Bonsai von House of Matriarch
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7.9 / 10 30 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von House of Matriarch für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2019. Der Duft ist grün-erdig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Grün
Erdig
Holzig
Würzig
Harzig

Duftnoten

Alligator-Wacholder AglaiaAglaia ErdeErde Immergrüne PflanzenImmergrüne Pflanzen MoosMoos schwarzes Kopalharzschwarzes Kopalharz ChrysanthemeChrysantheme WeihrauchWeihrauch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.930 Bewertungen
Haltbarkeit
7.326 Bewertungen
Sillage
7.226 Bewertungen
Flakon
8.025 Bewertungen
Eingetragen von Ravenous, letzte Aktualisierung am 13.07.2023.
Wissenswertes
Dieses Parfum ist einer der Gewinner des Art & Olfaction Award 2020 in der Kategorie "Artisan"

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ropanski2020

21 Rezensionen
Ropanski2020
Ropanski2020
Hilfreiche Rezension 3  
Wucherndes Unterholz
Dem House of Matriarch begegne ich stets zwiegespalten. Einerseits sagt mir das Konzept der natürlichen Ingredienzien durchaus zu, andererseits lässt die Haltbarkeit der Düfte – zumindest auf meiner Haut – teils arg zu wünschen übrig. Zumal die Preise derart hoch gegriffen sind, dass man schlicht Besseres erwarten kann, was Performance betrifft. Sei’s drum, die Nischenwelt ist nicht immer so potent, wie die Preise es dem Konsumenten zu vermitteln versuchen. Und der Versand aus Übersee ist manchmal auch so eine Sache für sich. Egal!

Bezogen auf die vorliegende Kreation aus dem Jahre 2019 sehe ich mich zudem mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: Zum einen will geklärt sein, ob ich ihn zu den interessantesten Duftkompositionen der letzten Jahre zählen möchte, zum anderen, ob er sich für den Alltag als tragbar erweist, ich ihn wirklich auf meiner Haut – über längere Zeit – wahrnehmen möchte. Recht verzwickte Ausgangssituation, wie ich finde!

Meine Erwartungshaltung war schon recht hoch, als ich Post aus Übersee bekam. Zwei Sprühstöße später – die erste Erkenntnis: Es dominieren zunächst die aufgequollenen Nuancen von Erde; leicht schwülstig das ganze, während man im tiefen Morast versunken die frischen Konturen eines Rinnsales im Hintergrund erahnen kann. Interessant, wenn auch recht gewöhnungsbedürftig, so mein vorläufiger Eindruck. Ich war ob der sehr natürlichen, erdigen Anmut doch ziemlich überrascht. Denn diese trifft einen mit voller Wucht! Nach etlichen Minuten: Ich fühle mich einige Jahre zurückversetzt, erinnere mich an die zurückgelegten, wunderschön entlegenen Wanderpfade, an zuweilen ausufernde Märsche durchs Dickicht, die Seele lacht. Das gefällt mir irgendwie, sucht seinesgleichen, muss man jedoch wirklich mögen, diesen olfaktorischen Ausflug ins Unterholz. Zumal keine Entwicklung auf meiner Haut erkennbar wird; der mitunter leicht ins Modrige abdriftende, erdige Grundtenor, wenngleich mit der Zeit deutlich an Schärfe einbüßend, bleibt bis zum Schluss erhalten, sodass er in der Gesamtschau betrachtet womöglich für viele als zu eindimensional gelten dürfte, ungeachtet seiner speziellen Natur. Ungeachtet dessen bleibt die Ausgangsfrage bestehen: Ist er für mich in der Öffentlichkeit tragbar?

Nun ja, wer sich mit dem Gedanken anfreunden kann, an einem diesigen Morgen in einer Talsenke zu erwachen, sich den frischen Tau von der Stirn wegzuwischen, nachdem die Nase bereits den feuchten Waldboden gründlich zu erkunden suchte, der wird womöglich – oder eben höchstwahrscheinlich – diesem Duft so einiges abgewinnen können. Für all die anderen gilt: Vorsicht! Für mich ein geradeaus gerichteter Nischen- resp. Konzeptduft, ohne Kompromisse oder Firlefanz. Sicherlich kein Duft, der im Alltag die Massen zu umgarnen weiß, jedoch Kennern des Hauses das eine oder andere Lächeln auf den Lippen bescheren wird.

So fallen mir nur wenige Gelegenheiten ein, ihn aufzutragen. Vielleicht als Vorbereitung auf den nächsten Wanderausflug oder etwa im Rahmen des nächsten Städtetrips, als Statement von Unnahbarkeit und Individualität?! Er hat bei mir auf jeden Fall Eindruck hinterlassen, so viel ist sicher! Knackpunkt ist wieder einmal die Haltbarkeit, die bei mir nicht vollends überzeugt; nach knapp 4-5 Stunden ist der Zauber auf meiner Haut vorbei, schade drum.
2 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Floyd

450 Rezensionen
Floyd
Floyd
Top Rezension 26  
Ein Moor aus Hundsgift und Amphibiengehölz
Wahrscheinlich war er diesmal zu weit gegangen. Als Yatagan seine neugierige Nase voller Faszination in das erdig-morastige, feucht-grüne Moor steckte, um seinen Duft zu atmen, gedankenverloren dabei zuzusehen, wie sich das Aroma vor seinem inneren Auge freiwillig in die individuellen Bestandteile auffächerte, ihm Schicht für Schicht die einzelnen Akkorde vortanzte, mehrfarbige Metaphern und anschauliche Assoziationen flüsternd, so dass er diese für die Nachwelt als olfaktorische Reinkarnation der Gebrüder Grimm in Personalunion aufschreiben könne, da stellte er womöglich zu spät fest, dass er begann im Moor zu versinken, dass es kein Zurück mehr geben würde. Doch war da keine Zeit für Bedauern, war doch das, was sich da in seinem Inneren abspielte zu faszinierend, zu aufregend, als dass die abertausend Kunstwerke, die er in seinem Leben kartografiert hatte, nun noch einmal Raum bekämen, im Zeitraffer an ihm vorüber zu ziehen. Dies war nun seine Tragödie, Bonsai, ausgerechnet dieser diminutive Titel sollte ihn in die außerordentlichen Abgründe dieses schlammigen Sumpfes befördern.
Nach Moosen roch das Moor zunächst, auch etwas ätherisch eukalyptisch in der obersten Schicht. In den feuchtwarmen grünlichen Nebelschleiern tauchte im schwärenden Schlamm die Krokodils-schuppige Borke des Alligator-Wacholders vor Yatagans Augen, zerrieb seine Nadeln an den Sedimenten des Hundsgifts. Schon zogen für einen Moment lang im Geiste Gebeine von Vierbeinern verweisend vorüber, strahlten die aus Immergrün gewundenen Kränze über den glückseligen Gesichtern tanzender Mädchen. Ein Paradoxon, vanitatische Verwunderung mehr denn eine plausible Erklärung, wahnhafte Verklärung vielleicht bereits, schwoll schon stärker der schlammige Sog, der Duft der dunstigen Erde, das Grün der ins Moor mäandernden Moose.
Als etwa eine Stunde später - oder war es ein Jahr gewesen? - der Sumpf sich schloss über Yatagan, war alles zunächst nur noch erdiger Schlamm, war alles Grün nun braun geworden, die pyramidische Herkunft ein Rätsel. Gaukeln Gewürze in Hundsgift und Amphibiengehölz die rasche Zersetzung zu Erde vor? Yatagan begann im Brockhaus seines Basiswissens zu Blättern und hatte dann doch wieder die blaugrünen Nadeln vor Augen, wie sie braun wurden zitternd im Zeitraffer des Denkens und schließlich zu Erde zerfielen.
Nach zwei Stunden - oder waren es Jahre gewesen? - war eindeutig Weihrauch wahrnehmbar, balsamisch und süß bot das arabische Harz den Akkord mit der Erde tanzend dar, ließ den Protagonisten selig schmunzeln. Weitere Stunden oder Jahre später färbte der Rauch sich zitrisch heller, sah Yatagan Palo Santo Stämme im schlammigen Sumpfe sinken und Copalharze aus deren Rinde tropfen, die mit ihm noch heute ertrinken.
**
Grandios für grüne Grenzgänger der Großstadt und Nick-Cave-Leser, die wissen wollen, was der Protagonist in "Und die Eselin sah den Engel" beim Krepieren im Sumpf so riecht.
Eine Zusammenfassung ist in Yatagans Statement weiter unten zu finden.

(Mit Dank an Mörderbiene)
23 Antworten

Statements

12 kurze Meinungen zum Parfum
GandixGandix vor 2 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Frühling
Im sattgrünen Gras liegen
Von frischsprießendem Moos träumen
Mit derHand über hellen Waldboden streichen
Nadeln fühlen.
19 Antworten
YataganYatagan vor 5 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Sehr erdig, sehr morastig, sehr feucht-grün: Der Moment, wenn Du im Moor mit der Nase versinkst und merkst, dass Du nicht mehr rauskommst.
9 Antworten
VerbenaVerbena vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Dunstig schwüler Humus-Atem. Regentropfen, warm und schwer und saftig nährend. Zerplatzend auf schwarzer Erde und grüngelacktem Efeuteppich.
10 Antworten
KovexKovex vor 2 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Extrem natürliche Abbildung von dunkelgrünen Pflanzensäften, feuchter Kompost-Erde und einem Hauch Lack. Genialer Grenzgänger-Duft.
11 Antworten
FliolineFlioline vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Gras aus dem Rasenmäher kratzen, so fängt es an. Dann passiert lang nichts,
bis es doch subtiler wird... True Meadow. Zum mit sich grün sein
10 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

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