11.07.2013 - 11:11 Uhr
Lovis
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Lovis
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25
Spitzer wird's nicht.
Dienstag Morgen, Arbeitsbeginn, ich dufte nach Sensuous Nude.
Ein nervtötendes Geräusch schlägt mir entgegen, als ich die Gruppentür öffne. Verursacht von einem riesigen Ungetüm von Anspitzer, elektrisch, altersschwach, im Dauerbetrieb. Meine liebe Kollegin hat sich die abgenutzten Buntstifte vorgenommen und spitzt im Akkord. Der ganze Raum riecht nach frisch abgehobelten Buntstiftspänen, holzig, pfeffrig, süß.
Wir können uns nur schreiend verständigen, während die ersten Kinder mich begrüßen: "Guck mal, ich bin schon eingecremt!" Ich weiß, und ich jetzt auch, überall dort, wo kleine, flinke Kinderhände mich erreichen konnten. Fettige Abdrücke auf Jeans und weißer Bluse, der Duft von Kokos und Vanille aus der Sonnenmilchtube und etwas trocken Staubigem, aha, die süßen Kleinen waren schon draußen und haben im Sonnenschein mit Straßenkreide jeden freien Pflasterstein mit ihren Kunstwerken verziert.
Die Tür steht offen, der Klee blüht und lockt duftend die Bienen an. Zum Händewaschen war keine Zeit mehr, Klein-Lena versucht nun hartnäckig, die pink-lila Handabdrücke auf meinen Oberschenkeln wieder abzuwischen. Vergeblich, übrig bleibt eine verschmierte, schmuddelige Farbschicht.
Zum Trost schenkt sie mir ein selbst gemaltes Bild, es ist besonders schön geworden, mit den frisch gespitzten Stiften: "Das bin ich, und das bist du, und wir lachen beide, weil es im Kindergarten so toll ist!" sagt sie und lächelt mich hoffnungsvoll an.
Wie recht sie hat. Nirgendwo würde ich lieber meine Brötchen verdienen. Sogar mein Parfum riecht danach: Holzig, sanft-süß, pudrig, vertraut und trotzdem niemals langweilig.
Ein nervtötendes Geräusch schlägt mir entgegen, als ich die Gruppentür öffne. Verursacht von einem riesigen Ungetüm von Anspitzer, elektrisch, altersschwach, im Dauerbetrieb. Meine liebe Kollegin hat sich die abgenutzten Buntstifte vorgenommen und spitzt im Akkord. Der ganze Raum riecht nach frisch abgehobelten Buntstiftspänen, holzig, pfeffrig, süß.
Wir können uns nur schreiend verständigen, während die ersten Kinder mich begrüßen: "Guck mal, ich bin schon eingecremt!" Ich weiß, und ich jetzt auch, überall dort, wo kleine, flinke Kinderhände mich erreichen konnten. Fettige Abdrücke auf Jeans und weißer Bluse, der Duft von Kokos und Vanille aus der Sonnenmilchtube und etwas trocken Staubigem, aha, die süßen Kleinen waren schon draußen und haben im Sonnenschein mit Straßenkreide jeden freien Pflasterstein mit ihren Kunstwerken verziert.
Die Tür steht offen, der Klee blüht und lockt duftend die Bienen an. Zum Händewaschen war keine Zeit mehr, Klein-Lena versucht nun hartnäckig, die pink-lila Handabdrücke auf meinen Oberschenkeln wieder abzuwischen. Vergeblich, übrig bleibt eine verschmierte, schmuddelige Farbschicht.
Zum Trost schenkt sie mir ein selbst gemaltes Bild, es ist besonders schön geworden, mit den frisch gespitzten Stiften: "Das bin ich, und das bist du, und wir lachen beide, weil es im Kindergarten so toll ist!" sagt sie und lächelt mich hoffnungsvoll an.
Wie recht sie hat. Nirgendwo würde ich lieber meine Brötchen verdienen. Sogar mein Parfum riecht danach: Holzig, sanft-süß, pudrig, vertraut und trotzdem niemals langweilig.
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