06.08.2023 - 06:36 Uhr
Aspasia0
53 Rezensionen
Aspasia0
5
Das göttliche Parfum?
Der US-Schriftsteller Tom Robbins beginnt seinen Roman "Pan Aroma" mit folgenden Worten:
"Die Rote Bete ist das intensivste aller Gemüse. Zugegeben, der Rettich ist aufregender, aber das Feuer des Rettichs ist ein kaltes Feuer, ist das Feuer der Unzufriedenheit, nicht das der Leidenschaft. Tomaten sind immerhin lebhaft frisch, aber Tomaten werden durchzogen von einem Hauch Frivolität. Rote Beten sind todernst."
Die Rote Bete oder auch rote Rübe, Rande, Rätech, Rahne, Rauna, Rana, Rohne, Rone, Ronen, Randig, Randich oder Rohna genannt. Ein ernstes Gemüse? Durchaus. Sie ist erdig und oft unspektakulär, etwas, was Menschen im Winter aßen, weil kaum etwas anderes da war, ein Bauerngemüse. Rote Bete mag intensiv sein, aber sie fällt nicht auf.
Das trifft auch auf Musc Amarante zu. Der Duft ist individuell, etwas, was nicht jeder trägt, aber er bedrängt niemand. Ich muss gestehen, dass ich Rote Bete hauptsächlich eingelegt aus dem Glas kenne und daher gar nicht weiß, wie die eigentliche Rübe riecht (Notiz an mich: Unauffällig im Supermarkt dran schnuppern, ohne dass einen die Leute für blöd halten), aber ich glaube einfach mal einen Vortestern, dass das, was ich da als angenehm erdig und bodenständig, mit leichter unaufdringlicher Süße wahrnehme, die Rote bete ist. Diese bleibt auch die ganze Zeit über präsent, wird aber zum Ende hin immer mehr von einer sanften, ebenfalls unaufdringlichen Süße umschmeichelt.
Das Parfum ist ein Understatement, aber ein gelungenes! Es riecht nach Bodenständigkeit, elegante Bescheidenheit, kurz nach jemand, der mit sich und der Welt im Reinen ist. Der zufrieden ist, ohne dies in die Welt hinausschreien zu müssen. In dem eingangs erwähnten Roman "Pan Aroma" geht es um die Suche nach dem Rezept eines göttlichen Parfums und die Rote Bete spielt als Komponente dabei eine entscheidende Rolle. Und vielleicht liegt grade in dieser "ernsten Bodenständigkeit" der roten Bete die Göttlichkeit, denn ich denke, die Welt wäre wohl ein besserer Ort, wenn wir alle ein bisschen mehr wie Musc Amarante wären.
"Die Rote Bete ist das intensivste aller Gemüse. Zugegeben, der Rettich ist aufregender, aber das Feuer des Rettichs ist ein kaltes Feuer, ist das Feuer der Unzufriedenheit, nicht das der Leidenschaft. Tomaten sind immerhin lebhaft frisch, aber Tomaten werden durchzogen von einem Hauch Frivolität. Rote Beten sind todernst."
Die Rote Bete oder auch rote Rübe, Rande, Rätech, Rahne, Rauna, Rana, Rohne, Rone, Ronen, Randig, Randich oder Rohna genannt. Ein ernstes Gemüse? Durchaus. Sie ist erdig und oft unspektakulär, etwas, was Menschen im Winter aßen, weil kaum etwas anderes da war, ein Bauerngemüse. Rote Bete mag intensiv sein, aber sie fällt nicht auf.
Das trifft auch auf Musc Amarante zu. Der Duft ist individuell, etwas, was nicht jeder trägt, aber er bedrängt niemand. Ich muss gestehen, dass ich Rote Bete hauptsächlich eingelegt aus dem Glas kenne und daher gar nicht weiß, wie die eigentliche Rübe riecht (Notiz an mich: Unauffällig im Supermarkt dran schnuppern, ohne dass einen die Leute für blöd halten), aber ich glaube einfach mal einen Vortestern, dass das, was ich da als angenehm erdig und bodenständig, mit leichter unaufdringlicher Süße wahrnehme, die Rote bete ist. Diese bleibt auch die ganze Zeit über präsent, wird aber zum Ende hin immer mehr von einer sanften, ebenfalls unaufdringlichen Süße umschmeichelt.
Das Parfum ist ein Understatement, aber ein gelungenes! Es riecht nach Bodenständigkeit, elegante Bescheidenheit, kurz nach jemand, der mit sich und der Welt im Reinen ist. Der zufrieden ist, ohne dies in die Welt hinausschreien zu müssen. In dem eingangs erwähnten Roman "Pan Aroma" geht es um die Suche nach dem Rezept eines göttlichen Parfums und die Rote Bete spielt als Komponente dabei eine entscheidende Rolle. Und vielleicht liegt grade in dieser "ernsten Bodenständigkeit" der roten Bete die Göttlichkeit, denn ich denke, die Welt wäre wohl ein besserer Ort, wenn wir alle ein bisschen mehr wie Musc Amarante wären.
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