16.01.2011 - 19:18 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Vergleich Top Rezension
36
Göttlich!
Sonntagabend - Zeit der geheimen Laster: Da kann ich in Ruhe Parfums ausprobieren, mit denen ich nicht unter Leute gehen möchte. Zum Beispiel dieses wunderbare Parfum, das einfach nur den Namen der Marke Divine trägt - oder ist es umgekehrt?
Divine ist ein großartiges, damenhaftes, blumiges Parfum: genau die Sorte, nach der ich mich umdrehe - und ich drehe mich nicht oft nach Damen um! Es sind eben Gardenie und Tuberose, die im Mittelpunkt stehen; da werd ich schwach. Das Ganze wird dann serviert auf einer hellen und leichten Basis, die viel Moos enthält. Moschus ist auch drin, aber weder ausgesprochen puderig, noch seifig. Eher kommt es mir vor wie ein intimer Hautduft.
Sicher hat Divine hier Vorbilder gehabt, aber da kenne ich mich nicht so gut aus. Ich bin ein Fan von Gardenie, doch manche aktuellen Gardeniendüfte finde ich befremdlich. Denn Gardenie scheint so ein Oma-Image zu haben, und so versuchen Parfumeure, den wunderbaren Duft der Gardenie zu entstellen, sodass er zeitgemäßer wirkt. Hier mein bisheriger Überblick:
- Flowers for Men: Gardenia von Neil Morris: gut gelungen, sehr grasartig und etwas herbe - Unisex geht!
- Volo AZ 686 von Profvmum Roma: Gardenie als beliebige Draufgabe eines in anderer Richtung opulenten Parfums,
- Gardenia Grand Soir von Parfumerie Generale: Von wegen - mit grünen und Frische-Noten heruntergedimmt zum beliebigen Büroduft!
Ich verstehe nicht ganz, wie man der Gardenie ihren Stil rauben kann. Genau das hat Divine nicht getan. Mit Divine haben wir zwar kein Soliflor, doch immerhin ein wunderschönes Bouquet, das den Charakter der Gardenie bestens herausarbeitet - genau das ist das perfekte „Grand Soir“ - Parfum, und eben nicht die Interpretation von Pierre Guillaume!
Ein Hinweis: Direkt auf der Haut riecht Divine etwas scharf und vielleicht „omahaft“. Erst in etwas Abstand fügt sich alles zu einem flauschigen Teppich des Wohlgeruchs zusammen. Die übliche Schnüffel-Methode beim Testen sollte man sein lassen. Divine lässt sich so nicht zwingen - man umgibt sich besser mit einer kleinen Wolke und lässt sich ab und an von diesem Blütenhauch anwehen.
Divine bleibt in meinen Augen ganz der Tradition verhaftet. Es ist gut gelungen, brauch weder Gimmicks, noch anbiedernde Modernität. Sicher werden viele solch ein traditionelles, damenhaftes Parfum ablehnen. Ich aber denke, Divine zu tragen wäre keine Frage des Alters, sondern eine des Stils und der Persönlichkeit!
Ein Hinweis zur Marke Divine: die findet man kaum in Parfumerien. Für kleines Geld bekommt man auf www.divine.fr ein Probenset.
Divine ist ein großartiges, damenhaftes, blumiges Parfum: genau die Sorte, nach der ich mich umdrehe - und ich drehe mich nicht oft nach Damen um! Es sind eben Gardenie und Tuberose, die im Mittelpunkt stehen; da werd ich schwach. Das Ganze wird dann serviert auf einer hellen und leichten Basis, die viel Moos enthält. Moschus ist auch drin, aber weder ausgesprochen puderig, noch seifig. Eher kommt es mir vor wie ein intimer Hautduft.
Sicher hat Divine hier Vorbilder gehabt, aber da kenne ich mich nicht so gut aus. Ich bin ein Fan von Gardenie, doch manche aktuellen Gardeniendüfte finde ich befremdlich. Denn Gardenie scheint so ein Oma-Image zu haben, und so versuchen Parfumeure, den wunderbaren Duft der Gardenie zu entstellen, sodass er zeitgemäßer wirkt. Hier mein bisheriger Überblick:
- Flowers for Men: Gardenia von Neil Morris: gut gelungen, sehr grasartig und etwas herbe - Unisex geht!
- Volo AZ 686 von Profvmum Roma: Gardenie als beliebige Draufgabe eines in anderer Richtung opulenten Parfums,
- Gardenia Grand Soir von Parfumerie Generale: Von wegen - mit grünen und Frische-Noten heruntergedimmt zum beliebigen Büroduft!
Ich verstehe nicht ganz, wie man der Gardenie ihren Stil rauben kann. Genau das hat Divine nicht getan. Mit Divine haben wir zwar kein Soliflor, doch immerhin ein wunderschönes Bouquet, das den Charakter der Gardenie bestens herausarbeitet - genau das ist das perfekte „Grand Soir“ - Parfum, und eben nicht die Interpretation von Pierre Guillaume!
Ein Hinweis: Direkt auf der Haut riecht Divine etwas scharf und vielleicht „omahaft“. Erst in etwas Abstand fügt sich alles zu einem flauschigen Teppich des Wohlgeruchs zusammen. Die übliche Schnüffel-Methode beim Testen sollte man sein lassen. Divine lässt sich so nicht zwingen - man umgibt sich besser mit einer kleinen Wolke und lässt sich ab und an von diesem Blütenhauch anwehen.
Divine bleibt in meinen Augen ganz der Tradition verhaftet. Es ist gut gelungen, brauch weder Gimmicks, noch anbiedernde Modernität. Sicher werden viele solch ein traditionelles, damenhaftes Parfum ablehnen. Ich aber denke, Divine zu tragen wäre keine Frage des Alters, sondern eine des Stils und der Persönlichkeit!
Ein Hinweis zur Marke Divine: die findet man kaum in Parfumerien. Für kleines Geld bekommt man auf www.divine.fr ein Probenset.
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