Duftsatt - und unzufrieden
Ich habe in meinem bisherigen Leben so knapp an die 1000 Düfte getestet, manches gefiel mir, so einiges nicht. Ich habe eine Sammlung, eine Wunschliste, eine Merkliste und eine GefälltmirGefälltmir nichtListe angelegt.
Nichtdestotrotz: Ich bin duftsatt - "eigentlich" habe ich das, was ich will, ich will nicht mehr testen, ich will keine neuen Dufterfahrungen machen, ich habe das Gefühl, es geht nicht mehr weiter. Meine Nase revoltiert. Sie will nicht mehr. Und meine Haut wohl auch nicht mehr.
Und der Rest von mir ist auch sehr "duftmitgenommen".
Wenn nur nicht diese Ambivalenz wäre: Ich will nicht, aber ich könnte ja auch was verpassen, dieses ewige Hin und Her.
"Stopp" sagen und erst einmal das "geniessen"/testen, was ich habe, ist gar nicht einfach.
Ich könnte mich doch mal bequem zurücklegen und einfach mal zufrieden sein mit dem was ich habe. Wenn nur nicht dieser "Jagdinstinkt" und "Immerwiederneuesvielleichtverpasst" wäre, so anstrengend und doch puschend.


Samtkleid
Immer wieder dieses „na schau,des ist interessant!“..
obwohl ich eigentlich schon alles habe,was ich liebe.
Vielleicht geht es doch… und wir lernen irgendwann zu verstehen,man kann seine Zeit auch besser nutzen,ZB lesen.
Aber dieses Sammeln ist auch nicht der schlimmste Hobby.Es gibt schlimmere.Zumindest macht der hier Spaß. Aber ja,die Grenze zwischen Sucht und Hobby ist manchmal nicht so deutlich erkennbar
Auch für mich war es irgendwann mal zuviel des Guten! Ich hatte es satt, immer weiter nach neuen Duftwundern zu jagen, ständig zu kaufen und meinen Schrank mit Schätzen zu füllen, die im Leben niemals alles hätte aufbrauchen können.
Inzwischen hab ich mich von mehr als 3/4 meiner Sammlung getrennt und fühle mich befreiter!
Jetzt, nach längeren Pausen, kann ich auch wieder geniessen!
Ich führe selbst eine Wunsch- und Merkliste, obwohl ich eine Sammlung habe, die sicher lange vorhalten wird. Jedoch muss heute nicht mehr alles sofort getestet und schon gar nicht bei jedem Schäppchen sofort jetzt und gleich "zugeschlagen" werden. Solche Impulse einfach mal aushalten können, ohne nachzugeben, kann sehr befreiend sein.
Setz Dir doch mal eine Duftpause von 1 Woche.
Nur Duschgel und Bodylotion, Deo - mehr nicht.
Sollst sehen, wie begeistert du wieder von manchem Duftwässerchen bist ;-)
Wenn man „duftsatt“ ist, dann sollte man sich (seiner Nase und Haut) tatsächlich etwas Auszeit gönnen, und solange man sich erholt, kommen neue Düfte auf den Markt und man ist wieder bereit für das Schöne. Ich wüsche dir, schnellstens dein Gleichgewicht zu finden!
Als Erstes werde ich heute meine Tausch- und Testdüfte mal zur Seite räumen - beim Tauschen bin ich nämlich auch eifrig dabei und diesbezüglich eine Pause einlegen. Dann kein Neukauf eines Duftes und keine Neutestungen.
Dies alles mal für einige Wochen. Ich bin gespannt ob ich das hinkriege.
Das hab ich gerade wieder hinter mir und bin froh, dass es bei Abfüllungen geblieben ist, und die können eigentlich auch (fast) alle wieder weg.
Worauf ich hinauswill - die innere Ruhe, die anhält, die werde ich nicht erreichen, so bin ich einfach nicht.
Wichtig ist sich selbst zu kennen und sich auf den nächsten Umschwung einstellen zu können.
In meinem Fall heißt das einfach das Ausschlagen des Verhaltens in beide Richtungen abzufedern.
Und das eine oder andere Überraschungsleckerlie findet man halt doch immer wieder.
So wie in meinem Fall Harry Lehmanns Bahia, welches ich ohne den Umweg KaDeWe und das Testen einer pretentiösen "Neu Nischen Firma" nie gefunden hätte.
Habe letztens meine Parfüms ein wenig thematisch sortiert, sowas hilft auch dabei, zu schätzen, was man hat, und anders wahrzunehmen.