Dunhill for Men / Classic Blend (Eau de Cologne) von Dunhill
Flakondesign:
M. Donati, George Sakier
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Dunhill for Men
Classic Blend
1934 Eau de Cologne

8.1 / 10 117 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Dunhill für Herren, erschienen im Jahr 1934. Der Duft ist holzig-blumig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache Vergleich
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Duftrichtung

Holzig
Blumig
Würzig
Zitrus
Ledrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LavendelLavendel ZitroneZitrone MuskatellersalbeiMuskatellersalbei PetitgrainPetitgrain
Herznote Herznote
GartennelkeGartennelke JasminJasmin RoseRose IrisIris
Basisnote Basisnote
LederLeder ZederZeder TonkabohneTonkabohne VetiverVetiver
Bewertungen
Duft
8.1117 Bewertungen
Haltbarkeit
7.398 Bewertungen
Sillage
6.994 Bewertungen
Flakon
7.498 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.853 Bewertungen
Eingetragen von TVC15, letzte Aktualisierung am 23.10.2025.
Wissenswertes
Eine Neuinterpretation des Duftes von 2003 stammt von Michel Almairac.

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Rezensionen

11 ausführliche Duftbeschreibungen
8.5Duft 7.5Haltbarkeit 7Sillage
Yatagan

415 Rezensionen
Yatagan
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Top Rezension 33  
Bed & Breakfast
Wählt man bei einer Englandreise „Bed & Breakfast“ als Unterkunft, dann kann man auf einige außergewöhnliche Begegnungen hoffen. Diese mit deutschen Pensionen verwandte Unterkunftsart zeichnet sich vor allem durch die sehr persönliche, z.T. durch Familienanschluss geprägte Gastlichkeit aus. Während unserer vor wenigen Tagen zu Ende gegangenen Reise durch England trafen wir dabei auf die unterschiedlichsten Gastgeber (im ersten Stock eines stilechten Pubs in York, im liebevoll umgebauten Privathäuschen in Warwick, in einer Stadtvilla in London). Keine der Unterkünfte war aber so eindrucksvoll wie jene am Ufer des River Severn in der Nähe der walisischen Grenze.

Schon auf dem etwas unscharfen Foto machte das Anwesen einen verheißungsvollen Eindruck. Als wir aber nach einer langen Irrfahrt über auf keiner Karte verzeichnete Nebenstraßen schließlich vor unserer Unterkunft für diese Nacht standen, verschlug es uns die Sprache: ein Schloss aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit großem Park, angeschlossenem Nutzgarten, frei laufenden Pfauen und Hunden, einer privaten Kapelle vor dem Seitenflügel, einer Auffahrt zum Haus und einer überaus freundlichen Gastgeberin, der wir nach einem netten Gespräch im Kaminzimmer des Schlosses entlocken konnten, dass sie ein Nachkomme einer Familie von Lords und Barons ist, die seit dem 16. Jahrhundert auf diesem Anwesen (einem ehemals wesentlich größeren Vorgängerbau, der dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen war) lebt und in der englischen Politik eine nicht ungewichtige Rolle spielte. Warum die Lady in ihrem riesigen Haus einige Zimmer als B & B anbietet blieb ihr Geheimnis. Mag sein, dass es die Freude am Empfang unterschiedlicher Reisender aus unterschiedlichen Ländern ist.

Zur Ausstattung von Bed & Breakfast-Unterkünften gehört es auch, dass das Bad mit allerlei liebevoll ausgewählten Badkosmetika und Duftproben ausgestattet ist, aus denen der Gast frei wählen darf. Was liegt nun im großzügigen Bad eines solchen Herrenhauses? Natürlich kein Mainstreamduft, natürlich kein Duft vom Kontinent, sondern englische Kosmetik: in diesem Fall eine Probe von Dunhill for Men, vielleicht schon älteren Datums, denn der Duft wird m.E. nicht mehr produziert.

Da ich Dunhill for Men bereits länger auf meiner Agenda zu besprechender Düfte habe, ihn seit vielen Jahren besitze und schätze, entschloss ich mich sofort, einen Kommentar zu diesem Klassiker zu verfassen.

Duhill for Men ist für mich der Inbegriff eines klassischen Herrenduftes (Baujahr 1934), dabei nicht besonders englisch im Charakter (kein Blenheim Bouquet, kein Wild Fern, kein West Indian Limes, kein Lavender Water: s. die Kommentare zu diesen Düften), eher weich und warm trotz des frischen Auftakts.

Dieser Auftakt wird bestimmt durch dezenten Lavendelduft (ein Muss bei englischen Kompositionen für Herren), durch Zitrusnoten (hier: Zitrone und Petitgrain laut Duftpyramide) und durch krautige Komponenten.

Sehr schnell entwickeln sich auch florale Töne, die lange mitschwingen und den Duft bis in die Basisnote begleiten. So wenig ich starke Rosendüfte (für Frauen) mag, so sehr mag ich einen dezenten Rosenduft in Herrendüften (Il Profvmo Touaregh, Caraceni 1913, Paco Rabanne pour Homme: bei Letzterem ist es übrigens das sog. Rosenholz, das frisch aufgeschnitten einen rosenähnlichen Duft verströmt). Dieser dezente, elegant-verspielte Rosenduft schwingt auch in Dunhill for Men mit, einem Duft, den man angesichts des gediegenen Charakters bei einem britischen Gentleman erwartet, dem man solch floral-feminine, fast dandyhafte Töne nicht zubilligen mag - und doch fügt sich der Rosenduft (sowie weitere Blütendüfte) ganz wunderbar in das Gesamtbild dieses weichen und eleganten Herrenduftes ein.

Besonders interessant macht diesen Duft jedoch seine außergewöhnliche Basis mit Ledernote, die möglicherweise von Zibet oder einem verwandten animalischen Akzent herrührt und die durch Zedernholz, ein von mir besonders geschätzter Duft, abgerundet wird.

So scheint mir, lag dieser Duft nicht ganz zufällig im Bad des englischen Schlösschens am River Severn. Vielleicht trug der bereits verstorbene Hausherr, den man auf einem Bild im Salon bewundern konnte, diesen Duft besonders gerne? Vielleicht passt er auch einfach nur besonders gut zur Vorstellung eines englischen Lords, der im Ledersessel vor seinem riesigen Kamin sitzt, die Times liest und der seit Jahren auf den selben Duft schwört: Dunhill for Men.

P.S.: Bei dem verstorbenen Hausherrn handelt es sich nicht um Lord Wisebottom. Dies nur, um Missverständnissen vorzubeugen.
23 Antworten
9Duft 8Haltbarkeit 7Sillage
Axiomatic

149 Rezensionen
Axiomatic
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Top Rezension 33  
Das Jubiläum
Ein Jubiläum und der Jubilar erscheint nicht.
Zumindest nicht im großen Festsaal, welcher 2024 ständig für kurzlebige, marktschreierische Lobpreisungen einfältiger Neuerscheinungen der männlichen Duftsparte gewinnbringend vermietet wird.
Nein, derartige Bäder in der Masse überlässt der Hochbetagte anderen. Seine Herkunft, seine Erziehung, sein Benehmen, all das lässt ihn wissend grinsen.
Mag sein, dass nur der Seitenflügel hergerichtet wurde, man sparte an Girlanden und unnötigem Kitsch. Es kamen nur die engsten Freunde und Bewunderer, eine Handvoll.
Doch genau das war sein innigster Wunsch.
Die wahre und ehrliche Ader des Understatements.

Ich erhebe das Glas.

„A special toast to our beloved friend!
Dear old chap, you’ve surpassed our expectations once again.
Nine decades of troubled times couldn’t bring your endeavour to rust.
Therefore…
For he’s a jolly good fellow!”

Für die Laudatio beduften sich seine treuen Freunde heuer ausgiebig, schließlich sollen neunzig Jahre gelungener Herrenpflege gebührlich gefeiert werden.
Und ihre Dunhill Feuerzeuge, Manschetten und Dinner Jackets verströmen klassische Eleganz.
Bequem warten sie auf den Ledersesseln auf meine Rede.
Einen Augenblick noch…

Zisch!

A: Well, well, well. Timeless perfection once again.

Und gemächliche Zufriedenheit kehrt im Saale ein.

A: Eine sehr schöne Zitrone paart sich mit einem krautigen Lavendel, unter der mediterranen Sonne küsst Eros die Leiber wach.
Die Sinnlichkeit des Südens umweht…

Tumult macht sich breit.

- Also wirklich!
- Es sind ja zum Glück keine Kinder anwesend.
- Goodness gracious!

A: Kapellmeister, Musik bitte!
Jemand muss die Gemüter beruhigen!

- Sir?

A: Schon gut, jagen Sie von mir aus „The Very Thought Of You“ von Al Bowlly durch!
Nun machen Sie schon!
Und Sie da am Tresen, gießen Sie brav nach!

A: Herrschaften, ich darf doch bitten, wir wollen diesen Anlass feierlich begehen!
Bitte nehmen Sie wieder Platz!

Die Röte der Gesichter wird langsam wieder insular blass.

A: Wo sind wir stehen geblieben?
Ja richtig, der Süden.
Nun gut, der Muskatellersalbei umweht krautig und voller Sonne.
Ja, der Gute sollte mal wieder kurz strull… Pardon, sich erleichtern.

Raunen!

A: Wäre da nicht die Geheimwaffe, dieses Petigrain!
Dear fellows, das nenne ich kühles Fechten!
Jawoll, jawoll, so herb und eiskalt kann der Schmiss gewisser Honoratioren Germaniens und Britanniens…

- Das ist der Gipfel!
- Noch so einen und…
- Wer hat den überhaupt als Redner vorgeschlagen?

A: Aber, aber, ich wollte lediglich die Schlagkraft des Destillats etwas bildlicher beschreiben.
Wer wird denn da schon mit Lehm werfen?
Also wirklich!
Diese Note durchbohrt ja den gesamten Duftverlauf, um etwas urnig dem Vetiver…

- Meine Herztropfen, schnell!
- Strafkolonie für diesen Flegel!
- Schämen Sie sich!
- Noch nicht einmal meinen Rottweilern würde ich den zum Fraß vorwerfen!

A: Treue Mitstreiter, die Launen der Natur sollten doch nicht echauffieren, da stehen wir doch drüber.
Aber bitte, dann bleibe ich halt recht einfallslos nüchtern.
Einige von Ihnen scheinen es ja kaum abzuwarten, als Exponate bei Madame Tussaud nebst Boris Karloff zu posieren.
Sie werden es noch gleich sehen.

- Eine Frechheit!
- Teeren und federn!

A: Weiter im Verlauf!
Machen wir uns nichts vor, die Iriswurzel samt der Gartennelke werden diese typische wächsern pudrige Umhüllung der Blüten liefern. Genau, dezent wächsern!
Recht clever und markant, um ja nicht in Schwu… ähm, in die Bredouille zu kommen.
Denn…

Ein Schuh fliegt knapp an mir vorbei.

- Was ist denn mit diesem Flachpinsel nur los?
- Ich habe immer davor gewarnt, diese 1970er werden den letzten Sargnagel des Anstandes hämmern!

A: … denn, wo kämen wir sonst hin mit der Rose?
Na?
Herb fällt sie aus und blass.
Dafür sorgt auf der einen Seite die Iriswurzel wie diese Wachsrollen von einst mit Musik von vorgestern.
Auf der anderen Seite bleicht das Neroli jegliche Röte aus, erfrischt und züchtigt diese sonst eher bleierne Gartenkönigin.
Und seien Sie froh, dass die Gartennelke burschikos den üblichen pudrigen Hang nicht der Quaste überlässt.

- So ist es!
- Talkum für den Herren sollte immer so duften!
- Man stelle sich das bloß vor, rosig geschminkt beim Polo zu erscheinen. Ab mit dem Früchtchen zum Badminton!
- Ein Skandal wäre das!

A: Ruhe bitte, Ruhe!
Oder wollen Sie sich die grandiose Basis entgehen lassen?
Ruhe bitte!

Etliche Augenpaare lugen gespannt.

A: Eine trockene Zeder verströmt wohl dosiert ihr ätherisches Harz, kein Jota zu viel, um das Florale zu überdecken.
Leicht rauchend maskiert sich das grün säuerliche Vetiver mit ledriger Augenmaske und blickt verschmitzt agil mit Tonkabohne lasiert, Petitgrain Florett griffbereit.
Wunderbar gepflegt und gediegen seifig.
Der Dieb der Nacht!

- Ein Hoch auf Zorro!
- Meine wilden Jahre!
- Einer für alle, alle für einen!

A: Sehen Sie?
So großartig ist unser Jubilar!
Mögen stürmische Zeiten am Horizont drohen, er übersteht sie mit Bravur.
Immerhin sah er fünf Regenten kommen und gehen.
Der Entwurf seines Flakons trotzte den folgenden Moden und überzeugte durch gezielt minimalistische, ja schon puristische Eleganz, leicht verspielt und optisch wie haptisch fesselnd.

- Eine Ikone!
- Der und sonst keiner!
- Heureka!

Der Saaldiener überreicht mir eine Notiz auf einem silbernen Tablett.
Sonderbar verfasst.

A: Ich nehme an, dass jemand wohl eine Schnitzeljagd als Höhepunkt des Abends vorschlagen möchte.
Anders kann ich mir das Besprechen einer Briefmarkensammlung in einem Alkoven zu später Stunde nicht erklären, wer auch immer mit Fantômas signiert.
Einer Ihrer üblichen Scherze?

- Dem wir haben es gezeigt!
- Die ulkige Mauritius. Pah hahaha!

Die Stimmung lockert sich.

A: Ihre Pennälerseelen von einst und immer noch quicklebendig, ich sehe schon.
Vergessen wir es und stoßen auf unseren Dunhill an!
Mögen noch weitere neunzig Jahre ihm gegönnt sein!

Alle: Cheers!
56 Antworten
8Duft 7Haltbarkeit 6Sillage
Salva

77 Rezensionen
Salva
Salva
Top Rezension 27  
Nicht nur für Ü-50 Herren
Alfred Dunhill Ltd., ein britisches Luxuswaren-Unternehmen benannt nach seinem Gründer Alfred Dunhill, wurde im späten 19. Jahrhundert gegründet und bot in den frühesten Jahren des Automobilismus (ab 1904) zunächst allerlei Zubehör für Fahrzeuge an, ehe 1907 unter der Marke ein exklusives Tabakgeschäft in London eröffnet wurde und man sich drei Jahre später zum Hersteller von Tabakpfeifen entwickelte.

Nachdem der Gründer sich zurückzog, übernahm sein Sohn Alfred Henry Dunhill komplett das Unternehmen. Dieser hatte schon im Jahre 1893 in der Reitsattler- und Pferdegeschirrfabrik seines Vaters eine Ausbildung zum Handwerker absolviert.
Mit der Ausdehnung auf den Tabakhandel entstand ein neuer, erfolgreicher Geschäftsbereich, welcher im Jahre 1927 von der Entwicklung des legendären Taschenfeuerzeugs "Dunhill Unique" gekrönt wurde.
Die aus dem Tabakgeschäft enstandene hauseigene Zigarettenmarke wurde 1967 an die "British American Tobacco" (eines der größten Tabakunternehmen weltweit) verkauft, nachdem man selbst die Rechte für die Produktion verloren hatte.

Heutzutage bietet das Label Herrenoberbekle­idung, Luxusleder-Accessoires, Uhren und Parfüms an. Obwohl die Düfte nach meinen Recherchen keinen Tabak enthalten, machen diese oft einen tabakrauchigen und holzigen Eindruck. Außer diesen eher für den klassischen Mann passenden Kompositionen befinden sich im breiten Sortiment der Marke auch deutlich "modernere" und süße Exemplare, zu denen Männergenerationen der heutigen Zeit evtl. bevorzugt zugreifen würden.

Im Jahre 1934 brachte das Unternehmen eine Herrenpflege-Serie, die sogen. "Dunhill’s Fragrances for Men", mit Rasier- und Duftwässern auf den Markt. Der hier von mir rezensierte Duft gilt demzufolge als das erste lancierte Parfum der Marke.

Dunhill for Men - Classic Blend beginnt mit einer herb-frischen Kopfnote, die über einen kräftig würzigen Muskatellersalbei verfügt. Diese Pflanze ist durch einen krautig-würzigen, lavendelartigen Geruch charakterisiert, welches mit jenem Lavendel zusammen eben für diesen herb-krautig-würzigen, aber insgesamt frischen Start sorgt.
Die Kopfnote bleibt für mein Dafürhalten recht lange bestehen, ehe sich für meine Nase eine deutlich erkennbare floral-frische Gartennelke dazugesellt, die eine sanfte, aber erkennbare Schärfe mitbringt. Diese Nelke ist im Herzen des Duftes tonangebend und für den blumigen Anteil des Parfums verantwortlich. Die hier gelistete Rose kann ich persönlich bspw. nicht ausmachen.
In der Basis erlangt Dunhill for Men - Classic Blend seinen holzigen und dezent ledrigen Teil, der besonders durch das Zedernholz ein "bleistiftartig“ tiefes Aroma erhält.

Aufgrund der Zusammensetzung sehe ich das Parfum außer im Hochsommer zu jeder Saison und jedem Anlass problemlos tragbar, da er definitiv die Aura eines Siganturduftes verkörpert. Von der Konzentration her wird er als Eau de Cologne angepriesen, was auf seine H&S jedoch keinen (negativen) Einfluss hat. Das Parfum hat auf meiner Haut eine für mich zufriedenstellende durchschnittliche Haltbarkeit von etwa 5 h; die Sillage ist moderat bis zurückhaltend. Man wird die ersten 1 - 1,5 h gut wahrgenommen, ehe er für die restliche Zeit hautnaher wird.

Ältere Parfums aus vergangenen Tagen üben u.a. aufgrund ihrer Historie, Tradition etc. seit eh und je eine gewisse Faszination auf mich aus. So auch dieses Parfum.

Dunhill for Men - Classic Blend ist in meinen Augen ein ausgezeichneter frisch-herb-würziger und holzig-aromatischer Duft, den ich in der Vintage-Version auf einem großen bekannten Online-Marktplatz erworben habe und sehr gerne trage.

Ein klassischer Herren-Duft, der für mich besonders aufgrund seines Alters und des klassisch gehaltenen Flakons einen bestimmten Charme ausstrahlt und den ich jedem empfehlen kann, der die Art Parfum mag.

Und mit meiner sehr geschätzten und erfahrenen Kollegin Gold stimme ich in diesem Fall ausnahmsweise nicht überein, denn mMn ist dieses Parfum nicht nur für Herren jenseits ihren 50ern und drüber geeignet.

Selbstverständlich respektiere ich jede Meinung und Parfum ist immer eine Geschmacksfrage. Doch wenn man sich wohlfühlt, dann trägt man das, was man möchte.

Ich bedanke mich bei allen, die meinen Zeilen gefolgt sind!

18 Antworten
10Duft
DasguteLeben

136 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
Top Rezension 16  
Catch that Zeppelin!
Neben Carons Pour un homme entstand im Jahre 1934 ein weiterer exquisiter Herrenduft, lanciert vom ur-britschen „purveyor of quality gentlemen’s requisites since 1893“ Dunhill. Der junge Alfred verwandelte die Sattlerei des Vaters in einen Lieferanten für „motorities“, edles Automobilzubehör, verlegte sich danach auf Tabak, Pfeifen und Raucheraccessoires, um schließlich ein immer breiter gefächertes Sortiment an Luxuswaren anzubieten, in dem ein Duft nicht fehlen durfte. Wer Jermyn Street und Savile Row liebt, wer den Stil Fred Astaires oder Cary Grants bewundert, braucht Dunhill for Men, denn in diesem selten gewordenen zylindrischen Flakon steckt die Essenz klassisch-eleganter Maskulinität. Dezent (es handelt sich um ein Eau de Cologne mit niedriger Parfümkonzentration), jedoch erstaunlich lang anhaltend, präsentiert sich eine perfekte Symbiose all der Noten, welche den Duft des Gentleman alter Schule definieren: Zitrus, Lavendel und Muskatellersalbei für würzige Frische; Rose, Jasmin, Nelke und Sandelholz für florale Eleganz; Leder, Zeder, Tonka, Moos, Ambra und Moschus für pudrig-seifige Sauberkeit und herbe Männlichkeit. Es gibt unzählige Rezepturen dieser Art und das kollektive Männergedächtnis wird damit zweifellos Erinnerungen an altmodische Frisiersalons, Morning Dress und abgewetzte lederne Clubsessel verbinden. Dunhill destillierte in diesem Meisterwerk gleichsam die platonische Essenz einer inzwischen fast vergangenen Welt zwischen Cole Porter Songs und Noel Coward Komödien. Folgerichtig wurde die Produktion vor einigen Jahren eingestellt, während die aktuellen Düfte von Dunhill, das als Parfümmarke zum umfangreichen Stall von Procter & Gamble gehört, beispielhaft für den Qualitätsverfall in der Branche stehen – dass Eau de Toilettes mit dem Charisma von, pardon, Klosteinen unter diesem altehrwürdigen Namen abgefüllt werden, ist nicht weniger als eine Schande. Dennoch: manches Parfümgeschäft mit älteren Lagerbeständen und diverse Internetanbieter führen weiterhin Dunhill for Men, und für eine kleine Weile wird das magisch duftende Tor in eine wunderbare Welt männlicher Eleganz und Distinguiertheit noch offen bleiben. Wie nannte Fritz Leiber seine melancholische Kurzgeschichte: “Catch that Zeppelin!“
4 Antworten
8Duft 7Haltbarkeit 6Sillage
FabianO

1008 Rezensionen
FabianO
FabianO
Sehr hilfreiche Rezension 12  
Schöner, runder, würzig-sauber wirkender Klassiker
Dunhill hat unter seinen neueren Erscheinungen den ein oder anderen soliden Duft dabei, allerdings kam ich bisher noch nicht in den Genuss, mal ihren "Ur-Duft" unter die Nase zu bekommen.

Altersmäßig auf einer Ebene mit dem herrlichen "Pour un homme" zu sehen, zeigt der selten erhältliche "Dunhill für Men" sich als äußerst harmonisch konzipierter, sehr universell einsetzbarer, herrlich altmodisch (im besten Sinne!) gemachter Duft für klassische Kerle, die nicht viel Aufhebens darum machen wollen, stundenlang in Parfümerien nach etwas ganz "Außergewöhnlichen" zu suchen.

Eine gut gewürzte Zitrone,
sehr deutlich von Gartennelke umrandet, eröffnet den Duft. Belebend, aber weit weg von praller "Pour Monsieur"-Sommerlichkeit - eher gedeckt, grün, etwas floral, erkennbar ätherisch durch feinen Lavendel.

Eine etwas ernster gehaltene, tatsächlich männlich geratene (getrocknete) Rose bildet in der Herzphase einen erkennbare Prägung - wunderbar straff, unverspielt, sogar etwas machotauglich und unsentimental.

Leder und Vetiver im Abgang fügen sich unauffällig in das insgesamt leicht seifig, barbershopartige Arrangement ein, bilden lediglich einen etwas grundierenden, dabei weichen Würzton ein. Ein wenig fühle ich mich ab der Mittelphase an "Tuscany" von Aramis erinnert.

Wirklich ein guter und schöner Alltagsduft, der alte Tugenden pflegt und am Leben hält und auch "Gentleman" heißen könnte.
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Statements

26 kurze Meinungen zum Parfum
38
37
Eine der schönsten herben Rosen auf Leder gebetet. Ausgewogene Würze, gepflegtes Moos-Holz.
Maxim de Winter mit kontinentalen Absichten.
37 Antworten
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22
Vintage
Ganz toller herb-floraler
Duft mit würzigem Akkord
&holz-ledriger Basis
Nix für InstaLeute & TikTokers
Klassisch durch u. durch
22 Antworten
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Ein wunderbar klassischer Duft aus guter alter Zeit, dem es an nichts fehlt. Herb-floral, grünwürzig, mit etwas Holz und ledrigem Hauch...
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Dunhill Edition aus 84
Aber mit scharf-bitterem Zitrus-/Lavendelakkord
Nelkenlastiger, sowie
mit moschus-ähnlichem Leder
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Zeitloser Klassiker, auch hier mit leichten Daddyvibes. Herb, grün, unsüße Blumen, auf trocken holziger dezent ledriger Basis. Mag ich.
33 Antworten
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