20.03.2020 - 10:31 Uhr
Yatagan
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Yatagan
Top Rezension
47
Auf staubigen Straßen
Unkommentierte Düfte No. 146
Obwohl sich viele Kenner der Nischenszene stets auf den neuesten Tauer-Duft stürzen, findet sich hier bisher kein Kommentar, alles klingt ein wenig verhalten, auch wenn die Durchschnittsnote nicht schlecht ausfällt. Das mag verwundern, ist aber vielleicht auch dem etwas blassen Charakter des Duftes geschuldet.
Les Années 25 Bis wirkt auf mich etwas unausgewogen, vermag aber auch zu faszinieren. So viel vorweg.
Nun aber der Reihe nach.
Wie einige andere neuere Tauer-Düfte wird LA25BIS von einer trockenen, mehr staubigen als pudrigen Aura geprägt. Hinzu kommt - wie auch schon bei Tauers L'Eau - eine Süße, die mir in diesem Kontext etwas zu stark vorkommt, obwohl sie keinesfalls dominiert. Mich erinnert das bei beiden Düften ein wenig an Traubenzucker, den ich nicht mag. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die Fruchtigkeit des Duftes, die hier mit Pfirsich, Zitrus und Orange angegeben ist, obwohl die einzelnen Komponenten kaum differenziert werden können.
Die floralen Akzente sind ebenso diffus, als wäre der ganze Duft hinter einem weißen Schleier aus Staub verborgen. Wer sich so etwas vorstellen kann, der wird den Duft vielleicht mögen. Der pudrige Charakter könnte von der Iriswurzel stammen, die sich tatsächlich unter den angegebenen Inhaltsstoffen findet, hier aber dennoch eigenwillig fremd wirkt.
In der Basis entwickeln sich dann dunklere Töne, bei denen ich Vetiver und Patchouli im Grunde nicht isolieren kann. Mir fehlen Erdigkeit und holziger Ton, die beide Noten meist auszeichnet. Die Angaben zu Ambra und Benzoe mögen einleuchten, weil sich auf der Haut (weniger auf dem Duftstreifen) nach einer Weile eine warme, süßliche, vielleicht sogar etwas harzige Note bemerkbar macht. Ab diesem Zeitpunkt gewinnt der Duft an Charme, wird holziger, aromatischer, etwas seifig und weniger fruchtig - und wird so für mich attraktiver, so dass ich letztenendes sagen würde, dass mir der Duft gefällt.
Ein Kaufkandidat wird er für mich allerdings nicht werden, und das hat mich etwas enttäuscht, denn auf einen solchen warte ich bei den jüngeren Tauers schon länger vergebens. Bei den neueren Kompositionen ist allenfalls LAir des Alpes Suisses auf sperrige Art und Weise interessant, bei dem die pudrigen Noten eine krautige Herznote einrahmen, was immerhin originell und fast schon solitär ist, während Tauers L'Eau auf irritierende Weise einen Kontrapunkt zum Namen setzt, der an Colognes, aquatische Frische oder eine Algennote denken lassen würde, letztlich aber ähnlich staubig trocken erscheint wie Les Années 25 Bis.
Obwohl sich viele Kenner der Nischenszene stets auf den neuesten Tauer-Duft stürzen, findet sich hier bisher kein Kommentar, alles klingt ein wenig verhalten, auch wenn die Durchschnittsnote nicht schlecht ausfällt. Das mag verwundern, ist aber vielleicht auch dem etwas blassen Charakter des Duftes geschuldet.
Les Années 25 Bis wirkt auf mich etwas unausgewogen, vermag aber auch zu faszinieren. So viel vorweg.
Nun aber der Reihe nach.
Wie einige andere neuere Tauer-Düfte wird LA25BIS von einer trockenen, mehr staubigen als pudrigen Aura geprägt. Hinzu kommt - wie auch schon bei Tauers L'Eau - eine Süße, die mir in diesem Kontext etwas zu stark vorkommt, obwohl sie keinesfalls dominiert. Mich erinnert das bei beiden Düften ein wenig an Traubenzucker, den ich nicht mag. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die Fruchtigkeit des Duftes, die hier mit Pfirsich, Zitrus und Orange angegeben ist, obwohl die einzelnen Komponenten kaum differenziert werden können.
Die floralen Akzente sind ebenso diffus, als wäre der ganze Duft hinter einem weißen Schleier aus Staub verborgen. Wer sich so etwas vorstellen kann, der wird den Duft vielleicht mögen. Der pudrige Charakter könnte von der Iriswurzel stammen, die sich tatsächlich unter den angegebenen Inhaltsstoffen findet, hier aber dennoch eigenwillig fremd wirkt.
In der Basis entwickeln sich dann dunklere Töne, bei denen ich Vetiver und Patchouli im Grunde nicht isolieren kann. Mir fehlen Erdigkeit und holziger Ton, die beide Noten meist auszeichnet. Die Angaben zu Ambra und Benzoe mögen einleuchten, weil sich auf der Haut (weniger auf dem Duftstreifen) nach einer Weile eine warme, süßliche, vielleicht sogar etwas harzige Note bemerkbar macht. Ab diesem Zeitpunkt gewinnt der Duft an Charme, wird holziger, aromatischer, etwas seifig und weniger fruchtig - und wird so für mich attraktiver, so dass ich letztenendes sagen würde, dass mir der Duft gefällt.
Ein Kaufkandidat wird er für mich allerdings nicht werden, und das hat mich etwas enttäuscht, denn auf einen solchen warte ich bei den jüngeren Tauers schon länger vergebens. Bei den neueren Kompositionen ist allenfalls LAir des Alpes Suisses auf sperrige Art und Weise interessant, bei dem die pudrigen Noten eine krautige Herznote einrahmen, was immerhin originell und fast schon solitär ist, während Tauers L'Eau auf irritierende Weise einen Kontrapunkt zum Namen setzt, der an Colognes, aquatische Frische oder eine Algennote denken lassen würde, letztlich aber ähnlich staubig trocken erscheint wie Les Années 25 Bis.
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