27.12.2012 - 02:33 Uhr
Markyta
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Markyta
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Cinnabar ach Cinnabar im Winter bist du wunderbar - im Sommer, das ist allerhand, fall'n Tod die Fliegen von der Wand..
Im "reifen" Alter von 16 schenkte mir meine Freundin (wie gewünscht) Cinnabar zum Geburtstag. Ich fand den damals wie heute absolut toll. Mein Mutter verbot mir aber den zu hause zu tragen, der sei ihr zu heftig.
Also trug ich den "passender Weise" in der Schule. Dort stanken wir Mädels alle um die Wette,- die einen mit Patchouliöl aus dem Orientshop, andere mit Jovan Muskoil, wieder andere, wie meine Freundin und ich, mit Cinnabar, Opium, Youh Dew und ähnlichen Krachern. Im Nachhinein betrachtet tun mir unsere Lehrer fürchterlich Leid - das Klassenzimmer muss von etwa der 9. bis zur 11. Klasse gestunken haben wie ein orientalischer Wanderpuff - fehlte nur noch das Aroma von Kameldung, Ziegenaroma fehlte leider nicht, denn viele der Jungs hatten damals noch ein erhebliches Problem mit der Geruchswahrnehmung ihrer persönlichen Körperhygiene. Mit der Zeit ließ der "Mädelsgeruch" deutlich nach (wir wurden etwas dezenter),- dazu kamen aber Pitralon, Old Spice, Drakkar Noir und Lagerfeld Classic. Dass das eine wirkliche Verbesserung war kann ich nicht behaupten, aber wenigstens die Ziege war weg.
Ich benutzte Cinnabar nur während der kühleren Jahreszeit und auch dann nur sehr dezent. Mein Miniflakon mit 30 ml hielt mehrere Jahre. Diese Weisheit hatten jedoch viele Benutzerinnen des Duftes nicht.
An einem wunderschönen Hochsommernachmittag im Biergarten unseres Reiterstübchens, eine Freundin und ich waren mit den Pferden schwimmen gewesen, wir rochen lecker nach nassem Pferd und Stall wie alle anderen auch, und stärkten uns mit einer Radlermaß und einer bayerischen Brotzeit mit leckerem scharfen Kren. Eine Dame in einem weißen Hosenanzug aus Ajourstrick, (damals der letzte Schrei) stöckelte auf Stilettos durch den Kies und schimpfte, hier könne man ja nichts essen, es würde so stinken. Das tat es auch - eine Wolke von Cinnabar zog hinter diesem menschlichen Fremdkörper an unserem Tisch vorbei, der Kren, der Obatzte und der Schinken alles schmeckte auf einmal nach Zimt, Gewürznelken, Patchouli und Weihrauch. Als sich Madame setzte, beschwerten sich einige der anderen Gäste, die wie wir dort faktisch zum Haus gehörten und sie verließ schimpfend das Anwesen. Weihrauch in einem Stall funktioniert halt nur in Bethlehem.
Also trug ich den "passender Weise" in der Schule. Dort stanken wir Mädels alle um die Wette,- die einen mit Patchouliöl aus dem Orientshop, andere mit Jovan Muskoil, wieder andere, wie meine Freundin und ich, mit Cinnabar, Opium, Youh Dew und ähnlichen Krachern. Im Nachhinein betrachtet tun mir unsere Lehrer fürchterlich Leid - das Klassenzimmer muss von etwa der 9. bis zur 11. Klasse gestunken haben wie ein orientalischer Wanderpuff - fehlte nur noch das Aroma von Kameldung, Ziegenaroma fehlte leider nicht, denn viele der Jungs hatten damals noch ein erhebliches Problem mit der Geruchswahrnehmung ihrer persönlichen Körperhygiene. Mit der Zeit ließ der "Mädelsgeruch" deutlich nach (wir wurden etwas dezenter),- dazu kamen aber Pitralon, Old Spice, Drakkar Noir und Lagerfeld Classic. Dass das eine wirkliche Verbesserung war kann ich nicht behaupten, aber wenigstens die Ziege war weg.
Ich benutzte Cinnabar nur während der kühleren Jahreszeit und auch dann nur sehr dezent. Mein Miniflakon mit 30 ml hielt mehrere Jahre. Diese Weisheit hatten jedoch viele Benutzerinnen des Duftes nicht.
An einem wunderschönen Hochsommernachmittag im Biergarten unseres Reiterstübchens, eine Freundin und ich waren mit den Pferden schwimmen gewesen, wir rochen lecker nach nassem Pferd und Stall wie alle anderen auch, und stärkten uns mit einer Radlermaß und einer bayerischen Brotzeit mit leckerem scharfen Kren. Eine Dame in einem weißen Hosenanzug aus Ajourstrick, (damals der letzte Schrei) stöckelte auf Stilettos durch den Kies und schimpfte, hier könne man ja nichts essen, es würde so stinken. Das tat es auch - eine Wolke von Cinnabar zog hinter diesem menschlichen Fremdkörper an unserem Tisch vorbei, der Kren, der Obatzte und der Schinken alles schmeckte auf einmal nach Zimt, Gewürznelken, Patchouli und Weihrauch. Als sich Madame setzte, beschwerten sich einige der anderen Gäste, die wie wir dort faktisch zum Haus gehörten und sie verließ schimpfend das Anwesen. Weihrauch in einem Stall funktioniert halt nur in Bethlehem.
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