30.07.2016 - 08:21 Uhr
Jazzbob
119 Rezensionen
Jazzbob
Top Rezension
21
Den Single Malt im Ledersessel genießen
Abseits von der Bar sitzt der Gentleman im schwarzen Anzug in einer dunklen Ecke des Lokals. Alleine hat er es sich im Ledersessel bequem gemacht. Der verrauchte Jazzclub füllt sich so langsam. In wenigen Minuten ist es so weit und sein Solo-Auftritt am Klavier naht. Vorher gönnt er sich noch einen guten, schottischen Tropfen: 12 Jahre im Sherryfass gereift, dezent fruchtig, voll im Geschmack durch holzige und rauchige Aromen, dabei nicht zu torfig. Im Hintergrund läuft gerade Trane's "Wise One" (https://vimeo.com/7076036) – ein Klassiker des viel zu früh verstorbenen Saxophonisten. Als der Song vorbei ist, wird es still und er begibt sich im dumpfen Licht des Raumes ans Klavier und beginnt die ersten Töne zu spielen...
Private Label ist der Duft, der diese Szene bestens zusammenfasst. Altes Leder, trockene Hölzer, das rauchig-harzige Labdanum und eine leicht whisky-artige Note verbinden sich zu einer dunklen, rauen und doch eleganten Melange. Teer und Abgase rieche ich hier keine und trotzdem hat es diese Schöpfung von Jovoy in sich – sie ist nur etwas für 'echte Männer'. (Es sei natürlich jeder und jedem selber überlassen, Private Label zu tragen.)
Wie in meinem Statement schon geschrieben, könnte Private Label zwischen "Timbuktu" und "Oud Imperial" eingeordnet werden. Während Ersterer die frischere Variante mit menthol-artig kühlem Rauch darstellt, für die es von mir 10/10 Punkten gibt, geht Letzterer noch weiter und wird zum brachialen Alphatier durch seine Reminiszenz an Kräuterlikör. Insofern dürfte klar sein, dass Private Label kein Kuschelduft ist, aber die Grenze des für die meisten Tragbaren nicht überschreitet.
Zur Duftkomposition sei gesagt, dass ich es schon erstaunlich finde, wie hier Noten zusammengefügt werden, die es alle in sich haben und sonst eher als Basis Verwendung finden. Keine zitrische oder feinwürzige Kopfnote, nichts Florales und auch keine intensive Süße begegnet einem hier. Und doch wirkt Private Label so fein ausbalanciert und edel, dass man wahrhaft von einer großartigen Kreation sprechen muss. Haltbarkeit und Sillage fallen entsprechend kräftig aus. Einzig der Anlass sollte gut überlegt sein: Zum ersten Date würde ich ihn genauso wenig tragen wie im Hochsommer; sparsam eingesetzt, taugt er aber auch als Businessduft.
Private Label ist der Duft, der diese Szene bestens zusammenfasst. Altes Leder, trockene Hölzer, das rauchig-harzige Labdanum und eine leicht whisky-artige Note verbinden sich zu einer dunklen, rauen und doch eleganten Melange. Teer und Abgase rieche ich hier keine und trotzdem hat es diese Schöpfung von Jovoy in sich – sie ist nur etwas für 'echte Männer'. (Es sei natürlich jeder und jedem selber überlassen, Private Label zu tragen.)
Wie in meinem Statement schon geschrieben, könnte Private Label zwischen "Timbuktu" und "Oud Imperial" eingeordnet werden. Während Ersterer die frischere Variante mit menthol-artig kühlem Rauch darstellt, für die es von mir 10/10 Punkten gibt, geht Letzterer noch weiter und wird zum brachialen Alphatier durch seine Reminiszenz an Kräuterlikör. Insofern dürfte klar sein, dass Private Label kein Kuschelduft ist, aber die Grenze des für die meisten Tragbaren nicht überschreitet.
Zur Duftkomposition sei gesagt, dass ich es schon erstaunlich finde, wie hier Noten zusammengefügt werden, die es alle in sich haben und sonst eher als Basis Verwendung finden. Keine zitrische oder feinwürzige Kopfnote, nichts Florales und auch keine intensive Süße begegnet einem hier. Und doch wirkt Private Label so fein ausbalanciert und edel, dass man wahrhaft von einer großartigen Kreation sprechen muss. Haltbarkeit und Sillage fallen entsprechend kräftig aus. Einzig der Anlass sollte gut überlegt sein: Zum ersten Date würde ich ihn genauso wenig tragen wie im Hochsommer; sparsam eingesetzt, taugt er aber auch als Businessduft.
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