04.09.2022 - 10:54 Uhr

Helena1411
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Helena1411
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Wenn sie diesen Tango hört…
… vergisst sie die Zeit.
Dann schweben ihre Füße leicht zu der altbekannten Melodie über das schon ein wenig stumpf gewordene Parkett. Sie riecht die voll aufgeblühten, roten Rosen unter dem Fenster der Tanzschule in Buenos Aires, die ihren betörenden Duft ungezähmt und wild zu den leidenschaftlichen Takten des Tangos in die Räumlichkeiten strömen lassen.
Sie fühlt die Hände ihres Tanzpartners Carlos, der den gleichen Namen trug wie der Sänger des von ihr so geliebten Tango-Liedes, an ihrem Körper, riecht den sanften Seifenduft, der ihn immer umgab und den sie so sehr mochte, riecht, wie sich in ihren Schritten und Drehungen genau dieser Seifenduft verwob mit dem vollblütigen Geruch der rassigen Rosen.
Sie tanzt in ihrer kleinen Wohnung, tausende von Meilen von Buenos Aires entfernt, behende, als trüge Carlos sie weiterhin durch die Ochos, die von den Frauen getanzten Achten des Tangos, sie riecht den Duft der Erinnerungen an Seifen und Rosen und würzigen Nelken.
Genau der Nelken, die im Tanzsalon in den kunstvoll verzierten Vasen auf den feinen Tischchen am Rande der Tanzfläche arrangiert wurden, und sich in den Duft aus roten Rosen und feinster Seife mischte, wodurch sich eine tiefe Würze in die Melancholie des Tangos hineinschlich.
Nur Carlos und sie, inmitten anderer sie bestaunender Paare, eins miteinander, leidenschaftlich, verschmelzend, und doch nur bis zum letzten Takt, bis zum Ausklingen der Melodie. Mit dem letzten Ton trennten sich ihre Körper, richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf ihre Schülerinnen und Schüler, wurden sie wieder zu den beiden Tanzlehrern, die sie eigentlich waren, nicht die in einem Rosen-Seifen-Gewürznelken-Traum bei sich verzehrenden Tangorhythmen umfangenden Liebenden, die sie von ganzem Herzen gerne gewesen wären.
Und wenn sie abends nach Hause ging, haftete immer noch der Geruch der verführerischen Rosen und würzigweichen Nelken sowie der Duft von Carlos Seife an ihren Kleidern, die sie ganz nahe an ihrem Bett zum Glätten aufhing, um den Duft auch ja die ganze Nacht bis in ihre Träume hinein riechen zu können.
Und so tanzt sie bis zum letzten Klang von „Mi Buenos Aires Querido“, bis ihre alten Füße und Beine anfangen zu schmerzen, ihre von den vielen Jahrzehnten faltig gewordenen Hände langsam wieder herabsinken und ihr in Erinnerungen schwelgendes Gesicht wieder stumpf in sich zusammensinkt.
Wo sie hier nur ist, das weiß sie nicht mehr. Wer da gerade einfach in ihr Zimmer kommt und ihr eine Tasse Tee hinstellt, auch das kann sie nicht sagen.
Sie meint, ihr eigener Name sei Maja, aber so ganz sicher ist sie sich auch da nicht mehr.
Aber sie weiß um Carlos. Und den Tango. In Buenos Aires. Und den wunderbaren Duft nach Liebe, Verlangen, Freiheit und Sehnsucht.
Sie lächelt.
Dann schweben ihre Füße leicht zu der altbekannten Melodie über das schon ein wenig stumpf gewordene Parkett. Sie riecht die voll aufgeblühten, roten Rosen unter dem Fenster der Tanzschule in Buenos Aires, die ihren betörenden Duft ungezähmt und wild zu den leidenschaftlichen Takten des Tangos in die Räumlichkeiten strömen lassen.
Sie fühlt die Hände ihres Tanzpartners Carlos, der den gleichen Namen trug wie der Sänger des von ihr so geliebten Tango-Liedes, an ihrem Körper, riecht den sanften Seifenduft, der ihn immer umgab und den sie so sehr mochte, riecht, wie sich in ihren Schritten und Drehungen genau dieser Seifenduft verwob mit dem vollblütigen Geruch der rassigen Rosen.
Sie tanzt in ihrer kleinen Wohnung, tausende von Meilen von Buenos Aires entfernt, behende, als trüge Carlos sie weiterhin durch die Ochos, die von den Frauen getanzten Achten des Tangos, sie riecht den Duft der Erinnerungen an Seifen und Rosen und würzigen Nelken.
Genau der Nelken, die im Tanzsalon in den kunstvoll verzierten Vasen auf den feinen Tischchen am Rande der Tanzfläche arrangiert wurden, und sich in den Duft aus roten Rosen und feinster Seife mischte, wodurch sich eine tiefe Würze in die Melancholie des Tangos hineinschlich.
Nur Carlos und sie, inmitten anderer sie bestaunender Paare, eins miteinander, leidenschaftlich, verschmelzend, und doch nur bis zum letzten Takt, bis zum Ausklingen der Melodie. Mit dem letzten Ton trennten sich ihre Körper, richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf ihre Schülerinnen und Schüler, wurden sie wieder zu den beiden Tanzlehrern, die sie eigentlich waren, nicht die in einem Rosen-Seifen-Gewürznelken-Traum bei sich verzehrenden Tangorhythmen umfangenden Liebenden, die sie von ganzem Herzen gerne gewesen wären.
Und wenn sie abends nach Hause ging, haftete immer noch der Geruch der verführerischen Rosen und würzigweichen Nelken sowie der Duft von Carlos Seife an ihren Kleidern, die sie ganz nahe an ihrem Bett zum Glätten aufhing, um den Duft auch ja die ganze Nacht bis in ihre Träume hinein riechen zu können.
Und so tanzt sie bis zum letzten Klang von „Mi Buenos Aires Querido“, bis ihre alten Füße und Beine anfangen zu schmerzen, ihre von den vielen Jahrzehnten faltig gewordenen Hände langsam wieder herabsinken und ihr in Erinnerungen schwelgendes Gesicht wieder stumpf in sich zusammensinkt.
Wo sie hier nur ist, das weiß sie nicht mehr. Wer da gerade einfach in ihr Zimmer kommt und ihr eine Tasse Tee hinstellt, auch das kann sie nicht sagen.
Sie meint, ihr eigener Name sei Maja, aber so ganz sicher ist sie sich auch da nicht mehr.
Aber sie weiß um Carlos. Und den Tango. In Buenos Aires. Und den wunderbaren Duft nach Liebe, Verlangen, Freiheit und Sehnsucht.
Sie lächelt.
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