28.01.2023 - 12:43 Uhr
Medusa00
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Medusa00
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Please kill me softly!
Über Poison (das 1985 entstandene) wurde ja nun schon lang, hoch und breit berichtet. Ja, die verrückten 80er Jahre. Irre Mode, Karottenhosen, Spitzensöckchen in Highheels, Röcke mit Petticoat, schrille Schminke, smokey Eyes, Bomberjacken, Schulterpolster da konnte jeder Eishockeyspieler blaß werden, oversized Fledermausärmelpullover in pink, smaragdgrün und royalblau, Frisuren wie Tina Turner, Jon Bon Jovi oder Tamara Danz (von Silly).
Es wurde geschimpft und geflucht, daß Poison ganze Straßenzüge nieder mähte und Bürotempel kontermeninierte. Aber Leute, hallo ding, dong, was zum Geier hätte bei all dem krawalligen Zeug besser gepaßt als ein Duft als Poison? So ein 0815 Geschwurbel was heute so auf dem Markt ist ? Der gourmandige Süßkram, bei dem man schon beim Auftragen Zahnschmerzen bekommt oder stinkige Nischenplörre über die sich so mancher Dorfköter freut? „Wau, wau, schnupper sabber, die riecht so schön angegammelt. Ein bißchen Aas macht Spaß, wau, wau.“
Nee Freunde, auch wenn die Mädels z.T aussahen, als wenn sie in einen Tornado gekommen sind, zuckrig, stinkig und banal waren sie nicht.
Immerhin hat das „Zeug“ einen Orden bekommen und ist ein´s der legendärsten Parfums schlechthin.
Eines abends trafen sich Jean Guichard und Eduard Fléchier, um zu überlegen was man tun könnte, um auch die zu bedienen, welche mit dem eigentlichen Poison überfordert waren, aber trotzdem einen Poison besitzen wollten.
Nach einem üppigen Abendmahl ( Entrecote - als Braten und nicht als Steak - an mit Créme fraiche gefüllte Kartoffeltaschen und danach eine Creme Brulee) mit reichlich Merlot zum Nachspühlen, beschlossen sie ein Cologne zu kreieren.
Angeschickert kommt man manchmal auf die besten Ideen. Der Wein wurde durch Cognak abgelöst und eine Kinderbadewanne auf den Tisch gestellt.
Guichard: „ Jean such mal die ganzen Zutaten raus, mit denen wir die Soße für das Entrecote gemacht haben.“
Piment wurde zerstößelt, Kräuter zerrupft. Edouard brüllte aus dem Fenster die Bienen an:“ Orangenhonig Ihr Weiber und nicht Lupine!“
Guichard: „Alohol? Brauch mer Alhohol?“
Fléchier: „ Ja, sonst fällt das Zeuch doch nach 5 Minuten zusammen. Blum! Wir brauchen Blum!“
Die zwei haken sich unter und torkeln singend in den Garten. Sie schmettern „La vie en Rose“. Edith Piaf würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie die beiden trunkenen Herren hören würde.
Sie pflücken alles was im Garten blüht und grünt.
Rein in die Wanne.
Guichard:“ Wasser, hier muß Wasser rein! Wir machen ja ein Golonje und kein Aua de Barfüm!“ Kippt ein paar Eimer Wasser in die Wanne. Mit einem großen Quirl wird kräftig umgerührt.
Beide gucken in die Wanne.
Fléchier:“Isch seh Holz am Grund und was Cremiges schwimmt rum!“
Guichard: „Das is ne Holzbadewanne Du Dussel! Außerdem biste besoffen.“
Die beiden bewundern ihr Werk und beschließen es über Nacht ziehen zu lassen.
Fléchier:“ Chérie wir trinken noch ne Konjacke!“
Guichard: „ Du sollst mich nich Chérie nennen, hicks.“
(Danke Pollita!)
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