09.11.2018 - 14:59 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
20
Verweist die Küken auf die Plätze
Jasmin mit grünen Einsprengseln (à la der grünen Tuberose in ‚Nuit de Bakelite‘). Rasch ziemlich süß mit überreifer Aura. Ähnelt optisch – wie zunächst auch geruchlich – der üppigen Jasminikerin ‚Jasmin de Nuit‘ von The Different Company oder deren wenig bekannter Nachahmerin ‚It's All About Surprise Woman‘ von Förster & Johnsen.
Allerdings hat die Lateinamerikanerin heute das gedämpftere Temperament. Die potentiell überbordende Üppigkeit der weißen Blüte wird vorliegend durch einen rauen Schleier gebändigt, der einerseits Aspekte von Grün zu bieten scheint (s. o.), andererseits aber ebenso einem dienstbar zurückhaltenden Bergamotte-Adstringens entspringen könnte. Madame Amalia zeigt im Einsatz in puncto Süße also mehr Achtsamkeit, als sich beim Schnuppern am Testerchen (vielen Dank an Rotkehlchen!) oder in den Auftakt-Sekunden angekündigt hatte.
Nur ganz langsam, und unter vorläufiger Umgehung der Vanille, kommt die basale Süßspeise zum Zuge. Leicht angebappt im Topf, die Röst-Aromen mischen sich lustig mit dem bittersüßen Part des Jasmins.
Und der Duft bleibt vornehmlich herb. Eine latent aasige Note im Verlauf des Vormittags bleibt hinreichend hintergründig, steigert bloß den Eindruck, dass dies ein Duft für echte Damen ist. Kein saalfüllender Abend-Kracher, sondern eher für den seriösen Auftritt im erweiterten Alltag. Wer derlei auswählt, verweist die jungen Küken auch tagsüber in jeder Hinsicht auf die Plätze.
Erst am frühen Nachmittag dringen süße Kokel-Milch und nunmehr Vanille etwas stärker durch. Der Jasmin zeigt zudem eine seltsam zimtige Anmutung, die dabei helfen mag, ihn im Umfeld der einschlägig vorbestraften Kolleginnen von allzu süß-schwülstigen Anwandlungen fernzuhalten. Und das funktioniert bestens. Der Duft besteht jetzt – und das bis in den Abend hinein – aus drei Stockwerken. Direkt auf der Haut befindet sich der Bodensatz des Topfes, dann kommt die Vanille und darüber schwebt der florale Anteil. Dem Gesamtbild bleibt bis nach hinten raus trotz zunehmender Süße eine gewisse florale Luftigkeit erhalten.
Fazit: Bei aller Üppigkeit doch weniger gourmandig, als Name und Pyramide androhen.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
Allerdings hat die Lateinamerikanerin heute das gedämpftere Temperament. Die potentiell überbordende Üppigkeit der weißen Blüte wird vorliegend durch einen rauen Schleier gebändigt, der einerseits Aspekte von Grün zu bieten scheint (s. o.), andererseits aber ebenso einem dienstbar zurückhaltenden Bergamotte-Adstringens entspringen könnte. Madame Amalia zeigt im Einsatz in puncto Süße also mehr Achtsamkeit, als sich beim Schnuppern am Testerchen (vielen Dank an Rotkehlchen!) oder in den Auftakt-Sekunden angekündigt hatte.
Nur ganz langsam, und unter vorläufiger Umgehung der Vanille, kommt die basale Süßspeise zum Zuge. Leicht angebappt im Topf, die Röst-Aromen mischen sich lustig mit dem bittersüßen Part des Jasmins.
Und der Duft bleibt vornehmlich herb. Eine latent aasige Note im Verlauf des Vormittags bleibt hinreichend hintergründig, steigert bloß den Eindruck, dass dies ein Duft für echte Damen ist. Kein saalfüllender Abend-Kracher, sondern eher für den seriösen Auftritt im erweiterten Alltag. Wer derlei auswählt, verweist die jungen Küken auch tagsüber in jeder Hinsicht auf die Plätze.
Erst am frühen Nachmittag dringen süße Kokel-Milch und nunmehr Vanille etwas stärker durch. Der Jasmin zeigt zudem eine seltsam zimtige Anmutung, die dabei helfen mag, ihn im Umfeld der einschlägig vorbestraften Kolleginnen von allzu süß-schwülstigen Anwandlungen fernzuhalten. Und das funktioniert bestens. Der Duft besteht jetzt – und das bis in den Abend hinein – aus drei Stockwerken. Direkt auf der Haut befindet sich der Bodensatz des Topfes, dann kommt die Vanille und darüber schwebt der florale Anteil. Dem Gesamtbild bleibt bis nach hinten raus trotz zunehmender Süße eine gewisse florale Luftigkeit erhalten.
Fazit: Bei aller Üppigkeit doch weniger gourmandig, als Name und Pyramide androhen.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
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