11.05.2019 - 15:49 Uhr

Meggi
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Wetten, dass..?
*Dideldidel-dideldidel-dideldidel-dideldidel-ding-ding….. Dideldidel-dideldidel-dideldidel-dideldidel-ding-ding-ding-di-ding…*
*applaus*
„Gregor Knolzing aus Radevormwald wettet, dass er sämtliche Varianten von Armani Code allein am Geschmack unterscheiden kann. Mein lieber Alberto: Glaubst Du, dass er das schafft?“
„Caramba, natürlich äschafft ärr!“ *mediterran gestikulier* „Äsieh Dir doch ädiesä Lappen von Zunge an!“
„Und was tust Du, wenn Du die Wette verlierst? Für diesen Fall hast Du einen ganz besonderen Wett-Einsatz überlegt, der mit Deinem Beruf als Parfümeur zu tun hat.“
„Äso ist äs. Dann äwärrde ich eine neue Duft ämachen. Aus all die Äsachen, was in die Parfüms äsonst äschlecht äriecht, zum Äbeiäspiel...“
„Lass‘ mich dort kurz einhaken. Du redest wirklich von lauter Zutaten, die einem normalerweise jeden Duft verderben? Wir haben da schon mal was vorbereitet, gestützt auf Angaben der führenden Internet-Seite zum Thema Duft in Deutschland. Also:
- diffuse, aquatisch-dosenobstige Frische
- brackiges Treibholz
- fauliges Wasser, wie altes Blumenwasser.
- einen strengen Plastik-Geruch, wie von einem Gummi-Boot frisch aus der Tüte.
- wässrig-seifiges Geschlabber, wie der Geruch beim Haarewaschen.
- ein Gewürz, konkret Kardamom, dem es unfasslicherweise gelingt, latent fäkal zu riechen. Anders gesagt: Ein Anflug des süßlich-kümmeligen Geruchs frischer…ich wage kaum, es auszusprechen…Hundescheiße?
- eine pilzige Hedion-Magnolien-Note, was immer das heißen soll…
- verholztes Radieschen
- später eine diffuse, schwülstige, holzige Süße
Eine beeindruckende Aufzählung. Und all das soll darin vorkommen und das Ganze muss trotzdem noch Parfüm genannt werden dürfen. Keiner muss davon sofort kotzen, richtig?“
„Äso ist äs.“
„Nun denn: Topp, die Wette gilt!“
------------------------
Herr Morillas hatte ‘ne Wette laufen und die krachend verloren oder sowas. Oder er hatte einen experimentellen Tag. Anders kann ich mir nicht erklären, was ihn geritten hat, diesen Duft zu lancieren und den dann noch ausgerechnet in boshaftestem Humor ‚L'Envers du Paradis‘ (wenn ich das korrekt übersetze: „Die Kehrseite des Paradieses“) zu taufen.
Das Ergebnis potenziert indes – das sei zugute gehalten – nicht das Grauslich-Vermögen der dafür aufgebotenen Zutaten: Der Duft touchiert wider Erwarten den Bereich des Passablen knapp von unten.
Vielleicht war das die selbst gesetzte Herausforderung. Einen höllisch schlechten Duft kreieren kann schließlich vermutlich jeder. Mag sein, dass sich die Kunstfertigkeit tatsächlich am eben Skizzierten zeigt. Oder, dass die Kehrseite des Paradieses halt nicht irgendeine Art Hölle ist, sondern, in gemeiner Analogie zu einem Gedanken des Comic-Zeichners Jamiri, mehr wie…Sprockhövel (www.sammlerforen.net/showthread.php?t=38141).
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
*applaus*
„Gregor Knolzing aus Radevormwald wettet, dass er sämtliche Varianten von Armani Code allein am Geschmack unterscheiden kann. Mein lieber Alberto: Glaubst Du, dass er das schafft?“
„Caramba, natürlich äschafft ärr!“ *mediterran gestikulier* „Äsieh Dir doch ädiesä Lappen von Zunge an!“
„Und was tust Du, wenn Du die Wette verlierst? Für diesen Fall hast Du einen ganz besonderen Wett-Einsatz überlegt, der mit Deinem Beruf als Parfümeur zu tun hat.“
„Äso ist äs. Dann äwärrde ich eine neue Duft ämachen. Aus all die Äsachen, was in die Parfüms äsonst äschlecht äriecht, zum Äbeiäspiel...“
„Lass‘ mich dort kurz einhaken. Du redest wirklich von lauter Zutaten, die einem normalerweise jeden Duft verderben? Wir haben da schon mal was vorbereitet, gestützt auf Angaben der führenden Internet-Seite zum Thema Duft in Deutschland. Also:
- diffuse, aquatisch-dosenobstige Frische
- brackiges Treibholz
- fauliges Wasser, wie altes Blumenwasser.
- einen strengen Plastik-Geruch, wie von einem Gummi-Boot frisch aus der Tüte.
- wässrig-seifiges Geschlabber, wie der Geruch beim Haarewaschen.
- ein Gewürz, konkret Kardamom, dem es unfasslicherweise gelingt, latent fäkal zu riechen. Anders gesagt: Ein Anflug des süßlich-kümmeligen Geruchs frischer…ich wage kaum, es auszusprechen…Hundescheiße?
- eine pilzige Hedion-Magnolien-Note, was immer das heißen soll…
- verholztes Radieschen
- später eine diffuse, schwülstige, holzige Süße
Eine beeindruckende Aufzählung. Und all das soll darin vorkommen und das Ganze muss trotzdem noch Parfüm genannt werden dürfen. Keiner muss davon sofort kotzen, richtig?“
„Äso ist äs.“
„Nun denn: Topp, die Wette gilt!“
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Herr Morillas hatte ‘ne Wette laufen und die krachend verloren oder sowas. Oder er hatte einen experimentellen Tag. Anders kann ich mir nicht erklären, was ihn geritten hat, diesen Duft zu lancieren und den dann noch ausgerechnet in boshaftestem Humor ‚L'Envers du Paradis‘ (wenn ich das korrekt übersetze: „Die Kehrseite des Paradieses“) zu taufen.
Das Ergebnis potenziert indes – das sei zugute gehalten – nicht das Grauslich-Vermögen der dafür aufgebotenen Zutaten: Der Duft touchiert wider Erwarten den Bereich des Passablen knapp von unten.
Vielleicht war das die selbst gesetzte Herausforderung. Einen höllisch schlechten Duft kreieren kann schließlich vermutlich jeder. Mag sein, dass sich die Kunstfertigkeit tatsächlich am eben Skizzierten zeigt. Oder, dass die Kehrseite des Paradieses halt nicht irgendeine Art Hölle ist, sondern, in gemeiner Analogie zu einem Gedanken des Comic-Zeichners Jamiri, mehr wie…Sprockhövel (www.sammlerforen.net/showthread.php?t=38141).
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
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