09.12.2018 - 15:54 Uhr
Chanelle
745 Rezensionen
Chanelle
9
Battle der Dekaden
190 Ans, der diesjährige, limitierte Jubiläumsduft, geht zur Neige, wie auch das Jahr langsam ausklingt. Das nahm ich zum Anlaß, den Vorgänger, 180 Ans, nochmal zur Brust zu nehmen, dem ich nach 2-3 Tests immer noch nicht recht zugetan war und ihn erstmal auf Eis gelegt hatte. 180 Ans ist nicht so fluffig-beschwingt-schön, viel komplexer, und ich hatte wohl keine Lust auf eine komplizierte Beziehung, oder war einfach nur zu geflashed vom 190er, zu voreingenommen. Auch hat mich jedesmal die Amber-Phase (selbst wenn nur latent) Nerven gekostet, denn Amber ist für mich der Tod eines jeden Duftes. Doch dann kam der Schal. Und damit der Winter. Oder umgekehrt.
Schals haben die Eigenschaft, Düfte lange festzuhalten, und das zwar nur als vage Ahnung, und nur die haltbareren Noten, aber im vorliegenden Fall war das gut so.
Ich sprühte also eines Abends 180 Ans (thanks Claudi!) an, bevor ich mich wetterfest anzog und das Haus für den Rest des Abends verließ.
20 Uhr: 180 Ans wirkt. Und zwar auf mich ein, mit einer bergamottigen, aber auch rauchig-würzigen Kopfnote. So weit, so guerlainig.
Immer wieder versuchte ich aufzudröseln, was genau ich da jetzt roch. Es ging ins orientalische, leicht würzig-süße hinein, gewann aber auch an Amber. Leider.
Schon verlor ich die Lust, mich weiter mit dem Duft zu befassen, oder gar anzufreunden.
Cut.
(Schwenk auf den nächsten Morgen, ca. 9 Uhr.) War in Eile, und warf mich nach einer Katzenwäsche einfach in die Klamotten von gestern. Parfümieren? Später.
Auf dem Weg nach draußen geriet ich mit der Nase an den Schal. Pöng -
"wtf? Was ist das denn Herrliches?" dachte ich für mich.
Es war der Schatten der 180 Jahre. Er trug die eindeutige Handschrift der klassischen Guerlains : Die pudrige Trauer von L' heure bleue, die rauhe Samtigkeit von Mitsouko und die Schönheit der Basis von Shalimar. Liebe ist alles (Rosenstolz)
So gesehen ist 180 Ans der Endsieger. Ich muß nur meinen Schal als Duftträger zu Hilfe nehmen. Da 180 aber nicht mehr gebraut wird, wird das nicht mehr oft gehen.
Im direkten Vergleich kann man nur sagen: Beide haben das Zeug dazu, eine Dekade Guerlain würdig zu vertreten. Dabei holt sich 180 die Inspiration aus den 1920ern, 190 Ans ist "Now!", die Dekade der Gourmands.
Besser spät als nie - oder: Dem Schal sei Dank.
Schals haben die Eigenschaft, Düfte lange festzuhalten, und das zwar nur als vage Ahnung, und nur die haltbareren Noten, aber im vorliegenden Fall war das gut so.
Ich sprühte also eines Abends 180 Ans (thanks Claudi!) an, bevor ich mich wetterfest anzog und das Haus für den Rest des Abends verließ.
20 Uhr: 180 Ans wirkt. Und zwar auf mich ein, mit einer bergamottigen, aber auch rauchig-würzigen Kopfnote. So weit, so guerlainig.
Immer wieder versuchte ich aufzudröseln, was genau ich da jetzt roch. Es ging ins orientalische, leicht würzig-süße hinein, gewann aber auch an Amber. Leider.
Schon verlor ich die Lust, mich weiter mit dem Duft zu befassen, oder gar anzufreunden.
Cut.
(Schwenk auf den nächsten Morgen, ca. 9 Uhr.) War in Eile, und warf mich nach einer Katzenwäsche einfach in die Klamotten von gestern. Parfümieren? Später.
Auf dem Weg nach draußen geriet ich mit der Nase an den Schal. Pöng -
"wtf? Was ist das denn Herrliches?" dachte ich für mich.
Es war der Schatten der 180 Jahre. Er trug die eindeutige Handschrift der klassischen Guerlains : Die pudrige Trauer von L' heure bleue, die rauhe Samtigkeit von Mitsouko und die Schönheit der Basis von Shalimar. Liebe ist alles (Rosenstolz)
So gesehen ist 180 Ans der Endsieger. Ich muß nur meinen Schal als Duftträger zu Hilfe nehmen. Da 180 aber nicht mehr gebraut wird, wird das nicht mehr oft gehen.
Im direkten Vergleich kann man nur sagen: Beide haben das Zeug dazu, eine Dekade Guerlain würdig zu vertreten. Dabei holt sich 180 die Inspiration aus den 1920ern, 190 Ans ist "Now!", die Dekade der Gourmands.
Besser spät als nie - oder: Dem Schal sei Dank.