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Top Rezension
Il y a là les murmures
Manchmal betrachten wir die Dinge
So wie sie sind
Und fragen uns: Warum?
Ein leises Schleifen. Vanessa Paradis‘ Stimme im Autoradio. Ganz leicht nur ist das Band der Kassette ausgeleiert. Die grüne Welt des Wacholdergestrüpps in Sepia getaucht. Ein paar ylangcremige Blüten an der Böschung. Nur die Flügelspannweite eines Vogels entfernt trotzen wir dem Wind. Du legst deine Hand auf meine am Lenkrad. Veilchenmuster auf meinem Seidentuch, so blassviolett wie meine Wildlederhandschuhe. Tief unter uns schlagen Wellen im Zeitraffer an die Gestade. Dort gibt es Geheimnisse. Die Stille unter dem Meer. Unter der Sonnenbrille kannst du die Rötung meiner Augen nicht sehen. Ein Lächeln. Da sind Ränder und Risse, die Entfernung. Bette deinen Kopf auf das Polster und lausche dem Murmeln. Ein Seufzen, das Abenteuer. Wenn man sich Zeit nehmen würde.
Manchmal betrachten wir die Dinge
Wie sie sein könnten
Und fragen uns: Warum nicht?
(https://www.youtube.com/watch?v=hm7z_NCCZWk)
***
Cuir de Russie von Le Jardin Retrouvé ist ein besonders zarter, feingliedriger Vertreter seiner Art. Der Duft startet ganz klassisch mit einem Schauer aus Aldehyden, leicht bitterem Veilchenblatt und Galbanum, das aber unter Umständen nur in meinem Kopf existiert, und leitet dann sanft zu den floralen Noten von Veilchen und Ylang-Ylang über. Dabei bleiben die Blüten immer auf der herben Seite, Frühlingstau benetzt und von einer borretschartigen Note begleitet. Leder, helle Hölzer und Wacholder halten sich dezent im Hintergrund und treten in der floral geprägten Herznote sogar noch etwas weiter zurück, wenn sich ein paar schillernde Seifenblasen zu den Blütenblättern gesellen. All das scheint über warmer, regennasser Erde zu schweben, bevor sich das geschmeidige Leder in der Basis noch einmal etwas deutlicher entfaltet und mit einem leisen, aber prägnanten Chypreakkord verschmilzt.
Dieser bezaubernd nostalgische Duft erinnert mich ein wenig an Heeleys Cuir Pleine Fleur, ist aber noch zarter, transparenter und weniger ambriert. Beide Düfte bewegen sich in einem Dreieck aus Chanels Cuir de Russie, Balmains Jolie Madame und Knize Ten, wobei Le Jardin Retrouvé mit Veilchen einen vergleichbaren Effekt erzielt wie Chanel mit Iris, ohne dass man auch nur eine Sekunde lang das Gefühl haben müsste, hier würde Chanel nachgeahmt.
Cuir de Russies Zartheit hat natürlich ihren Preis. Der Duft ist flüchtig und hält nur wenige Stunden auf der Haut, entwickelt sich aber auch in den Haaren wundervoll und bleibt so etwas länger erhalten. Es ist ein sanftes Murmeln, ein zärtlicher Hauch, ein wenig wie die Stimme von Vanessa Paradis, in der immer eine leise Melancholie wie ein wehmütiges Lächeln mitschwingt.
Danke, lieber Floyd! Das war ein Volltreffer. Klar.
So wie sie sind
Und fragen uns: Warum?
Ein leises Schleifen. Vanessa Paradis‘ Stimme im Autoradio. Ganz leicht nur ist das Band der Kassette ausgeleiert. Die grüne Welt des Wacholdergestrüpps in Sepia getaucht. Ein paar ylangcremige Blüten an der Böschung. Nur die Flügelspannweite eines Vogels entfernt trotzen wir dem Wind. Du legst deine Hand auf meine am Lenkrad. Veilchenmuster auf meinem Seidentuch, so blassviolett wie meine Wildlederhandschuhe. Tief unter uns schlagen Wellen im Zeitraffer an die Gestade. Dort gibt es Geheimnisse. Die Stille unter dem Meer. Unter der Sonnenbrille kannst du die Rötung meiner Augen nicht sehen. Ein Lächeln. Da sind Ränder und Risse, die Entfernung. Bette deinen Kopf auf das Polster und lausche dem Murmeln. Ein Seufzen, das Abenteuer. Wenn man sich Zeit nehmen würde.
Manchmal betrachten wir die Dinge
Wie sie sein könnten
Und fragen uns: Warum nicht?
(https://www.youtube.com/watch?v=hm7z_NCCZWk)
***
Cuir de Russie von Le Jardin Retrouvé ist ein besonders zarter, feingliedriger Vertreter seiner Art. Der Duft startet ganz klassisch mit einem Schauer aus Aldehyden, leicht bitterem Veilchenblatt und Galbanum, das aber unter Umständen nur in meinem Kopf existiert, und leitet dann sanft zu den floralen Noten von Veilchen und Ylang-Ylang über. Dabei bleiben die Blüten immer auf der herben Seite, Frühlingstau benetzt und von einer borretschartigen Note begleitet. Leder, helle Hölzer und Wacholder halten sich dezent im Hintergrund und treten in der floral geprägten Herznote sogar noch etwas weiter zurück, wenn sich ein paar schillernde Seifenblasen zu den Blütenblättern gesellen. All das scheint über warmer, regennasser Erde zu schweben, bevor sich das geschmeidige Leder in der Basis noch einmal etwas deutlicher entfaltet und mit einem leisen, aber prägnanten Chypreakkord verschmilzt.
Dieser bezaubernd nostalgische Duft erinnert mich ein wenig an Heeleys Cuir Pleine Fleur, ist aber noch zarter, transparenter und weniger ambriert. Beide Düfte bewegen sich in einem Dreieck aus Chanels Cuir de Russie, Balmains Jolie Madame und Knize Ten, wobei Le Jardin Retrouvé mit Veilchen einen vergleichbaren Effekt erzielt wie Chanel mit Iris, ohne dass man auch nur eine Sekunde lang das Gefühl haben müsste, hier würde Chanel nachgeahmt.
Cuir de Russies Zartheit hat natürlich ihren Preis. Der Duft ist flüchtig und hält nur wenige Stunden auf der Haut, entwickelt sich aber auch in den Haaren wundervoll und bleibt so etwas länger erhalten. Es ist ein sanftes Murmeln, ein zärtlicher Hauch, ein wenig wie die Stimme von Vanessa Paradis, in der immer eine leise Melancholie wie ein wehmütiges Lächeln mitschwingt.
Danke, lieber Floyd! Das war ein Volltreffer. Klar.
31 Antworten
Einfach nur schön
Der Duft dürfte mir auch gefallen.
Pokal aus dem Urlaub
🏆😎
Und beim Lesen Deiner Worte
sowieso :-)).