Elite 1979 Eau de Toilette

Elite (Eau de Toilette) von Floris
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.
7.6 / 10 199 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Floris für Herren, erschienen im Jahr 1979. Der Duft ist würzig-holzig. Es wird noch produziert.
Käufe über Links auf unserer Website, etwa dem eBay Partner Network, können uns Provision einbringen.

Duftrichtung

Würzig
Holzig
Grün
Frisch
Zitrus

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
WacholderbeereWacholderbeere BergamotteBergamotte ZedernblattZedernblatt GrapefruitGrapefruit PetitgrainPetitgrain ZitroneZitrone
Herznote Herznote
TannenbalsamTannenbalsam LavendelLavendel LorbeerLorbeer
Basisnote Basisnote
MoosMoos VetiverVetiver ZedernholzZedernholz LederLeder PatchouliPatchouli AmberAmber MoschusMoschus
Bewertungen
Duft
7.6199 Bewertungen
Haltbarkeit
7.2161 Bewertungen
Sillage
6.4163 Bewertungen
Flakon
7.8150 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.053 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 19.11.2024.

Duftet ähnlich

Womit der Duft vergleichbar ist
Elite (Aftershave) von Floris
Elite Aftershave
Nobile (Eau de Toilette) von Gucci
Nobile Eau de Toilette
Quorum (Eau de Toilette) von Puig
Quorum Eau de Toilette
Icon von Dunhill
Icon
Mousse Illuminée von Rogue
Mousse Illuminée
Drakkar Noir (Eau de Toilette) von Guy Laroche
Drakkar Noir Eau de Toilette

Rezensionen

14 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 27  
Elite bleibt Elite
Elite bleibt Elite

Wir schreiben das Jahr 2014. Immer neuere Parfum-Kreationen schießen wie Pilze aus dem Boden. Immer mehr kostspielige Nischenprodukte versprechen uns, sie seien eine wunderschöne und anmutige Prinzessin. Doch bereits nach kürzester Zeit bemerkt man enttäuscht, dass man doch nur wieder einen ollen "Parfum-Frosch" geküsst hat, der nach dem ersten Aufsprühen auch ein solcher geblieben ist.

Da lobe ich mir Produkte, die derart konzipiert sind, dass sie Zeiträume, Moden und kurzfristige Konsumgewohnheiten schadlos überstehen: Denken wir doch mal an das von mir über alles geliebte "Colonia" von Acqua di Parma aus dem Jahr 1916. Oder auch die großen Herrenklassiker "Pour Monsieur" von Chanel (1955), "Habit Rouge" von Guerlain (1965) und "Eau Sauvage" von Christian Dior (1966). Diese Liste könnte man ohne Frage noch um einige Meisterwerke der Parfumkunst erweitern.

Auch unser heutiger Kandidat hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel; nämlich 35. Wenn er damit auch nicht auf eine so lange Tradition zurückblicken kann, so ist er in der heutigen schnell-lebigen Parfumwelt schon fast als "Dino" (natürlich nur im besten Sinne !) zu bezeichnen. Es handelt sich um "Elite" aus dem Haus "Floris"

"Floris London" wurde 1730 gegründet und wird als der älteste Parfumhersteller der Welt bezeichnet (was möglicherweise der etwas übereifrigen Marketing-Abteilung eines anderen angelsächsischen Unternehmens gar nicht gefallen dürfte). "Floris" befindet sich auch heute noch in Familienbesitz und wird nunmehr in der 8. Generation von den Nachfolgern des Gründers Juan Famenias Floris geführt. Seine Kreationen sollen sich an alle richten, die einen zeitlosen Stil und Exklusivität zu schätzen wissen. Diese Düfte verstehen sich als eine äußerst gelungene Verbindung von Tradition und Moderne. Im Jahre 1979 eingeführt, wurde „Elite“ nach der Lotion "Elite" benannt – einer After Shave Cream aus diesem Haus, die bereits 1851 erschienen war.

Doch wie duftet "Elite" ?
Der Beginn ist klassisch. Klassisch zitrisch-erfrischend: Eine reife Bergamotte, sowie die Säure von Zitrone und Grapefruit. Doch bleibt es nicht dabei. Denn dieser an sich erfrischende Auftakt ist bereits zu diesem Zeitpunkt der Duftentwicklung würzig unterlegt. Ich erschnuppere Wacholderbeere und noch was anderes.
Etwas, was uns verrät, dass dieser Kandidat eben kein jugendlicher Halbstarker mehr ist, sondern seinem Alter nach schon leicht graue Schläfen besitzt.
Etwas, was vielleicht manche als etwas "angestaubt" bezeichnen würden. Das kann ich verstehen. Aber mir gefällt diese Note. Sie gefällt mir sogar sehr ! Es ist nach meiner Auffassung das Petitgrain, das bereits zu Beginn für diese Note verantwortlich ist.
Aber auch die Kopfnote weist uns sogleich den (Duft-) Weg in ein anderes -in ein schon längere Zeit zurückliegendes - Jahrzehnt: Wir machen einen Spaziergang über ein in wundervollen Lila blühendes und traumhaft natürlich duftendes Lavendel-Feld. Ein Lavendel-Feld, dessen Duft uns hinfort trägt zu malerischen südfranzösischen Landschaften, aber in gleicher Weise auch Erinnerungen an akkurat gekleidete englische Herren mit "Schirm, Charme und Melone" weckt. Herren, die es liebten, nach einem zart-erfrischenden Auftakt den ganzen Tag leicht nach würzigem Lavendel zu duften, bevor dann ihr Tag mit einer angenehmen Sandelholz-Brise endet.
Aber, wir haben keine Zeit, in diesem ebenso farbenprächtigen wie wohlriechenden Lavendel-Feld weiter zu verweilen. Der Wald ruft. Und zwar in Form eines dunklen und geheimnisvollen Tannenwaldes. Der Duft seiner starren, tiefdunklen Nadeln verstärkt diesen "Gentleman"- Eindruck und gibt diesem Eau de Toilette auch weiterhin einen traditionellen Anstrich. Einen zeitlos traditionellen Anstrich.
Wie nicht anders zu erwarten klingt dieser Duft dann ebenso klassisch aus, wie er begonnen und uns auch in seiner Herznote den lieben langen Tag über begleitet hat: Ich vernehme deutlich Eichenmoos, das von einer Portion Leder begleitet wird. Es ist kein cooles Leder einer abgewetzten Motorradjacke. Nein, hier haben wir es mit einem distinguierten -wohl gepflegten- Exemplar zu tun. Womöglich dem braunen Ledersakko eines englischen Lords, das er sonntags zur Jagd trägt und das stolz das Zeichen derjenigen Elite-Uni trägt, an der er einst Rechtswissenschaften studierte und deren famosen Ruder-Mannschaft er in jungen Jahren anzugehören pflegte.
Auch Moschus ist mit von der Partie und natürlich das in der Herznote bereits antizipierte Sandelholz. Alles sehr fein und "very british" aufeinander abgestimmt.

Alles in Allem ein klassisch-englischer Gentleman-Duft. Lichtjahre entfernt von so manchem 80er-Jahre-Wumser, der nur wenige Jahre nach "Elite" das Licht der Welt erblicken sollte.
Einfach nur schön ! Es freut mich so ungemein, dass man an derartigen Schätzen festhält.
10 Antworten
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Salva

77 Rezensionen
Salva
Salva
Top Rezension 38  
Ein Haus ganz nach meinem Gusto?!
Floris London, gegründet 1730, gilt nach meinen Recherchen wohl als das älteste
Parfumhaus der Welt (Quelle: www.parfuemerie.de/floris-london).

Der Gründer Juan Famenias Floris, ein spanischer Einwanderer, eröffnete im besagten Jahr mit seiner Frau Elizabeth im eleganten und ehrwürdigen Viertel St. James an der 89 Jermyn Street seinen Laden und fing an Düfte, Kosmetikprodukte sowie Kämme an die englische Bevölkerung zu bringen. Noch heute befindet es sich am selben Ort, gilt als luxuriöses Herzstück dieser Marke und wird von Familienangehörigen in fortgeschrittener Generation weitergeführt. Und inzwischen ist aus diesem damals eröffneten kleinen einzelnen Geschäft ein international sehr anerkannter und renommierter Konzern geworden...
[...]

Auf dieses Haus bin ich zufällig vor etwa 2 Monaten hier auf Parfumo gestoßen. Der erste Duft, der dieser Marke entstammt und den ich mein Eigen nennen durfte, ist der No.89 EdT gewesen. Diesen finde ich nach wie vor ausgezeichnet, doch ähnelte er mir persönlich zu sehr meinem Dior Eau Sauvage Parfum (2017), so dass ich ihn aus diesem Grunde doch weiterverkaufte.

Als ich mir dann andere Düfte dieser Marke ansah, bin ich zunächst einmal auf den Elite EdT aufmerksam geworden. Die Duftpyramide sprach mich nämlich ziemlich an...
„Bergamotte? Wacholderbeeren? Kann man ja gar nicht nicht mögen“, dachte ich über die Kopfnoten...
„Lavendel? Eine meiner bevorzugten Noten!“, war ich erfreut über das Herz.
Und die Basis ebenso voller Zutaten, die mir grundsätzlich alle super gut zusagen und viele darunter, die gar zu meinen Favoriten gehören: Allen voran Vetiver, Moos und Moschus...

Leider gab es zum Zeitpunkt meines Flakon-Kaufs keinerlei Proben-Angebote hier im Souk und ich hatte sonst keine Gelegenheit, diesen Duft mal testen zu können. Also bestellte ich auf allbeauty.com die 100ml blind...
Der No.89 EdT war übrigens ebenfalls ein Blindkauf gewesen, und so verließ ich mich wieder auf mein Bauchgefühl und ahnte bereits, dass der Elite EdT genauso meinen Geschmack treffen würde. Glücklicherweise kam es auch so...

Den Start würde ich frisch-zitrisch mit leicht angehauchter fruchtiger Nuance beschreiben, wofür die vorhin erwähnte Bergamotte, daneben aber auch Grapefruit und Zitrone sowie die Wacholderbeeren verantwortlich sind. Diese Beeren machen die Kopfnote in meinen Augen zu einem sehr schönen Opening, was ihn von vielen mir bisher bekannten Duft-Eröffnungen mit derselben Richtung unterscheidet, wie ich finde. Doch gleich schon zu Beginn eigentlich schwingt dieser von mir so geliebte und geschätzte sogen. 'Oldschool-Vibe' leicht im Hintergrund mit, was mir persönlich eben sehr gefällt. Diesen „altbackenen“ Schwung (absolut nicht negativ gemeint; ich zitiere nur die Beschreibung vieler anderer User für diese Art von Düften) führe ich zunächst insbesondere auf den Lavendel zurück. Der sorgt gemeinsam mit dem Tannenbalsam für den waldig-blumigen bzw. krautig-herben und zugleich etwas würzigen Kick nach der Eröffnung. Schließlich macht die Basis diesen Duft zu einem für mich insgesamt wunderbaren, klassisch-männlichen Duft für Herren. Das für Fougère- und Chypre-Parfums so häufig verwendete Moos oder auch Vetiver bspw. auf der einen Seite, sowie die holzige Zedernote auf der anderen Seite nehme ich dann sehr gut wahr. Sie geben dem Ganzen einen holzig-erdigen Charakter, welches ich als Tüpfelchen auf dem I betrachte und der Duft dadurch exzellent abgerundet wird.

Tragen kann man ihn zweifellos das ganze Jahr über und auch zu jedem Anlass, doch denke ich persönlich wären der Frühling und Herbst am passendsten. Die Haltbarkeit ist mit guten 5 bis maximal 6h ordentlicher Durchschnitt; die Sillage ist sehr moderat und eher zurückhaltend. Man fällt nicht großartig mit einer großen Duftwolke auf, was dem Duft aber auch in dieser Form gut steht und es wohl auch so vom Parfumeur beabsichtigt ist.
Der Flakon liegt sehr gut in der Hand und ist aus dickerem Glas, durchsichtig und auf eine schlichte Art schick gehalten. Die Flüssigkeit ist ein sattes Grün, da wäre evtl. beim Sprühen auf die Klamotten Vorsicht geboten.
Fazit:
Ich bin sehr glücklich diese hochinteressante und spannende Marke für mich entdeckt zu haben. Denn wie es scheint, macht dieses Haus in erster Linie Düfte, die ganz nach meinem Geschmack sind. Der Elite EdT ist ein toller holzig-frisch/aromatischer und leicht würziger Gentleman-Duft, der durchaus Klasse und Stil hat. Egal ob auf der Arbeit, abends zum Weggehen, oder einfach nur für mich alleine zuhause; wenn ich ihn auftrage, fühle ich mich pudelwohl. Es ist eben die Art Düfte, mit denen ich mit am meisten verbunden fühle bzw. assoziiere.
Der Elite EdT vermittelt dem Träger eine Aura, die eben englische Sirs mit sich bringen. Wer also klassischen Düften zugetan ist, der sollte sich unbedingt diese Marke zu Gemüte führen.
[...]

Und ich danke allen vielmals, die bis hierher gelesen haben!
22 Antworten
8
Preis
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Axiomatic

127 Rezensionen
Axiomatic
Axiomatic
Top Rezension 36  
It was nine twenty-nine
Ach, was die englische Elite nicht alles Schöne ständig ans Tageslicht bringt.
Understatement nach Außen schafft ja geradezu diese perfekte Grundlage für des Königreiches sensible Sensationspresse.
Und hier steht etwas vor mir, das mir eine sehr diskrete Tour de Joie erlauben wird.

Dafür, lieber Kokusai, sei Dir herzlichst gedankt. Denn mit dieser kräftig grünen Flüssigkeit lässt es sich mit Schirm, Charme und dieses Mal ohne Melone Unerlaubtes erleben.

Cheers mate, this one’s for you!

Zisch!

Boy, hier werden Hesperiden sehr fruchtig aufgetischt!
Von Anfang an schwingt die Fruchtsüße mit, Petitgrain steuert etwas herb frisch gegen, unterliegt aber den „Preserves“.
Aber bitte nicht den falschen Eindruck bekommen, es ist eine herbe Süße, welche sich sofort mit der Wacholderbeere vermengt.
Englischer geht es nicht.

Da es sich um ein Fougère handelt, darf das Herz an Lavendel ruhig pochen. Aber hier wird es wieder insular.
Floris moduliert das violette Kraut so, dass die Cumarin-Note sofort erscheint.

Dieses heuige und süßliche Cumarin paart sich ausgezeichnet mit der zitrischen Frucht und überdeckt ein wenig die nun erscheinende Tanne.
Den Lorbeer kann ich nur mit äußerster Anstrengung riechen.
Da kenne ich andere Kaliber Britanniens an Bay-Leaves-After-Shaves.

Was mich die ganze Zeit schmunzeln läßt, ist der äußerst präsente Moschus in der Komposition.
Und hier haben wir es mit einem typischen Vertreter der 1970er zu tun.
Also, recht körperlich und lasziv der Bengel.

Er filtert die grünen Eindrücke nach außen und driftet ein wenig ins Absichtsvolle ab.

Die Basis erschließt sich mir in der gelisteten Form leider nicht. Lediglich das seifige Moos gibt dank des Zedernholzes den klassischen Halt. Vom Rest kann ich nur ein wenig vom grünlichen Vetiver riechen, sehr gediegen, sonst bleiben mir Leder und Amber verschlossen. Das Patchouli dürfte den Moschus noch unterstützen und kräftigen.

Im Grunde ist der Duft ein sehr eigenes Fougère, welches fruchtig und äußerst moschus-betont das grüne Thema auf seine Weise interpretiert.

Die Haltbarkeit ist besser als die Sillage, aber hier bleibt das Haus sich treu und möchte das klassische Understatement wahren.
Ein paar Stunden hält der Duft, aber nach einer Stunde wird er recht körpernah.

Der Flakon entspricht dem Standard des Hauses, wie eh und je.

Soweit die obligatorische Duftbeschreibung.

Danke fürs Lesen und einen schönen Abend noch.

Klatsch, ein halbvolles Pint fliegt gerade an meinem Kopf vorbei!

„Ye bloody old Kraut, give us a laugh!“

Das dürfte mir nicht schwer fallen bei all dem grünlichen Moschus hier.

Versetzen wir uns doch ins Büro des neuernannten Staatssekretärs im Home Office (das britische Innenministerium, keine häusliche Fernarbeit).
Er wird gerade von seiner Sekretärin, Mabel Trustworthinghurst, zum ersten Mal begrüßt.
Die Uhr schlägt 09:29.

Er: How do you do?

M: How do you do Sir!

Er: Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit. Wir werden bestens auskommen, davon bin ich überzeugt!

M: Davon gehe ich aus, Sir.
Das heißt, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Sie bevorzugen Elite von Floris?

Er: In der Tat! Sie erkennen den Duft?

M: Sir, ich mache Sie am besten mit den Gepflogenheiten des Hauses gleich vertraut, Sie werden mir dafür dankbar sein.

Er: Na, das klingt ja mysteriös! Und was hat das mit meinem Duft zu tun?

M: Es wäre Ihnen und vor allem dem Ansehen der Institution gedient, wenn ich Ihnen ein paar wertvolle Empfehlungen unterbreiten darf.
Ja, ich kann das alles diskret in Ihren Terminkalender einbringen, überlassen Sie es ruhig mir.

Er: Entschuldigen Sie, Mrs Trustworthinghurst, aber ich verstehe nicht…

M: Mabel, Sir, nennen Sie mich ruhig Mabel. Es erleichtert vieles.
Schließlich bin ich Ihre Verbündete.

Er: Bei der Sonne Britanniens, was meinen Sie?

M: So machen wir es. Die fruchtigen Noten werden bis 11:30 ihren Zauber halten. Gut, wenn ich sie um 10:45 bei Lady Chatterly in Camden anmelde, haben Sie Zeit genug, sie zu beglücken. Fruchtiges mag sie nämlich, wissen Sie? Da ist sie wählerisch.
Natürlich trage ich hier eine Besprechung mit dem Chief Inspector aus Norwich bezüglich Jugendkriminalität ein.
Sollte überzeugen.

Er: Ich darf doch wohl bitten!

M: Allerdings, Miss Wong könnte von den zu erwartenden Staus in Richtung Camden her günstiger liegen. Ihr Massagesalon in Soho liegt auch recht diskret.
Ich sage ihnen, mit Hesperiden und Cumarin wird sie zur Wächterin des Jangtsekiang!

Er: Sind Sie noch bei Sinnen?

M: Sir, die Datenerhebung der letzten Jahrzehnte hat der internen Verhaltenskommission dienliche Ergebnisse geliefert.
Ich befolge lediglich die Richtlinien.

Er: Grundgütiger, was geht hier vor?

M: Oh, wie ich sehe, färben sich die Tannen etwas lasziv an Moschus.
Disponieren wir um, The Admiral Duncan in Soho ist dafür ungeeignet, zu viel Publikum.
Kensington dürfte genau richtig sein. Während Sie offiziell den Botschaftsattaché unserer verbündeten Amerikaner zum Lunch treffen, können Sie unbesorgt im Holland Park sich im Grünen erleichtern. Sehr diskret sage ich Ihnen, alles Gentlemen der alten Garde.

Er: Jetzt geht es zu weit!
Was ist denn in Sie gefahren?
Schluss jetzt mit diesem Unsinn!

M: Ein schönes Foto mit Ihrer Frau und den entzückenden Kindern.
Ich sehe, dass Hersey & Son immer noch klassich silberne Bilderrahmen liefert.
Aber das erledige ich schon, ihre Frau wird nichts davon erfahren, darauf hin bin ich bestens trainiert worden.

Er: Ich liebe meine Frau! Himmeldonnerwetter nochmal, haben sie heute Morgen schlecht gefrühstückt?

M: Sir, je weiter wir Zeit verlieren, desto riskanter das Unternehmen!
Gut, Sir Henry, Earl of…
Verzeihung, fast hätte ich die Grafschaft genannt! Unverzeihlich!
Also dann, Sir Henry bietet in solchen Fällen das Manor House in Surrey an.
Gwendoline ist reizend, Sir. Und sehr verschwiegen, genau wie das grüne Moos, Sie kleiner Schlingel.

Er: Genug jetzt!
Das ist der Gipfel der Unverschämtheit!

M. Zeit für Ihren Tee, Sir.
Zucker?
Eher Zitrone nehme ich an, Floris verpflichtet.

Sie kichert und schenkt ein.

M: Ihr Vorgänger bevorzugte Clotted Cream auf die Scones.

Er: Ich habe es verstanden, danke nein!
Darf ich fragen, warum Sie hier gelandet sind?

M: Die Tradition, Sir.
Wissen Sie, die Institution und meine Familie sind vorteilhaft zusammengewachsen.
Wir mögen diese kontinentalen, staatszersetzenden Tendenzen jenseits von Dover nicht.
Jede Generation wird entsprechend ausgebildet, Altphilologie, Geschichte, Philosophie.
Der Rest ist einfach, wir bewahren das Erbe und wachen darüber, dass die Raben The Tower nie verlassen.

Er: Und Sie nehmen wohl an, dass ich so einer dieser kaschierten Lüstlinge bin? Reizend!

M: Statistik, Sir, Statistik.
Leider werden wir immer noch nicht Herr über diese Sun-Plage.
Aber wir arbeiten dran.

Er: Mir wird übel.

M: Oh, da hilft nur Auffrischen, Sir!
Lassen Sie ruhig diesen Moschus für Sie arbeiten!
Also, Camden, Soho oder Kensington?

Er: Keines davon!
Bitte, schalten sie das Radio an, ich brauche eine Berieselung nach all dem Martyrium!

M: Sehr wohl, Sir!

Klick.

M: Reizend dieser Sender.
Da fällt mir ein, Ihr Kollege im Foreign & Commonwealth Office liebte dieses Lied. Ach, war das schön im Jahr 1979!
Meine Tante übernahm den Fall damals.
Er hatte sich nebst Elite auch die gleiche getönte Brille wie Jeff Lynne von ELO besorgt.
Ich sage Ihnen, eine Thronfolgerin der vierten Seitenlinie war mehr als entzückt über sein Tanzbein.
Ach, last train to London…
30 Antworten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Taurus

1096 Rezensionen
Taurus
Taurus
Top Rezension 23  
Für Elite
Gestern ist mir bei der Recherche aufgefallen, dass Floris Düfte in den Parfümerien leider immer seltener angeboten werden.

Das kann zum einen daran liegen, dass die Nachfrage an Produkten der englischen Traditionsmarke gesunken ist oder das Vertriebssystem aufgrund irgendwelcher Umstellungen oder Exklusivität sich geändert hat. Vielleicht sogar eine Mischung aus beidem.

Jedenfalls ist es sehr schade, dass man dadurch schwieriger direkten Zugang zu solch Klassikern wie Elite hat. Dieser hat nämlich noch den wahren Geist der 70er Jahre in sich. Das war der allererste Gedanke nach dem Aufsprühen, ohne vorher zu schauen, aus welchem Jahrgang er stammt.

Ausschlaggebend dafür ist nicht nur die typische Floris-Zitrone einem Spritzer Bergamotte, sondern auch eine gekonnte Wacholdernote zum Wachwerden.

Ein paar Atemzüge darauf wird es grüner, koniferiger und dank Lorbeer auch etwas würziger, wobei sich aus dem Hintergrund bereits das Vetiver anschleicht und Elite einen herb-kratzigen bis krautigen Touch verleiht. Die Ähnlichkeit zum polarisierenden 20 Jahre älteren Vetiver von Guerlain ist nicht von ungefähr.

Dennoch bleibt Elite im Abgang weicher und geschmeidiger, denn Amber, Moschus und Patchouli geben dem Eau de Toilette in der Basis den eleganten Schliff mit einem Schuss seifigem Barbershop-Feeling. Das ist garantiert nicht neu und einzigartig, aber sowas von typisch 70er Jahre, dass man schon ein bisschen ins nostalgische Schwärmen gerät.

Keine Ahnung, ob da mal im Laufe der Jahrzehnte was reformuliert wurde, aber Elite kommt für diese Dekade relativ authentisch. Für andere ist er vielleicht doch zu Oldschool – das bin ich teilweise selber. Entsprechend bin ich für Elite.
10 Antworten
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Konsalik

86 Rezensionen
Konsalik
Konsalik
Top Rezension 25  
Ye olde Gin-Head
Nachdem ich mich kürzlich mit Pitralon an einen alten zitrischen Zeder-Moos-Dezentling mit Klassikerstatus herangewagt habe, dachte ich mir heute: Warum nicht mal eine (der Duftpyramide nach zu urteilen) aufgestockte, erweiterte Vatiation dieses Themas besprechen? Und auch wenn "Elite" an der Schwelle der Achtziger Jahre lanciert wurde, darf er allein durch den Namen des ehrwürdigen Hauses Floris für sich beanspruchen, als Klassiker zu gelten - auch wenn ihn auf der Straße kaum jemand kennen dürfte.

Auf der Haut entfaltet sich nach den ersten Sekunden in der Tat eine ätherische, zitrische Frische. Ätherisch? Ja, sogar fast schnapsig. Der Wacholder gibt feine, englische Gin-Aromen ab, nur eben von der zitrischen Sorte. Man denke etwa an Tanqueray No. Ten. Sehr angenehm, understated und gar nicht vergleichbar mit den vielen, heutzutage so beliebten "boozy" Noten, die einen riechen lassen, als hätte man sich auf der Dorfkirmes mit Rum-Cola bekleckert. Hier wirkt der Alkohol vergeistigt und (bezogen auf den Träger) vergeistigend. Ein österreichischer Romancier bezeichnete Gin nicht umsonst als das "im Grunde vernünftigste Getränk"... Danach wird es krautiger. In die Wacholdergeist-Transparenz mischt sich Koniferiges, allerdings nicht so sehr die Zeder, sondern etwas Dunkleres. Ist es der aufgeführte Tannenbalsam? Kann sein. Auch Lavendel ist deutlich zu spüren, allerdings spürbar kraftvoller und herber als etwa in Caron pour un homme; das wird wohl die spitzere, britische Zucht sein.

Im Gegensatz zum dezent-aufgeräumten (und als Aftershave natürlich ungleich schwächer konzentrierten) Pitralon ist hier schon in der Herznote die Basis auszumachen: Amber, Patchouli und vor allem Vetiver stützen bereits kräftig, ohne sich nach vorne zu drängeln. Sie stellen den Duft auf ein breites, durchaus strahlkräftiges Fundament, so dass sich die eigentlich recht flüchtig sich lesenden Bestandteile der Kopf- und Herznote noch vergleichsweise lange eine Rolle spielen. Allein der ätherische Grundcharakter wird mehr und mehr von einer Ahnung von Seifigkeit abgelöst. Zugleich wird der Duft deutlich "älter". Zumindest bezogen auf den vorgestellten Träger. Die meisten von mir auf diesen Seiten besprochenen "Gentleman-Düfte" lassen sich für meine Begriffe durchaus an besonders distinguierten Menschen in ihren Zwanzigern vorstellen. Auf jeden Fall aber in den Dreißigern. Altersfestlegungen halte ich bei Düften sogar in den meisten Fällen für lächerlich bis ärgerlich, weil sie den Träger als Individuum mit der Möglichkeit einer Biographie nicht ernst nehmen. Bei "Elite" ist das ein wenig anders, da die im Duftverlauf fast schon ins Teer-Artige gehende, dunkle Krautigkeit (die in mir persönlich sogar die Assoziation von etwas Verwelkt-Floralem erweckt) meiner Einschätzung nach eine korrespondierende, tja, "Soigniertheit" des Trägers verlangt, die der noble juvenile Wunsch nach Haltung und Distinktion allein nicht einlösen kann. Ich fürchte, für "Elite" müssen schlicht Jahre ins Land gehen. Und wie ich hier so vor dem Laptop sitze und an meinem Handrücken rieche, weiß ich nicht, ob ich mit Anfang-Mitte 30 diesen imaginierten Schwellwert überschritten habe. Auch nicht, wenn ich mir noch ein weiteres Paar rahmengenähte Oxfords in den Schuhschrank stellen würde. So ein Ärger!
9 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

55 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 1 Jahr
Grünkrautiger Lavendelgin
Mit Zitrus auf Holz
Angenehm gepflegt
Ergo: Englische alte Schule
Watson
Ja, Holmes?
Fall gelöst
Es war Floris ! +
34 Antworten
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Sehr fruchtig diese Hesperiden.
Fruchtig bleibt auch die Tanne.
Freches Früchtchen dieser Moschus.
Frech die Enthüllungen der Elite.*
54 Antworten
MrtangiersMrtangiers vor 8 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die englische Elite
trägt moosgrüne Jacketts
lavendellila Einstecktücher
gelbe Gehstöcke
& klassische Fougères*
43 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 1 Jahr
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Elite mit waldmeistergrünen Sakko
Krautig-holzig maskulin
Trinken Zitrussaft aus Tetrapak
Milchig wie Balsam
Schmeckt süß & moos(chus)weich
41 Antworten
TherisTheris vor 1 Jahr
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Zitrusmelodien der Nymphen
Lassen Moosebenen erheben
Erwecken Tannen zum Leben
Bitterfrohe Beeren
Lasset Kräuter hinein
In den Garten Eden
30 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
TaurusTaurus vor 11 Jahren
Herren-Parfum
Floris After-Shaves mit skurrilen Warnhinweisen
Nicht rauchen? Dann bitte verwenden, wenn man sich das Rauchen abgewöhnen will :lol:

Bilder

21 Parfumfotos der Community
Weitere Bilder

Beliebt von Floris

Honey Oud von Floris No. 89 (Eau de Toilette) von Floris White Rose (Eau de Toilette) von Floris White Rose (Eau de Parfum) von Floris Leather Oud von Floris Santal / Eau de Santal (Eau de Toilette) von Floris 1976 von Floris JF (Eau de Toilette) von Floris Cherry Blossom (Eau de Parfum) von Floris Limes von Floris Special No. 127 / Original Gentlemen's Cologne von Floris Lily of the Valley von Floris Bouquet de la Reine (Eau de Toilette) von Floris Night Scented Jasmine (Eau de Parfum) von Floris Soulle Ámbar (Eau de Toilette) von Floris Amaryllis von Floris Bouquet de la Reine (Eau de Parfum) von Floris Mahon Leather von Floris Jermyn Street von Floris Cefiro (Eau de Toilette) von Floris