23.05.2017 - 14:47 Uhr
Meggi
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Das Hilfsverb-Problem - aufgezeigt am Beispiel einer sehr speziellen Flatrate
Keine Sorge, derart banal, wie es sich andeutet, wird es nicht. Mir ist bloß vor einigen Jahren das Thema „Wollen und Können“ so schön plastisch vor Augen geführt worden, das muss jetzt mal verbraten werden.
Meine Tochter tat die ersten Schritte im Internet und wir sprachen über Suchmaschinen. Wonach sollen wir denn testweise suchen? Sie - nur Pferde und Unsinn im Kopf - schlug „Pups-Stall“ vor.
Eingetippt, geklickt… Natürlich wurde die (recht prominente) Suchmaschine nicht fündig und fragte deshalb höflich eine Alternative ab: „Meinten Sie Popp-Stall?“ Das dazu angerissene Such-Ergebnis verwies offenbar auf eine Art Flatrate-Puff, es hieß nämlich in etwa: „Der Popp-Stall - einmal bezahlen und so viel Sex haben, wie du willst…“. Während ich die Sache eilig wegklickte, dachte ich mir, dass das dort verwendete Hilfsverb wohl nicht ganz treffend gewählt worden war.
Was will nun unser heutiges „Wanted“? Na ja, zunächst will es gut verkauft werden. Bis in die Computerspiele meiner Kinder hinein zog sich die Werbung, der zufolge Benutzer elegant gekleidet ein Geländer herunterrutschen, gemeinsam mit einer weißgewandeten Dame ein Schwimmbecken durchqueren (im Anzug, versteht sich) und mit einem Rallye-Wagen eine Menge sinnlosen Staub und Krach machen.
Und sonst? Will er vielleicht stabil duften? Das zumindest fände ich (verblüffend) ordentlich gelungen. Bei allen Abstrichen, die einem einfallen mögen:
Jaaaaaaa, die pyramidale Breite kann ich nicht nachvollziehen, ich finde es riecht hauptsächlich nach Ananas(!) aus der Dose – aber immerhin fruchtig und frisch.
Jaaaaaaa, der weitgereiste Anspruch der Zutaten klingt lustig in Anbetracht der deutlichen Synthetik – aber immerhin hält sich die laborielle Frucht-Frische dann wenigstens konsequenterweise über mehrere Stunden und wird nur langsam süßer und ein bisschen cremiger. Und mir bleibt die Pressholz-Abteilung aus dem Baumarkt erspart; ein echter Pluspunkt.
Jaaaaaaa, der Bembel ist infantil, oder sagen wir boshaft: auf gewisse Weise juvenil und das Suggerierte passt nicht zum Duft – aber immerhin wurde nach Goldbarren und Pokal mal wieder was wirklich offensiv Beknacktes versucht, was fraglos auffällt.
Jaaaaaaa, die Werbung ist bescheuert – aber immerhin konnten meine Kinder damit in ihren Spielen ein paar virtuelle Talerchen verdienen.
Jaaaaaaa, hier gibt es keinerlei geruchliche Originalität – aber immerhin Verlässlichkeit.
Fazit: Toll oder gar aufregend finde ich Wanted auch nicht, doch ich habe sicherlich schon Schlechteres und vor allem Nervigeres gerochen.
Meine Tochter tat die ersten Schritte im Internet und wir sprachen über Suchmaschinen. Wonach sollen wir denn testweise suchen? Sie - nur Pferde und Unsinn im Kopf - schlug „Pups-Stall“ vor.
Eingetippt, geklickt… Natürlich wurde die (recht prominente) Suchmaschine nicht fündig und fragte deshalb höflich eine Alternative ab: „Meinten Sie Popp-Stall?“ Das dazu angerissene Such-Ergebnis verwies offenbar auf eine Art Flatrate-Puff, es hieß nämlich in etwa: „Der Popp-Stall - einmal bezahlen und so viel Sex haben, wie du willst…“. Während ich die Sache eilig wegklickte, dachte ich mir, dass das dort verwendete Hilfsverb wohl nicht ganz treffend gewählt worden war.
Was will nun unser heutiges „Wanted“? Na ja, zunächst will es gut verkauft werden. Bis in die Computerspiele meiner Kinder hinein zog sich die Werbung, der zufolge Benutzer elegant gekleidet ein Geländer herunterrutschen, gemeinsam mit einer weißgewandeten Dame ein Schwimmbecken durchqueren (im Anzug, versteht sich) und mit einem Rallye-Wagen eine Menge sinnlosen Staub und Krach machen.
Und sonst? Will er vielleicht stabil duften? Das zumindest fände ich (verblüffend) ordentlich gelungen. Bei allen Abstrichen, die einem einfallen mögen:
Jaaaaaaa, die pyramidale Breite kann ich nicht nachvollziehen, ich finde es riecht hauptsächlich nach Ananas(!) aus der Dose – aber immerhin fruchtig und frisch.
Jaaaaaaa, der weitgereiste Anspruch der Zutaten klingt lustig in Anbetracht der deutlichen Synthetik – aber immerhin hält sich die laborielle Frucht-Frische dann wenigstens konsequenterweise über mehrere Stunden und wird nur langsam süßer und ein bisschen cremiger. Und mir bleibt die Pressholz-Abteilung aus dem Baumarkt erspart; ein echter Pluspunkt.
Jaaaaaaa, der Bembel ist infantil, oder sagen wir boshaft: auf gewisse Weise juvenil und das Suggerierte passt nicht zum Duft – aber immerhin wurde nach Goldbarren und Pokal mal wieder was wirklich offensiv Beknacktes versucht, was fraglos auffällt.
Jaaaaaaa, die Werbung ist bescheuert – aber immerhin konnten meine Kinder damit in ihren Spielen ein paar virtuelle Talerchen verdienen.
Jaaaaaaa, hier gibt es keinerlei geruchliche Originalität – aber immerhin Verlässlichkeit.
Fazit: Toll oder gar aufregend finde ich Wanted auch nicht, doch ich habe sicherlich schon Schlechteres und vor allem Nervigeres gerochen.
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