04.05.2019 - 06:12 Uhr
Serenissima
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Serenissima
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24
Île Vanille*
Drei bis vier Tonnen dieses wertvollen Produktes werden pro Jahr aus La Réunion importiert.
Eine Menge, die lt. einem Hamburger Vanille-Importeur, auf dem Weltmarkt "bedeutungslos" ist.
Dieses Gewürz gelangte im Rahmen der Kolonialisierung ab Mitte des 17. Jahrhunderts auf dieses 2.500 Quadratkilometer große Stück Frankreich im Indischen Ozean, nahe Madagaska und Mauritius.
Das Klima meint es gut mit dieser Art Orchideenpflanzen; nur fehlen hier die zur Blütenbestäubung notwendigen Kolibris.
Ein gerade 12 Jahre alter Sklave kam auf die damals revolutionäre Idee der Handbestäubung: der "Mariage".
Weil man auf La Réunion weiß, dass es auf die feine Qualität ankommt, um auf dem Weltmarkt zu bestehen; weil man als Vanille-Importeur heute ein Nischendasein führt, hält man sich hier immer noch an dieses zeitaufwendige Verfahren.
Auch deshalb schwört Marie LeFebvre, die in Berlin zusammen mit ihrem Mann das Parfumlabel Urban Scents unterhält, auf diese besondere Vanille: La Réunion ist ihre zweite Heimat.
Ein Teil ihrer Familie lebt auf dieser Insel.
Die gesamte Geschichte der "La Réunion-Vanille" wird in der April-Ausgabe des Frankfurter Allgemeine Magazins erzählt. Ein "Schönheit Spezial", das Fühlen, Sehen und Riechen gewidmet ist und somit noch viel Interessanten für uns Sinnenmenschen enthält.
Diesem Artikel habe ich obige Informationen entnommen bzw. daraus zitiert.
Die Lektüre lohnt sich!
Die verhältnismäßig geringe Vanilleernte erklärt auch, warum hier in der Duftpyramide von "Vanille de La Réunion" Madagaskar-Vanille als Hauptbestandteil aufgeführt ist.
Dies hatte mich erst etwas irritiert, wird aber nach Lesen des obigen Artikels verständlich.
Woher sie auch kommt, diese Vanille ist traumhaft schön: edel und fast ein wenig betäubend im Duft, gefühlt sämig und schwer, sahneweiß mit vielen kleinen Tupfen.
Aphrodite und ihre Entourage haben sich diesen Duft sicher für ihr die Sinne betörendes "Handwerk" gesichert.
Diese Vanille weckt nicht nur alle Sinne; sie enthält auch ein großes Suchtpotential.
Dieses Gefühl wird noch verstärkt durch gesalzenes Butterkaramell - sündhaft schön und ebenfalls verschwenderisch im Duft!
Weißer Moschus setzt dieser Duftkreation die Krone auf: sie wird dadurch äußerst exquisit!
"Vanille de La Réunion" ist unter den bisher von mir mit allen Sinnen erlebten und genossenen Vanille-Duftschöpfungen eine der schönsten!
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nun die Geschichten der "Île Vanille"* kenne.
Auch wenn die Haltbarkeit nicht so großartig wie bei vielen anderen Vanille-Duftkompositionen ist; so ist diese Dufthülle, die schwebend wärmt und behütet, etwas sehr Feines!
Ich bin ganz begeistert, dass in der Probe-Abfüllung noch so viel dieses zauberhaften Elixiers vorhanden ist.
So kann ich mich für einige Zeit doch ganz darauf einlassen und möchte wieder einmal Goethe zitieren:
"So taumle ich von Begierde zum Genuss und im Genuss verschmacht' ich nach Begierde!"
------
*) "Île Bourbon" ist der Titel des genannten Beitrags im FAZ Magazin
Eine Menge, die lt. einem Hamburger Vanille-Importeur, auf dem Weltmarkt "bedeutungslos" ist.
Dieses Gewürz gelangte im Rahmen der Kolonialisierung ab Mitte des 17. Jahrhunderts auf dieses 2.500 Quadratkilometer große Stück Frankreich im Indischen Ozean, nahe Madagaska und Mauritius.
Das Klima meint es gut mit dieser Art Orchideenpflanzen; nur fehlen hier die zur Blütenbestäubung notwendigen Kolibris.
Ein gerade 12 Jahre alter Sklave kam auf die damals revolutionäre Idee der Handbestäubung: der "Mariage".
Weil man auf La Réunion weiß, dass es auf die feine Qualität ankommt, um auf dem Weltmarkt zu bestehen; weil man als Vanille-Importeur heute ein Nischendasein führt, hält man sich hier immer noch an dieses zeitaufwendige Verfahren.
Auch deshalb schwört Marie LeFebvre, die in Berlin zusammen mit ihrem Mann das Parfumlabel Urban Scents unterhält, auf diese besondere Vanille: La Réunion ist ihre zweite Heimat.
Ein Teil ihrer Familie lebt auf dieser Insel.
Die gesamte Geschichte der "La Réunion-Vanille" wird in der April-Ausgabe des Frankfurter Allgemeine Magazins erzählt. Ein "Schönheit Spezial", das Fühlen, Sehen und Riechen gewidmet ist und somit noch viel Interessanten für uns Sinnenmenschen enthält.
Diesem Artikel habe ich obige Informationen entnommen bzw. daraus zitiert.
Die Lektüre lohnt sich!
Die verhältnismäßig geringe Vanilleernte erklärt auch, warum hier in der Duftpyramide von "Vanille de La Réunion" Madagaskar-Vanille als Hauptbestandteil aufgeführt ist.
Dies hatte mich erst etwas irritiert, wird aber nach Lesen des obigen Artikels verständlich.
Woher sie auch kommt, diese Vanille ist traumhaft schön: edel und fast ein wenig betäubend im Duft, gefühlt sämig und schwer, sahneweiß mit vielen kleinen Tupfen.
Aphrodite und ihre Entourage haben sich diesen Duft sicher für ihr die Sinne betörendes "Handwerk" gesichert.
Diese Vanille weckt nicht nur alle Sinne; sie enthält auch ein großes Suchtpotential.
Dieses Gefühl wird noch verstärkt durch gesalzenes Butterkaramell - sündhaft schön und ebenfalls verschwenderisch im Duft!
Weißer Moschus setzt dieser Duftkreation die Krone auf: sie wird dadurch äußerst exquisit!
"Vanille de La Réunion" ist unter den bisher von mir mit allen Sinnen erlebten und genossenen Vanille-Duftschöpfungen eine der schönsten!
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nun die Geschichten der "Île Vanille"* kenne.
Auch wenn die Haltbarkeit nicht so großartig wie bei vielen anderen Vanille-Duftkompositionen ist; so ist diese Dufthülle, die schwebend wärmt und behütet, etwas sehr Feines!
Ich bin ganz begeistert, dass in der Probe-Abfüllung noch so viel dieses zauberhaften Elixiers vorhanden ist.
So kann ich mich für einige Zeit doch ganz darauf einlassen und möchte wieder einmal Goethe zitieren:
"So taumle ich von Begierde zum Genuss und im Genuss verschmacht' ich nach Begierde!"
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*) "Île Bourbon" ist der Titel des genannten Beitrags im FAZ Magazin
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