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11.10.2023 - 11:47 Uhr
NuiWhakakore
96 Rezensionen
NuiWhakakore
Top Rezension
29
Nennt mich Kapitän
Er stand auf seiner Brücke, als es begann und es begann ganz harmlos. Wale schwammen in einigem Abstand neben der Miss Fortune, nicht so ungewöhnlich für diese Gewässer. Einer der Wale kam näher, versprühte seine Gischt und auf einmal roch es ganz seltsam. Frisch und würzig, nach Zitronen und etwas Tabak, aber vor allem nach süßem, starkem Rum. Die Männer strömten natürlich sofort zur Reling, die Vormittagsration war schon über eine Stunde her. Nur Pavlov, der Bordhund, versteckte sich leise hinter einer Rolle Tau.
Kurz darauf rammte sie der Wal das erste mal. Gut ein Dutzend Männer gingen über Bord und paddelten im Meer. Aber nur kurz, denn das Ungeheuer kam zurück und zog sie unter Wasser. Keiner tauchte mehr auf.
So ging es nun schon seit Stunden: jedem neuen Angriff ging eine Welle Wohlgeruch voraus, wie um sie zu verhöhnen. Bei einem Angriff waren es würzige Blumen und trockenes Holz, wobei letzteres auch vom zersplitterten Hauptmast kommen mochte. Den armen Teufeln, die das Hauptsegel hissen wollten war es egal. Schwer zu sagen, wer es schlechter getroffen hatte, die, die ins Wasser fielen, oder die, die auf dem Deck landeten.
Jetzt, nur 3 Stunden nach dem es begonnen hatte, war von der einst schönen Miss Fortune nicht mehr viel übrig. Der Kapitän ahnte, dass der nächste Angriff der letzte sein würde, da sah er auch schon die Gischtwolke. Nur dieses mal war es nicht nur Gischt, etwas graues, unförmiges, großes kam in hohem Bogen auf ihn zugeflogen. Wieder roch es verdammt gut, würzig, harzig, etwas rauchig und nur leicht nach Vanille. Na toll, dachte der Kapitän, sterbe ich halt unter eine Tonne Walkotze. Dann wurde es dunkel…
… und er wachte schweißüberstömt auf. Neben ihm lag das Buch, in dem er zuvor gelesen hatte. Was für ein Albträume verursachender Schund. Herman Melville, sicher wieder so ein falscher Franzose. Er wollte es schon aus dem Fenster ins Meer werfen, als er eine Idee hatte. Es war ja schon schön in Leder gebunden und auf feines Papier gedruckt. Der Kapitän klemmte sich den dicken Schmöker unter den Arm und schlurfte Richtung Abort.
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Der noble Mann eröffnet mit fruchtigen, aber nicht allzu frischen Zitrusfrüchten. Der frische Bestandteil kommt für meine Begriffe eher durch den Ingwer, der sehr gut mit den würzigen Noten (Kardamom ist hier sehr gut getroffen) harmoniert. Eine wenig Tabak schwingt auch mit. Das ganz ist süß, aber für mich noch okay. Nach 5 Minuten kommt allerdings eine kräftige Rum-Note in den Duft und der schubst ihn dann leider über meine persönliche Süßgrenze.
Beim lesen der Pyramide hatte ich das auch so erwartet. Was ich auch erwartet hatte ist, dass der Duft zur Basis hin sukzessive noch süßer wird bzw. zumindest die anfängliche Süße beibehält. Tut er aber nicht, mit zurückweichen der Rum-Note nimmt die Süße wieder ab und ist nach ca. einer Stunde wieder in meinem erträglichen Bereich angekommen (der Rum bleibt noch erkennbar, ist aber nicht mehr duftbestimmend). Zuvor kommen noch Blumen in den Duft, die sich allerdings dezent im Hintergrund halten. Rosengeranie und Jasmin würde ich gelten lassen, klar erkennbar sind sie für mich aber nicht. Trockenes Holz ist auch erkennbar, aber auch hier hätte ich nicht auf Sandelholz getippt.
Zur Basis hin wird der Duft etwas frischer. Ingwer, Pfeffer und vielleicht auch etwas Moos zeichnen dafür verantwortlich. Diese Frische und die holzigen Noten erwecken bei mir den Eindruck einer Zeder und nicht von Sandelholz. Macht natürlich nichts, ist mir eh lieber. Die fast unvermeidliche MGO-Vanille-Harz-Basis spielt auch hier mit, ist aber gerade was die Vanille angeht sehr dezent. Und hier erkenne ich auch mal etwas Ambra; würzig, leicht rauchig, warm.
Von Noble Man hat man lange was, die Umgebung allerdings nur die erste Stunde, danach zieht er sich stark zurück. So kann man das Verblassen der (wenigen) Vanille genießen und es bleibt nur noch eine schöne Mischung aus leicht fruchtigem Amber und würzig-rauchigem Ambra mit etwas Holz zurück.
Wäre die etwas überbordende Süße des Rums in der ersten Stunde nicht, wäre es ein ziemlich perfekter Duft für mich. Es scheint ihn allerdings eh nicht mehr zu geben, zumindest ist er auf der MGO-Seite nicht zu finden (wohl aber auf eBay). Wer eine höhere Süßwerttoleranz hat, sollte den testen…
Kurz darauf rammte sie der Wal das erste mal. Gut ein Dutzend Männer gingen über Bord und paddelten im Meer. Aber nur kurz, denn das Ungeheuer kam zurück und zog sie unter Wasser. Keiner tauchte mehr auf.
So ging es nun schon seit Stunden: jedem neuen Angriff ging eine Welle Wohlgeruch voraus, wie um sie zu verhöhnen. Bei einem Angriff waren es würzige Blumen und trockenes Holz, wobei letzteres auch vom zersplitterten Hauptmast kommen mochte. Den armen Teufeln, die das Hauptsegel hissen wollten war es egal. Schwer zu sagen, wer es schlechter getroffen hatte, die, die ins Wasser fielen, oder die, die auf dem Deck landeten.
Jetzt, nur 3 Stunden nach dem es begonnen hatte, war von der einst schönen Miss Fortune nicht mehr viel übrig. Der Kapitän ahnte, dass der nächste Angriff der letzte sein würde, da sah er auch schon die Gischtwolke. Nur dieses mal war es nicht nur Gischt, etwas graues, unförmiges, großes kam in hohem Bogen auf ihn zugeflogen. Wieder roch es verdammt gut, würzig, harzig, etwas rauchig und nur leicht nach Vanille. Na toll, dachte der Kapitän, sterbe ich halt unter eine Tonne Walkotze. Dann wurde es dunkel…
… und er wachte schweißüberstömt auf. Neben ihm lag das Buch, in dem er zuvor gelesen hatte. Was für ein Albträume verursachender Schund. Herman Melville, sicher wieder so ein falscher Franzose. Er wollte es schon aus dem Fenster ins Meer werfen, als er eine Idee hatte. Es war ja schon schön in Leder gebunden und auf feines Papier gedruckt. Der Kapitän klemmte sich den dicken Schmöker unter den Arm und schlurfte Richtung Abort.
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Der noble Mann eröffnet mit fruchtigen, aber nicht allzu frischen Zitrusfrüchten. Der frische Bestandteil kommt für meine Begriffe eher durch den Ingwer, der sehr gut mit den würzigen Noten (Kardamom ist hier sehr gut getroffen) harmoniert. Eine wenig Tabak schwingt auch mit. Das ganz ist süß, aber für mich noch okay. Nach 5 Minuten kommt allerdings eine kräftige Rum-Note in den Duft und der schubst ihn dann leider über meine persönliche Süßgrenze.
Beim lesen der Pyramide hatte ich das auch so erwartet. Was ich auch erwartet hatte ist, dass der Duft zur Basis hin sukzessive noch süßer wird bzw. zumindest die anfängliche Süße beibehält. Tut er aber nicht, mit zurückweichen der Rum-Note nimmt die Süße wieder ab und ist nach ca. einer Stunde wieder in meinem erträglichen Bereich angekommen (der Rum bleibt noch erkennbar, ist aber nicht mehr duftbestimmend). Zuvor kommen noch Blumen in den Duft, die sich allerdings dezent im Hintergrund halten. Rosengeranie und Jasmin würde ich gelten lassen, klar erkennbar sind sie für mich aber nicht. Trockenes Holz ist auch erkennbar, aber auch hier hätte ich nicht auf Sandelholz getippt.
Zur Basis hin wird der Duft etwas frischer. Ingwer, Pfeffer und vielleicht auch etwas Moos zeichnen dafür verantwortlich. Diese Frische und die holzigen Noten erwecken bei mir den Eindruck einer Zeder und nicht von Sandelholz. Macht natürlich nichts, ist mir eh lieber. Die fast unvermeidliche MGO-Vanille-Harz-Basis spielt auch hier mit, ist aber gerade was die Vanille angeht sehr dezent. Und hier erkenne ich auch mal etwas Ambra; würzig, leicht rauchig, warm.
Von Noble Man hat man lange was, die Umgebung allerdings nur die erste Stunde, danach zieht er sich stark zurück. So kann man das Verblassen der (wenigen) Vanille genießen und es bleibt nur noch eine schöne Mischung aus leicht fruchtigem Amber und würzig-rauchigem Ambra mit etwas Holz zurück.
Wäre die etwas überbordende Süße des Rums in der ersten Stunde nicht, wäre es ein ziemlich perfekter Duft für mich. Es scheint ihn allerdings eh nicht mehr zu geben, zumindest ist er auf der MGO-Seite nicht zu finden (wohl aber auf eBay). Wer eine höhere Süßwerttoleranz hat, sollte den testen…
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Chizza
NuiWhakakore
