05.11.2020 - 06:01 Uhr
Ropanski2020
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Ropanski2020
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3
Wucherndes Unterholz
Dem House of Matriarch begegne ich stets zwiegespalten. Einerseits sagt mir das Konzept der natürlichen Ingredienzien durchaus zu, andererseits lässt die Haltbarkeit der Düfte – zumindest auf meiner Haut – teils arg zu wünschen übrig. Zumal die Preise derart hoch gegriffen sind, dass man schlicht Besseres erwarten kann, was Performance betrifft. Sei’s drum, die Nischenwelt ist nicht immer so potent, wie die Preise es dem Konsumenten zu vermitteln versuchen. Und der Versand aus Übersee ist manchmal auch so eine Sache für sich. Egal!
Bezogen auf die vorliegende Kreation aus dem Jahre 2019 sehe ich mich zudem mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: Zum einen will geklärt sein, ob ich ihn zu den interessantesten Duftkompositionen der letzten Jahre zählen möchte, zum anderen, ob er sich für den Alltag als tragbar erweist, ich ihn wirklich auf meiner Haut – über längere Zeit – wahrnehmen möchte. Recht verzwickte Ausgangssituation, wie ich finde!
Meine Erwartungshaltung war schon recht hoch, als ich Post aus Übersee bekam. Zwei Sprühstöße später – die erste Erkenntnis: Es dominieren zunächst die aufgequollenen Nuancen von Erde; leicht schwülstig das ganze, während man im tiefen Morast versunken die frischen Konturen eines Rinnsales im Hintergrund erahnen kann. Interessant, wenn auch recht gewöhnungsbedürftig, so mein vorläufiger Eindruck. Ich war ob der sehr natürlichen, erdigen Anmut doch ziemlich überrascht. Denn diese trifft einen mit voller Wucht! Nach etlichen Minuten: Ich fühle mich einige Jahre zurückversetzt, erinnere mich an die zurückgelegten, wunderschön entlegenen Wanderpfade, an zuweilen ausufernde Märsche durchs Dickicht, die Seele lacht. Das gefällt mir irgendwie, sucht seinesgleichen, muss man jedoch wirklich mögen, diesen olfaktorischen Ausflug ins Unterholz. Zumal keine Entwicklung auf meiner Haut erkennbar wird; der mitunter leicht ins Modrige abdriftende, erdige Grundtenor, wenngleich mit der Zeit deutlich an Schärfe einbüßend, bleibt bis zum Schluss erhalten, sodass er in der Gesamtschau betrachtet womöglich für viele als zu eindimensional gelten dürfte, ungeachtet seiner speziellen Natur. Ungeachtet dessen bleibt die Ausgangsfrage bestehen: Ist er für mich in der Öffentlichkeit tragbar?
Nun ja, wer sich mit dem Gedanken anfreunden kann, an einem diesigen Morgen in einer Talsenke zu erwachen, sich den frischen Tau von der Stirn wegzuwischen, nachdem die Nase bereits den feuchten Waldboden gründlich zu erkunden suchte, der wird womöglich – oder eben höchstwahrscheinlich – diesem Duft so einiges abgewinnen können. Für all die anderen gilt: Vorsicht! Für mich ein geradeaus gerichteter Nischen- resp. Konzeptduft, ohne Kompromisse oder Firlefanz. Sicherlich kein Duft, der im Alltag die Massen zu umgarnen weiß, jedoch Kennern des Hauses das eine oder andere Lächeln auf den Lippen bescheren wird.
So fallen mir nur wenige Gelegenheiten ein, ihn aufzutragen. Vielleicht als Vorbereitung auf den nächsten Wanderausflug oder etwa im Rahmen des nächsten Städtetrips, als Statement von Unnahbarkeit und Individualität?! Er hat bei mir auf jeden Fall Eindruck hinterlassen, so viel ist sicher! Knackpunkt ist wieder einmal die Haltbarkeit, die bei mir nicht vollends überzeugt; nach knapp 4-5 Stunden ist der Zauber auf meiner Haut vorbei, schade drum.
Bezogen auf die vorliegende Kreation aus dem Jahre 2019 sehe ich mich zudem mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: Zum einen will geklärt sein, ob ich ihn zu den interessantesten Duftkompositionen der letzten Jahre zählen möchte, zum anderen, ob er sich für den Alltag als tragbar erweist, ich ihn wirklich auf meiner Haut – über längere Zeit – wahrnehmen möchte. Recht verzwickte Ausgangssituation, wie ich finde!
Meine Erwartungshaltung war schon recht hoch, als ich Post aus Übersee bekam. Zwei Sprühstöße später – die erste Erkenntnis: Es dominieren zunächst die aufgequollenen Nuancen von Erde; leicht schwülstig das ganze, während man im tiefen Morast versunken die frischen Konturen eines Rinnsales im Hintergrund erahnen kann. Interessant, wenn auch recht gewöhnungsbedürftig, so mein vorläufiger Eindruck. Ich war ob der sehr natürlichen, erdigen Anmut doch ziemlich überrascht. Denn diese trifft einen mit voller Wucht! Nach etlichen Minuten: Ich fühle mich einige Jahre zurückversetzt, erinnere mich an die zurückgelegten, wunderschön entlegenen Wanderpfade, an zuweilen ausufernde Märsche durchs Dickicht, die Seele lacht. Das gefällt mir irgendwie, sucht seinesgleichen, muss man jedoch wirklich mögen, diesen olfaktorischen Ausflug ins Unterholz. Zumal keine Entwicklung auf meiner Haut erkennbar wird; der mitunter leicht ins Modrige abdriftende, erdige Grundtenor, wenngleich mit der Zeit deutlich an Schärfe einbüßend, bleibt bis zum Schluss erhalten, sodass er in der Gesamtschau betrachtet womöglich für viele als zu eindimensional gelten dürfte, ungeachtet seiner speziellen Natur. Ungeachtet dessen bleibt die Ausgangsfrage bestehen: Ist er für mich in der Öffentlichkeit tragbar?
Nun ja, wer sich mit dem Gedanken anfreunden kann, an einem diesigen Morgen in einer Talsenke zu erwachen, sich den frischen Tau von der Stirn wegzuwischen, nachdem die Nase bereits den feuchten Waldboden gründlich zu erkunden suchte, der wird womöglich – oder eben höchstwahrscheinlich – diesem Duft so einiges abgewinnen können. Für all die anderen gilt: Vorsicht! Für mich ein geradeaus gerichteter Nischen- resp. Konzeptduft, ohne Kompromisse oder Firlefanz. Sicherlich kein Duft, der im Alltag die Massen zu umgarnen weiß, jedoch Kennern des Hauses das eine oder andere Lächeln auf den Lippen bescheren wird.
So fallen mir nur wenige Gelegenheiten ein, ihn aufzutragen. Vielleicht als Vorbereitung auf den nächsten Wanderausflug oder etwa im Rahmen des nächsten Städtetrips, als Statement von Unnahbarkeit und Individualität?! Er hat bei mir auf jeden Fall Eindruck hinterlassen, so viel ist sicher! Knackpunkt ist wieder einmal die Haltbarkeit, die bei mir nicht vollends überzeugt; nach knapp 4-5 Stunden ist der Zauber auf meiner Haut vorbei, schade drum.
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