18.03.2017 - 10:52 Uhr
Sisyphos
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Sisyphos
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The Hour of Tauer
Orange Star ist ein miss- bzw. unverstandenes Parfum - zumindest auf Parfumo Deutschland. In der englischsprachigen Community erfährt der Duft mehr Anerkennung. Zudem kann er bisher in der deutschen Fangemeinde nur selten beim männlichen Geschlecht punkten. Ich verstehe es nicht. Denn: Im Grunde bringt OS alles mit, um in unterschiedlichen Kontexten zum Einsatz zu kommen und von allen denkbaren Geschlechtern getragen zu werden. Der geht im Sommer im Schwimmbad zum Split-Eis und zur Vorweihnachtszeit zum Mandarinen-Schälen, im Büro an einem nicht enden wollenden Mittwoch und an einem noch weniger enden wollenden Sonntag im November-Regen. Aber: Der benötigt Zeit.
Der Auftakt ist wuchtig und scharf, keine Frage. Das verfliegt, ist doch klar. OS will wirklich nur spielen. Beim allerersten Test war ich irritiert, nach dem dritten ausführlichen Test habe ich den heiligen Orangenduft-Gral gefunden. Die Struktur des Dufts ist jedoch meilenwert entfernt von jeglicher Cologne-Stilistik; vielmehr könnte man einen leichten orientalischen Einschlag vermuten. Man darf OS auch nicht vorschnell in die Synthetik-Schublade stecken, der Duft ist ein Evolutionswunder. Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. OS ist eine markante Fruchtbombe nach dem Aufsprühen und entwickelt sich mit viel Saft und Kraft auf der Haut über einen dezenten floralen Sidestep und ganz viele Stunden hin zu einem Ambra-Tonkabohnen-Schmeichler ohne Ende. Wer Concenrée d´Orange Verte von Hermès mag, muss doch mit Orange Star etwas anfangen können! Hier wie dort spielt Ambra eine zentrale Rolle, aber wer OS kennt, dem wird "Concentrée" blass und dünn vorkommen. Das eine ist die Idee, das Urbild, das andere das Abbild.
Der Tauer-Vibe schwingt auch hier immer mit. Auf Textilien ist OS märchenhaft schön und zeigt sich für meinen Geschmack noch einmal von einer etwas anderen Seite. Am nächsten Morgen riecht er in gewisser Hinsicht sauber und man selber wie bereits geduscht, ja, fast unschuldig. Projektion und Haltbarkeit sind bei diesem Spektakel ausgezeichnet. OS empfinde ich als verdammt lecker. Kein Reinigungsmittel, kein Chemie-Unfall. Wenn ich ihn über Nacht trage, bin ich am nächsten Morgen richtig überrascht, wie charmant sich der Duft entfaltet und wie souverän er sich gesetzt hat. Auf der Haut verschmolzen mit der eigenen "Persönlichkeit", sinnlich-ambriert - auf dem Schlafshirt eher fruchtig-frisch, dabei aber reif und weich. Mit Orange Star hat Andy Tauer einen sehr eigenständigen Orangen-Duft entwickelt, der sich nicht in seiner Andersartigkeit verliert, sondern bestens tragbar und dabei enorm komplex ist.
Der Auftakt ist wuchtig und scharf, keine Frage. Das verfliegt, ist doch klar. OS will wirklich nur spielen. Beim allerersten Test war ich irritiert, nach dem dritten ausführlichen Test habe ich den heiligen Orangenduft-Gral gefunden. Die Struktur des Dufts ist jedoch meilenwert entfernt von jeglicher Cologne-Stilistik; vielmehr könnte man einen leichten orientalischen Einschlag vermuten. Man darf OS auch nicht vorschnell in die Synthetik-Schublade stecken, der Duft ist ein Evolutionswunder. Und das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. OS ist eine markante Fruchtbombe nach dem Aufsprühen und entwickelt sich mit viel Saft und Kraft auf der Haut über einen dezenten floralen Sidestep und ganz viele Stunden hin zu einem Ambra-Tonkabohnen-Schmeichler ohne Ende. Wer Concenrée d´Orange Verte von Hermès mag, muss doch mit Orange Star etwas anfangen können! Hier wie dort spielt Ambra eine zentrale Rolle, aber wer OS kennt, dem wird "Concentrée" blass und dünn vorkommen. Das eine ist die Idee, das Urbild, das andere das Abbild.
Der Tauer-Vibe schwingt auch hier immer mit. Auf Textilien ist OS märchenhaft schön und zeigt sich für meinen Geschmack noch einmal von einer etwas anderen Seite. Am nächsten Morgen riecht er in gewisser Hinsicht sauber und man selber wie bereits geduscht, ja, fast unschuldig. Projektion und Haltbarkeit sind bei diesem Spektakel ausgezeichnet. OS empfinde ich als verdammt lecker. Kein Reinigungsmittel, kein Chemie-Unfall. Wenn ich ihn über Nacht trage, bin ich am nächsten Morgen richtig überrascht, wie charmant sich der Duft entfaltet und wie souverän er sich gesetzt hat. Auf der Haut verschmolzen mit der eigenen "Persönlichkeit", sinnlich-ambriert - auf dem Schlafshirt eher fruchtig-frisch, dabei aber reif und weich. Mit Orange Star hat Andy Tauer einen sehr eigenständigen Orangen-Duft entwickelt, der sich nicht in seiner Andersartigkeit verliert, sondern bestens tragbar und dabei enorm komplex ist.
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