16.06.2022 - 04:26 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
8
Türkischer Honig
Gibt es den eigentlich noch?
Als ich Kind war, gab es diese goldenen, gehärteten Honigtropfen am Holzstiel, die an Bernstein mit kleinen Einschlüssen erinnern, selbst auf dem kleinsten Rummelplatz, der meist auf einem abgeräumten Ruinengrundstück für einige Zeit aufgebaut wurde:
Nur ein, zwei Karussells, eines mit Sicherheit ein Kettenkarussell – oh, wie schön flogen da die Röcke und Haare im Wind! – und meist noch eine Schießbude.
Ganz früher fand man sogar ab und zu noch eine Schiffschaukel: hui, ging das los!
Meist wurde dieses hölzerne Schiffchen von einem vom Typ her immer sehr kräftigen Mann in Bewegung gesetzt, der mir kleinem Mädchen mit all seinen Muskeln etwas unheimlich war; aber das vergaß ich "im Höhenrausch" schnell!
Natürlich gehörte auch ein Stand mit Gebrannten Mandeln, Kandierten Äpfeln und „Türkischem Honig“ dazu.
Eigentlich sollte man diese süße Leckerei ja schlecken, aber auch ich biss Brocken von der harten Masse ab – wie das krachte!
Was jedes Mal meine Mutti auf den Plan rief, hatte sie doch Sorgen wegen meiner schon damals nicht optimalen Bezahnung!
Und außerdem mochte sie es gar nicht, wenn ich unterwegs aß: es gelang mir ständig auszusehen wie ein klebriges Ferkel und nicht mehr wie ein kleines blondes Mädchen.
Dagegen kamen dann die mit „4711 Echt Kölnisch Wasser“ beträufelten Papiertaschentücher oder die „zitronenfrischen“ Reinigungstücher zum Einsatz, die es zum Hendl-Essen bei „Wiener Wald“ in Mengen dazugab und die in Muttis Handtasche verschwanden.
All dieses Gerubbel und Gereibe störte mich; so fiel es mir doch recht leicht, auf dem Weg nach Hause aufs Naschen zu verzichten.
All diese Rummel-Köstlichkeiten wurden in spitze kleine Papiertütchen gepackt und ich konnte mich nahezu hemmungslos zuhause beschmaddern!
Dann kam zwar der Waschlappen zum Einsatz, aber der war mir auch lieber!
Nun erinnert mich „Asmar Eau Fine“ von soOud sehr an diesen „Türkischen Honig“.
Ohnehin liebe ich die Düfte der Marke soOud, für die Stéphane Humbert Lucas ursprünglich duft-federführend tätig war.
Warf er früher bei seinen Kreationen seine magischen Duftnetze aus, blieb ich rettungslos verloren in ihnen hängen! Das war jedes Mal eine Art „unconditional surrender“.
Ob als leichteres „Eau Fine“ oder sämig-süffiger „Nektar“; ich finde hier immer „kleine Täler der Freude“!
Ihr balsamisches Schmeicheln, ihre reichhaltigen, orientalische Umhüllungen, Berührungen: All das sind für mich sinnliche Bereicherungen.
„Asmar Eau Fine“ folgt auch hier dem bekannten, mir so liebgewordenen Muster.
Balsamischer weißer Honig umschließt das reiche Aroma würziger Gartennelken; ein Hauch von Bergamotte sorgt für anfängliche Frische.
Reichhaltig geht es weiter mit einer sehr interessanten Mischung aus Kaffee, Tabak und Treber.
So entwickelt sich diese Duftschöpfung nicht nur sämig-süß und schmeicheln, sondern auch kräftig aromatisch, mit einem unerwarteten Touch von Malz. Ein Hauch, nur zur Überraschung der Sinne, zur Abrundung der Komposition; dadurch entsteht plötzlich eine dunklere Tiefe.
Kam früher mein Opa mit seinen Malzbonbons, rannte ich weg und versteckte mich! Bei „Asmar Eau Fine“ kann ich bleiben und uneingeschränkt genießen.
Wildleders Harmonie und eine überaus sinnliche Basis aus schweren Heliotrop- und warmen cremig-weißen Vanillenuancen „an weichem Moschus-Schaum“ führen zu einem Ambra-reichen, angenehm Rauch durchzogenem Finale.
Die erneute Verzauberung meiner Sinne ist geglückt; als „Eau Fine“ ist "Asmar" nur nicht ganz so allumfassend, aber doch wunderbar geschmeidig und voll orientalischem Zauber.
Ich bedauere nur sehr, dass diese märchenhaften Duft-Schmuckstücke nicht mehr gefertigt werden.
Aber vielleicht habe ich Glück und finde hier ab und zu ein Pröbchen, um weiter die Geheimnisse dieser so ausdrucksvolle Duftwelt entdecken zu können.
Schön wär’s!
(Aber zum Abschluss ist jetzt noch Platz Serafina für die Abfüllung von „Asmar Eau Fine“ zu danken; durfte ich doch in ihrer überaus reichen Duftsammlung stöbern und einen Wunschzettel schreiben.)
Als ich Kind war, gab es diese goldenen, gehärteten Honigtropfen am Holzstiel, die an Bernstein mit kleinen Einschlüssen erinnern, selbst auf dem kleinsten Rummelplatz, der meist auf einem abgeräumten Ruinengrundstück für einige Zeit aufgebaut wurde:
Nur ein, zwei Karussells, eines mit Sicherheit ein Kettenkarussell – oh, wie schön flogen da die Röcke und Haare im Wind! – und meist noch eine Schießbude.
Ganz früher fand man sogar ab und zu noch eine Schiffschaukel: hui, ging das los!
Meist wurde dieses hölzerne Schiffchen von einem vom Typ her immer sehr kräftigen Mann in Bewegung gesetzt, der mir kleinem Mädchen mit all seinen Muskeln etwas unheimlich war; aber das vergaß ich "im Höhenrausch" schnell!
Natürlich gehörte auch ein Stand mit Gebrannten Mandeln, Kandierten Äpfeln und „Türkischem Honig“ dazu.
Eigentlich sollte man diese süße Leckerei ja schlecken, aber auch ich biss Brocken von der harten Masse ab – wie das krachte!
Was jedes Mal meine Mutti auf den Plan rief, hatte sie doch Sorgen wegen meiner schon damals nicht optimalen Bezahnung!
Und außerdem mochte sie es gar nicht, wenn ich unterwegs aß: es gelang mir ständig auszusehen wie ein klebriges Ferkel und nicht mehr wie ein kleines blondes Mädchen.
Dagegen kamen dann die mit „4711 Echt Kölnisch Wasser“ beträufelten Papiertaschentücher oder die „zitronenfrischen“ Reinigungstücher zum Einsatz, die es zum Hendl-Essen bei „Wiener Wald“ in Mengen dazugab und die in Muttis Handtasche verschwanden.
All dieses Gerubbel und Gereibe störte mich; so fiel es mir doch recht leicht, auf dem Weg nach Hause aufs Naschen zu verzichten.
All diese Rummel-Köstlichkeiten wurden in spitze kleine Papiertütchen gepackt und ich konnte mich nahezu hemmungslos zuhause beschmaddern!
Dann kam zwar der Waschlappen zum Einsatz, aber der war mir auch lieber!
Nun erinnert mich „Asmar Eau Fine“ von soOud sehr an diesen „Türkischen Honig“.
Ohnehin liebe ich die Düfte der Marke soOud, für die Stéphane Humbert Lucas ursprünglich duft-federführend tätig war.
Warf er früher bei seinen Kreationen seine magischen Duftnetze aus, blieb ich rettungslos verloren in ihnen hängen! Das war jedes Mal eine Art „unconditional surrender“.
Ob als leichteres „Eau Fine“ oder sämig-süffiger „Nektar“; ich finde hier immer „kleine Täler der Freude“!
Ihr balsamisches Schmeicheln, ihre reichhaltigen, orientalische Umhüllungen, Berührungen: All das sind für mich sinnliche Bereicherungen.
„Asmar Eau Fine“ folgt auch hier dem bekannten, mir so liebgewordenen Muster.
Balsamischer weißer Honig umschließt das reiche Aroma würziger Gartennelken; ein Hauch von Bergamotte sorgt für anfängliche Frische.
Reichhaltig geht es weiter mit einer sehr interessanten Mischung aus Kaffee, Tabak und Treber.
So entwickelt sich diese Duftschöpfung nicht nur sämig-süß und schmeicheln, sondern auch kräftig aromatisch, mit einem unerwarteten Touch von Malz. Ein Hauch, nur zur Überraschung der Sinne, zur Abrundung der Komposition; dadurch entsteht plötzlich eine dunklere Tiefe.
Kam früher mein Opa mit seinen Malzbonbons, rannte ich weg und versteckte mich! Bei „Asmar Eau Fine“ kann ich bleiben und uneingeschränkt genießen.
Wildleders Harmonie und eine überaus sinnliche Basis aus schweren Heliotrop- und warmen cremig-weißen Vanillenuancen „an weichem Moschus-Schaum“ führen zu einem Ambra-reichen, angenehm Rauch durchzogenem Finale.
Die erneute Verzauberung meiner Sinne ist geglückt; als „Eau Fine“ ist "Asmar" nur nicht ganz so allumfassend, aber doch wunderbar geschmeidig und voll orientalischem Zauber.
Ich bedauere nur sehr, dass diese märchenhaften Duft-Schmuckstücke nicht mehr gefertigt werden.
Aber vielleicht habe ich Glück und finde hier ab und zu ein Pröbchen, um weiter die Geheimnisse dieser so ausdrucksvolle Duftwelt entdecken zu können.
Schön wär’s!
(Aber zum Abschluss ist jetzt noch Platz Serafina für die Abfüllung von „Asmar Eau Fine“ zu danken; durfte ich doch in ihrer überaus reichen Duftsammlung stöbern und einen Wunschzettel schreiben.)
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