09.02.2025 - 09:40 Uhr

ParfumAholic
257 Rezensionen

ParfumAholic
Top Rezension
23
Tatort: Königsallee 62, 40212 Düsseldorf (Kaffee-Plausch bei Jil Sander)
Die Jil Sander Boutiquen sind für mich immer ein besonderer Ort der Aufgeräumtheit und Ruhe. Nichts, was das Auge ablenkt, kein unnötiger Schnickschnack, die edlen Stoffe hängen in Reih und Glied entlang der hellen Wände, warmes Licht lädt zum Verweilen ein. Keine Hektik, kein Herumstöbern in Klamottenbergen. Der Geist der legendären Hüterin der Ästhetik, die Kompromisslosigkeit i.S. Design, Präsentation und Qualität ist auch nach Jahren des Weggangs von Jil Sander, der Queen of Less, immer noch deutlich spürbar.
Umso mehr habe ich mich gefreut, die neue Duftserie des Hauses im Store auf der Kö in Düsseldorf kennenzulernen, die ja den Stil des Hauses repräsentieren soll.
Die gesamte Linie wird nüchtern, kühl und unprätentiös in der Ladenmitte präsentiert. Weiße Flakons auf weißem Grund - diese Art der Darbietung verwundert natürlich nicht und gefällt mir sehr.
Weniger gefallen mir bereits beim Anblick die weiß lackierten Metall-Überzüge, die Raum für Interpretationsspielraum lassen, die (angeblich) mundgeblasenen Flakons aber vor Lichteinfall schützen sollen. Plausible Erklärung, deren Umsetzung mir aber so gar nicht gefallen mag. Dazu aber später noch mehr.
Meine „Objekte der Begierde“ waren „Black Tea“, „Coffea“, „Earth“ und „Smoke“ (wobei ich den Black Tea bereits durch ein Sharing kennenlernen durfte).
Coffea startet in der Tat mit einer Art Kaffeenote und erinnert mich an frisch aufgebrühten Kaffee und die Atmosphäre in einer Kaffee-Rösterei. Pudrige Iris (die mich etwas an Dior‘s Lipstick-Vibes erinnert) und absolut schmeichelhafter Peru-Balsam runden das Kaffee-Feeling super harmonisch ab. Für mich (natürlich) der Star der Serie, da der Duft sehr weich, der Puder aber dabei nicht zu pudrig oder gar erdrückend / erschlagend ist.
Fazit: Ein schöner, weicher und umfangender Duft, der mich etwas an Kaschmir & Co. denken lässt. Aber auch hier will sich der „Haben-müssen-Wunsch“ nicht einstellen. Wäre aber durchaus mal ein Abfüllungs-Kandidat.
Nun zu den Flakons: Die Glasflakons sind durchaus hübsch anzuschauen, rund und mit Luftblasen im Glas. Sie liegen gut in der Hand und die Sprühköpfe funktionieren einwandfrei. Statt der üblichen Verschlusskappen werden weiß lackierte Metall-Glocken über die Flakons gesetzt, um den Flakon-Inhalt vor Lichteinfall zu schützen. Das macht durchaus Sinn, aber die Umsetzung trifft jetzt nicht unbedingt meinen Geschmack, da es schon sehr „organisch“ aussieht. Mich würde brennend interessieren, was Jil Sander herself dazu sagen würde…. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Hier noch ein Auszug aus der amerikanischen Vogue mit dem Ehepaar Lucie und Luke Meier, Chefdesigner von Jil Sander zu den Flakons:
Zitat „Natürlich sind auch die Flaschen selbst ein Statement. In Zusammenarbeit mit FormFantasma hergestellt, ist jeder der Glasflakons perfekt unvollkommen und soll Blasen und andere Dinge aufweisen, die in der Branche einst als Unvollkommenheiten betrachtet wurden. „Wir hatten das Gefühl, dass dies den Flaschen viel Seele verleiht und ihnen eine menschliche Note verleiht“, sagt Luke. „Verpackungen können sehr industriell sein und wir wollten sie handwerklich gestalten.
Anstelle eines Verschlusses wird jede Flasche mit einer weißen Porzellanglocke geliefert, die genau darauf passt. Es ist unglaublich befriedigend, sie auf- und abzuziehen. „Es fühlte sich sehr menschlich an, diese Geste zu schaffen, den Verschluss nach der Verwendung aufzusetzen“, sagt Lucie. Es ist auch praktisch – Sonneneinstrahlung kann einen Duft schnell verderben lassen und der undurchsichtige Deckel verhindert mögliche Schäden. „Uns gefielen die natürlichen Farben der Flasche und des Duftes, also war dies unsere Lösung.
Formafantasma ist ein forschungsorientiertes Designstudio, das die ökologischen, historischen, politischen und sozialen Kräfte untersucht, die die Designdisziplin heute prägen. Ob es nun für einen Kunden entwirft oder selbst initiierte Projekte entwickelt, das Studio legt stets dieselbe rigorose Aufmerksamkeit auf Kontext, Prozesse und Details. Formafantasmas analytischer Charakter spiegelt sich in sorgfältigen visuellen Ergebnissen, Produkten und Strategien wider.“ (Zitat Ende)
Alles in allem kann ich sagen, dass mich die getesteten Düfte nicht wirklich komplett überzeugt haben. Sie sind weit weg von schlecht, aber auch nicht der große Wurf, den ich mir so sehr gewünscht habe. Qualitativ sind sie völlig in Ordnung und sicherlich auch die 230€ für 100ml wert. Das Design (bis auf die merkwürdigen „Glocken“) geht auch klar und auch, dass es nachfüllbare Flakons sind, passt zum Nachhaltigkeits-Gedanken unserer Zeit. Nur dass mir die Düfte leider nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben werden.
Umso mehr habe ich mich gefreut, die neue Duftserie des Hauses im Store auf der Kö in Düsseldorf kennenzulernen, die ja den Stil des Hauses repräsentieren soll.
Die gesamte Linie wird nüchtern, kühl und unprätentiös in der Ladenmitte präsentiert. Weiße Flakons auf weißem Grund - diese Art der Darbietung verwundert natürlich nicht und gefällt mir sehr.
Weniger gefallen mir bereits beim Anblick die weiß lackierten Metall-Überzüge, die Raum für Interpretationsspielraum lassen, die (angeblich) mundgeblasenen Flakons aber vor Lichteinfall schützen sollen. Plausible Erklärung, deren Umsetzung mir aber so gar nicht gefallen mag. Dazu aber später noch mehr.
Meine „Objekte der Begierde“ waren „Black Tea“, „Coffea“, „Earth“ und „Smoke“ (wobei ich den Black Tea bereits durch ein Sharing kennenlernen durfte).
Coffea startet in der Tat mit einer Art Kaffeenote und erinnert mich an frisch aufgebrühten Kaffee und die Atmosphäre in einer Kaffee-Rösterei. Pudrige Iris (die mich etwas an Dior‘s Lipstick-Vibes erinnert) und absolut schmeichelhafter Peru-Balsam runden das Kaffee-Feeling super harmonisch ab. Für mich (natürlich) der Star der Serie, da der Duft sehr weich, der Puder aber dabei nicht zu pudrig oder gar erdrückend / erschlagend ist.
Fazit: Ein schöner, weicher und umfangender Duft, der mich etwas an Kaschmir & Co. denken lässt. Aber auch hier will sich der „Haben-müssen-Wunsch“ nicht einstellen. Wäre aber durchaus mal ein Abfüllungs-Kandidat.
Nun zu den Flakons: Die Glasflakons sind durchaus hübsch anzuschauen, rund und mit Luftblasen im Glas. Sie liegen gut in der Hand und die Sprühköpfe funktionieren einwandfrei. Statt der üblichen Verschlusskappen werden weiß lackierte Metall-Glocken über die Flakons gesetzt, um den Flakon-Inhalt vor Lichteinfall zu schützen. Das macht durchaus Sinn, aber die Umsetzung trifft jetzt nicht unbedingt meinen Geschmack, da es schon sehr „organisch“ aussieht. Mich würde brennend interessieren, was Jil Sander herself dazu sagen würde…. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Hier noch ein Auszug aus der amerikanischen Vogue mit dem Ehepaar Lucie und Luke Meier, Chefdesigner von Jil Sander zu den Flakons:
Zitat „Natürlich sind auch die Flaschen selbst ein Statement. In Zusammenarbeit mit FormFantasma hergestellt, ist jeder der Glasflakons perfekt unvollkommen und soll Blasen und andere Dinge aufweisen, die in der Branche einst als Unvollkommenheiten betrachtet wurden. „Wir hatten das Gefühl, dass dies den Flaschen viel Seele verleiht und ihnen eine menschliche Note verleiht“, sagt Luke. „Verpackungen können sehr industriell sein und wir wollten sie handwerklich gestalten.
Anstelle eines Verschlusses wird jede Flasche mit einer weißen Porzellanglocke geliefert, die genau darauf passt. Es ist unglaublich befriedigend, sie auf- und abzuziehen. „Es fühlte sich sehr menschlich an, diese Geste zu schaffen, den Verschluss nach der Verwendung aufzusetzen“, sagt Lucie. Es ist auch praktisch – Sonneneinstrahlung kann einen Duft schnell verderben lassen und der undurchsichtige Deckel verhindert mögliche Schäden. „Uns gefielen die natürlichen Farben der Flasche und des Duftes, also war dies unsere Lösung.
Formafantasma ist ein forschungsorientiertes Designstudio, das die ökologischen, historischen, politischen und sozialen Kräfte untersucht, die die Designdisziplin heute prägen. Ob es nun für einen Kunden entwirft oder selbst initiierte Projekte entwickelt, das Studio legt stets dieselbe rigorose Aufmerksamkeit auf Kontext, Prozesse und Details. Formafantasmas analytischer Charakter spiegelt sich in sorgfältigen visuellen Ergebnissen, Produkten und Strategien wider.“ (Zitat Ende)
Alles in allem kann ich sagen, dass mich die getesteten Düfte nicht wirklich komplett überzeugt haben. Sie sind weit weg von schlecht, aber auch nicht der große Wurf, den ich mir so sehr gewünscht habe. Qualitativ sind sie völlig in Ordnung und sicherlich auch die 230€ für 100ml wert. Das Design (bis auf die merkwürdigen „Glocken“) geht auch klar und auch, dass es nachfüllbare Flakons sind, passt zum Nachhaltigkeits-Gedanken unserer Zeit. Nur dass mir die Düfte leider nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben werden.
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