibt ein etwas scharfes Herrenparfum, nicht sehr frisch, eher leicht süß. Auch gibt es schöne, aber nicht sehr kräftige florale Noten. Von der Mandarine merke ich wenig, vom Lavendel nichts. Etwas Wacholder Würze mag tatsächlich drin sein.

Der Lederakkord ist zu spüren, begeistert mich aber nicht. Was bei Leder auch selten der Fall ist. Dass dieses Parfum bereits 1882 erschienen ist, glaubt man gerne. Seitdem hat es doch viele interessante Entwicklungen, aber auch Interpretationen des hier behandelten Themas gegeben. Wiederum ein Duft, der OK ist, den man benutzen kann, wenn er gerade irgendwo herumsteht. Aber nicht muss. Es fehlt einfach irgendwas, das diesen altertümlichen Duft als etwas Besonderes ausweisen könnte. Außerdem mag ich die enthaltene Schärfe nicht. In seiner Entwicklung wird Curzon dann ziemlich dunkel und auch etwas kratzig, sobald die floralen Noten abtreten, was ziemlich schnell geschieht. Nee, das ist nicht gut.

Es soll ja Leute geben, die Antik-Möbel sammeln. Aus dem gleichen Gedanken könnte sich die Anschaffung dieses Parfums rechtfertigen lassen.
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10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Konsalik

86 Rezensionen
Konsalik
Konsalik
Hilfreiche Rezension 11  
Die Lehre von der ewigen Wiederkehr
Das Lamento über sich ständig wiederholende Duftsignaturen in unserer Zeit hallt auf Parfumo an jeder Ecke wider - und das nicht zu unrecht. Die zum running gag gewordene Vermutung, dass alle großen Labels sich mittlerweile aus einem einzigen, riesigen, gut bewachten Tank bedienen, um ihre trölfzig verschieden Versionen des Immergleichen abfüllen zu können, entbehrt nicht einer gewissen Nachvollziehbarkeit. Auch die immer kürzer werdenden Intervalle der "Revivals" in Mode und (Pop-)Kultur ermüden; nicht zuletzt, da sie auf allgemeine Erschlaffungstendenzen zu verweisen scheinen.

Sind die Intervalle des Wiedererkennens hingegen länger als die Dauer einer Generation oder gar eines durchschnittlichen Menschenlebens, hebt sich die Augenbraue des Wiedererkennenden. Zyklisches scheint sich anzudeuten, Zusammenhänge, die der Verfügungsgewalt einzelner entzogen sind. Ein Anhauch fremdartiger Erhabenheit, den niemand anderes als Friedrich Nietzsche dem westlichen Publikum mit seiner Lehre von der "Ewigen Wiederkehr" (bzw. "Wiederkunft") zum ersten Mal entgegenwarf: Eher im Rahmen mystischer Schau, denn streng logischer Philosophie, entwarf er eine Vorstellung unserer Welt, in der sich alle Dinge und Muster in strenger, wenngleich im Einzelfall undurchschaubarer Abfolge wiederholen bzw. erneut aufscheinen und sichtbar werden. Wozu logischerweise auch die Duftvorlieben der Parfumeure gehören müssten. Und in der Tat: Das 1882 erschienene "Curzon Cologne" riecht deutlich nach den Achtziger Jahren - des 20. Jahrhunderts!

Nach dem Aufsprühen aus dem Probenzerstäuber dachte ich zunächst, ich hätte mich vergriffen und stattdessen meine Abfüllung von "Lapidus pour Homme" erwischt: Die leicht schwitzig-bissige (Labdanum!), gleichsam diffus frische "Sportlichkeit" erinnerte mich stark an diesen Klassiker der Powerhouse-Düfte. Die Ähnlichkeit ist dabei nicht auf einzelne Noten beschränkt, vielmehr erinnert (gerade in der ersten halben Stunde) die gesamte Abstimmung, die Zielrichtung der Komposition deutlich an Düfte jener Zeit: Stark würzig, leicht animalisch und dabei eigentümlich seifig-sauber. Erst nach einer ganzen Weile kommen typisch britische Duftkomponenten wie Gartennelke und der typische "Trumper-Kümmel" (hier nicht gelistet) in etwas frischerer, barbershop-typischerer Konfiguration zum tragen und mildern den 80s-Effekt ein wenig ab. Auch die - im Vergleich zu Bestien wie "Lapidus pour Homme" oder "Sex Appeal" - humanere Haltbarkeit und Sillage verweisen auf den alt-englischen Ursprung.

Seltsame Koinzidenz, wenngleich wohl weniger mystisch denn lustig: Im selben Jahr, als "Curzon Cologne" zum ersten Mal in die Regale des Trumper-Stammhauses in der Curzon Street eingeräumt wurde, erschien Nietzsches "Fröhliche Wissenschaft". In deren viertem Buch ("Sanctus Januarius"), im 341. Abschnitt, formuliert Nietzsche zum ersten Mal seinen Gedanken der ewigen Wiederkehr, um ihn in den folgenden Jahren zu einem der zentralen Aspekte seines Spätwerks auszuarbeiten. Welch nichtssagender Zufall!
3 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
10  
Very british indeed
Für mich als historisch interessierte Nase weckt ein Duft namens "Curzon" natürlich sofort enorme Neugier, scheint er doch nach Lord George Curzon benannt zu sein, dem bedeutenden britischen Adligen und Politiker, nacheinander höchst wirkungsmächtiger Vizekönig von Britisch-Indien, Lordsiegelbewahrer Seiner Majestät und Außenminister - und als solcher 1919/1920 "Erfinder" der "Curzon-Linie" mit ihrer langen und komplexen Geschichte (dies ist die mit geringen Abweichungen noch/erst/wieder heute gültige Ostgrenze Polens). Ein näherer Blick zeigt indes, dass das Cologne - wie anzunehmen ist unter gleichem Namen - seit 1882 existiert, und da war George Curzon erst 29 Jahre alt. Auch wenn er bereits mit 33 erstmals ins Unterhaus gewählt wurde (für die Tories natürlich), war dies wohl doch zu früh, um den seligen Herrn Trumper dazu zu bewegen, einen Duft nach ihm zu benennen. Und so bleibt die zwar historisch nicht ganz so spannende, aber viel plausiblere und genauso britische Namenserklärung, die DasguteLeben in seiner Rezension des Duftes angibt: Die Benennung nach der (vermutlich nach einem ebenfalls lordigen Vorfahren unseres Lords benannten) Curzon Street, dem Stammsitz dieses altehrwürdigen britischen Dufthauses Geo (auch dies eine Abkürzung für George!) F. Trumper.

Der Duft enttäuscht die aufgrund des Namens, der schönen, schlichten Verpackung und des ehrwürdigen Alters in ihn gesetzten Erwartungen nicht: Er begegnet überaus klassisch, sehr gefällig, ausgewogen, bisweilen durchaus mit kleinen Überraschungen, aber, sehr britisch-pragmatisch ganz frei von dunklen romantischen Abgründen. Der Auftakt ist beachtlich frisch, von einer unaufdringlichen, weit aufgefächerten Zitrik (Mandarine glaube ich gerne; wenn in der Pyramide aber Bergamotte oder Grapefruit gestanden hätte, hätte ich auch nicht sofort: "Lüge!" gerufen), aber genauso sehr auch durch eine eher schlichte, klare, nicht überladene Gewürzigkeit geprägt. Das ist erstmal angenehm, ansprechend, klassisch und sehr gentlemanlike. Bald dann tritt eine durchaus ein wenig besondere, ungewöhnliche, aber gleichwohl noch klassische Seifigkeit stärker in den Vordergrund (womit man mich persönlich immer ködern kann), und, wie es Fumikoff bereits in unnachahmlicher Präzision auf den Punkt gebracht hat ("florale Einsprengsel"), die ganze Zeit über streckt mal hier und mal dort ein reizendes englisches Blümchen sein Köpfchen nach hier und nach dort. Nach etwa zwei bis drei Stunden verläuft der Duft dann in einer aparten hellgrün-sanftgrauen Balsamik mit dem ein oder anderen Farbtüpferchen, und wenn man dann denkt, der Duft ist vorbei, schießt er für weitere zwei bis drei Stunden noch alle zehn Minuten einen Abschiedsgruß hinterher und ruft "hallo hier bin ich immer noch".

Bei "Curzon" soll es sich um einen klassischen Vertreter des Genres "Chypre" handeln. Ich muss zugeben, dass ich zwar inzwischen eine klare Vorstellung davon habe, was "Fougere" ist, aber mit dem Grundmuster "Chypre" noch nicht ganz klar komme. Die von mir bisher getesteten "chypre-artigen" Düfte rochen eigentlich immer ganz verschieden, den gemeinsamen Chypre-Nenner hab ich also noch nicht raus. "Curzon" allerdings ist für mich markant und einprägsam: ein Duft, den ich wiedererkennen würde. Ich werde ihn also wohl bis auf weiteres zu meinem persönlichen Chypre-Maßstab bestimmen.

Curzon ist kein Duft, den ich um jeden Preis haben muss, aber es ist ein schönes Cologne, eines, bei dem man sich freut, dass es schon fast 150 Jahre durchgehalten hat, und eines, das es wie ich finde wert ist, öfter als alle 4 Jahre hier mit einem Kommentar bedacht zu werden - weshalb ich diesen hier geschrieben habe, obwohl es Apicius und insbesondere "DasguteLeben" in ihren Kommentaren von 2010 und 2014 und Fumikoff in seinem kurzen Statement schon treffend porträtiert haben. Auf die nächsten 150 Jahre, old fellow, und Cheerio!
3 Antworten
9
Duft
DasguteLeben

132 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
Hilfreiche Rezension 11  
Geo F. Trumper, Curzon Street, Mayfair. Seit 1875 im Dienste des Gentleman
Das ehrwürdige Haus Geo. F. Trumper ist eines der letzten Territorien des alten Empire. Auch wenn man mit Linien wie GFT und Skye Zugeständnisse an den moderneren Geschmack macht sind Ambiente, Service, Austattung und Natur der Ladengeschäfte und Produkte doch zutiefst klassisch englisch. Curzon von 1882 ist einer der ältesten Trumper Düfte und nach der Geschäftsadresse, der Curzon Street in Mayfair, benannt, damals wie heute Heimat britischer Eliten, wo Bentleys, Maseratis, Aston Martins und andere Luxuskarossen Stoßtange an Stoßstange parken. Curzon ist ein ganz und gar klassisches Chypre für Herren, wie man es seit der aquatischen Revolution kaum mehr riecht. Sehr gut komponiert und von hochwertiger Qualität ist es ein schlagendes Argument für Nostalgiker, denen alles Frühere besser konveniert als die Gegenwart. Dezent, aber präsent, mit dem typischen Gentlemen's blend aus frisch-kräuterigen Kopfnoten, floralem Herz und balsamischer Basis, hier einer sehr trockenen Labdanum-Note. Ein feiner (idealerweise englischer) Anzug ist dazu Pflicht. Schön, dass es so etwas noch gibt!
4 Antworten
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
NotAmused

14 Rezensionen
NotAmused
NotAmused
Hilfreiche Rezension 4  
Rudolph-Köder
1882 - In London wird das Royal College of Music gegründet und Geo. F. Trumper kreiert das letzte Cologne der heutigen Trumper Collection. Die Entwicklung vom staubtrocken Marlborough über das ausgewogene Astor mündet hier in einen süß-würzigen Duft mit ordentlicher Abstrahlung.
Er startet herb-würzig, Lavendel und Wacholder haben kurz das Zepter in der Hand, werden aber spätestens nach einer halben Stunde von einer heftigen Ladung Jasmin überrollt. Dieser entwickelt sich auf meiner Haut so gut, dass ich ihn in Astor schon deutlich isolieren kann, hier bei Curzon dominiert er die restlichen Komponenten im Mittelteil komplett.
Auch die Basis später stellt sich für mich eher süß-harzig dar, auf jeden Fall unisex, wenn nicht sogar eher weiblich.
Das ganze Drumherum ist schwer greifbar, was wohl an der Menge der Zutaten liegt, die man dem Kleingedruckten auf der Packung entnehmen kann. Das hier nicht reformuliert wurde, erkennt man am dort aufgeführten Eichenmoos und Baummoos. Auch Coumarin steht recht weit oben. Alles in modernen Parfums undenkbar.
Dieser Duft passt meiner Meinung nach toll zur Adventszeit. Damit findet Rudolph mit der roten Schnüffelnase auf jeden Fall den Weg zu Ihnen.
2 Antworten

Statements

15 kurze Meinungen zum Parfum
BastianBastian vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Kann ja wohl nicht wahr sein!
Man(n) ist der gut!
Bisschen Seife
Oldscool Lavendel
Dezent Chyprig
Hosenträger aus Leder
Schiebermütze auf*
29 Antworten
GandixGandix vor 2 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Frisch
Krautig
Lavendel
Leicht seifig
Oldschool
Und very British
Das kann Mann tragen.
22 Antworten
JonasP1JonasP1 vor 3 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Wunderschöner, klassischer Herrenduft
Blumen sprießen nur wenige
Lila Felder
Goldener Sonnenaufgang
Grün, frisch, seifig
Was will man mehr?
27 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 4 Jahren
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Um mein Lagerfeuer tanzen
würzige Kräuter im Rauch
süße Mandarinen auch
Jasmin nur ein Hauch
die Glut hält mich warm über Stunden
12 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Für mich kein Chypre, sondern ein feingewürzter klassischer Herrenduft mit floralem Untergrund und feiner Seifigkeit. Unaufgeregt und gut.
6 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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