L'Eau de Paille Serge Lutens 2016
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Top Rezension
Pillepa(i)lle
Eine Eröffnung von künstlich-mandariniger Zuckrigkeit - Zuckerwatte mit Möchtegern-Frucht? Ich lese irritiert nach und sehe, dass ich keineswegs der Erste mit solcher Assoziation bin. Ein leichter, rauer Anflug im Untergrund genügt nicht, den Duft aus der Riege der Also-ob-Fruchtbonbon-Parfüms herauszuheben. Dem Eindruck von schaler, allerdings noch genießbarer Brause nach einer halben Stunde kann er ebenso wenig entgegensetzen.
Zum Ende der Auftakt-Stunde schleicht sich durch die Frische-Tür eine Art Vetiver hinein. Die Süße weicht zurück, das Pieksige der Angeblich-Frucht wird vom Vetiver übernommen - selbiges bleibt jedoch ein seltsamer Vertreter seiner Zunft. Jegliche erdig-nussig-urige Komponente scheint ihm geraubt, gleichzeitig gelingt es ihm nicht, das grün-frische Potential voll abzurufen. Stattdessen tanzen ihm diffuse Bonbon-, Brause- und Labor-Hesperidien-Reminiszenzen auf den Molekülen herum.
Weihrauch? Getreide? Aha. Weihrauch geht in Ordnung, freilich recht sparsam dosiert, aber Getreide? Wenn ich alle - wirklich alle - zu dieser Ansage nicht passenden Aromen abziehe, mag womöglich Getreide angehen. Das gilt in derartiger Bedingungs-Zuspitzung analog leider vermutlich auch für Erbsensuppe, Kuhfladen oder linksdrehende Kompost-Säuren.
Na ja, da schwingt was angedeutet Staubiges mit, das ich mit dem unentschlossenen, Halb-Fanta-halb-Grün-Vetiver nicht übereinander bringe, ein Gefühl, welches sich über das gesamte, lange Dernière des Duftes am Nachmittag hinweg hält.
Zur Klarstellung: Hier riecht wahrlich nichts schlecht. L’Eau de Paille präsentiert sich einfach in der Linie der übrigen Lutens-Eaus. Manche schätzen deren unauffällig-sauberfrische Auftritte sehr. Geschmackssache - ich nehme sie sämtlich als ziemlich reizlos wahr.
Alternativ formuliert: Ich finde L’Eau de Paille irgendwie pille-pa(i)lle.
Ich bedanke mich bei Gerdi, von der ich nicht bloß eine Probe, sondern sogar eine Miniatur erhalten habe.
Zum Ende der Auftakt-Stunde schleicht sich durch die Frische-Tür eine Art Vetiver hinein. Die Süße weicht zurück, das Pieksige der Angeblich-Frucht wird vom Vetiver übernommen - selbiges bleibt jedoch ein seltsamer Vertreter seiner Zunft. Jegliche erdig-nussig-urige Komponente scheint ihm geraubt, gleichzeitig gelingt es ihm nicht, das grün-frische Potential voll abzurufen. Stattdessen tanzen ihm diffuse Bonbon-, Brause- und Labor-Hesperidien-Reminiszenzen auf den Molekülen herum.
Weihrauch? Getreide? Aha. Weihrauch geht in Ordnung, freilich recht sparsam dosiert, aber Getreide? Wenn ich alle - wirklich alle - zu dieser Ansage nicht passenden Aromen abziehe, mag womöglich Getreide angehen. Das gilt in derartiger Bedingungs-Zuspitzung analog leider vermutlich auch für Erbsensuppe, Kuhfladen oder linksdrehende Kompost-Säuren.
Na ja, da schwingt was angedeutet Staubiges mit, das ich mit dem unentschlossenen, Halb-Fanta-halb-Grün-Vetiver nicht übereinander bringe, ein Gefühl, welches sich über das gesamte, lange Dernière des Duftes am Nachmittag hinweg hält.
Zur Klarstellung: Hier riecht wahrlich nichts schlecht. L’Eau de Paille präsentiert sich einfach in der Linie der übrigen Lutens-Eaus. Manche schätzen deren unauffällig-sauberfrische Auftritte sehr. Geschmackssache - ich nehme sie sämtlich als ziemlich reizlos wahr.
Alternativ formuliert: Ich finde L’Eau de Paille irgendwie pille-pa(i)lle.
Ich bedanke mich bei Gerdi, von der ich nicht bloß eine Probe, sondern sogar eine Miniatur erhalten habe.
22 Antworten

Wirklich überzeugt hat mich der hier auch nicht...

Bei all meiner Liebe zu S. Lutens - der muss nicht sein, wie es aussieht.

Die Eaux von Lutens mochte ich bis vor einigen Jahren recht gern. Aber meine Nase hat mittlerweile viel dazugelernt und jetzt sind sie ein bisschen in Ungnade gefallen.

Wieder einer, den ich nicht testen muss. Geht mir bei vielen Lutens' so.

hihi ... der konnte dich nicht überzeugen trotz Miniatur ... naja ... zumindest ist der Mini schick :)

So, so pillepalle.. :o) Ich kenn nicht viele Lutens, aber entweder waren sie richtig gut oder pillepalle :o)

Obwohl ich der Marke ja zugetan bin finde ich die Eau´s allesamt nicht so der Knaller.

Krass wie schlecht der hier wegkommt. An mir riecht der so gut nach Vetiver.

Das L'Eau fand ich gar nicht so übel, diesen hatte ich noch nicht unter der Nase. Muss ich auch nicht, wie's scheint...

Zu dem Duft fiel mir nur "Rasierwasser" ein... *Kreisch* ABWASCHEN!!!

Klingt so, als wäre es garantiert nicht meins. Lauter Lacher über die linksdrehenden Kompost-Säuren - vielen Dank dafür

Ich mag ja die SL-"Wasser", aber den fand ich auch so lala.

Der arme Kleine. Viele Freunde hat er, scheint mir, nicht.

Reizlos war das Stichwort was mir die Entscheidung leicht macht. Sehr leicht!

Cerialien haben gewiß auch Salycilate - Du weißt schon:-D. Ich fand den auch plastik_strohig/staubig.

Im, bei mir hat der so überhaupt nix brausiges. Er ist frisch grün und getreidig warm

Sehr fairer und nachvollziehbarer Kommentar. Gut aber reizlos trifft es wohl.

So geht es mir mit den Lutens Düften ebenfalls ... irgendwie reizlos :-(

Die Eaux hat Onkel Serge nicht so richtig hingekriegt...

Das (eh schon leichte) L'eau Froide in etwas künstlicher und extra-light. Ich mochte es beim zweiten Test dann irgendwie doch... Aber Recht hast Du schon, das ist ein Pille-Palle-Duft.

Ich finde den auch doof!

Überzeugt. Kommt nicht auf die Merkliste.