12.11.2016 - 09:02 Uhr

Flanker
59 Rezensionen

Flanker
Top Rezension
49
Nasomattos Tarnkappenbomber
Nasomatto steht in meinen Augen für Faszination und Zeitgeist. Es geht nicht nur um Düfte, sondern jeder einzelne Duft ist ein spannendes Gesamtkonzept. Dieses Konzept startet bei unglaublich stylischen Flakons. Sozusagen die Vertriebler auf der Gehaltsliste von Nasomatto. Der CIO des Geschäftsbereichs ist ohne Frage Black Afgano.
Es gibt in allen Düften einen feingliedrigen Grundton, der so gekonnt eingebunden ist, dass jeder für sich eine Entdeckungsreise darstellt. Nichtsdestotrotz steht Nasomatto oberflächlich betrachtet für extreme Düfte, die den Träger und sein Umfeld herausfordern.
Silver Musk? Noch nie gehört, noch nie gesehen, noch nie gerochen. Es gibt weder einen Hype um den Duft, noch viele Informationen darüber im Netz. Ja, man hat das Gefühl als würde das Konzept seiner Brüder im Vertrieb nicht mitmachen wollen. Wo alle anderen an jeder Haustüre klingeln und die Leute bequatschen, hat Silver Musk einen kleinen Kundenstamm, um die er sich vertrauensvoll kümmert. An ausgewählte Kunden gibt er seine Visitenkarte weiter. Er verdient sein Geld durch Empfehlungen.
"Er passt überhaupt nicht zu Nasomatto“… oder..."total untypisch für Nasomatto“ heisst es. Tatsächlich?
Nein, er passt perfekt. Nasomatto hat nicht gerade viele Düfte im Sortiment und dennoch decken sie eine enorm breite Anforderungspalette ab oder anders herum: Wo Schatten sind, muss logischerweise auch Licht sein. Es ist eine Selbstverständlichkeit, über die man nicht überrascht sein sollte.
Es mag ihn nicht jeder! So Mancher brauch es einfach, dass die olfaktorische Bassbox wummert und bebt. Wer jedoch nichts gegen Fein-tuning, perfekten Klang und leise Töne hat, wird von Silver Musk begeistert sein.
Ich erhielt meinen Flakon von einer lieben Parfuma im SOUK mit dem Hinweis: Wenn Du ihn noch nicht kennst, muss ich Dir sagen, dass er sehr dezent ist. Silbriges Hautmoschus.
Und ich dachte mir nur: Perfekt! Wer bei den Verrückten aus der Reihe tanzt, muss ein großer sein ;-)
Woran erkennt ihr, dass ihr einen Parfum-Volltreffer gelandet habt? In meinem Fall passiert das unter anderem, wenn ich einen gebrauchten Flakon erhalte, die Kappe abnehme, mir den Sprühkopf unter die Nase halte und….ihr wisst bestimmt, was ich meine passiert…Es wird einem klar, dass man das gefunden hat, was man bislang noch nicht beschreiben kann.
Geruchstechnisch ist das einfach nicht richtig zu beschrieben. Wenn man sich auf die Wahrnehmung konzentriert, startet Silver Musk beim ersten Sprüher mit einem ganz kurzen Aldehyd-Eindruck und frisch, leicht zitrische Noten. Das ist nicht zuviel (wie für mich persönlich bei Muschio Bianco/White Moos (EDP)) …Sorry an die Fans, aber ich tue mir schwer mit dem ;-). Man hat bei Silver Musk weder einen stechenden Eindruck, noch ist er zu blümelig oder gezwungen sauber.
Kurz darauf mischt sich ein für mich bekannter Duft hinzu. ISO E Super, wie ich ihn aus Molecule01 kenne (Jahaa, da guckste was? Ich kann Molecule01 riechen - Wohoo, "ich habe FEUER gemacht“) und ja, es riecht absolut immer gleich. Hat mich ISO E Super in Molecule01 nicht wirklich begeistert, finde ich die Mixtur in Silver Musk einfach grandios. Zu einem runden und frischen Eindruck kommt hierdurch eine unterschwellige Holznote hinzu, die den ganzen Duft irgendwie (Vorsicht, es folgt ein Buzzword, das die Welt nicht benötigt) "sophisticated“ werden lässt.
Wenn das Moschus ist, der sich anschließend hinzugesellt und die Basis für diesen Traum schafft, dann ist es der schönste Moschus, der mir bislang unter die Nase gekommen ist. Er lässt den Duft für mich fast perfekt werden. Fast, weil perfekt einfach zu langweilig wäre.
Die Flakons spiegeln bei Gualtieri den Duft erschreckend gut. In diesem Fall ein Deckel aus etwas hellerem Holz und eine klare, transparente Flüssigkeit in einem Glasflakon, verbunden durch eine in Chrom glänzende, edle Sprüheinheit. Kurzum…dieser Duft ist wie für mich gemacht, auch wenn ich es vorher nicht beschreiben konnte.
Ich empfinde Duftpyramiden wie eine gut gemeinte Schablone, die uns helfen soll, einen Eindruck zu zeichnen. Ein Anstoß, dass wir Parfumos darüber sprechen. Viel schöner finde ich jedoch den kreativen Ansatz, eigene Bilder entstehen zu lassen und wie Nasomatto, teilweise auf die Duftnotenangabe zu verzichten. Das ist keine Faulheit oder Frechheit, sondern ein Gefallen, den Gualtieri uns tut. Demnach ist mir die Angabe der Herznote (pudrige Noten) auch ziemlich egal; in diesem Fall eigentlich nicht erwähnenswert.
Die Haltbarkeit ist gut. Davon abgesehen, dass es im Prinzip ein hautnaher Duft ist, wandert er ähnlich Molecule01. Auf Teststreifen und Textilien hält er mehrere Tage. Im direkten Umfeld kommt er mehr als positiv an.
Sollt ihr den testen?
Sollt ihr den blind kaufen?
Sollt ihr den gut finden?
Sollt ihr einen Verriss darüber schreiben?
Ganz ehrlich: Selten war mir etwas so egal ...
Ich habe ihn für mich entdeckt und das ist eine sehr persönliche Geschichte, die jeder für sich selbst schreiben muss.
Lasst es duften!
Es gibt in allen Düften einen feingliedrigen Grundton, der so gekonnt eingebunden ist, dass jeder für sich eine Entdeckungsreise darstellt. Nichtsdestotrotz steht Nasomatto oberflächlich betrachtet für extreme Düfte, die den Träger und sein Umfeld herausfordern.
Silver Musk? Noch nie gehört, noch nie gesehen, noch nie gerochen. Es gibt weder einen Hype um den Duft, noch viele Informationen darüber im Netz. Ja, man hat das Gefühl als würde das Konzept seiner Brüder im Vertrieb nicht mitmachen wollen. Wo alle anderen an jeder Haustüre klingeln und die Leute bequatschen, hat Silver Musk einen kleinen Kundenstamm, um die er sich vertrauensvoll kümmert. An ausgewählte Kunden gibt er seine Visitenkarte weiter. Er verdient sein Geld durch Empfehlungen.
"Er passt überhaupt nicht zu Nasomatto“… oder..."total untypisch für Nasomatto“ heisst es. Tatsächlich?
Nein, er passt perfekt. Nasomatto hat nicht gerade viele Düfte im Sortiment und dennoch decken sie eine enorm breite Anforderungspalette ab oder anders herum: Wo Schatten sind, muss logischerweise auch Licht sein. Es ist eine Selbstverständlichkeit, über die man nicht überrascht sein sollte.
Es mag ihn nicht jeder! So Mancher brauch es einfach, dass die olfaktorische Bassbox wummert und bebt. Wer jedoch nichts gegen Fein-tuning, perfekten Klang und leise Töne hat, wird von Silver Musk begeistert sein.
Ich erhielt meinen Flakon von einer lieben Parfuma im SOUK mit dem Hinweis: Wenn Du ihn noch nicht kennst, muss ich Dir sagen, dass er sehr dezent ist. Silbriges Hautmoschus.
Und ich dachte mir nur: Perfekt! Wer bei den Verrückten aus der Reihe tanzt, muss ein großer sein ;-)
Woran erkennt ihr, dass ihr einen Parfum-Volltreffer gelandet habt? In meinem Fall passiert das unter anderem, wenn ich einen gebrauchten Flakon erhalte, die Kappe abnehme, mir den Sprühkopf unter die Nase halte und….ihr wisst bestimmt, was ich meine passiert…Es wird einem klar, dass man das gefunden hat, was man bislang noch nicht beschreiben kann.
Geruchstechnisch ist das einfach nicht richtig zu beschrieben. Wenn man sich auf die Wahrnehmung konzentriert, startet Silver Musk beim ersten Sprüher mit einem ganz kurzen Aldehyd-Eindruck und frisch, leicht zitrische Noten. Das ist nicht zuviel (wie für mich persönlich bei Muschio Bianco/White Moos (EDP)) …Sorry an die Fans, aber ich tue mir schwer mit dem ;-). Man hat bei Silver Musk weder einen stechenden Eindruck, noch ist er zu blümelig oder gezwungen sauber.
Kurz darauf mischt sich ein für mich bekannter Duft hinzu. ISO E Super, wie ich ihn aus Molecule01 kenne (Jahaa, da guckste was? Ich kann Molecule01 riechen - Wohoo, "ich habe FEUER gemacht“) und ja, es riecht absolut immer gleich. Hat mich ISO E Super in Molecule01 nicht wirklich begeistert, finde ich die Mixtur in Silver Musk einfach grandios. Zu einem runden und frischen Eindruck kommt hierdurch eine unterschwellige Holznote hinzu, die den ganzen Duft irgendwie (Vorsicht, es folgt ein Buzzword, das die Welt nicht benötigt) "sophisticated“ werden lässt.
Wenn das Moschus ist, der sich anschließend hinzugesellt und die Basis für diesen Traum schafft, dann ist es der schönste Moschus, der mir bislang unter die Nase gekommen ist. Er lässt den Duft für mich fast perfekt werden. Fast, weil perfekt einfach zu langweilig wäre.
Die Flakons spiegeln bei Gualtieri den Duft erschreckend gut. In diesem Fall ein Deckel aus etwas hellerem Holz und eine klare, transparente Flüssigkeit in einem Glasflakon, verbunden durch eine in Chrom glänzende, edle Sprüheinheit. Kurzum…dieser Duft ist wie für mich gemacht, auch wenn ich es vorher nicht beschreiben konnte.
Ich empfinde Duftpyramiden wie eine gut gemeinte Schablone, die uns helfen soll, einen Eindruck zu zeichnen. Ein Anstoß, dass wir Parfumos darüber sprechen. Viel schöner finde ich jedoch den kreativen Ansatz, eigene Bilder entstehen zu lassen und wie Nasomatto, teilweise auf die Duftnotenangabe zu verzichten. Das ist keine Faulheit oder Frechheit, sondern ein Gefallen, den Gualtieri uns tut. Demnach ist mir die Angabe der Herznote (pudrige Noten) auch ziemlich egal; in diesem Fall eigentlich nicht erwähnenswert.
Die Haltbarkeit ist gut. Davon abgesehen, dass es im Prinzip ein hautnaher Duft ist, wandert er ähnlich Molecule01. Auf Teststreifen und Textilien hält er mehrere Tage. Im direkten Umfeld kommt er mehr als positiv an.
Sollt ihr den testen?
Sollt ihr den blind kaufen?
Sollt ihr den gut finden?
Sollt ihr einen Verriss darüber schreiben?
Ganz ehrlich: Selten war mir etwas so egal ...
Ich habe ihn für mich entdeckt und das ist eine sehr persönliche Geschichte, die jeder für sich selbst schreiben muss.
Lasst es duften!
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