08.07.2020 - 00:35 Uhr
Taurus
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Taurus
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18
No. 127 lebt
Lange habe ich überlegt, ob ich wirklich erzählen soll, wie ich an mein Exemplar gekommen bin. Aber da jede Duftanschaffung seine eigene kleine Geschichte hat, will ich diese nicht vorenthalten. Vor gut einem Jahr entdeckte ich auf einem Trödelmarkt bei einer, sagen wir mal reiferen Frau, die gerade ein paar wertige Sachen aus ihrem Haushalt verkaufte, einen dreiviertel vollen Flakon von Floris No. 127. Es war früh am morgen – es war also noch nicht viel los und der tadellose Flakon stand auch nicht in der prallen Juli-Sonne – und so konnte ich nach einem kurzen Test den Duft für gerade mal acht Euro mein Eigen nennen.
Eigentlich spielte ich mit dem Gedanken, ihn entweder gewinnbringend zu verkaufen oder gegen ein anderes wertiges Parfum einzutauschen. Doch im Laufe der Zeit musste ich immer wieder am Sprüher schnüffeln und kam letztendlich zu dem Entschluss ihn lieber zu behalten und ihn im folgenden Sommer einzusetzen.
Der jetzige Sommer 2020 ist zwar nun anders wie gewohnt und geplant, aber dennoch erfreue ich mich am meinem No. 127. Was mich letztens zum Selbstgebrauch überzeugte, ist diese geballte Kopfnote aus herben Orangen, Petitgrain und Bergamotte mit diesem typisch englischen Lavendeltouch. Schön klassisch und wertig, als würde man an einem Sommertag im schattigen Plätzchen im Garten genussvoll seinen Earl Grey trinken.
Ringsherum blühen etwas Lavendel, Rosengeranie und Ylang-Ylang, deren Duft getragen von einer erfrischenden Brise dezent in die Nase geweht wird.
Etwas später verblassen die Fruchteindrücke, doch was bleibt ist diese edle, seifige Präsenz mit einem Hauch vom Patchouli.
Das Faszinierende an No. 127 ist diese gleichzeitige Erquickung der Geister durch Orange und Petitgrain sowie beruhigende Wirkung der zartseifigen Lavendel-Rose-Ylang-Ylang-Kombination. Vor allem in dieser Qualität und Intensivität ohne überdreht zu wirken. Auch wenn die Projektion relativ schnell wieder runter fährt, so bleibt die Haltbarkeit locker bei 8 Stunden.
Jetzt könnte man sich natürlich fragen, wie authentisch die aktuelle Version im Vergleich zu 1890, also vor gut 130 Jahren ist. Ich denke schon, dass man da noch mal ordentlich reformuliert hat, dennoch wirkt das Eau de Toilette genauso klassisch wie auch zeitgemäß. Keine Frage: ein lebendiger Gentlemen-Duft, der allerdings eher für reifere Semester mit Sinn für Nostalgie und Poesie geeignet scheint.
Eigentlich spielte ich mit dem Gedanken, ihn entweder gewinnbringend zu verkaufen oder gegen ein anderes wertiges Parfum einzutauschen. Doch im Laufe der Zeit musste ich immer wieder am Sprüher schnüffeln und kam letztendlich zu dem Entschluss ihn lieber zu behalten und ihn im folgenden Sommer einzusetzen.
Der jetzige Sommer 2020 ist zwar nun anders wie gewohnt und geplant, aber dennoch erfreue ich mich am meinem No. 127. Was mich letztens zum Selbstgebrauch überzeugte, ist diese geballte Kopfnote aus herben Orangen, Petitgrain und Bergamotte mit diesem typisch englischen Lavendeltouch. Schön klassisch und wertig, als würde man an einem Sommertag im schattigen Plätzchen im Garten genussvoll seinen Earl Grey trinken.
Ringsherum blühen etwas Lavendel, Rosengeranie und Ylang-Ylang, deren Duft getragen von einer erfrischenden Brise dezent in die Nase geweht wird.
Etwas später verblassen die Fruchteindrücke, doch was bleibt ist diese edle, seifige Präsenz mit einem Hauch vom Patchouli.
Das Faszinierende an No. 127 ist diese gleichzeitige Erquickung der Geister durch Orange und Petitgrain sowie beruhigende Wirkung der zartseifigen Lavendel-Rose-Ylang-Ylang-Kombination. Vor allem in dieser Qualität und Intensivität ohne überdreht zu wirken. Auch wenn die Projektion relativ schnell wieder runter fährt, so bleibt die Haltbarkeit locker bei 8 Stunden.
Jetzt könnte man sich natürlich fragen, wie authentisch die aktuelle Version im Vergleich zu 1890, also vor gut 130 Jahren ist. Ich denke schon, dass man da noch mal ordentlich reformuliert hat, dennoch wirkt das Eau de Toilette genauso klassisch wie auch zeitgemäß. Keine Frage: ein lebendiger Gentlemen-Duft, der allerdings eher für reifere Semester mit Sinn für Nostalgie und Poesie geeignet scheint.
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