06.11.2019 - 03:45 Uhr
Taurus
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Taurus
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11
Das wahrscheinlich weihnachtlichste Cologne
Dieses Cologne von Roger & Gallet ist eigentlich so etwas wie eine Hommage, Widmung oder meinetwegen auch Dupe von einem bereits damals fast hundert Jahre alten Duft, nämlich dem Original Eau de Cologne von Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz – sozusagen der (Urgroß-)Mutter aller Colognes.
Von jenem habe ich noch eine Miniatur, die überdimensional frisch sowie zeitgemäß schnuppert, wobei man nicht ausschließen kann, dass sie im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder reformuliert wurde.
Auch bei diesem Cologne von Roger & Gallet aus dem Jahre 1806 kann man schwer davon ausgehen, dass die Rezeptur verändert wurde. Alles andere wäre eine faustdicke Überraschung.
Schließlich beinhaltet der Duft zum einen viele erntefrische Zitrusfrüchte, wie Zitrone, Bergamotte, Mandarine und vor allem Orange, die saftig und spritzig mit Schale überzeugen. Das wirkt nicht nur natürlich, sondern gibt dem Ganzen einen ordentlichen Schuss gute Laune.
Doch das ist noch längst nicht alles. In diesem Cologne nimmt man zusätzlich ein paar florale Noten sowie leichte Spuren von Rosmarin wahr. Was aber neben der Orange alles in den Schatten stellt, ist eine feine rauchige Note, die irgendwo zwischen orientalisch-harzigen Nuancen und süßlichem Sandelholz angesiedelt ist. Eventuell ist hierbei eine minimale Prise Zimt und/oder Kardamom im Spiel – zumindest gibt es dem gesamten Duft einen feinen warmen Kontrapunkt zu den Orangen und erinnert an Weihnachten bzw. an weihnachtliche Stimmung in der guten alten kuscheligen Stube mit frisch geschälten Früchten, Weihnachtsgebäck und Kerzen.
Sowas würde man kaum einem Cologne geschweige denn einem Cologne von vor über 200 Jahren zutrauen. Mangels Zeitzeugen lässt sich auch nicht beurteilen, wie nahe er dem ursprünglichen Eau de Cologne von Johann Maria Farina tatsächlich ist. Mein Mini geht da mehr so in die zitrisch-frische bis ganz leicht aquatische Richtung, was ich nicht unbedingt als authentisch betrachten würde.
Wie dem auch sei: dieses Cologne von Roger & Gallet hat leider zu unrecht (noch) keiner auf dem Radar, obwohl es absolut angenehm und unique ist. Ok – dafür muss man in punkto Haltbarkeit definitiv Abstriche machen. Für fleißige Nachsprüher sollte dies kein Hindernis sein.
Von jenem habe ich noch eine Miniatur, die überdimensional frisch sowie zeitgemäß schnuppert, wobei man nicht ausschließen kann, dass sie im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder reformuliert wurde.
Auch bei diesem Cologne von Roger & Gallet aus dem Jahre 1806 kann man schwer davon ausgehen, dass die Rezeptur verändert wurde. Alles andere wäre eine faustdicke Überraschung.
Schließlich beinhaltet der Duft zum einen viele erntefrische Zitrusfrüchte, wie Zitrone, Bergamotte, Mandarine und vor allem Orange, die saftig und spritzig mit Schale überzeugen. Das wirkt nicht nur natürlich, sondern gibt dem Ganzen einen ordentlichen Schuss gute Laune.
Doch das ist noch längst nicht alles. In diesem Cologne nimmt man zusätzlich ein paar florale Noten sowie leichte Spuren von Rosmarin wahr. Was aber neben der Orange alles in den Schatten stellt, ist eine feine rauchige Note, die irgendwo zwischen orientalisch-harzigen Nuancen und süßlichem Sandelholz angesiedelt ist. Eventuell ist hierbei eine minimale Prise Zimt und/oder Kardamom im Spiel – zumindest gibt es dem gesamten Duft einen feinen warmen Kontrapunkt zu den Orangen und erinnert an Weihnachten bzw. an weihnachtliche Stimmung in der guten alten kuscheligen Stube mit frisch geschälten Früchten, Weihnachtsgebäck und Kerzen.
Sowas würde man kaum einem Cologne geschweige denn einem Cologne von vor über 200 Jahren zutrauen. Mangels Zeitzeugen lässt sich auch nicht beurteilen, wie nahe er dem ursprünglichen Eau de Cologne von Johann Maria Farina tatsächlich ist. Mein Mini geht da mehr so in die zitrisch-frische bis ganz leicht aquatische Richtung, was ich nicht unbedingt als authentisch betrachten würde.
Wie dem auch sei: dieses Cologne von Roger & Gallet hat leider zu unrecht (noch) keiner auf dem Radar, obwohl es absolut angenehm und unique ist. Ok – dafür muss man in punkto Haltbarkeit definitiv Abstriche machen. Für fleißige Nachsprüher sollte dies kein Hindernis sein.
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