11.06.2019 - 17:31 Uhr
FvSpee
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FvSpee
Top Rezension
28
Hirnerweichung 36
Hier in Berlin herrschen gerade gefühlte 36 Grad Temperatur bei 360 Prozent Luftfeuchtigkeit, und das abends um 23 Uhr. Bevor es dunkel wurde, war die Stadt in so ein komisches Weltuntergangs-Lila-Orange getaucht und jetzt ziehen ständig monströse Blitze durchs Bild. Und so fühle ich mich auch. Irgendwie irreal. Wie im Dschungel, nachdem ich da von den falschen Pilzen gegessen hab. Oder waren das Frösche? Richtig denken kann ich nicht mehr, ist alles wie ein wirrer Traum. Ob ich noch einen Kommentar zu Neroli 36 schreiben kann?
Also das Gute ist erstmal, dass ich in das allgemeine Nölen, Motzen und Dissen, das zur gegenwärtigen 6,5-Durchschnittsnote bei 30 Bewertungen führt, nicht einstimmen kann. Für mich ist das kein Le-Labo-Ausreißer nach unten... Ausreißer: ich muss da gerade an so ein kleines Wuschelwesen denken, das ganz vorlaut aus einem Labor ausreißt; ein bedauernswertes Labortier kann es aber nicht sei, weil „Le Labo“ ja angeblich vegan, natürlich und überhaupt ist. Nee, tschuldigung, das war jetzt die Hitze... Reiß dich zusammen!
Also kein Ausreißer. Im Gegenteil. Es ist für mich eigentlich ein typischer Le Labo: Ziemlich klasse im Auftakt, und dann pffffffffff. Und eigentlich kein Neroli, aber das nur am Rande. Apropos kein Neroli, eins verstehe ich jetzt nicht ganz so gut. Nach der Meinung der Vorrezensenten und nach dem Schriftgrad in der Zutatenliste soll das hier eigentlich in Wahrheit ein Calone-Duft sein. Aber was zum Geier ist eigentlich eine Calone? Ich weiß es wirklich nicht, verdammt! Eine candierte Citrone? Eine Art Pizza Calzone? Nackte Canone? Melone von Danone? Al Capone, aber Completely Alone? Und weil ich nicht weiß, wie so ein caramelisierter Cojote riecht, kann ich die These auch nicht bestätigen. Aber komisch ist jedenfalls, dass sie den Duft dann nicht Calone 36 genannt haben. A propos, ich war heute mit dem Duft in Kreuzberg, SO 36! Vielleicht ist das so ein geheimer Code, das ist eigentlich ein Kreuzberg-Duft.... Verdammt, die Hitze...
Also jetzt schnell und sofort zur Sache, bevor ich wieder verblöde: Krass edler und besonderer Start, Neroli irgendwie erkennbar, aber sehr modern getwistet. Blumen sehr deutlich, vegetabil-floran unbedingt. Weißblüher, ja Weißblüher. Eigentlich eher Orangenblüte 36. Oder meinetwegen Calone-Orangenblüte. Ja, doch. Sehr sauber, aber mehr so in Richtung puffiges Weißblüher-Weichspüler-Sauber als metallisches Neroli-aggro-4711-ATA-VIM-Scheuer-Sauber. Letztlich aber beides nicht ganz. Eher so ein tiefes, sattes, weich-frisches, fast mystisches (aber trotzdem Stoffliches) Übersauber. Silbergrau. Teure Stoffe, Damast vielleicht. Bisschen samtig-seidig, aber eher damastig (oder ein bisschen brokatig). Gold und Silber. Irgendwo im Hintergrund eine ganz feine subtile Würze. Nelke womöglich? Ziemlich linear, kaum Entwicklung.
Fraglich ist an dieser Stelle, warum es sich eigentlich Le Labo lustvoll leistet, leider Logik leugnend, zwei verschiedene Düfte in ihrem an sich erfreulich klaren und übersichtlichen Duftportfolio zu listen, die ziemlich fett auf der Moschus-Orangenblüten-Schiene fahren, nämlich diesen hier und und „Fleur d’Oranger 27“. Kamen vielleicht Francoise Caron und Daphne Bugey quasi gleichzeitig mit derselben Duftidee die Tür reinspaziert und der Babo vom Labo hat keine von beiden rausschmeißen wollen, wei sie beide so supersexy Namen haben? Francoise Caron und Daphne Bugey... o Gott, Wahnsinn, klingt das nicht heiß?! Verdammt, die Hitze.
Interessiert hier noch jemand, dass das Zeug bei mir wieder nicht hält? Nicht wirklich, oder? Nach einer Stunde keine Projektion mehr, nach vier bis fünf: Finito. Was geht da ab? Die Düfte von LL heißen doch alle „Eau de Parfum“, und nicht "Sehr viel Eau mit ein bisschen Cologne". Und die bekommen hier im Schnitt bei Parfumo ordentliche Haltbarkeitswerte attestiert. Und ich hab das Zeug frisch im Laden am Ku’damm als kostenpflichtige Proben gekauft, vor nicht mal acht Wochen, und seither dunkel gelagert. Ist das Marketing? Wenn man sich die Pröbchen für 5 Euro pro 1,5 ml kauft, dünne Plörre verabreichen und erst, wenn man dann trotzdem 100 ml für ein paar Fantastilliarden erwirbt, die richtige Konzentration nehmen? Geniale Strategie. Ein lieber Mitparfumo hat hier geschrieben, die Düfte wären bei Le Labo unterschiedlich kräftig, je nachdem, wo und wann man die sich abfüllen lässt. Echt? Wenn das stimmt, dann bonne nuit, le labo! Das wäre ja, als wenn Burger King im November in Kiel den Bic Mäc nur mit Majo und Eisbergsalat füllt, und dafür im Mai in Passau fünf Scheiben Fleisch reinlegt. Big Mäc will ich aber eh nicht. Eher was vegetarisches. Oder besser was zu trinken, aber mit dreifach Eis.
Wie auch immer, alle mich interessierenden Labos mit zitrischen oder anderen flüchtigen Substanzen im Titel hab ich jetzt durch. Wenn der Rest, der, bei dem die namensgebenden Zutaten "Oud", "Tonka", "Schwermetall", "Pattex" und dergleichen heißen, ebenfalls nach einer Stunde vom Winde verweht sind, dann glaub ich an die Labo-Verschwörung. Wenn ich bis dahin nicht sowieso zerflossen bin.
Also das Gute ist erstmal, dass ich in das allgemeine Nölen, Motzen und Dissen, das zur gegenwärtigen 6,5-Durchschnittsnote bei 30 Bewertungen führt, nicht einstimmen kann. Für mich ist das kein Le-Labo-Ausreißer nach unten... Ausreißer: ich muss da gerade an so ein kleines Wuschelwesen denken, das ganz vorlaut aus einem Labor ausreißt; ein bedauernswertes Labortier kann es aber nicht sei, weil „Le Labo“ ja angeblich vegan, natürlich und überhaupt ist. Nee, tschuldigung, das war jetzt die Hitze... Reiß dich zusammen!
Also kein Ausreißer. Im Gegenteil. Es ist für mich eigentlich ein typischer Le Labo: Ziemlich klasse im Auftakt, und dann pffffffffff. Und eigentlich kein Neroli, aber das nur am Rande. Apropos kein Neroli, eins verstehe ich jetzt nicht ganz so gut. Nach der Meinung der Vorrezensenten und nach dem Schriftgrad in der Zutatenliste soll das hier eigentlich in Wahrheit ein Calone-Duft sein. Aber was zum Geier ist eigentlich eine Calone? Ich weiß es wirklich nicht, verdammt! Eine candierte Citrone? Eine Art Pizza Calzone? Nackte Canone? Melone von Danone? Al Capone, aber Completely Alone? Und weil ich nicht weiß, wie so ein caramelisierter Cojote riecht, kann ich die These auch nicht bestätigen. Aber komisch ist jedenfalls, dass sie den Duft dann nicht Calone 36 genannt haben. A propos, ich war heute mit dem Duft in Kreuzberg, SO 36! Vielleicht ist das so ein geheimer Code, das ist eigentlich ein Kreuzberg-Duft.... Verdammt, die Hitze...
Also jetzt schnell und sofort zur Sache, bevor ich wieder verblöde: Krass edler und besonderer Start, Neroli irgendwie erkennbar, aber sehr modern getwistet. Blumen sehr deutlich, vegetabil-floran unbedingt. Weißblüher, ja Weißblüher. Eigentlich eher Orangenblüte 36. Oder meinetwegen Calone-Orangenblüte. Ja, doch. Sehr sauber, aber mehr so in Richtung puffiges Weißblüher-Weichspüler-Sauber als metallisches Neroli-aggro-4711-ATA-VIM-Scheuer-Sauber. Letztlich aber beides nicht ganz. Eher so ein tiefes, sattes, weich-frisches, fast mystisches (aber trotzdem Stoffliches) Übersauber. Silbergrau. Teure Stoffe, Damast vielleicht. Bisschen samtig-seidig, aber eher damastig (oder ein bisschen brokatig). Gold und Silber. Irgendwo im Hintergrund eine ganz feine subtile Würze. Nelke womöglich? Ziemlich linear, kaum Entwicklung.
Fraglich ist an dieser Stelle, warum es sich eigentlich Le Labo lustvoll leistet, leider Logik leugnend, zwei verschiedene Düfte in ihrem an sich erfreulich klaren und übersichtlichen Duftportfolio zu listen, die ziemlich fett auf der Moschus-Orangenblüten-Schiene fahren, nämlich diesen hier und und „Fleur d’Oranger 27“. Kamen vielleicht Francoise Caron und Daphne Bugey quasi gleichzeitig mit derselben Duftidee die Tür reinspaziert und der Babo vom Labo hat keine von beiden rausschmeißen wollen, wei sie beide so supersexy Namen haben? Francoise Caron und Daphne Bugey... o Gott, Wahnsinn, klingt das nicht heiß?! Verdammt, die Hitze.
Interessiert hier noch jemand, dass das Zeug bei mir wieder nicht hält? Nicht wirklich, oder? Nach einer Stunde keine Projektion mehr, nach vier bis fünf: Finito. Was geht da ab? Die Düfte von LL heißen doch alle „Eau de Parfum“, und nicht "Sehr viel Eau mit ein bisschen Cologne". Und die bekommen hier im Schnitt bei Parfumo ordentliche Haltbarkeitswerte attestiert. Und ich hab das Zeug frisch im Laden am Ku’damm als kostenpflichtige Proben gekauft, vor nicht mal acht Wochen, und seither dunkel gelagert. Ist das Marketing? Wenn man sich die Pröbchen für 5 Euro pro 1,5 ml kauft, dünne Plörre verabreichen und erst, wenn man dann trotzdem 100 ml für ein paar Fantastilliarden erwirbt, die richtige Konzentration nehmen? Geniale Strategie. Ein lieber Mitparfumo hat hier geschrieben, die Düfte wären bei Le Labo unterschiedlich kräftig, je nachdem, wo und wann man die sich abfüllen lässt. Echt? Wenn das stimmt, dann bonne nuit, le labo! Das wäre ja, als wenn Burger King im November in Kiel den Bic Mäc nur mit Majo und Eisbergsalat füllt, und dafür im Mai in Passau fünf Scheiben Fleisch reinlegt. Big Mäc will ich aber eh nicht. Eher was vegetarisches. Oder besser was zu trinken, aber mit dreifach Eis.
Wie auch immer, alle mich interessierenden Labos mit zitrischen oder anderen flüchtigen Substanzen im Titel hab ich jetzt durch. Wenn der Rest, der, bei dem die namensgebenden Zutaten "Oud", "Tonka", "Schwermetall", "Pattex" und dergleichen heißen, ebenfalls nach einer Stunde vom Winde verweht sind, dann glaub ich an die Labo-Verschwörung. Wenn ich bis dahin nicht sowieso zerflossen bin.
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