31.05.2013 - 10:52 Uhr
Knickzimt
102 Rezensionen
Knickzimt
Top Rezension
35
Saure Schnüre und ferne Gewächse
Ich bin ja blind. Und deshalb gibt es hier viele Probenschicker, die sich die tollsten Sachen ausdenken, mir die Düfte zu markieren, sodass ich sie mir nicht alle naselang von unwilligen Freunden mit dürftiger französischer Aussprache vorlesen lassen muss. Igraine zum Beispiel hat sich ein unschlagbar raffiniertes System mit gelochten Papierstreifen ausgedacht, das mir seit einigen Wochen große Freude macht und die Erkennung auf simple Weise um 100 prozent erleichtert hat. Kommen wir also zum Duft mit dem sechsfach gestanzten Papierstück am Rand.
Ich habe ihn mir, bevor ich in die Liste guckte, zunächst aufgetragen und mal wieder "was könnte es sein" gespielt. Auf "De Bachmakov" wäre ich nie gekommen bei allem, was ich darüber schon gelesen und gehört habe. Mein Eindruck ist folgender: Der Einstieg ist eine sehr originelle spitzliche Säure. Keine Ahnung, wo die herkommen soll, wo hier doch nur Bergamotte verbaut ist, aber Eindruck ist Eindruck. :) Diese Säure ist von einem gesunden grünen Ton unterlegt und fast schon saftig grell. Ich fühle mich sehr an saure Schnüre erinnert. An diese schlängeligen, haptisch rauhen Naschartikel, von denen bis auf ganz wenige alle Abstand nehmen, weil die ausgelösten Kontraktionen der Mundwand wirklich unspaßig sind. In der Nase ist mir diese Empfindung aber sehr sympathisch.
Im Herzen regiert ein dunkles, fremdes Grün. Ein dämmriges Dickicht voller getragener Ruhe und doch wispern tausend geheime leise Regungen. Die aufgelisteten Noten sind mir sehr unvertraut, darum fällt mir die Bestimmung schwer. Aber dies ist ohnehin einer dieser bemerkenswerten Düfte, die weit mehr als nur die Summe ihrer Teile sind. Und am Ende schimmert der Amber und gibt dieser ganzen edlen Komposition ihren verdient sanften Grund.
"De Bachmakov" ist für mich ein sehr erlesenes Parfum voller seltener Reize und verblüffender Kombinationskunst. Leicht und tief in einem. Es sollte mehr Kommentare bekommen.
Ich habe ihn mir, bevor ich in die Liste guckte, zunächst aufgetragen und mal wieder "was könnte es sein" gespielt. Auf "De Bachmakov" wäre ich nie gekommen bei allem, was ich darüber schon gelesen und gehört habe. Mein Eindruck ist folgender: Der Einstieg ist eine sehr originelle spitzliche Säure. Keine Ahnung, wo die herkommen soll, wo hier doch nur Bergamotte verbaut ist, aber Eindruck ist Eindruck. :) Diese Säure ist von einem gesunden grünen Ton unterlegt und fast schon saftig grell. Ich fühle mich sehr an saure Schnüre erinnert. An diese schlängeligen, haptisch rauhen Naschartikel, von denen bis auf ganz wenige alle Abstand nehmen, weil die ausgelösten Kontraktionen der Mundwand wirklich unspaßig sind. In der Nase ist mir diese Empfindung aber sehr sympathisch.
Im Herzen regiert ein dunkles, fremdes Grün. Ein dämmriges Dickicht voller getragener Ruhe und doch wispern tausend geheime leise Regungen. Die aufgelisteten Noten sind mir sehr unvertraut, darum fällt mir die Bestimmung schwer. Aber dies ist ohnehin einer dieser bemerkenswerten Düfte, die weit mehr als nur die Summe ihrer Teile sind. Und am Ende schimmert der Amber und gibt dieser ganzen edlen Komposition ihren verdient sanften Grund.
"De Bachmakov" ist für mich ein sehr erlesenes Parfum voller seltener Reize und verblüffender Kombinationskunst. Leicht und tief in einem. Es sollte mehr Kommentare bekommen.
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