23.01.2011 - 15:01 Uhr

Apicius
1107 Rezensionen

Apicius
Top Rezension
17
Understatement Nummer Zwo
Vintage ist das zweite Herrenparfum von John Varvatos, und wie sein Vorgänger ist es ein klassisch anmutender, konservativer Duft. Auf der Varvatos Webseite wird er beschrieben als „assertive spice combined with a warm leathery Background“ - und genau das trifft es zumindest auf den ersten Blick.
Verwirrend hingegen sind die Duftpyramiden, die sich je nach Quelle etwas unterscheiden. Osmoz.com zum Beispiel hat folgendes veröffentlicht:
Top: Rhubarb, Quince, Absinthe, Spicy notes
Middle: Lavender, Cinnamon Leave, Jasmine, Orris, Fir Balsam
Base: Patchouli, Oak Moss, Tonka Bean, Tobacco, Suede Accents
Wo kommen diese Angaben eigentlich her? Sorgt die Marke selber für Verwirrung, indem sie den Handel ständig anders informiert? Soll gar die Konkurrenz aufs Glatteis geführt werden?
Vergessen wir das besser und versuchen wir, Vintage mit der eigenen Nase zu erschließen. Ich beispielsweise rieche im Kopf statt des üblichen zitrischen Einerleis eine an Ananas erinnernde, fruchtige Note. Das wäre zwar ungewöhnlich, ist aber zurückhaltend genug ausgeführt, um nicht abstoßend zu wirken.
Schnell geht es weiter in Richtung eines hellen Gewürzdufts. Das ist eine Richtung, die mir persönlich nicht so gefällt. In diesem Spektrum kommt oft eine muskatartige, bittere Note vor, die ich überhaupt nicht mag. Leider ist die hier auch drin, wenn auch nur in Spuren. Überhaupt scheut Herr Flores-Roux eine eindeutige Aussage, genau wie schon beim Vorgänger. Daher kann man Vintage einfach nichts übel nehmen, denn in keine Richtung entwickelt sich dieses Parfum ausgeprägt. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Vintage bei irgend jemandem auf extreme Ablehnung stoßen könnte. Wiederum haben wir es mit der Idee des Herrenparfums „an sich“ zu tun.
Nach etwa einer Stunde ist die Basis erreicht. Die Gewürznoten treten ab. Was jetzt noch bleibt, ist ein zurückhaltend bitterer Akkord, der nur sehr bedingt an Wildleder erinnert. Ein wenig wirkt es wie Zigarettenasche; vielleicht soll das mit „Tabak“ gemeint sein. Von der Fruchtnote sind immer noch minimale Reste vorhanden, und mit einer kühlen, dezenten Frische marschiert Vintage ein wenig in Richtung Sport-Duft - aber eben nur ein wenig!
Tja, alles zusammen ist gut, vor allem, wenn man den Preis bedenkt. 75 ml sind derzeit schon für unter 50 € erhältlich! Wie schon sein Vorgänger ist Vintage nichts für Freunde der lauten, extremen Parfums. Und ob man Gewürznoten mag oder nicht - darauf kommt es eigentlich gar nicht an, denn alles ist viel zu unverbindlich angelegt, um stören zu können.
Tatsächlich ist Vintage ein Parfum, mit dem man kaum etwas falsch machen kann: somit bestens geeignet als Geschenk bei Unkenntnis besonderer Duftvorlieben. Vintage ist als Alltagsduft brauchbar, angenehm und empfehlenswert. In meiner Sammlung würde Vintage freilich das Dasein eines Mauerblümchens führen, ich habe keinen Bedarf!
Verwirrend hingegen sind die Duftpyramiden, die sich je nach Quelle etwas unterscheiden. Osmoz.com zum Beispiel hat folgendes veröffentlicht:
Top: Rhubarb, Quince, Absinthe, Spicy notes
Middle: Lavender, Cinnamon Leave, Jasmine, Orris, Fir Balsam
Base: Patchouli, Oak Moss, Tonka Bean, Tobacco, Suede Accents
Wo kommen diese Angaben eigentlich her? Sorgt die Marke selber für Verwirrung, indem sie den Handel ständig anders informiert? Soll gar die Konkurrenz aufs Glatteis geführt werden?
Vergessen wir das besser und versuchen wir, Vintage mit der eigenen Nase zu erschließen. Ich beispielsweise rieche im Kopf statt des üblichen zitrischen Einerleis eine an Ananas erinnernde, fruchtige Note. Das wäre zwar ungewöhnlich, ist aber zurückhaltend genug ausgeführt, um nicht abstoßend zu wirken.
Schnell geht es weiter in Richtung eines hellen Gewürzdufts. Das ist eine Richtung, die mir persönlich nicht so gefällt. In diesem Spektrum kommt oft eine muskatartige, bittere Note vor, die ich überhaupt nicht mag. Leider ist die hier auch drin, wenn auch nur in Spuren. Überhaupt scheut Herr Flores-Roux eine eindeutige Aussage, genau wie schon beim Vorgänger. Daher kann man Vintage einfach nichts übel nehmen, denn in keine Richtung entwickelt sich dieses Parfum ausgeprägt. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass Vintage bei irgend jemandem auf extreme Ablehnung stoßen könnte. Wiederum haben wir es mit der Idee des Herrenparfums „an sich“ zu tun.
Nach etwa einer Stunde ist die Basis erreicht. Die Gewürznoten treten ab. Was jetzt noch bleibt, ist ein zurückhaltend bitterer Akkord, der nur sehr bedingt an Wildleder erinnert. Ein wenig wirkt es wie Zigarettenasche; vielleicht soll das mit „Tabak“ gemeint sein. Von der Fruchtnote sind immer noch minimale Reste vorhanden, und mit einer kühlen, dezenten Frische marschiert Vintage ein wenig in Richtung Sport-Duft - aber eben nur ein wenig!
Tja, alles zusammen ist gut, vor allem, wenn man den Preis bedenkt. 75 ml sind derzeit schon für unter 50 € erhältlich! Wie schon sein Vorgänger ist Vintage nichts für Freunde der lauten, extremen Parfums. Und ob man Gewürznoten mag oder nicht - darauf kommt es eigentlich gar nicht an, denn alles ist viel zu unverbindlich angelegt, um stören zu können.
Tatsächlich ist Vintage ein Parfum, mit dem man kaum etwas falsch machen kann: somit bestens geeignet als Geschenk bei Unkenntnis besonderer Duftvorlieben. Vintage ist als Alltagsduft brauchbar, angenehm und empfehlenswert. In meiner Sammlung würde Vintage freilich das Dasein eines Mauerblümchens führen, ich habe keinen Bedarf!
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