26.10.2013 - 09:19 Uhr
Yatagan
393 Rezensionen
Yatagan
Top Rezension
47
Vollbremsung
Von 0 auf 100 km/h in einer Sekunde. Ich befinden mich mit einem Schlag auf der Duftautobahn in voller Beschleunigung. Einmal aufgesprüht und man ist erst mal schwer geschockt. Das soll einer der neuen L'Artisan-Düfte sein? Bei L'Artisan denke ich zunächst an Timbuktu, meinen Lieblingsduft, an perfekt balancierte Duftkunstwerke, an einer der ersten Nischenmarken, die die Tradition der klassischen Düfte überschritt und weiterführte.
110 km/h: Der Duft entfaltet sich. Ich kann die Iris und den Wildlederakkord riechen, die sich sehr ungünstig, sehr unharmonisch miteinander verbinden, die vermutlich für dein Eindruck von Künstlichkeit, Synthetik, Gummi verantwortlich sind.
120 km/h: Da ist auch noch von Whisky, Safran, Rose, Moschus und einem geheimnisvollen Hautakkord die Rede. Kann man sich alles einbilden, wenn man will, kann man mir alles erzählen, aber wenn ich einen Duft auf der Haut trage, dessen Charakteristik sich nur erschließt, wenn ich alle Inhaltsstoffe exakt kenne, differenzieren und einigermaßen gut einordnen kann, dann scheint mir das Konzept vollkommen verfehlt.
130 km/h: Was ich hier wirklich rieche, wenn ich die Komponenten nicht kenne (und ich habe den Duft zunächst mal auf mich wirken lassen, ohne seine Inhaltsstoffe zu studieren), das ist in erster Linie eine synthetische Komposition, die mich ein wenig an Gummi erinnert, ein wenig an Kunststoff, an synthetische Dämmstoffe, die mir entgegen quellen, wenn ich eine Schachtel mit elektronischen Geräten öffne, die mich an Folien oder Plastiktüten erinnert. Ein Geruch, der mir eigentlich schon immer zuwider war.
140 km/h: Ich weiß, dass es einige Menschen gibt, die diesen Kunststoffgeruch mögen, vielleicht sogar lieben, aber auch diese werden sich bald schon die Frage stellen:
Will ich wirklich so riechen?
Soll das so sein?
Muss das so sein?
150 km/h: Ein Déjà-vu stellt sich ein: da war doch was...solche Düfte gibt es doch bereits...Und tatsächlich erinnert mich das Konzept der neuen L'Artisan-Parfums an die originellen und vielseitigen Düfte von Comme des Garcons. Die sind allerdings in aller Regel preiswerter und weitaus spannender, aber auch da reicht mir eine Abfüllung, damit ich den Spaß in ausreichendem Maße genießen kann.
Willkommen in der schönen neuen Welt der Düfte. Immer häufiger rieche ich Kompositionen, die mit Gewalt originell sein wollen, die nach allem duften müssen, das irgendwie in Alkohol lösbar ist, das synthetisch irgendwie machbar ist, nur nicht nach wohlriechenden Essenzen. Offenbar scheint das ein erfolgreiches Konzept zu sein, um Menschen, die schon alle Düfte dieser Welt gerochen haben, bei der Stange zu halten und zum Zücken des Portemonnaies zu verleiten. Wer bei diesem Duft wirklich einen Wohlgeruch zu vernehmen glaubt, der möge das guten Gewissens tun. Wer sich aber nur über einen neuen originellen Duft freut, der sollte sich den Kauf vielleicht besser dreimal überlegen.
Eine weitere Beschleunigung funktioniert nicht, mehr Tempo gibt der Duft nicht her, die Höchstgeschwindigkeit ist erreicht, vielleicht schon längst überschritten. Was bleibt:
eine
Vollbremsung...
Komisch. Hier riecht es irgendwie nach Gummi...
110 km/h: Der Duft entfaltet sich. Ich kann die Iris und den Wildlederakkord riechen, die sich sehr ungünstig, sehr unharmonisch miteinander verbinden, die vermutlich für dein Eindruck von Künstlichkeit, Synthetik, Gummi verantwortlich sind.
120 km/h: Da ist auch noch von Whisky, Safran, Rose, Moschus und einem geheimnisvollen Hautakkord die Rede. Kann man sich alles einbilden, wenn man will, kann man mir alles erzählen, aber wenn ich einen Duft auf der Haut trage, dessen Charakteristik sich nur erschließt, wenn ich alle Inhaltsstoffe exakt kenne, differenzieren und einigermaßen gut einordnen kann, dann scheint mir das Konzept vollkommen verfehlt.
130 km/h: Was ich hier wirklich rieche, wenn ich die Komponenten nicht kenne (und ich habe den Duft zunächst mal auf mich wirken lassen, ohne seine Inhaltsstoffe zu studieren), das ist in erster Linie eine synthetische Komposition, die mich ein wenig an Gummi erinnert, ein wenig an Kunststoff, an synthetische Dämmstoffe, die mir entgegen quellen, wenn ich eine Schachtel mit elektronischen Geräten öffne, die mich an Folien oder Plastiktüten erinnert. Ein Geruch, der mir eigentlich schon immer zuwider war.
140 km/h: Ich weiß, dass es einige Menschen gibt, die diesen Kunststoffgeruch mögen, vielleicht sogar lieben, aber auch diese werden sich bald schon die Frage stellen:
Will ich wirklich so riechen?
Soll das so sein?
Muss das so sein?
150 km/h: Ein Déjà-vu stellt sich ein: da war doch was...solche Düfte gibt es doch bereits...Und tatsächlich erinnert mich das Konzept der neuen L'Artisan-Parfums an die originellen und vielseitigen Düfte von Comme des Garcons. Die sind allerdings in aller Regel preiswerter und weitaus spannender, aber auch da reicht mir eine Abfüllung, damit ich den Spaß in ausreichendem Maße genießen kann.
Willkommen in der schönen neuen Welt der Düfte. Immer häufiger rieche ich Kompositionen, die mit Gewalt originell sein wollen, die nach allem duften müssen, das irgendwie in Alkohol lösbar ist, das synthetisch irgendwie machbar ist, nur nicht nach wohlriechenden Essenzen. Offenbar scheint das ein erfolgreiches Konzept zu sein, um Menschen, die schon alle Düfte dieser Welt gerochen haben, bei der Stange zu halten und zum Zücken des Portemonnaies zu verleiten. Wer bei diesem Duft wirklich einen Wohlgeruch zu vernehmen glaubt, der möge das guten Gewissens tun. Wer sich aber nur über einen neuen originellen Duft freut, der sollte sich den Kauf vielleicht besser dreimal überlegen.
Eine weitere Beschleunigung funktioniert nicht, mehr Tempo gibt der Duft nicht her, die Höchstgeschwindigkeit ist erreicht, vielleicht schon längst überschritten. Was bleibt:
eine
Vollbremsung...
Komisch. Hier riecht es irgendwie nach Gummi...
28 Antworten