La Belle Jean Paul Gaultier 2019
32
Top Rezension
Ist Jasmin schon gegangen?
Vermutlich kennt Ihr es alle, wenn auf einer Familienfeier, einer Party, einer Klassenreise, einem Meeting - eben in einer wie auch immer gearteten Gesellschaft - eine bestimmte Person den Raum verlässt und alle atmen auf. Jetzt kann man sich zurücklehnen, jetzt kann man entspannen, jetzt kann man in Ruhe das Treffen genießen oder sich endlich dem wirklichen Anliegen zuwenden. Die nun abwesende Person hat eine separierende Störenergie mitgebracht, die auf irgendeine Art die Gemeinschaft daran gehindert hat, ihre Linie zu finden, ihr Gleichgewicht. Und man weiß oftmals nicht einmal genau, wieso. Man merkt nur: Jetzt wo sie weg ist, wird alles so viel leichter.
In Parfums heißt diese Störenergie bei mir oftmals Jasmin oder Orangenblüte.
Wie oft in den letzten bestimmt 15 Jahren habe ich bei Gelegenheit einen Testsprüher aus einem der typischen Gaultier-Torsos genommen, nur um erneut in Ambivalenz zu geraten: Es ist eigentlich ein wunderschöner Duft, aber... Wie oft war ich fast davor, ihn zu kaufen, weil er so schön war. Doch das jeweilige Aber wog dann doch zu schwer. Und bei der nächsten Gelegenheit, beim nächsten Parfumeriebesuch begann dasselbe von vorn. Oh, wie toll, aber....Alle hatten eine Note, die sich auf meiner Haut unangenehm stechend entwickelte, meist Jasmin oder Orangenblüte.
Und nun dieser. Ohne jegliches Weißblüherstechen, ohne aufdringliches Kunstholz, ohne vergoren wirkende Fruchtsäure, ohne erstickenden Moschus oder verkokelt bissige Süße.
Alle Chaosbringer und Nervensägen haben die Party verlassen. Ich lehne mich zurück und genieße. Ich genieße nicht nur den Abend, sondern den ganzen Tag in der harmonischen Gesellschaft von würzigen, gemischten Früchten, frisch und freundlich; eingelegt in dezent gebrannte, süße Vanillemandeln, weich und durch die fehlende Säure betörend milde, dabei doch intensiv.
So ist es eben, wenn die Träger von Störenergie nicht mehr dabei sind: Alles geht mit Leichtigkeit, ruhig und ausgeglichen und gleichzeitig wird der Abend intensiver, echter, man kommt in eine Ruhe, in der die Kraft liegt. Und das, diese Harmonie, dieser selbstverständliche, intensive Flow, bei dem alles, aber auch alles reibungslos passt, das ist dann das Besondere. Eine beglückende Erfahrung.
In Parfums heißt diese Störenergie bei mir oftmals Jasmin oder Orangenblüte.
Wie oft in den letzten bestimmt 15 Jahren habe ich bei Gelegenheit einen Testsprüher aus einem der typischen Gaultier-Torsos genommen, nur um erneut in Ambivalenz zu geraten: Es ist eigentlich ein wunderschöner Duft, aber... Wie oft war ich fast davor, ihn zu kaufen, weil er so schön war. Doch das jeweilige Aber wog dann doch zu schwer. Und bei der nächsten Gelegenheit, beim nächsten Parfumeriebesuch begann dasselbe von vorn. Oh, wie toll, aber....Alle hatten eine Note, die sich auf meiner Haut unangenehm stechend entwickelte, meist Jasmin oder Orangenblüte.
Und nun dieser. Ohne jegliches Weißblüherstechen, ohne aufdringliches Kunstholz, ohne vergoren wirkende Fruchtsäure, ohne erstickenden Moschus oder verkokelt bissige Süße.
Alle Chaosbringer und Nervensägen haben die Party verlassen. Ich lehne mich zurück und genieße. Ich genieße nicht nur den Abend, sondern den ganzen Tag in der harmonischen Gesellschaft von würzigen, gemischten Früchten, frisch und freundlich; eingelegt in dezent gebrannte, süße Vanillemandeln, weich und durch die fehlende Säure betörend milde, dabei doch intensiv.
So ist es eben, wenn die Träger von Störenergie nicht mehr dabei sind: Alles geht mit Leichtigkeit, ruhig und ausgeglichen und gleichzeitig wird der Abend intensiver, echter, man kommt in eine Ruhe, in der die Kraft liegt. Und das, diese Harmonie, dieser selbstverständliche, intensive Flow, bei dem alles, aber auch alles reibungslos passt, das ist dann das Besondere. Eine beglückende Erfahrung.
21 Antworten


Entspannungspokal.
Ich kenne das mit dem Störfaktor in Parfum auch - ist bei mir mit zu süßer Neroli-Note oder TU!BE!RO!SE! so. Glückwunsch zum Beglücksein. *mitfreu*