09.06.2019 - 16:44 Uhr

FvSpee
323 Rezensionen

FvSpee
Top Rezension
30
El Discréto
Eigentlich dachte ich, zu Springfield könnte man nicht allzu viel sagen. Ein satter, voller, dunkler, fast schwerer, sozusagen glänzender, schön ausgewogener Zitrusduft, was auch immer da im Einzelnen ist: Pomeranzen, Bergamotten, Chinotto, alles zusammen womöglich, und das Ganze eingebettet in ein wunderbares Grün, woher auch immer es kommt, vielleicht dass da Galbanum im Spiel ist. Ein trotz der simpel scheinenden Rezeptur markanter und leicht wiedererkennbarer, sehr männlicher, nicht nur im Sommer zu jeder Gelegenheit gut tragbarer Duft, solide wie Eichenholz oder ein Mercedes-Benz, wenn auch vielleicht nicht gerade topmodern oder übermäßig sexy. Ich habe dem Duft 8,5 Punkte gegeben und ihn immer wieder mal gerne getragen. Das war der Stand meines Statements hier.
Nun haben sich aber Ereignisse kaskadiert, die diesen Freund und Kupferstecher in einem neuen Licht erscheinen lassen, zwielichtig zwar nicht gerade (wenn, dann in einem bewundernden Sinne), aber doch zweideutiger, verschmitzter, weltgewandter, fast filouhafter.
Begonnen hat es mit dem schönen Kommentar von Parma, der es erfolgreich detektivisch unternommen hat, die einzelnen Duftnoten näher aufzuschlüsseln. Und siehe, da ist ja noch viel mehr als vermutet: Tatsächlich, kaum zu glauben, wie haben da nicht nur dunkelorange Pomeranzen auf dunkelgrüner Wiese, da sind ja wirklich auch (und wenn man es weiß, dann glaubt man es auch zu riechen) Gewürze und verschiedene Blumen!
Tags darauf, hiervon inspiriert, wieder einmal getragen, war Wunderliches zu beobachten. Eine sehr attraktive Kollegin lobt den Duft, begeistert, enthusiasmiert, nicht einmal, mehrfach. Und hat dabei so einen Glanz in den Augen. Ausgerechnet du, Kamerad Springfeld, ein Ladykiller? Ich bin perplex.
Die Überraschungen gehen weiter: „Wow", sagt sie, "das ist richtig gut! Und es erinnert mich ein bisschen an CK One!“. Da ich inzwischen verstanden habe, dass Springfield für Überraschungen gut ist, sage ich nicht „das kann nicht sein“, ja ich denke es nicht mal, sondern schaue nach. Und tatsächlich, CK One wird hier (u.a.) mit den Duftnoten Muskat, Jasmin, Maiglöckchen und Rose geführt, praktisch (bis auf die Substitution von Rose durch Rosengeranie) genau denselben, die Parma bei Springfield erspürt hat. Dieser Lehmann hat es ja wirklich faustdick hinter den Ohren (die Kollegin, keine erfahrene Duftnase, anscheinend auch, dass sie diese Verwandtschaft erkannt hat!).
In Klammern sei angefügt, dass CK One mit 6,6 Punkten nach meiner Überzeugung hier schwer unterbewertet ist. Mag sein, dass mancher sich im Laufe der Zeit an diesem einst allgegenwärtigen Duft übersättigt hat und dieser einstigen Ikone nun bewertungstechnisch derbe einen einschenkt. Ich sehe das nicht so und teile stattdessen die Auffassung vieler geschätzter Mitparfumos, so etwa Schatzsucher, die diesem modernen Klassiker Spitzennoten geben: Der war und bleibt einfach gut! Daher ist auch die neu entdeckte Springfield-Verwandtschaft kein Grund, den Lehmann nun weniger wertzuschätzen. Im Gegenteil. Übrigens bleibt er dabei ein absolut eigenständiger Duft, er ist steht viel mehr organisch in Saft und Kraft als das etwas ätherisch angehauchte, frisch-helle Thierry-Wasser von damals.
Noch immer verblüfft von der Wirkung des Lehmanns auf die reizende Kollegin las ich noch einmal die Statements und Kommentare hier auf Parfumo und entdeckte, dass Meister Yatagan, dem kein Duft in dieser Galaxis unbekannt ist, diesem Kandidaten hier tatsächlich die Höchstnote 10 verpasst hat. Darauf angesprochen schrieb er mir, dass Springfield in seiner Wahrnehmung eine kaum wahrnehmbare, hauchzarte animalische Unterlage habe, die den Duft so faszinierend mache.
Der gute alte, solide grüne Zitriker ein hintergründig animalischer Verführer mit Veilchen-Muskat-Appeal und einem Weltstar in der Verwandtschaft! Da erweist sich ein Pater Brown als ein Baltasar Gracián! Schwer beeindruckt setze ich meine Bewertung hoch.
Nun haben sich aber Ereignisse kaskadiert, die diesen Freund und Kupferstecher in einem neuen Licht erscheinen lassen, zwielichtig zwar nicht gerade (wenn, dann in einem bewundernden Sinne), aber doch zweideutiger, verschmitzter, weltgewandter, fast filouhafter.
Begonnen hat es mit dem schönen Kommentar von Parma, der es erfolgreich detektivisch unternommen hat, die einzelnen Duftnoten näher aufzuschlüsseln. Und siehe, da ist ja noch viel mehr als vermutet: Tatsächlich, kaum zu glauben, wie haben da nicht nur dunkelorange Pomeranzen auf dunkelgrüner Wiese, da sind ja wirklich auch (und wenn man es weiß, dann glaubt man es auch zu riechen) Gewürze und verschiedene Blumen!
Tags darauf, hiervon inspiriert, wieder einmal getragen, war Wunderliches zu beobachten. Eine sehr attraktive Kollegin lobt den Duft, begeistert, enthusiasmiert, nicht einmal, mehrfach. Und hat dabei so einen Glanz in den Augen. Ausgerechnet du, Kamerad Springfeld, ein Ladykiller? Ich bin perplex.
Die Überraschungen gehen weiter: „Wow", sagt sie, "das ist richtig gut! Und es erinnert mich ein bisschen an CK One!“. Da ich inzwischen verstanden habe, dass Springfield für Überraschungen gut ist, sage ich nicht „das kann nicht sein“, ja ich denke es nicht mal, sondern schaue nach. Und tatsächlich, CK One wird hier (u.a.) mit den Duftnoten Muskat, Jasmin, Maiglöckchen und Rose geführt, praktisch (bis auf die Substitution von Rose durch Rosengeranie) genau denselben, die Parma bei Springfield erspürt hat. Dieser Lehmann hat es ja wirklich faustdick hinter den Ohren (die Kollegin, keine erfahrene Duftnase, anscheinend auch, dass sie diese Verwandtschaft erkannt hat!).
In Klammern sei angefügt, dass CK One mit 6,6 Punkten nach meiner Überzeugung hier schwer unterbewertet ist. Mag sein, dass mancher sich im Laufe der Zeit an diesem einst allgegenwärtigen Duft übersättigt hat und dieser einstigen Ikone nun bewertungstechnisch derbe einen einschenkt. Ich sehe das nicht so und teile stattdessen die Auffassung vieler geschätzter Mitparfumos, so etwa Schatzsucher, die diesem modernen Klassiker Spitzennoten geben: Der war und bleibt einfach gut! Daher ist auch die neu entdeckte Springfield-Verwandtschaft kein Grund, den Lehmann nun weniger wertzuschätzen. Im Gegenteil. Übrigens bleibt er dabei ein absolut eigenständiger Duft, er ist steht viel mehr organisch in Saft und Kraft als das etwas ätherisch angehauchte, frisch-helle Thierry-Wasser von damals.
Noch immer verblüfft von der Wirkung des Lehmanns auf die reizende Kollegin las ich noch einmal die Statements und Kommentare hier auf Parfumo und entdeckte, dass Meister Yatagan, dem kein Duft in dieser Galaxis unbekannt ist, diesem Kandidaten hier tatsächlich die Höchstnote 10 verpasst hat. Darauf angesprochen schrieb er mir, dass Springfield in seiner Wahrnehmung eine kaum wahrnehmbare, hauchzarte animalische Unterlage habe, die den Duft so faszinierend mache.
Der gute alte, solide grüne Zitriker ein hintergründig animalischer Verführer mit Veilchen-Muskat-Appeal und einem Weltstar in der Verwandtschaft! Da erweist sich ein Pater Brown als ein Baltasar Gracián! Schwer beeindruckt setze ich meine Bewertung hoch.
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