23.11.2019 - 09:40 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
15
1.001 Nacht: voller Geheimnis und einem Hauch von Mist
Eine ganz liebe Parfuma schickte mir ein großes, liebevoll zusammengestelltes Duftpaket; nur zu meiner Freude - oder wie sie schrieb "für die Diva in Dir"!
Sie weiß, wie sehr ich ihr dafür danke und merkt auch, dass ich sofort zur Entdeckungs- bzw. Schnüffeltour aufgebrochen bin: hier kenne ich nichts!
Allein schon der Schmuckflacon von "Attar al Kaaba" macht uns "Mädchen" Freude: goldfarbene Ornamente und leuchtend bunte Steine - na, da lacht doch das Herz! Schon hier lässt der erträumte Orient aus 1.001 Nacht grüßen!
Aber genau dieser Flacon stellte mich vor die erste Bewährungsprobe: Gewohnheitstierchen, das ich bin, zottelte und zog ich am Verschlusskäppchen - nichts tat sich!
Sollte sich mir dieser Duftdjinn gleich von Anfang an verweigern?
Nein, nein! Das darf doch nicht sein!
Irgendwann merkte ich: nicht Ziehen, sondern Drehen heißt es hier.
Und ich entdeckte ein geschmeidiges Duftöl, das nicht schwer und träge, sondern weichfließend meine Haut umschmeichelt: wie schön und das gerade jetzt, wo die kalten und grauen Tage bevorstehen. Das ist eine sehr angenehme Zugabe.
Der Duft dieser reichhaltigen Ölung entspricht allem, was sich Lieschen Müller unter den "Wohlgerüchen Arabiens " vorstellt.
Fruchtige Aromen von reifen Zitronen, Bergamotten und schönen duftprallen Orangen vereinen sich mit edlem Safran. Dieser "stumpft", wie es seine Art ist, eine anfangs lebendige Frische sympathisch ab.
So entsteht kein prickelnder Frischeauftakt, sondern bereits jetzt eine leicht betörende Frucht-/Gewürzmelange.
Ylang-Ylang schmust sich an und bringt sein eigenes helles Leuchten mit; die Aprikosen sind ebenfalls reif und saftig und fügen diesem Duftreigen einen Hauch von Bittermandel (Persipan) bei.
Alles ist sehr geschmackvoll dosiert und hinterlässt den Wunsch: "Bitte, davon möchte ich mehr!"
"Attar al Kaaba" gibt großzügig mehr: samtige Duftrosen sitzen auf einem lockeren Bett von Mist - könnte gut Kamelmist sein; bekanntlich auch ein guter Dünger und vielleicht nicht ganz unschuldig an deren Duftreife.
Beide Nuancen vereinen edle Züchtung und unverbrämte Natur: raffiniert und gar nicht unangenehm.
Auch vermeine ich, eine leichte Ledernote zu erspüren, die sich von jetzt an durch diese Duftgebilde zieht.
Ein bisschen "schmutzig" kommen bekanntlich ja auch die beiden weißen "Stinker" Jasmin und Maiglöckchen daher - ach, ich liebe sie so sehr! Sie tragen wieder ihre weißen wallenden Spitzengewänder und Duftschleier.
Auch sie scheinen durch diese Unterlage intensiver und dominanter zu werden: sie passen sich den rassigen Rosen gut an.
Iris, stolz und vornehm schlank, stäubt ein wenig Puder über das Ganze, bevor ein goldbrauner Patchoulifluss sich, langsam und ein bisschen träge, in Bewegung setzt.
Ein Duftwesen, das seine Zeit bis zu vollentwickelten Schönheit benötigt: aber es lohnt sich!
Weiches Karamell in feinem Hellbraunton taucht als Leckerei auf; ein Schälchen davon steht schon, zusammen mit einem reich bemalten Tellerchen mit den kandierten Früchten des Entrées, neben dem breiten Duftdivan, auf dem es sich "Attar al Kaaba" inzwischen bequem gemacht hat.
Nicht schlank und rank und vital zeigt sich dieses Kunstwerk; nein, diese gewisse elegante Trägheit passt ihm sehr gut! Denn auch unsere großen Bekannten der Basisnote bequemen sich jetzt, ihre Dufthäupter zu erheben:
Als erstes überrascht mich allerdings Moos - Moos?
Ja, ein bisschen dunkel, feucht und erdig korrespondiert diese Note hervorragend mit dem jetzt bereits vollentwickelten Erdgeist Patchouli: beide scheinen hier "Kumpel im Duft" zu sein!
Ambergold darf bei diesem reichen Duftöl natürlich nicht fehlen und weckt noch einmal die Samtnote des Rosenaromas.
Sandelholz und Moschus verfeinern und schließen einen wirklich orientalisch-opulente Reigen wunderbar ab.
Hier werde ich stark an Ingres' Gemälde "Die große Odaliske" erinnert.
Ich erlebe dankbar, wie sich erneut ein großes sinnliches Duftgemälde entwickelt.
Früchte, Blüten und viele die Sinne streichelnde Spezereien, umweht von einem angenehmen Hauch von Animalik, zaubern ein Duftmärchen, an dem Sheherezade und auch Venus gemeinsam webten und sich dabei viele Geschichten und Geheimnisse erzählten, und das als Öl eine besondere Intensität und Haltbarkeit entwickelt.
Nicht gerade für die Dauer von 1.001 Nacht; aber doch ausreichend für einige schöne Stunden.
Ein schmuckvoller Orientale, der alle Erwartungen erfüllt, zog bei mir ein und wird mir in diesem Winter ein liebevoller und die Seele wärmender Begleiter sein.
Ich bin mir fast sicher, dass ich noch viele größere und auch kleinere Duftfacetten entdecken werde und es mit "Attar al Kaaba" sicher nicht langweilig werden wird.
Der Zauberteppich der wohlduftenden Träume wurde vor mir entrollt; die magischen Pantoffel stehen bereit:
Eine orientalische Duftreise kann also beginnen: follow me!
Sie weiß, wie sehr ich ihr dafür danke und merkt auch, dass ich sofort zur Entdeckungs- bzw. Schnüffeltour aufgebrochen bin: hier kenne ich nichts!
Allein schon der Schmuckflacon von "Attar al Kaaba" macht uns "Mädchen" Freude: goldfarbene Ornamente und leuchtend bunte Steine - na, da lacht doch das Herz! Schon hier lässt der erträumte Orient aus 1.001 Nacht grüßen!
Aber genau dieser Flacon stellte mich vor die erste Bewährungsprobe: Gewohnheitstierchen, das ich bin, zottelte und zog ich am Verschlusskäppchen - nichts tat sich!
Sollte sich mir dieser Duftdjinn gleich von Anfang an verweigern?
Nein, nein! Das darf doch nicht sein!
Irgendwann merkte ich: nicht Ziehen, sondern Drehen heißt es hier.
Und ich entdeckte ein geschmeidiges Duftöl, das nicht schwer und träge, sondern weichfließend meine Haut umschmeichelt: wie schön und das gerade jetzt, wo die kalten und grauen Tage bevorstehen. Das ist eine sehr angenehme Zugabe.
Der Duft dieser reichhaltigen Ölung entspricht allem, was sich Lieschen Müller unter den "Wohlgerüchen Arabiens " vorstellt.
Fruchtige Aromen von reifen Zitronen, Bergamotten und schönen duftprallen Orangen vereinen sich mit edlem Safran. Dieser "stumpft", wie es seine Art ist, eine anfangs lebendige Frische sympathisch ab.
So entsteht kein prickelnder Frischeauftakt, sondern bereits jetzt eine leicht betörende Frucht-/Gewürzmelange.
Ylang-Ylang schmust sich an und bringt sein eigenes helles Leuchten mit; die Aprikosen sind ebenfalls reif und saftig und fügen diesem Duftreigen einen Hauch von Bittermandel (Persipan) bei.
Alles ist sehr geschmackvoll dosiert und hinterlässt den Wunsch: "Bitte, davon möchte ich mehr!"
"Attar al Kaaba" gibt großzügig mehr: samtige Duftrosen sitzen auf einem lockeren Bett von Mist - könnte gut Kamelmist sein; bekanntlich auch ein guter Dünger und vielleicht nicht ganz unschuldig an deren Duftreife.
Beide Nuancen vereinen edle Züchtung und unverbrämte Natur: raffiniert und gar nicht unangenehm.
Auch vermeine ich, eine leichte Ledernote zu erspüren, die sich von jetzt an durch diese Duftgebilde zieht.
Ein bisschen "schmutzig" kommen bekanntlich ja auch die beiden weißen "Stinker" Jasmin und Maiglöckchen daher - ach, ich liebe sie so sehr! Sie tragen wieder ihre weißen wallenden Spitzengewänder und Duftschleier.
Auch sie scheinen durch diese Unterlage intensiver und dominanter zu werden: sie passen sich den rassigen Rosen gut an.
Iris, stolz und vornehm schlank, stäubt ein wenig Puder über das Ganze, bevor ein goldbrauner Patchoulifluss sich, langsam und ein bisschen träge, in Bewegung setzt.
Ein Duftwesen, das seine Zeit bis zu vollentwickelten Schönheit benötigt: aber es lohnt sich!
Weiches Karamell in feinem Hellbraunton taucht als Leckerei auf; ein Schälchen davon steht schon, zusammen mit einem reich bemalten Tellerchen mit den kandierten Früchten des Entrées, neben dem breiten Duftdivan, auf dem es sich "Attar al Kaaba" inzwischen bequem gemacht hat.
Nicht schlank und rank und vital zeigt sich dieses Kunstwerk; nein, diese gewisse elegante Trägheit passt ihm sehr gut! Denn auch unsere großen Bekannten der Basisnote bequemen sich jetzt, ihre Dufthäupter zu erheben:
Als erstes überrascht mich allerdings Moos - Moos?
Ja, ein bisschen dunkel, feucht und erdig korrespondiert diese Note hervorragend mit dem jetzt bereits vollentwickelten Erdgeist Patchouli: beide scheinen hier "Kumpel im Duft" zu sein!
Ambergold darf bei diesem reichen Duftöl natürlich nicht fehlen und weckt noch einmal die Samtnote des Rosenaromas.
Sandelholz und Moschus verfeinern und schließen einen wirklich orientalisch-opulente Reigen wunderbar ab.
Hier werde ich stark an Ingres' Gemälde "Die große Odaliske" erinnert.
Ich erlebe dankbar, wie sich erneut ein großes sinnliches Duftgemälde entwickelt.
Früchte, Blüten und viele die Sinne streichelnde Spezereien, umweht von einem angenehmen Hauch von Animalik, zaubern ein Duftmärchen, an dem Sheherezade und auch Venus gemeinsam webten und sich dabei viele Geschichten und Geheimnisse erzählten, und das als Öl eine besondere Intensität und Haltbarkeit entwickelt.
Nicht gerade für die Dauer von 1.001 Nacht; aber doch ausreichend für einige schöne Stunden.
Ein schmuckvoller Orientale, der alle Erwartungen erfüllt, zog bei mir ein und wird mir in diesem Winter ein liebevoller und die Seele wärmender Begleiter sein.
Ich bin mir fast sicher, dass ich noch viele größere und auch kleinere Duftfacetten entdecken werde und es mit "Attar al Kaaba" sicher nicht langweilig werden wird.
Der Zauberteppich der wohlduftenden Träume wurde vor mir entrollt; die magischen Pantoffel stehen bereit:
Eine orientalische Duftreise kann also beginnen: follow me!
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