09.07.2017 - 19:17 Uhr
Mydarkflower
62 Rezensionen
Mydarkflower
12
Der magische Felsen
Es war einmal, vor langer Zeit, eine Prinzessin.
Nichts machte ihr mehr Freude, als neue, exquisiete Gerüche zu entdecken, zu erfahren und zu sammeln.
Sie hatte im Palast ihres Vaters, dem König, einen eigenen Saal für ihre Schätze.
Bis zur Decke stapelten sich dort Krüge, Kisten und Schweinedärme voll duftender Wachse, Öle, Wässer, Kräuter und Tierdrüsen.
Nie konnte sie sich sattriechen an den exotischen Gerüchen - doch strebte sie danach, den einen, kostbarsten aller Düfte zu finden.
Eines Nachts klopfte es am Schloßtor. Es war ein Bettler, der verlangte, zur Prinzessin vorgelassen zu werden - er wisse, was ihr sehnlichster Wunsch sei und wie es ihr gelingen könne, sich diesen zu erfüllen.
Als die Prinzessin dies hörte, ließ sie den Bettler in ihr Gemach bringen.
“Euer Hoheit“, sprach der Bettler, “ich weiß, wo ihr den schönsten, heilsamsten und seltensten aller Düfte finden könnt - an einem Ort, genannt Magischer Felsen, im unwirtlichsten aller Gebirge am Ende der Welt, dort gibt es ein Gestein, was eine solche Süße und Anziehungskraft verströmt, daß jeder Mensch und jedes Tier so verliebt vor dem Felsen verharrt, bis er oder es vor Durst und Hunger verschmachtet.“
Die Prinzessin war vor Begeisterung völlig außer sich und ließ sofort im ganzen Land verkünden, daß sie denjenigen, der ihr ein Stück vom Magischen Felsen vom Ende der Welt bringen würde, zum Manne nehmen und er einmal König sein würde.
Viele junge Männer folgten ihrem Ruf und zogen voller Hoffnung in ferne Lande, doch keiner von ihnen kehrte zurück.
Der junge Schweinehirt, der, seit er in Kindertagen der Prinzessin Antlitz erblickt hatte, unsterblich in sie verliebt war und sie gern zum Weibe wollte, machte sich nach langem Grübeln und Zweifeln ebenfalls auf den Weg.
Er zog durch viele Länder, überfuhr Flüsse und Meere, durchquerte karge Wüsten und fragte überall nach dem Magischen Felsen. Keiner konnte ihm helfen, keiner hatte je von diesem Ort gehört.
Er begann, nachts den Mond und die Sterne, am Tage die Sonne anzurufen, er weinte und flehte.
Nach vielen Tagen und Nächten des Bittens erbarmte sich schließlich der Ostwind: “Schweinehirt“, pustete der Wind, “du dauerst mich und ich will dir helfen. Der Magische Felsen liegt viele, viele Tagesreisen von hier entfernt. Du mußt die Wälder der Dunkelheit durchqueren, das Moor der Klagen überwinden und zum Schluß die Berge des Schmerzes bezwingen. Hinter den Bergen findest du in einer alten Kate eine Hexe, diese wird dich zu dem führen, was du so begehrst. Wenn du dazu bereit bist, zaudere nicht und schaue nicht zurück!“
Der Schweinehirt dankte dem Ostwind machte sich auf den Weg.
Er durchquerte die Wälder der Dunkelheit, überwand das Moor der Klagen und bezwang die Berge des Schmerzes. Er zauderte nicht und schaute nicht zurück.
Schließlich stand er vor der Hütte der Hexe. Diese hieß ihn willkommen, wohl wissend, wozu er gekommen war und führte ihn endlich zum lange gesuchten Ziel.
Er stieg über die Skelette der Tiere und Menschen hinweg, die vor Verzückung ob des Wohlgeruchs verendet waren und brach ein Stück des süß duftenden Gesteins aus dem Felsen. Nur seine Liebe zu der Prinzessin hielt ihn davon ab, ebenfalls vor diesem zu verharren und zugrunde zu gehen.
Nun begab er sich auf den langen Weg zurück zu seiner Geliebten.
Als er endlich vor ihr stand, überreichte er ihr, die so lange auf das Schmuckstück ihrer Sammlung gewartet hatte, den wohlriechenden Felsbrocken. Rundherum erstarrten alle Höflinge vor Verzückung.
Die Prinzessin hob das Gestein an ihre Nase, tat einen tiefen Atemzug, bekam sofort Kopfschmerzen, ging ins Bett und vergaß die Hochzeit.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schnuppern sie noch heute.
Nichts machte ihr mehr Freude, als neue, exquisiete Gerüche zu entdecken, zu erfahren und zu sammeln.
Sie hatte im Palast ihres Vaters, dem König, einen eigenen Saal für ihre Schätze.
Bis zur Decke stapelten sich dort Krüge, Kisten und Schweinedärme voll duftender Wachse, Öle, Wässer, Kräuter und Tierdrüsen.
Nie konnte sie sich sattriechen an den exotischen Gerüchen - doch strebte sie danach, den einen, kostbarsten aller Düfte zu finden.
Eines Nachts klopfte es am Schloßtor. Es war ein Bettler, der verlangte, zur Prinzessin vorgelassen zu werden - er wisse, was ihr sehnlichster Wunsch sei und wie es ihr gelingen könne, sich diesen zu erfüllen.
Als die Prinzessin dies hörte, ließ sie den Bettler in ihr Gemach bringen.
“Euer Hoheit“, sprach der Bettler, “ich weiß, wo ihr den schönsten, heilsamsten und seltensten aller Düfte finden könnt - an einem Ort, genannt Magischer Felsen, im unwirtlichsten aller Gebirge am Ende der Welt, dort gibt es ein Gestein, was eine solche Süße und Anziehungskraft verströmt, daß jeder Mensch und jedes Tier so verliebt vor dem Felsen verharrt, bis er oder es vor Durst und Hunger verschmachtet.“
Die Prinzessin war vor Begeisterung völlig außer sich und ließ sofort im ganzen Land verkünden, daß sie denjenigen, der ihr ein Stück vom Magischen Felsen vom Ende der Welt bringen würde, zum Manne nehmen und er einmal König sein würde.
Viele junge Männer folgten ihrem Ruf und zogen voller Hoffnung in ferne Lande, doch keiner von ihnen kehrte zurück.
Der junge Schweinehirt, der, seit er in Kindertagen der Prinzessin Antlitz erblickt hatte, unsterblich in sie verliebt war und sie gern zum Weibe wollte, machte sich nach langem Grübeln und Zweifeln ebenfalls auf den Weg.
Er zog durch viele Länder, überfuhr Flüsse und Meere, durchquerte karge Wüsten und fragte überall nach dem Magischen Felsen. Keiner konnte ihm helfen, keiner hatte je von diesem Ort gehört.
Er begann, nachts den Mond und die Sterne, am Tage die Sonne anzurufen, er weinte und flehte.
Nach vielen Tagen und Nächten des Bittens erbarmte sich schließlich der Ostwind: “Schweinehirt“, pustete der Wind, “du dauerst mich und ich will dir helfen. Der Magische Felsen liegt viele, viele Tagesreisen von hier entfernt. Du mußt die Wälder der Dunkelheit durchqueren, das Moor der Klagen überwinden und zum Schluß die Berge des Schmerzes bezwingen. Hinter den Bergen findest du in einer alten Kate eine Hexe, diese wird dich zu dem führen, was du so begehrst. Wenn du dazu bereit bist, zaudere nicht und schaue nicht zurück!“
Der Schweinehirt dankte dem Ostwind machte sich auf den Weg.
Er durchquerte die Wälder der Dunkelheit, überwand das Moor der Klagen und bezwang die Berge des Schmerzes. Er zauderte nicht und schaute nicht zurück.
Schließlich stand er vor der Hütte der Hexe. Diese hieß ihn willkommen, wohl wissend, wozu er gekommen war und führte ihn endlich zum lange gesuchten Ziel.
Er stieg über die Skelette der Tiere und Menschen hinweg, die vor Verzückung ob des Wohlgeruchs verendet waren und brach ein Stück des süß duftenden Gesteins aus dem Felsen. Nur seine Liebe zu der Prinzessin hielt ihn davon ab, ebenfalls vor diesem zu verharren und zugrunde zu gehen.
Nun begab er sich auf den langen Weg zurück zu seiner Geliebten.
Als er endlich vor ihr stand, überreichte er ihr, die so lange auf das Schmuckstück ihrer Sammlung gewartet hatte, den wohlriechenden Felsbrocken. Rundherum erstarrten alle Höflinge vor Verzückung.
Die Prinzessin hob das Gestein an ihre Nase, tat einen tiefen Atemzug, bekam sofort Kopfschmerzen, ging ins Bett und vergaß die Hochzeit.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schnuppern sie noch heute.
8 Antworten