Sienne L'Hiver 2006

Sienne L'Hiver von Eau d'Italie
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6.7 / 10 87 Bewertungen
Sienne L'Hiver ist ein Parfum von Eau d'Italie für Damen und Herren und erschien im Jahr 2006. Der Duft ist grün-pudrig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Pudrig
Holzig
Würzig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
VeilchenVeilchen FarnFarn RosengeranieRosengeranie
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch IrisIris Weiße TrüffelWeiße Trüffel
Basisnote Basisnote
HeuHeu LabdanumLabdanum GuajakholzGuajakholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.787 Bewertungen
Haltbarkeit
6.561 Bewertungen
Sillage
5.351 Bewertungen
Flakon
6.253 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 27.02.2023.

Rezensionen

9 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 31  
Lavendelsilber, zarter Hauch
bestickt mit hellen Blüten auch
und ein Blick aus halb schon blindem Spiegel

Novemberblues um fünf nach drei
ein Barbierstuhl wird grade frei
mein Regencape tropft von einem Bügel

kandierte Veilchen, Räuchertee
die Luft trägt eine Ahnung Schnee
und der Kirchenglocken dumpf' Geläute

die alte schwere Eichenbank
der Kelch, aus dem ich niemals trank
Haut und Haar und Kleidung all der Leute

ein Widerschein von Nostalgie
und sicher auch Melancholie
anthrazitgekränzt tanzt meine Seele

tiefdunkle Erde, Steine auch
ein dichter Wald und dunkler Rauch
Wasser plätschert bei der alten Mühle

ein Augenblick der Zärtlichkeit
des Friedens, der Unendlichkeit
wie ein Stein sink' tiefer ich und tiefer

zart und subtil, nah meiner Haut
ein wenig fremd und doch vertraut
wie ein Zuhaus': Sienne l'Hiver
19 Antworten
5
Haltbarkeit
9
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 25  
Heiße Maroni auf der Piazza del Campo
Siena im Winter – eine irgendwie abstruse Vorstellung.
Als ich diese Stadt besuchte schien die Sonne, von keiner Wolke verschattet – Siena glühte.
Aber es soll ja tatsächlich auch in Italien einen Winter geben – mit grauem, verhangenem Himmel, zugiger Kälte und Schnee in den Bergen.
Und wenn diese Stadt dann auch nur ansatzweise nach diesem Duft riecht – dann lohnt der Besuch, allein des olfaktorischen Erlebnisses willen, auch im Winter.

Freilich ist die Verlinkung des Duftes mit der Stadt Siena nur als Abstraktion zu verstehen, als Idee wie Siena im Idealfall vielleicht duften könnte: nach auf Kohlen gerösteten Maroni, schwarzen Oliven, frisch gebackenen Teigwaren, nach gedörrten Pilzen und dem kühlen, mineralischen Geruch feuchten Straßenpflasters. Doch allein diese Idee duftet ganz hervorragend – zumindest für mein Empfinden.
Andere mögen den Geruch von Blut und kaltem Metall entdecken - ich nicht.
Für mich ist der Duft weich, aromatisch, irgendwie heimelig, ja appetitanregend. Dabei ist er ein gutes Stück entfernt von den üblichen Gourmand-Düften mit ihren Kaffee-, Karamell- und Süßgebäck-Nuancen. Er ist vielmehr unsüß, oder allenfalls vergleichbar einem schlichten Croissant, mit hintergründiger Süße.
Überhaupt hat ‚Sienne l’hiver’ einen eher ungewöhnlichen Duft-Charakter. Nur widerwillig ließe er sich einer bestimmten Gruppe zuordnen, um sich dieser gleich darauf wieder zu entziehen. Er ist kein Orientale, kein Fougère, kein eindeutiges Chypre und ein Soliflor schon gar nicht. Ein Einzelgänger ist er, entfernt verwandt mit einem aktuellen Genre, dem Gourmand-Chypre, dabei deutlich erkennbarer Nachfahre großer Mimosen-Düfte wie Guerlains ‚Après l’ondée’ und F.Malles ‚Une Fleur de Cassie’.

So ist es denn auch ein gewaltiger Mimosen-Akkord mit seinen trockenen, an den Geruch von Papier erinnernden Blütenakzenten, der sich zunächst entfaltet, sprüht man ‚Sienne l’hiver’ auf. Pudrige Iris gesellt sich dazu, bald auch holzige und rauchige Anklänge. Alles scheint wie in Milch getaucht, ohne scharfe Kanten und harsche Oberflächen. Vielmehr verschmelzen die Aromen zu einer weichen, herb-aromatischen Melange, die – zumindest mich – tatsächlich an winterliche Situationen erinnert: an kühle, Kohlenrauch geschwängerte Luft, an beheizte Stuben, ein herzhaftes Mahl und noch ofenwarmen Kuchen.
Im weiteren Verlauf tritt eine dezente, ledrige Nuance zutage, die vermutlich von etwas Castoreum herrührt und eine leichte animalische Ahnung mitbringt. Dennoch sind es vor allem die holzigen und rauchigen Aspekte die den Duft zur Mitte hin dominieren, und ihn zusehends an Sinnlichkeit und Wärme verlieren lassen.

Nach wenigen Stunden – ‚Sienne l’hiver’ ist leider nicht sehr haltbar – bleibt ein kühler, Akkord zurück, der an weihrauchgesättigtes Kirchengestühl erinnert. Die abendlichen Feuer sind unterdes erloschen, das Mahl verspeist, und längst hat sich tiefe Nacht über die Stadt gelegt.
Hier, in den letzten, verhauchenden Zügen dieses Duftes ist deutlich Betrand Duchaufours Handschrift erkennbar. Noch einmal zitiert er ‚Avignon’, seinen zentralen Weihrauch-Duft, doch gerade der Beginn von ‚Sienne l’hiver’ zeigt, wie weit er sich von diesem Werk schon entfernt hat. So ist es denn auch eher das später erschienene ‚Dzongkha’, das gewissermaßen Pate gestanden hat, zumindest was die meisterliche Verwendung der Iris, in Kombination mit milchigen und rauchigen Nuancen betrifft. Beide Düfte eint aber auch eine innewohnende Ausgeglichenheit und Ruhe, trotz widerstreitender, eher gegensätzlicher Noten, die einmalig ist. Ihr Volumen ist dabei deutlich reduziert, was sie zu zurückhaltenden, stillen Begleitern macht.

Auf die Frage, zu welchen seiner Düfte er, Bertrand Duchaufour, die stärkste Beziehung habe, antwortete er in einem Interview einmal: „One of the favorite ones might be Dzongkha, because of its story, of its connection with Buddhist world, with Himalayas, Tibet and Nepal. I feel an affinity with Buddhism, with its spirituality. I also feel close to Africa, to its art, to a special way of thinking that is closer to truth than ours, and so I feel connection to Timbuktu. But the best perfume that I did so far is Sienne d'Hiver for Eau d'Italie. It is a story of Tuscany during winter. Its complex accords and harmonies are the apotheosis of sophistication. Its creation represented the perfect dialog between brand owners and a perfumer.“ *

Ich teile seine Einschätzung, wenngleich ich mir den Duft, vor allem dessen erste Phase (an der ich mich kaum satt riechen kann!), länger anhaltend wünschte.
* http://perfumesmellinthings.blogspot.com/2008/07/interview-with-bertrand-duchaufour.html
6 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 11  
Italienischer Winter ist wohl wie unser Herbst
Eine Reiseführerin in Sienna hat erzählt, dass der Winter in der Toscana durchaus kalt sein kann und vor allem nebelig. Die Stimmung ist in diesem Duft sehr gut eingefangen.

Ich erkenne als erstes eine ausgeprägte grau-grüne Note, die Kälte ausstrahlt. Keine minzige Kälte sondern eher solch Luft wie Champagner, die bei uns manchmal an zwar sonnigen aber schon kalten Oktobermorgen vorherrscht. Doch dann wird der Duft weicher und pudriger. Pudrig habe ich bisher immer mit einer gewissen Süsse in Verbindung gebracht, doch das ist hier nicht der Fall. Ich nehme mal an, das ist das Guajakholz, aber es ist so fein, dass der Begriff "holzig" nicht gerechtfertigt wäre. Und wenn ich auch nicht von Gourmand sprechen würde, so ist es schon so, dass Sienne L`Hiver bald runder und vor allem gehaltvoller wird. Ich bilde mir ein, einen Hauch von Mandel zu erahnen. Auch meine Farbassoziation erinnert nun eher an Herbstlaub. Die Haltbarkeit ist durchaus gut und ich könnte ihn mir als Tagesduft sehr gut vorstellen. Ja den würde ich mögen.

Insgesamt strahlt der Duft für mich Ruhe aus und für mein Gefühl passt er besonders gut in unseren Herbst.
3 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Taurus

1051 Rezensionen
Taurus
Taurus
Top Rezension 11  
Siena, ich komme – aber nicht im Winter!
Tja – schade, dass ich bisher noch nicht die Toskana bereist und das mittelalterliche Siena besucht habe. Irgendwann wird es soweit sein. Wenn der Dieselpreis weiterhin so niedrig bleibt, möchte ich nächstes Jahr zu einer kleinen Tour aufbrechen und mir die Region dort mal genauer vorknöpfen. Sicherlich probiere ich mich durch allerlei kulinarische Köstlichkeiten, fotografiere die typischen Landschaften und teste natürlich allerlei Düfte. Mit ein paar heimischen Spezialitäten und mindestens einem Parfum würde ich dann zurück in die Heimat kehren. Leider wird es nicht Sienne L´Hiver sein.

Sicherlich ist dieses Eau de Toilette fein komponiert und angenehm in seiner Art. In der Kopfnote besticht vor allem die Veilchennote, die zusammen mit dem Farn ein ausgewogenes süßlich-säuerlich-grünes Verhältnis eingeht. Es wirkt frisch ohne in die üblichen Klischees abzudriften und überzeugt mit zarten pudrig-floralen und minimal feucht-erdigen Nuancen.

Was ich im Herzen vermisse, ist der angepriesene Weihrauch. Ist auch im Gegensatz zu den anderen Ingredienzien für die Toskana eher unüblich. Warum es hier so eine große Rolle spielt ist mir schleierhaft. Und um später im Drydown das Guajakholz wahrzunehmen muss ich mit der Nase schon sehr nah an die besprühte Haut kommen. Denn von der Haltbarkeit ist der Winter in Siena relativ ok, nur halt in der Projektion ausgesprochen körpernah. Dabei hat der Duft trotz einer leichten synthetischen Beimischung im Prinzip so viel Potenzial, obwohl ich eher an milde dunstige Herbsttage und weniger an die kälteste Jahreszeit denken muss.

Auf der Internetseite von Eau d´Italie wird er als rauchiger Chypre angepriesen, wobei ich persönlich auf blumigen Fougere getippt hätte.

Darum: die Richtung ist schon mal ausgezeichnet. Und hätte man einen Tick weniger vom Farn eingesetzt und versucht mehr Volumen zu geben, dann hätte er Sienne L´Hiver doch noch eine Chance als toskanisches Mitbringsel gehabt.
7 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension 10  
Ein pastell getönter Gourmand Duft
Oh, das ist was Besonderes! Aber wie beschreiben?

Sienne L’Hiver ist ein helles Parfum. Die Aussage ist, dass der siennesische Winter mediterran mild ist. Kein Schnee, kein Schietwetter, sondern lediglich ein leichter Schleier über den kräftigen Farben des Südens. Hier herrschen Pastelltöne vor. Geographisch nicht ganz korrekt, kommt mir Venedig im November in den Sinn, oder auch entsprechende Gemälde von Canaletto.

Sienne L’Hiver hat fruchtige Noten, aber auch etwas Pudriges. Es riecht ein bisschen nach altem Zeitungspapier und Druckerschwärze, auch leicht rauchig. Die von Eau d’Italie angegebenen Duftnoten sind sehr fantasievoll und vielversprechend: Über Holzkohle geröstete Esskastanien, schwarze Oliven, Herbstlaub, Trüffel, gefolgt von französischem Stroh, Iriswurzel, weißem Moschus.

Was in den Angaben fehlt, ist eine definitiv vorhandene dezente Fruchtigkeit. Und zwar Trockenobst. Pflaume, vielleicht Osmanthus Blüte. Diesen Sorte Frucht kenne ich aus Frankfurt Kitchen von Social Creatures. Diese Fruchtigkeit prägt zusammen mit dem wirklich wunderbaren Esskastanien Akkord den Charakter dieses Duftes. Esskastanie ist zumindest keine häufig verwendete Duftrichtung und ich wüsste sehr gerne, woraus sie besteht. Iris ist schwach vorhanden, streut Puder drüber und sorgt dafür, dass Sienne L’Hiver nicht komplett in eine süßliche Gourmand Richtung abdriftet. Stroh ist irgendwie nachvollziehbar, ich persönlich sehe hier einen Stapel Zeitungspapier. Trüffel finde ich dem Geschmack von Esskastanien ähnlich. Aber Trockenobst und Maroni sind schon das zentrale Thema.

Eine schöne Entdeckung, bestens für Anhänger der Gourmand Richtung geeignet. Da sich der Gourmand Charakter aber nur bei genauerer Betrachtung erschließt, könnten auch andere Freude daran haben.
1 Antwort
Weitere Rezensionen

Statements

6 kurze Meinungen zum Parfum
ErgoproxyErgoproxy vor 5 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein eigenwilliger Puderduft mit einer unterkühlten grau-grünen Aussage und leicht bitter-holzigem Basisakkord. Eher ein ernster Duft. Fein!
4 Antworten
ParmaParma vor 5 Jahren
7
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Frischwürziger Blumenduft. Leicht grün, recht seifig und dezent pudrig. Hat angedeuteten Chypre-Charakter. Elegant und etwas retro wirkend.
4 Antworten
TaurusTaurus vor 6 Jahren
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Fein komponiert & angenehm mit Veilchen + Farn sowie zart pudrigen-feucht-erdigen Nuancen, aber körpernah und mit schüchternem Weihrauch
0 Antworten
UnisexloverUnisexlover vor 4 Jahren
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Wahnsinnig natürlich, betörend und doch hochanspruchsvoll. Im Drydown leider zu maskulin auf dieser Haut. Menschen, deren Duft das ist: PM
2 Antworten
PlutoPluto vor 9 Jahren
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft
Stechend und streng, Maschinenoel, bitter grau, schlicht eklig.
0 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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