02.05.2012 - 14:58 Uhr
Florblanca
1143 Rezensionen
Florblanca
Hilfreiche Rezension
7
Órgia oder Orgie? Das ist hier die Frage!
„Das lateinische Neutrum orgia (ursprünglich im Sinne eines kultischen Geheimtreffens bei Nacht) stammt aus dem griechischen órgia. Letzteres ist abgeleitet von griechisch érgon, allgemein „die Arbeit“, „das Werk“, „Wirken“, spezieller auch „der Dienst“ für eine Gottheit.
Erstmals im Englischen 1589 bedeutungsneutral in Bezug auf Geheimriten der Griechen und Römer aufgetreten, wird es erst im 18. Jahrhundert im heutigen, modernen Sinn verwendet (nicht gesichert im 17. Jahrhundert für das Französische). Seit jener Zeit jedenfalls ist die ursprüngliche, religiöse Bedeutungskomponente ganz in den Hintergrund getreten.“
Quelle: wikipedia
Wenn ich also den ursprünglichen Sinn für Orgia auf diesen Duft projiziere, komme ich ihm deutlich näher, als wenn ich unseren heutigen Begriff der Orgie ansetze.
Orgia ist ein geheimnisvoller, tiefer und dunkler Duft aus süßen Blüten und Gewürzen, der zu Beginn mehr als nur frisch tut. Fein zitrisch, leicht alkoholisch und frisch bis leicht seifig und unschuldig kommt die Kopfnote daher. Nicht bitter, sondern eher saftig.
Vergeht aber genauso schnell, wie sie beim Aufsprühen gekommen war, um den Raum diesem sehr dunklen und tiefen Duft zu überlassen. Neben deutlichen Hölzern spielen hier diverse Gewürze mit, auch ein wenig Vanille oder Tonka aber auch etwas leicht harziges kann ich identifizieren. Die Blüten könnten Jasmin sein oder ähnlich feine, helle, feinsüße Blüten. Auf jeden Fall keine Gardenie oder Tuberose, auch kein Ylang-Ylang, aber evtl. ein wenig Rose.
Alles in allem wirkt Orgia auf mich rassig, garantiert kein „blonder“ Duft, sondern der einer schwarzhaarigen, sinnlichen Zigeunerin, deren geheimnisvolle Aura durch Orgia noch unterstrichen wird. So sauber und leicht seifig er auch anfängt, er dreht ordentlich auf und wird ausgesprochen sinnlich und – ich kann es nur noch einmal sagen – geheimnisvoll.
Das Extrait – welches die Kopfnote gänzlich vermissen lässt – ist noch deutlich weicher, cremiger mit noch sanfteren holzigen Akkorden, ich tippe hier auf Sandelholz. Die Sillage ist recht schwach, dennoch wird ein feiner, blumig-dunkler Duft im Raum verteilt, der einfach nur schön ist.
Orgia ist ein sehr gut gemachter Duft, der zu seiner Zeit durchaus viele LieberhaberInnen hatte und auch heute wieder haben würde, wenn es ihn noch gäbe.
*
Nachtrag 30.03.2013: Orgia ist ein dezenteres, sanfteres Pendant zu Danas' TABU. Bei Myrurgia war man schon immer zurückhaltender als bei Dana, das zeigen auch diverse andere Düfte im Vergleich.
In Frankreich lief Orgia unter Orgie und der Flakon war rund mit Verzierungen.
Erstmals im Englischen 1589 bedeutungsneutral in Bezug auf Geheimriten der Griechen und Römer aufgetreten, wird es erst im 18. Jahrhundert im heutigen, modernen Sinn verwendet (nicht gesichert im 17. Jahrhundert für das Französische). Seit jener Zeit jedenfalls ist die ursprüngliche, religiöse Bedeutungskomponente ganz in den Hintergrund getreten.“
Quelle: wikipedia
Wenn ich also den ursprünglichen Sinn für Orgia auf diesen Duft projiziere, komme ich ihm deutlich näher, als wenn ich unseren heutigen Begriff der Orgie ansetze.
Orgia ist ein geheimnisvoller, tiefer und dunkler Duft aus süßen Blüten und Gewürzen, der zu Beginn mehr als nur frisch tut. Fein zitrisch, leicht alkoholisch und frisch bis leicht seifig und unschuldig kommt die Kopfnote daher. Nicht bitter, sondern eher saftig.
Vergeht aber genauso schnell, wie sie beim Aufsprühen gekommen war, um den Raum diesem sehr dunklen und tiefen Duft zu überlassen. Neben deutlichen Hölzern spielen hier diverse Gewürze mit, auch ein wenig Vanille oder Tonka aber auch etwas leicht harziges kann ich identifizieren. Die Blüten könnten Jasmin sein oder ähnlich feine, helle, feinsüße Blüten. Auf jeden Fall keine Gardenie oder Tuberose, auch kein Ylang-Ylang, aber evtl. ein wenig Rose.
Alles in allem wirkt Orgia auf mich rassig, garantiert kein „blonder“ Duft, sondern der einer schwarzhaarigen, sinnlichen Zigeunerin, deren geheimnisvolle Aura durch Orgia noch unterstrichen wird. So sauber und leicht seifig er auch anfängt, er dreht ordentlich auf und wird ausgesprochen sinnlich und – ich kann es nur noch einmal sagen – geheimnisvoll.
Das Extrait – welches die Kopfnote gänzlich vermissen lässt – ist noch deutlich weicher, cremiger mit noch sanfteren holzigen Akkorden, ich tippe hier auf Sandelholz. Die Sillage ist recht schwach, dennoch wird ein feiner, blumig-dunkler Duft im Raum verteilt, der einfach nur schön ist.
Orgia ist ein sehr gut gemachter Duft, der zu seiner Zeit durchaus viele LieberhaberInnen hatte und auch heute wieder haben würde, wenn es ihn noch gäbe.
*
Nachtrag 30.03.2013: Orgia ist ein dezenteres, sanfteres Pendant zu Danas' TABU. Bei Myrurgia war man schon immer zurückhaltender als bei Dana, das zeigen auch diverse andere Düfte im Vergleich.
In Frankreich lief Orgia unter Orgie und der Flakon war rund mit Verzierungen.
3 Antworten