Force Majeure 1998

Force Majeure von Jacques Bogart
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7.5 / 10 36 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Jacques Bogart für Herren, erschienen im Jahr 1998. Der Duft ist würzig-süß. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Höhere Gewalt”.
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Duftrichtung

Würzig
Süß
Frisch
Blumig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
OzonOzon BergamotteBergamotte MinzeMinze AldehydeAldehyde
Herznote Herznote
ZimtblattZimtblatt GewürznelkeGewürznelke schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer JasminJasmin
Basisnote Basisnote
weißer Moschusweißer Moschus ZederZeder GuajakholzGuajakholz
Bewertungen
Duft
7.536 Bewertungen
Haltbarkeit
7.631 Bewertungen
Sillage
7.231 Bewertungen
Flakon
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Preis-Leistungs-Verhältnis
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Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 31.03.2023.

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Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Preis
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Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
ThomC

28 Rezensionen
ThomC
ThomC
Top Rezension 13  
Der waldgrüne Le Male für's Volk
Ich liebe ihn einfach, diesen merkwürdigen grünen Macker von Bogart. Verschoben isser, weil er zwischen den Stühlen verschiedener stilbildender Parfümjahrzehnten steht: 70er Seife, 80er Schulterpolsterbrachialität, 90er Moderne. Ein Zwitter, und doch so markant männlich, herb und abweisend. Einer, der nicht weiß wo er hingehört - und die bei Bogart wohl auch nicht, ihn aber unterm Radar weiterlaufen lassen, da ein paar versprengte Individualisten dem Force Majeure treu die Stange halten. Aber solch ein Duft erzählt mir Geschichten, und das mag ich.

Schon allein der Flakon: ein hässliches Entlein in Waldgrün. Die billig anmutende Plastikkappe in Silber verstärkt den optischen Ersteindruck - ein konfuser Stilmix, den Jahrzehnten stilistisch kaum zuortbar, aber so sympathisch, dass er als retrohafter Chabby-Chicler die Schranken der Stylepolizei wohlwollend passieren darf. Ein bisschen wie der alte VW-Käfer: der war nach klassischen Maßstäben auch nicht schön, bot aber mit liebenswürdiger Schlichtheit ein zeitloses Konzept, das man einfach mögen musste.

Force Majeure ist auf heutigen Parfümstraßen ein seltener aber günstiger Youngtimer aus Frankreich, der in Deutschland vermutlich nie populär war (auch weil vermutlich kaum ein Deutschländer diesen kryptischen Namen sauber aussprechen kann ---> "Ähm, Fohrschä Majöre oder so...."). Und rückblickend schon zu seinem Geburtsjahr 1998 auf anachronistischen Pfaden unterwegs war - wäre er in diesem Style zwanzig Jahre früher auf den Markt geworfen worden, hätte man ihn als typisches Ding der späten 70er gesehen. Aber so?

Er bleibt ein typisch französisches Nischenprodukt und erinnert wie seinerzeit Autos von Talbot: kaum sichtbar, aber stillschweigend in Ehren gehalten. (habe neulich erst eine kleine Werkstatt gesehen, die noch ein vergammeltes TALBOT Markenschild auf der Fassade hatte - einfach schön!)

Der Duft aber hat es in sich: Kantig, mit klarer rechtwinkligen Linienführung und herrlich unzeitgemäß. Wahnsinnig auffällig, dicht, ohne dass er sich um breiten Konsens schert. Breitbeinig und sanft grobschlächtig. Es ist das erschlagende Moos, der Waldboden, der Hauch von Waldmeister, eingeschnürt mit Akkorden von altem Leder. Im Fundament viel schwarzer nasser Pfeffer und zermalene schwarze (!) Kardamomkapseln. Dazu mit einer Sillage ausgestattet, die eine Wucht ist. Wäre es nicht so, wäre er kein echter Bogart. Passt also.

Klischeekopfbilder kommen hoch und solche Duftwolken unterstelle ich dem alt gewordenen Dorfmacho der 70er, schwarze Kunstlederjacken und bügelfalte in der mausgrauen Stoffhose, Gitanes-Fluppe griffbereit, der rote Mittagsburgunder im Glas, bussi hier, ça va bien dort. Ein grauhaariger, faltiger Jean-Paul Belmondo. Dieses vintage Lebensgefühl ist Force Majeure.

Mich erinnert er auch an Gaultiers Dauerbrenner "Le Male". der ein wenig älter ist. Beiden unterstelle ich mit ihrer derben würzig-grünen Minze eine entfernte Geistesverwandtschaft. Dennoch wirkt der Bogart stilistisch älter in allem, ist ungeschliffener und leckmichamarschiger. Er ist die trockene Spätsommerluft, der würzige beginnende Herbst. Der "Le Male" hingegen ist happy-lustiger Frühsommer. Passt.

Der Le Male ist der entfernte schillernde Onkel aus Amerika, zwar um tausend Ecken verwandt, aber seit mindestens 25 Jahren nicht gesehen. Während der Eine im gestreiftem Torsoflakon als exzentrischer Clubbingduft international Karriere machte und abhob, blieb der Andere mit beiden Beinen auf dem Boden der französischen Provinz und zieht seine Charme-Show im Café am Dorfplatz ab. Reicht auch. Man bleibt immer der Durchschnitt seines sozialen Umfeldes.

Ja, der Force Majeure ist - das fällt mir gerade auf - der Le Male fürs Volk, was ihn deswegen nicht schlechter macht. Ganz im Gegenteil. Während der Le Male mit überdrüssigem Kitsch gerne ins Prollige abdriftet mit einem Hauch Pariser internationaler Haute Couture, bleibt der Force Majeure von Anfang an ein gewollt grobschlächtiger Feingeist mit Wurstefingern. Ein Gérard Depardieu des Duftes. Versoffen, wild, und freiheitsliebend mit anti-opportunistischen Zügen - von außen billig, von innen markant. Seine Auffälligkeit ist sein Vorzug, denn selten hatte ich ein Parfüm dieser Preisklasse, was dermaßen mit Emotionsankern beladen ist, wie dieses.

*die Musik zum Duft "Force Majeure" von Tangerine Dream (1979)
6 Antworten
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Ajlen

122 Rezensionen
Ajlen
Ajlen
Hilfreiche Rezension 6  
Lass mich kurz überl...... Nein.
Auf den hier war ich sehr gespannt. Und ja, das ist wirklich mal was ganz anderes. Nur leider gefällt es mir so gar nicht. Und schön riechen kann ich mir den auch nicht.

Es handelt sich um eine eigentlich sehr interessante Kombination aus (ge)würzigem Grund mit minzig-frischem Aufbau. Darüber schwebt noch etwas wenig definierbares, irgendwo zwischen pudrigem Schleier und Synthi-Aquatik. Diese zimtartige Aquatik erinnert mich stark an Montblancs Présence (den ich nicht mag) und der süßwürzige und doch frische Anteil ist nah an Davidoffs Relax (den ich sehr gerne mag). Das klingt nicht nur chaotisch- es ergibt auch wirklich kein rundes Bild. Für mich riecht das von Anfang bis Ende total überladen und sehr, sehr unharmonisch. Interessant, anders und ungewöhnlich ist eben doch nicht immer gut.

Nun hab ich ihm mehrfach eine Chance gegeben. Es muss ja nicht immer die Liebe aus den ersten Blick sein. Aber schönriechen is hier wie gesagt irgendwie nicht. Eher im Gegenteil: je öfter ich ihn benutzt habe, desto unangenehmer wird er mir. Eine Premiere- das hatte ich so bislang noch nie.

Ob ich den behalten will? Lass mich kurz überl...... Nein.
2 Antworten
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Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Minigolf

2214 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
2  
"Hotspot" im Gletschereis
Wer hat schon mal erlebt, dass Düfte die Temperatur wechseln können? Auf diese Idee bin ich auch erst beim Schnuppern dieses extravaganten Parfums gekommen.
Um es einigermassen zu "verklickern" mag ich an ein Beispiel aus der Natur anführen.
Ein eiskalter Gletscher , gepaart mit einem Geysir, sprudelnd-zischend 100 Grad heisses Wasser pfudert aus einem Erdloch im ewigen Eis. Aus sicherem Abstand wärmend, aber die Füsse sind eiskalt.
Die MINZE macht's, dass "glutwürziger" Zimt und heissblütige Gewürznelke wie gekühlt erscheinen, um einem als "heisskalter" Aromen-Mix um die Nase zu streichen. Selbst die Hölzer wirken wie mit einem Puderhauch von Reif überzogen.
Auch umgekehrt könnte ich es ausdrücken....Minze und Bergamotte werden wie von Lava aus Gewürznelke und Zimt "übergossen", Hölzer geben ihr "rauchiges" Geflüster hinzu. und lassen einen unverkennbaren Duft-Cocktail entstehen, der für Jeden/Jede, der/die es leicht extravagant liebt, tragbar ist.
Auch der Trend zur "Nische" mag "Force Majeure" gegeben sein, ohne als "extremer Aussenseiterduft" zu gelten.
2 Antworten
5
Flakon
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8
Duft
Cappellusman

358 Rezensionen
Cappellusman
Cappellusman
6  
Pudrig-aquatische Würze
... oder auch ein pudrig-würziger Halbaquat. Vielleicht auch etwas anderes. Ja, die Düfte von Bogart machen es einem hinsichtlich ihrer Einordnung gewöhnlich nicht leicht. Da gibt es schwere Weihrauch-/Lederkracher ("Bogart" oder "One Man Show"), würzig-Oldschooliges ("Witness"), Süße bis zum Abwinken ("Story Red", "One Man Show Ruby Edition" oder auch "Bogart pour Homme") oder auch heftig Animalisches ("Furyo").

"Force Majeure" steuert in eine ganz andere Richtung. Auf den ersten Schnupperer gibt er sich mir gleich als Duft aus diesem Hause zu erkennen, wenn ihm auch trotz seines Namens (Höhere Gewalt) die ansonsten von Bogart gewohnte extreme Sillage und ultimative Ausdauer fehlt. Meine Einordnung als "halbaquatisch" ergibt sich aus dem Ozon gleich in der Kopfnote, das eine spürbare Salzigkeit vermittelt. Ernst und eher stoisch; da findet sich nichts von dem Frischeeindruck, den andere Aquatiker häufig verströmen. Im Herz wird er würziger, leicht pfeffrig, während der Drydown dann pudrige Elemente (wohl durch die Zeder und den Moschus) hinzufügt. Süße ist auch vorhanden, aber eher dezent. Alles insgesamt schön eingebunden und sorgfältig komponiert.

Besonders gefällt mir an "Force Majeure" (neben seiner wirklich spannenden Entwicklung), dass es ihm gelingt, eigenständig zu sein und zu bleiben, obwohl er doch eigentlich aus Akkorden zusammengesetzt ist, die sich auch bei zahlreichen anderen Düften finden lassen. Da hat sich der (hier leider unbenannte) Parfumeur bei der Mischung wahrlich etwas einfallen lasen. Erhältlich ist der Kollege übrigens (wie die meisten anderen Bogarts auch) zu einem fairen Preis aus Frankreich.
1 Antwort

Statements

14 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 8 Jahren
Höhere Gewalt? Was für ein Name für einen Duft! Pudrig, hell, würzig, holzig, rund. So gesehen eher sanfte Verführung als Force Majeure.
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Morpheus1Morpheus1 vor 6 Jahren
Etwas ganz Anderes und Besonderes. Würzig-floral-grün, minzig-frisch, metallisch holzig süß. Den riecht man so schnell kein 2.Mal,garantiert
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ThomCThomC vor 3 Jahren
Was für ein zu spät gekommener Brecher. Wäre der 20 Jahrefrüher erschienen, man würde ihn zu den großen Klassikern der 70er zählen. Top!
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AjlenAjlen vor 5 Jahren
Erinnert mich irgendwie an Relax, aber auch entfernt an Présence.

Davidoff und Montblanc haben angerufen. Sie wollen ihre Ideen zurück.
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MefunxMefunx vor 7 Jahren
Metallische Frische, fruchtige Gewürznelke, wärmende Zimtnote. Holzig, grün, zart floral, recht süß, weich gebettet. Bieder und entbehrlich.
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