19.06.2013 - 17:12 Uhr

Palonera
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Palonera
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28
"Du stinkst!"
Den heutigen Tag hätte ich am liebsten in der Tiefkühltruhe verbracht.
Auf eine tropische Nacht war ein Morgen gefolgt, der der Sahara alle Ehre gemacht hätte - bereits eine halbe Stunde nach dem Ankleiden hatte ich keinen trockenen Faden mehr am Leib und selbst für den Morgenkaffee war mir zu heiß.
An Tagen wie diesem kann ein Duft über Leben und Tod entscheiden – wie erfreut war ich, als mein Blick auf das letzte noch ungetestete Röhrchen der Imaginary Authors fiel und mir die Pyramide brizzelfrische Zitrusfrüchte, Sandstrand (und im Titel auch das Meer dazu) sowie ein paar Blümelein verhieß!
Einen passenderen Begleiter konnte es kaum geben, gewiß würde ich wunderbar gekühlt und beschwingt durch den Tag schweben, geschirmt und geschützt vor der gleißenden Sonne...
Jaja – ich muß schon in den frühen Morgenstunden unter einem Sonnenstich gelitten haben, alle Vorsicht außer Acht zu lassen und beherzt draufloszusprühen.
Unmittelbar stehe ich im Zentrum einer Explosion stark synthetischer, undefinierbarer Fruchtigkeit, vermischt mit einem für bisher alle getesteten Imaginary Authors-Düfte kennzeichnenden Dritte-Welt-Laden-Unterton – und hoffe, daß mich nun doch bitte der Schlag trifft und der Pein ein Ende setzt.
Das tut er nicht, der Schuft, nicht einmal die Sinne läßt er mir schwinden – wieder einmal muß ich dem Abschrubbreflex widerstehen und gleichzeitig meinen protestierenden Magen beschwichtigen, der mir, sollte ich so weitermachen, sicherlich recht bald die Freundschaft kündigen wird.
Nach einigen Minuten Flachatmung wage ich vorsichtig zu schnuppern – die unappetitliche Plastiknote hat ein wenig an Intensität verloren und ein aquatisches Profil angenommen, das immerhin einen Bezug zum Duftnamen aufweist.
Eine Verbesserung der Gesamtkomposition kann ich indes nicht feststellen und nun kommt auch noch ein unmißverständliches "Du stinkst!" vom besten aller Männer.
Zähneknirschend betrete ich den Backofen außerhalb meines Hauses und begebe mich zur S-Bahn, deren Klimaanlage heute selbstverständlich ausgefallen ist.
Unterwegs läuft "Falling into the Sea" zur Höchstform auf – vergorene, leicht angegammelte Früchte verströmen ein Aroma, das mich in einer Polizeikontrolle den Führerschein kosten könnte.
Das ist alles sehr unschön, sichert mir aber in der überfüllten S-Bahn immerhin eine Bank für mich allein.
Und ich beschließe, zum ersten Mal auf einen zweiten Tagestest zu verzichten – im Dienste olfaktorischer Wissenschaft sind meine Schmerzgrenzen weit gesteckt, mit dieser Kreation hat Herr Meyer sie jedoch mit Leichtigkeit erreicht.
Auf eine tropische Nacht war ein Morgen gefolgt, der der Sahara alle Ehre gemacht hätte - bereits eine halbe Stunde nach dem Ankleiden hatte ich keinen trockenen Faden mehr am Leib und selbst für den Morgenkaffee war mir zu heiß.
An Tagen wie diesem kann ein Duft über Leben und Tod entscheiden – wie erfreut war ich, als mein Blick auf das letzte noch ungetestete Röhrchen der Imaginary Authors fiel und mir die Pyramide brizzelfrische Zitrusfrüchte, Sandstrand (und im Titel auch das Meer dazu) sowie ein paar Blümelein verhieß!
Einen passenderen Begleiter konnte es kaum geben, gewiß würde ich wunderbar gekühlt und beschwingt durch den Tag schweben, geschirmt und geschützt vor der gleißenden Sonne...
Jaja – ich muß schon in den frühen Morgenstunden unter einem Sonnenstich gelitten haben, alle Vorsicht außer Acht zu lassen und beherzt draufloszusprühen.
Unmittelbar stehe ich im Zentrum einer Explosion stark synthetischer, undefinierbarer Fruchtigkeit, vermischt mit einem für bisher alle getesteten Imaginary Authors-Düfte kennzeichnenden Dritte-Welt-Laden-Unterton – und hoffe, daß mich nun doch bitte der Schlag trifft und der Pein ein Ende setzt.
Das tut er nicht, der Schuft, nicht einmal die Sinne läßt er mir schwinden – wieder einmal muß ich dem Abschrubbreflex widerstehen und gleichzeitig meinen protestierenden Magen beschwichtigen, der mir, sollte ich so weitermachen, sicherlich recht bald die Freundschaft kündigen wird.
Nach einigen Minuten Flachatmung wage ich vorsichtig zu schnuppern – die unappetitliche Plastiknote hat ein wenig an Intensität verloren und ein aquatisches Profil angenommen, das immerhin einen Bezug zum Duftnamen aufweist.
Eine Verbesserung der Gesamtkomposition kann ich indes nicht feststellen und nun kommt auch noch ein unmißverständliches "Du stinkst!" vom besten aller Männer.
Zähneknirschend betrete ich den Backofen außerhalb meines Hauses und begebe mich zur S-Bahn, deren Klimaanlage heute selbstverständlich ausgefallen ist.
Unterwegs läuft "Falling into the Sea" zur Höchstform auf – vergorene, leicht angegammelte Früchte verströmen ein Aroma, das mich in einer Polizeikontrolle den Führerschein kosten könnte.
Das ist alles sehr unschön, sichert mir aber in der überfüllten S-Bahn immerhin eine Bank für mich allein.
Und ich beschließe, zum ersten Mal auf einen zweiten Tagestest zu verzichten – im Dienste olfaktorischer Wissenschaft sind meine Schmerzgrenzen weit gesteckt, mit dieser Kreation hat Herr Meyer sie jedoch mit Leichtigkeit erreicht.
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