Onde Sensuelle L'Artisan Parfumeur 2014

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7.4 / 10 70 Bewertungen

Ein Parfum von L'Artisan Parfumeur für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist würzig-zitrisch. Es wurde zuletzt von Puig vermarktet. Der Name bedeutet „Gefühlsausbrüche - sinnliche Welle”.
Aussprache Vergleich

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Duftrichtung

Würzig

Zitrus

Frisch

Fruchtig

Holzig

Duftnoten

Wacholderbeere Ingwer

Ingwer

Kreuzkümmel Safran

Safran

Kardamom

Parfümeur

Bertrand Duchaufour

Bewertungen

Duft

7.470 Bewertungen

Haltbarkeit

7.656 Bewertungen

Sillage

6.657 Bewertungen

Flakon

7.870 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

6.512 Bewertungen

Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 20.12.2024.

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Womit der Duft vergleichbar ist

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen

23.10.2016 - 13:55 Uhr

Knickzimt
102 Rezensionen

Knickzimt

Top Rezension 14

Harmonisch widersprüchlich

Eins vorweg: Dieser Duft hat einen eigenen Kickk. Dass ich ihn nicht trage, liegt einzig und allein daran, dass er nicht zu mir passt. IN sich ist "Onde Sensuelle" voller Spannung und Wärme, Kühle und Entspannung. Ja, klingt natürlich jetzt widersprüchlich, aber irgendwie ist Bertrand Duchaufour einfach derjenige Parfumeur, der unzusammenfügbare Sachen mit leichten kleinen Kniffen eben doch zusammenführt. IM Endergebnis ist das immer derart homogen, als sei es ganz natürlich, aber es ist ausgedacht und trotzdem ist es spielend leicht und authentisch organisch. Er ist ein Meister der unwahrscheinlichen Querverbindungen, der gezielt gesetzten Reize, auf die sonst kaum jemand kommt. Davor habe ich allerriesigsten Respekt.

Was ist dieser Duft nun? Er ist erst einmal sehr frisch, frisch und warm. Das ist schonmal ein schöner Gegensatz, der hier gekonnt im Flug überbrückt wird. Die Frische ist struppig, bedingt durch den Wacholder. Sein Gegenpart ist der Ingwer, der hier in einer eher seifigfruchtigen, exotischfleischigen Art auftaucht und nicht so sehr scharf. Alleine diese beiden Noten sind so schön kombiniert, spielen sich so wunderschön aus und spielen doch miteinander, es ist eine helle Freude. Die Gewürze sind teils auf der frischen, teils auf der warmen Seite. Sie scheinen oft die Flanken zu wechseln, sich zu sträuben und wieder einzufinden, sich gegenseitig zu schubsen und zu kosen. Überhaupt wohnt diesem Duft ein richtig schönes widerspenstiges Prickeln inne, das sich in Worten sehr schnell erschöpft, in der Nase aber wahre Begeisterung stiften kann. Alles wimmelt durcheinander und ist doch 1a choreographisch meisterlich.

Ja, in sich ist dieser Duft grandios gedacht und gemacht. Und doch trägt er sich schlecht. Ich kann mir vorstellen, dass auf so mancher Haut irritierende Eindrücke entstehen. So sehr dieses Parfum auch ein kleines Kunstwerk ist, so streithaft verhält er sich auf einem warmen Menschen. Ich kann es schlecht beschreiben, aber beim Tragen waren immer große Anteile dabei, die überhaupt nicht mit meinem Körpergeruch korrespondiert haben, und andere, die wie gegossen mit ihm verschmolzen. Vielleicht ist es das Schicksal dieses Dufts, der so viel in sich hat, dass er nirgends gut draufpasst. Anziehend und abstoßend ist hier verbunden, aber in so einer schönen Harmonie, dass anziehend und abstoßend in der Summe "Wunderbar" ergeben. Man wird kaum schlau daraus. Ich lasse ihn mal ein bisschen liegen und schaue, was draus wird. Unbedinte Riech-empfehlung!

18.09.2014 - 17:28 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 8
Duft

Florblanca
1143 Rezensionen

Florblanca

Top Rezension 11

Spielt die sinnliche Woge meiner Nase einen Streich??

Ein ganz lieber parfumo user hat mir ein Originalpröbchen der Onde Sensuelle zukommen lassen und ich kann nur ganz herzlich dafür danken ;))

Ich werde von einer sanften Woge zitrischen Wacholders begrüßt. Auch wenn die Pyramide nichts zitrisches anzeigt - es duftet eindeutig zitrisch. Wie eine wunderbar reife, frisch aufgeschnittene Limone. Direkt neben dieser Limone liegen gerade gepflückte, noch nicht getrocknete Wacholderbeeren, die noch die ganze Kraft des Wacholderstrauches in sich bergen, einschließlich seiner Holzigkeit.

Von den übrigen Gewürzen vermag ich nicht wirklich viel wahrzunehmen, obwohl ich jedes einzelne Gewürz sehr gut kenne und sogar in meiner Küche habe. Sie bilden lediglich einen würzigen, warmen Hintergrund für diesen frischen Zitruswacholder. Einfach herrlich.

Es ist wirklich ein Genuss, diesen L'Artisan geniessen zu dürfen. Wäre der Preis nicht, könnte diese sinnliche Woge direkt bei mir landen!

06.01.2017 - 14:49 Uhr

8
Flakon 8
Sillage 6
Haltbarkeit 8
Duft

Ronin
50 Rezensionen

Ronin

Top Rezension

Kein Sonntagsbraten. Kein Gin. Wacholder.

Wacholder ist ein spannendes Gewürz:
Fruchtig in die Zitrusrichtung gehend.
Bitzelig-frisch wie Nadelholz, nur nicht holzig.
Eine kühle Würze, ohne krautig zu wirken.
Warme Facetten, die im Kontrast zu den genannten kühlen Aspekten stehen.

Also komplex, damit auch sperrig und beim Kochen gar nicht so einfach einzusetzen. Passt gut zu Sauerkraut. Die wahre Bestimmung scheint allerdings der klassische Sonntagsbraten zu sein, egal ob vom Schwein oder Wild. Hier ist die Komplexität hochwillkommen, die Schmoraromen dämpfen die Sperrigkeit.
Mengenmäßig bedeutender ist vermutlich die Aromatisierung von Spirituosen mit Wacholder, nicht erst seit dem Gin-Tonic-Revival der letzten Jahre.

Es gibt einige Parfums, die mit Wacholder als Note solch einen Gineindruck erzeugen, ob nun Oliver Cresps "Juniper Sling" oder gefühlt jeder zweite Geza-Schön-Duft. Ich mag das sehr, habe nur immer Bedenken, ob mich dieser Spirituoseneindruck vom Tragen bei der Arbeit abhalten sollte.

"Onde Sensuelle" nun ist fraglos ein Wacholderduft. Mit der Neugier, ob uns auch Bertrand Duchaufour einen Gincocktail kredenzt, näherte ich mich dem Duft an. Und roch zunächst vor allem Rhabarber. Schnell wird aber Wacholder dominant mit all den oben beschriebenen Aspekten, die noch jeweils mit anderen Noten verstärkt werden: das Bitzelig-Frische mit dem erwähnten Rhabarber, das Fruchtige mit einer saftigsüßen, bis in die Basis zu riechenden Mandarine, die kühle Würze mit Kardamom. Bereits früh im Verlauf wird der Duft wärmer durch Safran ohne dessen manchmal präsente Staubigkeit. Das ganze ruht auf einer warmen, fluffigen Moschusbasis, die gerade so unsauber ist (animalisch wäre übertrieben), dass sie nicht zu klinisch wirkt. Weiterhin ist die Basis gleichzeitig warm und frisch, so dass ich auf eine kräftige Ambroxandosis tippe, die diese eher widersprüchlichen Charakteristika miteinander vereinen kann.
Diese Kombination des Wacholders mit Noten, die sich mit dessen Geruchseindruck überlappen, führt zu einem spannenden Effekt: wenn ich "Onde Sensuelle" beiläufig rieche, bemerke ich als einzige Note Wacholder. Konzentriere ich mich hingegen auf das Parfum, nehme ich die Wacholderaspekte getrennt voneinander wahr – ein fruchtiger Mix mit Mandarine, ein frischer mit Rhabarber, ein kühlwürziger mit Kardamom und ein warmer mit Safran-Moschus – und durch dieses Auffächern erkenne ich den Wacholder gar nicht mehr als solchen. Ein wenig wie Heisenbergs Unschärferelation. Das mag jetzt anstrengend klingen, ist es aber gar nicht. Ganz im Gegenteil: dadurch bleibt "Onde Sensuelle" abwechslungsreich und ich scheine mich auch nicht so schnell an den Duft zu gewöhnen.
Eine weitere, nicht zu unterschätzende Folge dieser Kompositionsart: ich habe nie den Eindruck, eine Ginfahne zu haben. Oder ein Sonntagsbraten zu sein.

Und das ist nicht das Schlechteste für einen Wacholderduft.

27.11.2016 - 13:58 Uhr

7
Flakon 6
Sillage 7
Haltbarkeit 6.5
Duft

DonJuanDeCat
2045 Rezensionen

DonJuanDeCat

Top Rezension 6

Kraut ohne Ende…

Hm, ich habe ja schon einige L’Artisans probiert, aber solche in den, ich sage mal, anderen bzw. speziellen Flakons noch nicht. Ein kleiner Blick in Google hat gezeigt, dass diese Düfte zu den etwas besonderen Düfte von L’Artisan gehören, da hier versucht wurde, olfaktorisch die Kraft der Emotionen einzufangen… wohl umgekehrt im Unterschied zu Düften, die eine bestimmte Emotion auslösen… oder so ähnlich, jedenfalls, wenn ich alles richtig kapiert habe... :D

Naja, preislich gibt es da jedenfalls keine allzu großen Unterschiede, denn je nachdem, wo man schaut, gibt es diese Düfte sowohl für viel Geld (ca. 200 Euro) als auch für etwas weniger (ca. 100 Euro, für dieselbe Menge).

Ob der Duft nun so besonders ist, werde ich gleich erfahren. Wobei mir der Ingwer nicht sehr viel Hoffnung darauf macht,… aber, man wird ja oft von manchen Dingen positiv überrascht, also sehen wir mal, wie der Duft so ist :)

Der Duft:

Der Duft beginnt grün-zitrisch und leicht süßlich mit dem Ingwer, was wohl die Hauptnote der Kopfnote ist, falls man den Duft wie gewohnt in Kopf- Herz und Basis einteilen würde.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass der Duft im Hintergrund ganz leicht nach Tomatenblättern riecht, etwa so, als ob man die Hände am Tomatenstrauch bzw. -blättern gerieben hätte, was ich hier toll finde. Das süßliche und etwas fruchtige müsste von den Wacholderbeeren kommen.
Auch später ist der Ingwer aber noch immer die stärkste Note von allem, alles andere scheint zwar ebenfalls vorhanden zu sein, aber irgendwie mehr im Hintergrund. Auch hatte ich das Gefühl, etwas harziges zu riechen, jedenfalls später in der Basis, was den Duft meiner Meinung nach etwas besser und sogar wärmer gestaltet. Denn ich finde, dass der Ingwer doch sehr präsent ist bis dahin.
Anschließend wird er etwas holziger, das zitrische ist fast ganz weg und es riecht wieder stärker nach Gewürzen.
An sich eigentlich kein so übler Duft, aber für mich persönlich einfach zu würzig-krautig mit Duftnoten, die nicht so sehr mein Ding sind.

Die Sillage und die Haltbarkeit:

Die Sillage ist normal, weder besonders stark noch schwach, er wird also riechbar sein, wenn auch nur aus der Nähe. Einem selber steigt er aber gerade am Anfang ständig in die Nase.
Die Haltbarkeit ist gut, denn der Duft hält knapp acht Stunden.

Der Flakon:

Jaa, hier haben wir mal einen etwas anderen L’Artisan-Flakon, wobei er von der Form her eigentlich an die üblichen Flakons ansetzt, aber mit dem Unterschied, dass dieses hier achteckig statt siebeneckig ist (wobei kleinere Mengen des Duftes ebenfalls einen siebeneckigen Flakon zu haben scheinen…). Außerdem haben sie eine geringere Höhe. Der vergoldete Deckel allerdings ist wiederum wie bei den anderen Flakons siebeneckig. Auf der Vorderseite gibt es ein goldenes Etikett mit dem Namen des Duftes. Alles in allem sehr schön gemacht.

Der Duft ist nett, da er grün und frisch rüberkommt und dadurch gut in den Frühling und Sommer passt. Da er aber nicht seeehr zitrisch ist und später auch etwas warm duftet, kann er auch sehr gut in den Herbst passen. Aber dennoch ist er nicht so sehr mein Duft, da ich auf Dauer den starken Ingwer und weitere Gewürze nicht mag.

Außerdem weiß ich jetzt nicht, was an dem Duft so sinnlich sein soll. Und als einen sinnlichen Gefühlsausbruch würde ich das Ganze schon gar nicht bezeichnen, jedenfalls löst der Duft bei mir so etwas nicht aus, aber Wahrnehmungen sind ja verschieden (vermutlich gibt es Düfte, die ich absolut toll finde, welche ihr wiederum gar nicht ausstehen könnt… ist ja immer so!), oder aber ich habe den Duft nicht verstanden... Für mich ist der Duft nun nichts besonderes, außer dass er stark nach Kräutern/Gewürzen riecht. Es sei denn, man findet Ingwer irgendwie sexy :D

Wobei,… es gibt sogar eine Sexualpraktik mit geschältem Ingwer (also es muss speziell Ingwer sein wie ich verstanden hab…!), den man sich… ähmm… „in eine bestimmte Körperöffnung (also dort, wo, wie man so schön sagt, die Sonne nicht scheint)…“ ähm… nun ja, ihr wisst schon… :D
Findet lieber selber näheres heraus, wozu das gut sein soll,… *räusper* :DD

Mir gefällt der Duft jedenfalls nicht so besonders, aber für alle anderen könnte er testenswert sein… müsst ihr halt mal ausprobieren.

17.12.2024 - 21:28 Uhr

8
Preis 9
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 8.5
Duft

Minigolf
2465 Rezensionen

Minigolf

Hilfreiche Rezension 5

Hinter dem Eisberg wartet Wärme!

Dieser Artisan ist erstens recht selten in Sammlungen vertreten. Und zweitens irgendwie "fremdartig"- woraus wohl "erstens" resultiert. Und das Fremdartige daran ist gerade das Spannende. Hier lassen sich sowohl "Temperaturen" als auch "Farben" erschnuppern. Es ergibt sich wohl aus den übersichtlichen Inhaltsstoffen, dass das so ist. Nicht sehr komplex, aber dafür um so mehr "Tricky"...
Mondbleiche Ingwer-Eisberge lassen fast frösteln. Um dahinter zu blicken, müsste erst ein blauvioletter Wacholderbeeren- Frachter umrundet werden, der im mit fahlgrünen, lauwarmen, mit Kardamom-Raspeln bestreuten Ozean dümpelt. Und- glücklicherweise nicht so rasch weichen will. Doch wie kommt man hinter den frösteligen Eisberg?
Längeres Überlegen, bzw. Schnuppern ist gefragt. Nur nicht zu "verbissen"- da gilt ein Sprichwort eines englischen Kumpels von mir; "Study long- study wrong", was hier zu "Endlosgrübeln" führen würde. Einfacher ist es, den Wacholderbeeren-Frachter zu betreten, weil er sich dann gerne in Fahrt begibt, um das Geheimnis zu lüften.
Nun wird es doch tatsächlich noch warm! Aber erst, wenn sich der Kreuzkümmel in mit Sand bestreutem Schnee gewälzt hat. Dann kommt die Glut des Safran so richtig auf seine orangerote Idealhitze, um dann so richtig einzuheizen. Das aber lässt den Eisberg nicht schmelzen, das laue Meer nicht erkalten und die Wacholderbeeren in die Mitte rücken. So, jetzt duftet es sich noch besser an, als es begonnen hat. Wird es noch spannender?- Abwarten! Mögliche Ergänzungen würden folgen :-))