16.04.2014 - 04:33 Uhr
Unterholz
54 Rezensionen
Unterholz
Top Rezension
Florales Cologne
Crabtree & Evelyn ist sicher nicht meine Marke. Der Shop in Zürich bietet eine krude Mischung aus Pflegeprodukten und Ramsch im Stil neureicher Landadeliger (oder was ich mir darunter vorstelle). Der überteuerte Kitsch zweitklassiger Boutiquen. Allerdings hat das Label ein paar nett gemachte, im positiven Sinn anspruchslose Düfte.
Hungary Water wird als „Cologne“ bezeichnet und hat etwa EdT-Stärke. Bemerkenswert ist bei mir die Haltbarkeit, die einen Arbeitstag (8h) locker übersteigt. Besonders in der Kleidung bleibt bis zuletzt ein schönes florales Bouquet bestehen.
Es fällt mir schwer, diesen Duft zu beschreiben, er ist ganz linear und eher simpel gestrickt. Nichts für jeden Tag, aber trotzdem für jede Gelegenheit. Frisch und sophisticated. Blumen als Hauptthema sind vielleicht nicht immer Männersache; mir gefällt aber diese kühlende Kombination von Rose (Rosengeranie) und Minze sehr. Keinen Moment muss man dabei an Zahnpasta denken, die floralen Akzente wissen das erfolgreich zu verhindern. Die Bezeichnung Cologne passt schon, eben als Erfrischung am Morgen, ein kleines Trostpflästerchen, wenn man geduscht und rasiert, aber noch mässig (arbeits)motiviert die Wohnung verlässt. Ein bisschen anstrengend kann H.W. bei „Überdosierung“ sein. Wie erwähnt hab ich eher Mühe mit betont floralen Akkorden und nehme diese deshalb auch „lauter“ wahr als andere Gerüche.
Warum der Duft Hungary Water heisst, ist mir nicht klar. Laut Website von C. & E. bezieht er sich vage auf ein Jungbrunnen-Tonikum aus dem Budapest des 14. Jhdt. Solche Mären werden ja auch von anderen Brands gerne werbewirksam inszeniert… Naja, ich mutmasse, dass der Bezug zu Ungarn eher in den Rosen besteht, eben ungarischen Rosen, die für ihren schwersüssen und gehaltvollen Duft bekannt sind. Hungary Water enthält zwar keine Rosenessenz, aber reichlich Rosengeranie, die oft als deren Ersatz verwendet wird. Natürlich hat die Geranie einen anderen Duftcharakter, herber, frischer und eben nicht so pompös. Zusammen mit weiteren „grünen“ Zutaten entsteht ein originelles Tonic für Männer, die sich auch mal getrauen Blumen zu tragen. H.W. hat wirklich nichts Feminines, die geneigten Parfumistas hier mit Sinn für Herbes mögen sich aber ein eigenes Urteil bilden.
Der Duft wurde übrigens ohne Propylenglycol formuliert, ein Stoff, der in fast jedem Parfum (aber auch in anderen Kosmetika) als Lösungsmittel und Emulgator wirkt; ausserdem ermöglicht er, dass Düfte besser von der Haut aufgenommen werden. Trotz Verzicht auf diesen Zusatz ist Hungary Water haltbar und homogen im Duftverlauf.
Ein Makel ist der Splash-Flacon, welcher wirklich rückständig wirkt und das Dosieren erschwert. Ich hab ihn deshalb in einen Sprühflakon umgefüllt. Passt.
Ebenfalls eine Nase wert aus der Cologne-Reihe ist „Neapolitan Bergamot“.
Hungary Water wird als „Cologne“ bezeichnet und hat etwa EdT-Stärke. Bemerkenswert ist bei mir die Haltbarkeit, die einen Arbeitstag (8h) locker übersteigt. Besonders in der Kleidung bleibt bis zuletzt ein schönes florales Bouquet bestehen.
Es fällt mir schwer, diesen Duft zu beschreiben, er ist ganz linear und eher simpel gestrickt. Nichts für jeden Tag, aber trotzdem für jede Gelegenheit. Frisch und sophisticated. Blumen als Hauptthema sind vielleicht nicht immer Männersache; mir gefällt aber diese kühlende Kombination von Rose (Rosengeranie) und Minze sehr. Keinen Moment muss man dabei an Zahnpasta denken, die floralen Akzente wissen das erfolgreich zu verhindern. Die Bezeichnung Cologne passt schon, eben als Erfrischung am Morgen, ein kleines Trostpflästerchen, wenn man geduscht und rasiert, aber noch mässig (arbeits)motiviert die Wohnung verlässt. Ein bisschen anstrengend kann H.W. bei „Überdosierung“ sein. Wie erwähnt hab ich eher Mühe mit betont floralen Akkorden und nehme diese deshalb auch „lauter“ wahr als andere Gerüche.
Warum der Duft Hungary Water heisst, ist mir nicht klar. Laut Website von C. & E. bezieht er sich vage auf ein Jungbrunnen-Tonikum aus dem Budapest des 14. Jhdt. Solche Mären werden ja auch von anderen Brands gerne werbewirksam inszeniert… Naja, ich mutmasse, dass der Bezug zu Ungarn eher in den Rosen besteht, eben ungarischen Rosen, die für ihren schwersüssen und gehaltvollen Duft bekannt sind. Hungary Water enthält zwar keine Rosenessenz, aber reichlich Rosengeranie, die oft als deren Ersatz verwendet wird. Natürlich hat die Geranie einen anderen Duftcharakter, herber, frischer und eben nicht so pompös. Zusammen mit weiteren „grünen“ Zutaten entsteht ein originelles Tonic für Männer, die sich auch mal getrauen Blumen zu tragen. H.W. hat wirklich nichts Feminines, die geneigten Parfumistas hier mit Sinn für Herbes mögen sich aber ein eigenes Urteil bilden.
Der Duft wurde übrigens ohne Propylenglycol formuliert, ein Stoff, der in fast jedem Parfum (aber auch in anderen Kosmetika) als Lösungsmittel und Emulgator wirkt; ausserdem ermöglicht er, dass Düfte besser von der Haut aufgenommen werden. Trotz Verzicht auf diesen Zusatz ist Hungary Water haltbar und homogen im Duftverlauf.
Ein Makel ist der Splash-Flacon, welcher wirklich rückständig wirkt und das Dosieren erschwert. Ich hab ihn deshalb in einen Sprühflakon umgefüllt. Passt.
Ebenfalls eine Nase wert aus der Cologne-Reihe ist „Neapolitan Bergamot“.
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