24.10.2020 - 10:50 Uhr
Yharnam79
81 Rezensionen
Yharnam79
Geschichte Top Rezension
11
Verbotene Rituale
Es kommt in der Tat selten vor, dass ich ersteinmal verwundert-erschrocken zurückweiche, wenn ich an einem (neuen) - auch einem vieleicht eher ungewöhnlichen - Duft rieche.
Allerdings würde "ungewöhnlich" dem kühl-blauen Gebräu (und ich wähle dieses Wort aus Absicht) nicht ansatzweise gerecht werden. Sollte es eine geheime Nische in der Nische geben, so etwas wie die verbotene Zusammenkunft von Magiern, die sich an versteckten Orten trifft um verbotene Zauber zu murmeln und uralte Tränke zu brauen, dann entspringt Maryuama wohl am ehesten einem dieser gut gehüteten Experimente.
Maruyama hat mich zu Beginn fast daran zweifeln lassen, dass es sich wirklich um den - nein, um einen - Duft handelt und nicht irgendwie auf mysteriöse Art und Weise verbranntes Plastik und Sekundenkleber in den Flakon gelangt ist.
Nicht direkt angewidert aber schon verhältnismäßig zögerlich nochmals dran gerochen; vielleicht wird er gesetzter, wenn er sich gelegt hat...
Ganz im Gegenteil: zu der bereits umschriebenen Note gesellen sich haufenweise verkokelte Papierschnipsel, ein unüberschaubares Sammelsorium an scharfen und herben Gewürze und kräuterig-anmutenden Blumen. Dichte Rauchschwaden breiten sich aus.
Ich bezeichne den Rauch (es dürfte sich wohl um Weihrauch handeln) absichtlich so, denn sakral oder gar meditativ ist er mal so gar nicht. Scharf, einehmend, vernebelnd und rituell tifft es da schon eher.
Als ob verschiedenste Räucherwaren in einem Kräuter.- und Blumenbeet vor sich hinkokeln würden. Die Kräuter und Blumen schwelen langsam mit.
Und obwohl keine der genannten Nuancen dies ausstrahlt wirkt Maruyama nicht nervig und durcheinander. Und obwohl ich von Plastik und Sekundenkleber spreche, (hatte ich (Fenster-)Putzmittel schon erwähnt?) auch herrlich unsynthetisch. Das klingt paradox und riecht auch so.
Lebendig wirkt er. Selbstbewusst - ohne sich dessen bewusst zu sein.
Ich würde fast sagen, auch meditativ. Ich meine damit allerdings nicht beruhigend-meditativ:
wach und belebend, wie der Sonnengruß auf einem Felsen stehend unter dem strahlend blauen Frühlingsmorgenhimmel.
Maruyama ist für mich ein absoluter Ausnahmeduft.
Hier wurde eine völlig neue Tür geöffnet.
Auch mutig ist er ohne Frage.
Kunst ebenfalls.
Wild und paradox.
Tragbar?
Das kommt schlichtweg darauf an ob man sich traut oder überhaupt diese Frage stellt.
Ich tue das nicht und trage für gewöhnlich das, was ich möchte.
Wie in meinem Statement schon gesagt, für Maruyama muss man wahrscheinlich schon sehr aufgeschlossen sein und neben einer Liebe zu Düften auch eine gewisse Liebe zu Parfum-Kunst mitbringen.
Dann beginnt jedoch eine Reise wie ein nasaler Trip.
Ein wilder Trip.
Durch alles, was in der des Welt des Kreierens von Düften und den damit verbundenen Sinneseindrücken möglich - und unmöglich - ist.
Allerdings würde "ungewöhnlich" dem kühl-blauen Gebräu (und ich wähle dieses Wort aus Absicht) nicht ansatzweise gerecht werden. Sollte es eine geheime Nische in der Nische geben, so etwas wie die verbotene Zusammenkunft von Magiern, die sich an versteckten Orten trifft um verbotene Zauber zu murmeln und uralte Tränke zu brauen, dann entspringt Maryuama wohl am ehesten einem dieser gut gehüteten Experimente.
Maruyama hat mich zu Beginn fast daran zweifeln lassen, dass es sich wirklich um den - nein, um einen - Duft handelt und nicht irgendwie auf mysteriöse Art und Weise verbranntes Plastik und Sekundenkleber in den Flakon gelangt ist.
Nicht direkt angewidert aber schon verhältnismäßig zögerlich nochmals dran gerochen; vielleicht wird er gesetzter, wenn er sich gelegt hat...
Ganz im Gegenteil: zu der bereits umschriebenen Note gesellen sich haufenweise verkokelte Papierschnipsel, ein unüberschaubares Sammelsorium an scharfen und herben Gewürze und kräuterig-anmutenden Blumen. Dichte Rauchschwaden breiten sich aus.
Ich bezeichne den Rauch (es dürfte sich wohl um Weihrauch handeln) absichtlich so, denn sakral oder gar meditativ ist er mal so gar nicht. Scharf, einehmend, vernebelnd und rituell tifft es da schon eher.
Als ob verschiedenste Räucherwaren in einem Kräuter.- und Blumenbeet vor sich hinkokeln würden. Die Kräuter und Blumen schwelen langsam mit.
Und obwohl keine der genannten Nuancen dies ausstrahlt wirkt Maruyama nicht nervig und durcheinander. Und obwohl ich von Plastik und Sekundenkleber spreche, (hatte ich (Fenster-)Putzmittel schon erwähnt?) auch herrlich unsynthetisch. Das klingt paradox und riecht auch so.
Lebendig wirkt er. Selbstbewusst - ohne sich dessen bewusst zu sein.
Ich würde fast sagen, auch meditativ. Ich meine damit allerdings nicht beruhigend-meditativ:
wach und belebend, wie der Sonnengruß auf einem Felsen stehend unter dem strahlend blauen Frühlingsmorgenhimmel.
Maruyama ist für mich ein absoluter Ausnahmeduft.
Hier wurde eine völlig neue Tür geöffnet.
Auch mutig ist er ohne Frage.
Kunst ebenfalls.
Wild und paradox.
Tragbar?
Das kommt schlichtweg darauf an ob man sich traut oder überhaupt diese Frage stellt.
Ich tue das nicht und trage für gewöhnlich das, was ich möchte.
Wie in meinem Statement schon gesagt, für Maruyama muss man wahrscheinlich schon sehr aufgeschlossen sein und neben einer Liebe zu Düften auch eine gewisse Liebe zu Parfum-Kunst mitbringen.
Dann beginnt jedoch eine Reise wie ein nasaler Trip.
Ein wilder Trip.
Durch alles, was in der des Welt des Kreierens von Düften und den damit verbundenen Sinneseindrücken möglich - und unmöglich - ist.
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