25.04.2023 - 05:12 Uhr
Pollita
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Pollita
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Waschpulver heute. Oder Europaletten zum Aufsprühen
Vor 30 bis 40 Jahren, da duftete Waschpulver häufig nach Weihrauch. Ich wähnte mich unmittelbar wieder in kuscheligen, warmen Betten, als ich zum ersten Mal einen Passage d’Enfer schnuppern durfte. Weichspüler, der duftete damals häufig nach Orangenblüten. Nicht verwunderlich, dass ein Parfum wie Classique mich auf den ersten Schnupperer verzückt hatte und ich diesen Duft bis heute liebe. Dieser Orangenblütenduft verbreitete sich bei uns im ganzen Haus, wann immer meine Mutter Vorhänge gewaschen hatte.
Doch irgendwann kam leider der Tag, da dufteten Waschmittel und Weichspüler nicht mehr so schön. Die Parfümierung wurde dumpfer, synthetischer. Wo war diese strahlende Sauberkeit, diese Ahnung von Frühling hin, die ich aus der Kindheit kannte? Anscheinend total out. Denn in der Waschmittelabteilung riechts heute für mich tatsächlich ein bisschen wie im Baumarkt. Ich denke an Pressspanschränke. An das Sägen beim Holzzuschnitt. An Europaletten. Hier bei uns in der Gegend gibt es ein Werk. Auch da riechts so. Was zum Geier hat das mit Waschmittel und Sauberkeit zu tun?
Ja, das ist ein Grund, weshalb ich mit vielen Sauberdüften heute so meine Schwierigkeiten habe. So auch mit Musc Pallas. Nach all den positiven Statements habe ich mich so sehr auf die Abfüllung gefreut. Und als sie gestern endlich kam, war ich wieder einmal enttäuscht. Nach einem zart süßlichen Auftakt, bei dem ich in erster Linie eine leicht pudrige Iris wahrnehme, driftet der Duft genau in diese für mich so ungeliebte Richtung. Ich rieche Holz. Billiges, verarbeitetes, mit Chemikalien behandeltes Holz. Darunter freilich noch ein Hauch Irispuder und vielleicht auch ein wenig Frucht, wofür es meines Erachtens schon etwas mehr Vorstellungskraft braucht, aber in erster Linie riecht dieser Duft für mich nach Holz. Und nicht zart und flüchtig, wie von so vielen anderen wahrgenommen, sondern mit einer Sillage, die sich buchstäblich gewaschen hat.
Ich habe lange gegrübelt, wo dieses Holz wohl herkommt. Nach Rücksprache mit einer lieben Parfuma, die den Duft auch bereits getestet hatte, fiel auch bei mir der Groschen: Ambrette. Wobei ich nicht ausschließe, dass wir hier evtl. auch noch Javanol, Cashmeran oder andere künstliche Hölzer haben. Duftpyramiden lügen manchmal so sehr. Und das macht mich hier schon ein wenig traurig, denn dieser Duft las sich so zauberhaft.
Wer diesen Waschpulver-Holz-Duft mag, könnte an Musc Pallas tatsächlich seine Freude haben. Er geht ein wenig in die Richtung der Narcisos, wobei ich fast noch mehr Ähnlichkeit mit La Ravissante ausmache, da auch dieser eine süße Komponente hat. In Gedanken bin ich bei Axiomatiques Französischunterricht, Madame lave-tout (Danke mein Bester), die ihren Mann letzten Endes in die Trommel stopft. So konnte ich dann doch noch ein bisschen lachen und das Ganze mit Fassung tragen, bevor ich erneut unter die Dusche gesprungen bin.
Bei der lieben Ivy75 bedanke ich mich für das Sharing und die Testmöglichkeit.
Doch irgendwann kam leider der Tag, da dufteten Waschmittel und Weichspüler nicht mehr so schön. Die Parfümierung wurde dumpfer, synthetischer. Wo war diese strahlende Sauberkeit, diese Ahnung von Frühling hin, die ich aus der Kindheit kannte? Anscheinend total out. Denn in der Waschmittelabteilung riechts heute für mich tatsächlich ein bisschen wie im Baumarkt. Ich denke an Pressspanschränke. An das Sägen beim Holzzuschnitt. An Europaletten. Hier bei uns in der Gegend gibt es ein Werk. Auch da riechts so. Was zum Geier hat das mit Waschmittel und Sauberkeit zu tun?
Ja, das ist ein Grund, weshalb ich mit vielen Sauberdüften heute so meine Schwierigkeiten habe. So auch mit Musc Pallas. Nach all den positiven Statements habe ich mich so sehr auf die Abfüllung gefreut. Und als sie gestern endlich kam, war ich wieder einmal enttäuscht. Nach einem zart süßlichen Auftakt, bei dem ich in erster Linie eine leicht pudrige Iris wahrnehme, driftet der Duft genau in diese für mich so ungeliebte Richtung. Ich rieche Holz. Billiges, verarbeitetes, mit Chemikalien behandeltes Holz. Darunter freilich noch ein Hauch Irispuder und vielleicht auch ein wenig Frucht, wofür es meines Erachtens schon etwas mehr Vorstellungskraft braucht, aber in erster Linie riecht dieser Duft für mich nach Holz. Und nicht zart und flüchtig, wie von so vielen anderen wahrgenommen, sondern mit einer Sillage, die sich buchstäblich gewaschen hat.
Ich habe lange gegrübelt, wo dieses Holz wohl herkommt. Nach Rücksprache mit einer lieben Parfuma, die den Duft auch bereits getestet hatte, fiel auch bei mir der Groschen: Ambrette. Wobei ich nicht ausschließe, dass wir hier evtl. auch noch Javanol, Cashmeran oder andere künstliche Hölzer haben. Duftpyramiden lügen manchmal so sehr. Und das macht mich hier schon ein wenig traurig, denn dieser Duft las sich so zauberhaft.
Wer diesen Waschpulver-Holz-Duft mag, könnte an Musc Pallas tatsächlich seine Freude haben. Er geht ein wenig in die Richtung der Narcisos, wobei ich fast noch mehr Ähnlichkeit mit La Ravissante ausmache, da auch dieser eine süße Komponente hat. In Gedanken bin ich bei Axiomatiques Französischunterricht, Madame lave-tout (Danke mein Bester), die ihren Mann letzten Endes in die Trommel stopft. So konnte ich dann doch noch ein bisschen lachen und das Ganze mit Fassung tragen, bevor ich erneut unter die Dusche gesprungen bin.
Bei der lieben Ivy75 bedanke ich mich für das Sharing und die Testmöglichkeit.
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