Boston von Parfum-Individual Harry Lehmann
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6.9 / 10 47 Bewertungen
Ein Parfum von Parfum-Individual Harry Lehmann für Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist zitrisch-frisch. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Zitrus
Frisch
Fruchtig
Grün
Holzig

Duftnoten

BergamotteBergamotte GewürzeGewürze GrapefruitGrapefruit LavendelLavendel maritime Notenmaritime Noten NeroliNeroli PetitgrainPetitgrain VetiverVetiver
Bewertungen
Duft
6.947 Bewertungen
Haltbarkeit
5.643 Bewertungen
Sillage
4.843 Bewertungen
Flakon
6.141 Bewertungen
Eingetragen von Barney, letzte Aktualisierung am 05.04.2024.

Rezensionen

7 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Preis
8
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
MonsieurTest

39 Rezensionen
MonsieurTest
MonsieurTest
Top Rezension 36  
Ode an Apfelsine. Lied auf den Lehmann
Apfelsine. Allmächtige komm vom Äther herab …
Zu deinem Tempel. Einst von Harry erbaut.
Hinten auf der Kantstrasse im Westen Berlins.
Wo sie Duft-Opfer bringen für die Parfumos.
Brauen heut noch die kühlenden Colognes selbst
Ganz ohne Weihrauch.
Saftig tropft hier Orange. Mit Grünzeug verschattet.
Den Baum ganz hinein und gar noch ein wenig an Erde.
Dass ich voll Seligkeit, sobald ich mich forsch besplashe, Frische erhasche.
Drüben. Dort auf der Wiese tummeln sich Freunde.
Fummeln im Klee und in den reifenden Ähren.
Süßer Geruch ohn Blumen weht von der Wiese
Hierher zu mir.
Göttin der Zitrik! Empfange mein Blumengebinde.
Komm und erscheine uns. Fülle die orangen Schalen.
Misch Deine Frische mit Grünholz und schenk uns eine
Himmlische Freude.
------------
Was mir die Sappho hier als Muse einhauchte, will sagen:
Harry (oder: Lutz) Lehmann hat mit 'Boston' ein wunderbar orangig frisches Cologne gebraut; unterlegt mit grünen, holzigen und erdigen Noten. Es fühlt sich tatsächlich aufgrund seiner tendenziell unveredelten Rohheit an, als würde hier einfach (und das Einfache ist in der Kunst bekanntlich das Schwerste…) ein Orangenhain mit Ästen, Stiel und Stumpf verarbeitet. Mit Stil!
Sillage und Haltbarkeit bleiben colognetypisch moderat: wenige Handbreit strahlt es ab und erfreut uns wenige Stunden.
Das Ganze passt eher in den ländlichen oder heimisch gartenhaften Bereich. Es wirkt nicht überpoliert. Dabei scheint es mir durchaus heutig, urban und understatementhaft cool. Eher Berlin als München, denk ich.
Es wirkt ein wenig retro, aber das ist gut so.

(Mein Dank für Inspiration und Versmaß geht an die olle Sappho und ihre „Ode an Aphrodite“!)
33 Antworten
6
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
7
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 26  
Colonia statt Corona, No. 17: Miami.
Das Ladengeschäft von Herrn Lehmann hat, wie ich als Berlin-Reporter der Parfumo-Community berichten darf, wieder geöffnet, und seine Geschäfte haben durch die Corona-Krise keinen wesentlichen Schaden genommen. Mehr Sorgen machen ihm, darüber ist auf dieser Plattform ja schon viel geschrieben worden (auch von mir), die ganzen neuen Allergen-Vorschriften, die u.a. dazu führten, dass er meine heißgeliebte "Lindenblüte" nun schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit reformulieren musste. Mir bricht darüber wirklich fast das Herz, denn die Ur-Lindenblüte ist wirklich unfassbar schön.

Aus hygienischen Gründen ist es derzeit nicht möglich, an die riesigen Glasbehälter zu treten und an den Glasstopfen rumzuschnüffeln. Man bekommt von Herrn Lehmann aber mit dem Handschuh Papierstreifen gereicht, auf die er selbst Düfte nach Wunsch aufgesprüht hat. Bleibt das Problem mit den Masken. Alles nicht einfach derzeit. Neben einigen Düften, die ich im Auftrag für eine auswärtige Parfuma besorgt habe, stand bei mir diesmal "Boston" auf dem Programm: ein Cologne, das ich vor Jahren mal oberflächlich im Laden getestet, mit dem ich mich aber nie vertieft befasst hatte. Das galt es im Rahmen dieser Cologne-Reihe natürlich nachzuholen.

"Boston" ist zwar nach Haltbarkeit, Projektion und Zitrik ein klassisches Cologne, aber es ist dezidiert antifarinistisch. Vom "Zitrone-Bergamotte-Neroli-Rosmarin-Lavendel"-Fünfklang findet sich hier eigentlich so gut wie nichts. "Boston" ist vielmehr tatsächlich ein (so gut wie) reines Orangencologne; und jemandem, der so etwas mag, wird es gewiss ausgezeichnet gefallen.

Dabei war für mich das bewusste, ausführliche Testen dieses Duftes sehr aufschlussreich im Sinne einer Gesamt-Kartografierung des Lehmannschen Duftuniversums. So etwa was die Verwandtschaft zu "Laguna" angeht (in dem ich nach diesem Test jetzt auch die orangigen Noten klarer erkenne, neben dem von mir mehrfach erwähnten seifig-mineralischen Faszinosum). Und z.B. auch hinsichtlich der Unterschiede zum Eau de Parfum "Orange". Abgesehen von der enormen Performanz-Differenz ("Orange" hält bei mir den ganzen Tag) verhält sich das stahlende, quasi rein-gefilterte "Orange" zu "Boston" wie raffinierter weißer Kristallzucker zu Rohmelasse: Wie bereits andere Kommentatoren vor mir vermerkt haben, sind hier nicht nur Schale und Kerne der Orange, sondern auch Blattgrün, Astwerk und vielleicht sogar ein paar Wurzeln mit Erde mit auf den Flakon gezogen worden. Insoweit kann ich auch die Querverbindung, die Leporello zur Orange-Vert-Linie von Hermès zieht, sehr gut nachvollziehen, obwohl der Duftunterschied von Boston jedenfalls zu dem mir bekannten Hermès-Concentré doch erheblich ist.

"Boston" ist ein mir sympathischer Duft, und ich kann die begeisterten Kommentare und Statements etwa von Yatagan und Fittleworth bestens nachvollziehen. Für Orangenfreunde unbedingt testenswert, zumal der 100-ml-Flakon (Inhalt + Flakon) derzeit aufgrund des Lehmannschen "Corona-Rabatts" für 7 Euro zu haben ist und der Stoff bei Nichtgefallen aufgrund des 86-%-igen Alkoholanteils als wirksames Hände-Desinfektionsmittel zweitverwertet werden kann. Bei mir funkt es dennoch nicht so wie bei anderen Lehmännern, sodass "Boston", ohne dass ich das hier näher zu begründen vermag, bei 7,5 Punkten hängenbleibt.

Ergänzend darf ich berichten, dass Herr Lehmann mir verraten hat, er werde in den nächsten Wochen drei neue Düfte lancieren. Einer davon soll ein schöner neuer Herrenduft mit dem Namen "Miami" sein. Das ist, wie ich finde, eigentlich der Name, der für diesen Duft hier angemessen gewesen wäre. Denn Boston hat nach meiner Kenntnis ja nichts mit Orangen zu tun, jedoch weiß jeder, der Grundkenntnisse in Geografie (Miami = Hauptstadt von Florida) mit Grundkenntnissen der 70-er Jahre

( https://www.erinnerstdudich.de/70er/florida-boy-orange/ )

verknüpft, dass Orangen und Miami sozusagen gleichbedeutend sind. Aber wahrscheinlich riecht "Miami" dann nach in Salzwasser geworfenen Tee-Kisten.
23 Antworten
5
Flakon
4
Sillage
3
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 22  
Nachtschattenartig
Ich war immer noch nicht in der Kantstraße in Berlin, um den Harry-Lehmann-Laden in natura in Nasenschein zu nehmen. Anhand einer reichlichen Abfüllung (mein Dank dafür gilt Yatagan!) kann ich allerdings zumindest Boston vortesten.

Für einen Duft, der angabegemäß Orange pur ist, fällt mir dazu eine ganze Menge ein. Inklusive mancher wilder Spekulation. Zudem bietet es sich an, den Lehmann neben den Verde d'Arancia von Monotheme zu halten, der pyramidal kaum üppiger bestückt daherkommt.

Der Boston-Auftakt ist eher krautig-grün als fruchtig. Wir haben es offenbar mit Orange von der Frucht über die Schale bis zum Blatt zu tun. So weit, so gut. Nur - wo wir schon bei „Grün“ sind, schwenke ich rasch zu „Rot“. Ich habe nämlich eine spontane Assoziation zu Tomaten. Absurd finde ich das nicht. Schließlich ist eine rohe Tomate außerordentlich frisch und sauer. Bitte jetzt alle an’s Reinbeißen denken – na?

Könnte (ich wechsele wieder zu „Grün“) der Duft Tomatenblatt enthalten, das dann wie ein Schlüsselreiz funktioniert, indem es eine Erinnerung an echte Tomate und damit ein unwillkürliches Sauersauersauer-Gefühl hervorruft? Ohne eine Frische-Verstärker-Assistenz schafft es doch kein Orangenduft in die Tiefe der Zeit. Bei mir funzt das dermaßen tadellos, dass ich bei Folge-Tests sogar primär an Tomate denke, zumal das typisch Zitrisch-Spitze ohnehin binnen Minuten verschwunden ist. Überhaupt schwächelt der Duft bald. Innerhalb einer Stunde ist er komplett auf der Haut. Was immer zum Namen „Boston“ inspiriert haben mag, der „Boston-Marathon“ dürfte es nicht gewesen sein.

Den Fortgang nehme ich als ziemlich synthetisch wahr (abgesehen von einer rauen Unterlage ganz am Schluss, nach ein paar Stunden). Vielleicht Hedione/Helional? Scheint mir im Verein mit dem verbliebenen Phantom-Tomaten-Eindruck plausibel für das, was ich rieche. Ein Indiz für die Annahme eines Labor-Beitrags mag sein, dass ich den entsprechenden Dreh, wenn auch knapp, über‘s Duschen hinweg noch erriechen kann. Sei’s drum! Egal sei außerdem die trotz der vermuteten Hilfsmittel sehr, sehr maue Haltbarkeit. Ein Duft, der sich pekuniär näher an Orangen-Limonade bewegt als an Konkurrenz-Parfüms, darf bei der Bewertung fraglos einen Bonus erwarten. Wo sonst ist stündliches Nachlegen derart günstig zu haben?

An dieser Stelle muss nun endlich der Monotheme ins Spiel kommen. Zu einigen Details siehe dort, mir geht es ums Grundsätzliche. Im Vergleich mit Verde d'Arancia hat Boston mit Orange recht wenig zu tun. Der Italiener liegt in Sachen orangiger Fruchtigkeit meilenweit vorn, wie der Parallel-Test in ungeahnter Deutlichkeit enthüllt. Dass er ein Mehrfaches kostet, ist angesichts der geradezu lachhaften Lehmann-Preise ein Mathe-Gag - selbst vor dem Hintergrund der ebenfalls beschränkten Haltbarkeit ist der Monotheme ein Super-Preis-Leistungs-Tipp.

Fazit: Wer Boston mag, dürfte Verde d'Arancia lieben. Ich ziehe den Monotheme klar vor.
15 Antworten
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Fittleworth

89 Rezensionen
Fittleworth
Fittleworth
Top Rezension 24  
Wie Sommersonne un jute Laune, abjefüllt in Pullen
Nehmse Platz, Herr Jeheimrat!
Na, doch wieda herjefunden? Wat dürf et denn diesma sein? Fassongk? Na aba imma doch. Rasur jefällich?
Aba jern, aba jleich ...

Dit sehnse richtich, Herr Jeheimrat. Zeitungk jibt et hier nich mehr, bedaure. Bin ick von abjekomm.
Ick saach ja immer, dit ick nich andauernt Trübsinn lesen will. Stimmse mir da zu?

Nehmse doch nur ma dit Föjätong.
Früher konntense da wat üba Kunst lesen, üba dit Theata un üba jute Bücher. Sowat halt. Klar jab et da ooch die eene oda andere Empfehlungk, aba int Jroße un Janze hamse eijentlich nur janz sachlich jeschrieben, wo welchet Ereijnis stattjefunden hat oder noch stattfinden wird, welchet Buch jerade erschien is un welchet Theata welchet Stück spielt.

Iwänt heeßt dit ja heute, und dit bringt mir schon uff die Palme. Un ick dürf mir doch nich uffrejen, solange ick eene Schere inne Hand hab ...
Könnse da inne Zeitungk statt dieset blöde Iwänt nich einfach een vaständlichen Bejriff nehm?
Momang, jetz ma bitte nich nicken, sonst varrutscht mir Ihre Fassongk ...

Wo war ick?
Ach so - Iwänt. Allet is ja heute een Iwänt, selbst dit Zeuch, wat jar keens is.
Wie belieben, der Herr ...?
Jaaaaa ... janz Ihrer Meinungk, Herr Jeheimrat. Dit is mit die Kunst halt sone Sache. Aba ick bin ebent der Meinungk, dit Kunst mir anjenehm untahalten soll. Dafür isse ja da. Ick will mir da amüsiern wie Bolle, un zwar mit wat Schönet.

Jewiß kann un soll Kunst ooch ab und an ma nachdenklich machen. Aba ick kann et nich verknusen, wennse mir mit sojenannte Kunst zu erziehn vasuchen, un mir denn irjendwelchen Kackolores vorsetzen, den keen vanünftja Mensch vasteht, und dit soll denn Kunst sein.
Bilda, die nur noch aus Farbkleckse bestehn, die ooch een Dreijährijer uff dit Papier klatschen kann. Theata, wo die Ufführung vafremdet is un nur noch aus Brüllerei un Rumjerenne besteht. Jedichte, die keene mehr sin, sondan nur noch dummet Jekwatsche. Un je unvaständlicher dit allet is, desto jrößere Kunst soll et anjeblich sint.
Sehnse, und dit wird dann ins Föjätong bejubelt. Kann ick mir nich mit anfreunden.
Ach, Sie ooch nich ...?
Freut mir dit Se dit jenauso so sehn ...

Ick saach ja immer, dit is wie mit die janzen modernen Düfte. Eijentlich is ja so een Duft dazu da, dit man jute Laune kricht un sich wohlfühlt, stimmse mir da zu, Herr Jeheimrat?
Sehnse, un deshalb muß ja son Duft ooch zu denjenijen passen, der ihn ufflegt. Dit is von die Stimmungk abhängich un von die Jahreszeit. Aba et soll uff jeden Fall wat sin, wat einem jut tut.
So, jetzt bitte ma die Neese son bißken höher nehm ...

Wo war ick?
Ach so - een Duft soll dem jut tun, der ihn uffjelegt hat.
Un da hab ick nu in sone Zeitungk jelesen, dit in Florenz son Treffen war, wose die janzen neuen un teuren Düfte vorjestellt ham. Wenn ick mir richtich irre, war da ooch eene Firma dabei, die ihre Parföngks nach Blutjruppen benennt un eene andre, die janz absichtlich Parföngks macht, die schauderhaft riechen. Anjeblich wollnse die Leute erziehn, ooch ma wat anderet schön zu finden ...
Doch, doch, Herr Jeheimrat, dit is wirklich so, ick schwöre et Sie bein Augenlicht von meine blinde Jroßmutta!

Wie meinen, der Herr ...?
Nee, da hamse Recht. Ik will mir nich zu irjendwat erziehn lassen. Schon jar nich von een Parföngk. Et muß nich immzu wat Neuet, Unerhörtet, noch nie da jewesenet sint.
Also da lob ick mir doch die einfachen un jeradlinijen Sachen, bei die man nich Fillosoffieh studiert ham muß, umse schön finden zu könn.

Nehmse nur ma dit feine Wässerken hier, wat ick Ihnen so janz nebenbei ooch jleich heftig ant Herze lejen möchte.
Dit is, wie Se ja schon ahnen, wennse sich den Flakongk jenauer bekieken, een Duft von die Lehmänner. Wundabarer Duft, hat so richtich intanatzjonalet Fläär! Un da könnse sicher sein, dit diesa Duft noch aus die klassischen natürlichen Aromen besteht.

Boston hamsen benamst.
Ick war ja nu noch nie in Boston, deshalb weeß ick ja nich, ob dit da so schnuppert wie dit edle Wässerken hier, aba dit tut ja der Freude keen Abbruch. Jemeint sein kann ja eijentlich nur dit olle Boston, so von janz früha, wat ja sone Art Sümbol vor janz Neu-England is ...

Wie belieben, der Herr ...?
Jaaaaa ... da sin die Lehmänner sich treu. Dit is een frischer Duft. Jeht sehr hell un zitrisch los, sonnich sozusagen, un is wieder janz wat Natürlichet. Keene künstliche Süße, einfach nur frisch, dit strahlt richtich.
Wie Sommersonne un jute Laune, abjefüllt in Pullen.
Is ja bei Orangksche imma son bißken schwer, dit et nich wie Brausepulver rübakommt, aba da kann man sich uff die Lehmänner wirklich valassen - die kriejen dit jedesma richtich jut hin.
So, wenn Se Ihr wertet Haupt ma hier rüba neijen, denn kann ick die Problemzone mit dit Rasiermesser bessa erreichen ... dit Kinn soll ja wieda jlatt wern wien Beebiepopo.

Wo war ick?
Ach so ... jekonnt jemacht.
Jaaaa ... also dit Wässerken hätte ick jlatt nach Italien verortet. Toskana un Tschinke Terre un denn jenau zu die Zeit wenn die Orangkschen blühn ... war ick ja ma mit meine Holde, ick erwähnte et beiläufich ...
Also warum dit nu ausjerechnet Boston benamst wurde ... ick kann et mir nich wirklich erklärn.
Wenn ick mir richtich irre, wachsen ja in Mässätschusets keene Orangkschen. Aba dit macht ja nüscht, Hauptsache is doch, dit der Duft jefällt. Is aba ebent wat für die warme Jahreszeit.

Wie meinen, Herr Jeheimrat?
Nee, also langkweilich finde ick den Duft nu janz un jar nich. Dit Wässerken hat ja alleene von die Orangksche so ville Duftnoten, dit man kaum hintaherkommt. Dit ändert sich so janz sukzessive üba die Zeit. Un denn wird et ooch noch son bißken jrün, son bißken erdich ... aba so janz dezent. Die Orangksche is aba dit, wat sich durch den janzen Duftvalauf zieht, da ändat sich nischt. Un denn ans Ende findense noch so wat wie eene janz janz zarte Note von frischet Wasser. Kam son bißken unerwartet.
Also fürn Sommaduft jroßartich komponiert! Un haltbar isset ooch noch. Wobei dit nu jewaltich untatrieben is.
Sehnse ma, die Lehmänner ham dit Wässerken ja als Ode Kolonnsch bezeichnet. Ick kann Sie aba flüstan, dit so manchet Ode Parföngk dajejen janz blaß aussieht.

Wie belieben ...?
Ha, da hamse aba uffjepaßt dit vorije mal. Aba klar könnse dit mit andre Düfte von die Lehmänner mischen! Mischen is possibl, wie ick da anmerken möchte ...

Sehnse, un ooch da kann Sie jeholfen wern. Ick hab so jaaanz zufällich een Flakongk von dit Parföngk hier.
Jetz nehm ick Sie erstma dit Friesiertuch weg, un denn könnse ja ma dit eene oder andre Tröppken an dit jlatte Kinn ausprobiern.
Wollnse ma ...?
Dachte ick mir schon. Bitte sehr, der Herr, aba jern, aba jleich ...

Naaaa ...?
Richtich - mit die Duftwässerkens von die Lehmänner könnse nischt falsch machen. Da hamse ja nu schon Erfahrungk ...

Und der hier ...?
Jefällt, jefällt sehr, nich wahr? Dit freut mir ja wieda ma jewaltich! Da lag ick also wieda ma richtich ...

Jaaaaa, der Duft is son bißken weicha wie dit Neroli un son bißken voller. Richich, Herr jeheimrat, reifer is dit Wort. Ick saach ma: Hochsommer. Wenn dit Wetta ein rejelrecht zun Wannsee hinschiebt ...

Na, denn will ick Sie ma richtich damit einpüstern, damit Se ooch wat davon ham. Hält ja fänomänal, dit Wässerken.

Aba jern doch! Allet für die Zufriedenheit von die vaehrte Kundschaft ...
Empfehlnse mir jerne weita.

Vabindlichsten Dank, Herr Jeheimrat!
Beehrnse mir bald wieder!
10 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Skjomi

50 Rezensionen
Skjomi
Skjomi
Top Rezension 15  
Orange Blossom Lane
Einen Duft von Herrn Lehmann zu beschreiben, ohne dass dieser originelle Laden mit in die Beschreibung einfließt, ist –mir zumindest- nicht möglich! Dank euer nette Vorwarnung habe ich mich trotz herbstlich angenehmer Temperaturen nicht zu Fuß auf den Weg gemacht und kam so ganz entspannt an… an einem von außen recht unscheinbaren, kleinen Laden mit Kunstblumen und selbstgemachten Parfüms… zugegeben, hätte ich nicht genau dieses Ziel gehabt, sondern wäre zufällig vorbeigeschlendert, wäre es beim vorbeischlendern geblieben, denn Kunstblumen sind nun wirklich nicht mein Fall und ich hätte in Verbindung mit Parfüms das Schlimmste befürchtet… Doch da wäre mir wirklich was entgangen! Eine sehr freundliche Dame im weißen Apothekerkittel ließ mich an allen Glaspropfen schnuppern, nach denen mir der Sinn stand. So viele, dass ich danach einigermaßen benebelt 5 EdC Abfüllungen a 30 ml orderte und ein Parfüm. Jedes einzelne wurde sorgfältig abgefüllt, per Hand mit den Inhaltsstoffetikett beklebt und beschriftet und in buntes Papier gewickelt. Nun kann ich mich zuhause in Ruhe durchtesten. Ich fange mit Boston an, obwohl er nicht perfekt zur Jahreszeit passt (hier stimme ich Leimbacher zu, Frühling, Sommer sehe ich als perfekt an) hat er mich spontan angesprochen. Angegeben wird eine herbe Orange als Duftbaustein, viel kann ich dem nicht hinzufügen. Für mich hat er eher was von Orangenblüte als von der saftig-zitrischen Orange, ein sanfter Blütenakkord schwingt mit, wird aber nie süß, sondern ist schön ausbalanciert mit herben Hölzern, ein ganzer Orangenbaum mit Früchten, Blüten, Blättern und Stamm steckt da drin! Fruchtig riecht er nicht, eher herb-frisch-zart. Hält sich meiner Meinung nach aber immer genau auf dem Kipp-Punkt zwischen männlich und weiblich, ein perfekter Unisexduft, würde ich sagen. Haltbarkeit für ein EdC okay, zieht sich nach 3 Stunden schon recht zurück, ist aber an der Haut noch gut wahrnehmbar. Bei den Preisen und den unterschiedlichen Flakongrößen kein Thema, ich hab ihn einfach dabei und lege unbeschwert nach, wenn mir danach ist. Dann gibt’s wieder einen Frischekick und weiter geht’s.. Wer mal in Berlin ist, ein Besuch lohnt auf jeden Fall! Und lasst euch nicht von den Kunstblumen verschrecken.. ;-)
5 Antworten
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Statements

11 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
4
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Orange von A bis Z. Interessante Aspekte der Frucht, reif, leicht bitter, eher dunkel.
Holzig und leicht würzig im Hintergrund.
Verflogen...
27 Antworten
FloydFloyd vor 3 Jahren
7
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Fan Man schlurft
Durch die Wiesen von Harvard
Vintage Anzug
Ungepflegter Bart
Er weiß nicht das Jahr
Doch er war im Bad
Heute ist Orangentag
16 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Duft
Keine Frische, strahlende, von der Sonne geküsste Orange. Etwas überreif, dabei aber auch Blattgrün vorhanden, möchte man meinen.
11 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
5
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Synthetisch, fruchtig, frisch. Würde ich als Raumspray benutzen, aber niemals als Duft tragen wollen, sorry.
1 Antwort
YataganYatagan vor 8 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wunderbares Orangen-Wunderwasser mit grasig-grünem, fruchtigem, hellem Unterton. Klassisch stilvoll wie die namensgebende Stadt.
0 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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