11.04.2017 - 13:36 Uhr
Meggi
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Meggi
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18
Varianten von Kohlenstoff
„Moon of Baroda“ ist Teil zwei meiner kleinen Thameen-Testreihe. Fünf der zehn Düfte aus der „Treasure Collection“ habe ich als Proben von Ergoproxy erhalten – vielen Dank dafür!
Wie bereits bei „The Hope“ handelt es sich auch bei „Moon of Baroda“ oregenol um ein berühmtes Stück gepressten Kohlenstoffs, bloß nicht blau gefärbt, sondern - variatio delectat! - diesmal gelb ausgefallen. In der Englischen Wikipedia heißt es dazu: „…The royal family of …[irgendwelche]… Maharajas was in possession of the diamond for almost 500 years. The gem was later worn by … Marilyn Monroe and … Maria Theresa of Austria [wenngleich vermutlich nicht in dieser Reihenfolge].”
Gelb. Deswegen vielleicht die angeblichen Zitrusnoten. Riechen tue ich von denen allerdings nichts. Wahrscheinlich wäre das freilich beim Steinchen nicht anders. Stattdessen eröffnet eine säuerlich-würzige, beinahe teerige Holznote. Wacholder wurde schon vorgeschlagen. Mit ordentlich ätherischem Öl zum Herum-Verteilen. Das hat Schmackes und gefällt.
Nur ein, zwei Stunden später wirkt das Holz indes leider ziemlich künstlich. Es zeigt den (für mich) verräterischen Kokosnuss-Außenanriech-Dreh mit dunkelrauchigen Einsprengseln, den ich ähnlich erstmals bei Carbone von Balmain identifiziert hatte. Na ja, derlei passt damit grundsätzlich immerhin zu den offen genannten Synthetik-Angaben. Mein Test von Carbone ist zwar bald zwei Jahre her und für das Ziehen einer klaren Verbindungs-Linie habe ich letztlich nicht hinreichend differenzierte Erinnerungen; trotzdem kehre ich in puncto Holz gedanklich stets aufs Neue unwillkürlich dorthin zurück.
Allmählich, beginnend bereits während des Vormittags, schleicht sich im Laufe vieler Stunden eine cremig-mildernde Melange diffus-ambratisch-sandeliger Art hinein. Dennoch hält sich das oben skizzierte Holz hartnäckig, am Nachmittag scheint mir phasenweise zudem eine säuerliche Vetiver-Spielart daran beteiligt, ehe der Duft nach bummelig acht Stunden ein Ende seiner mageren Entwicklung erreicht.
Ebenso wie bei meinem ersten Thameen-Testkandidaten „The Hope“ verspüre ich bei „Moon of Baroda“ ein deutliches Niveau-Gefälle innerhalb allzu kurzer Zeit. Und obwohl das Holz bei Letzterem besser geraten ist als bei Ersterem, finde ich das Gesamtbild in Anbetracht der preislichen Ambitionen (145 Pfund, das sind rund 170 Euronen je 50ml) nicht akzeptabel.
Meine in aller Vorsicht - siehe Vorbehalt oben! – geäußerte Anregung: Bei Interesse am Thameen auch den Carbone versuchen. Der ist zwar kein Duftzwilling, aber es lässt sich womöglich ggf. die doppelte Menge nahestehenden Holzes für nicht mal die Hälfte an Kohle(nstoff) abgreifen. Kohlenstoff? Moment… Hatten wir das Thema nicht weiter vorne? Ein unfreiwilliger Kalauer! Wir ersetzen Kohlenstoff durch Kohlenstoff, um Kohle zu sparen.
Na gut, es gibt bessere Witze. Und bessere Düfte.
Wie bereits bei „The Hope“ handelt es sich auch bei „Moon of Baroda“ oregenol um ein berühmtes Stück gepressten Kohlenstoffs, bloß nicht blau gefärbt, sondern - variatio delectat! - diesmal gelb ausgefallen. In der Englischen Wikipedia heißt es dazu: „…The royal family of …[irgendwelche]… Maharajas was in possession of the diamond for almost 500 years. The gem was later worn by … Marilyn Monroe and … Maria Theresa of Austria [wenngleich vermutlich nicht in dieser Reihenfolge].”
Gelb. Deswegen vielleicht die angeblichen Zitrusnoten. Riechen tue ich von denen allerdings nichts. Wahrscheinlich wäre das freilich beim Steinchen nicht anders. Stattdessen eröffnet eine säuerlich-würzige, beinahe teerige Holznote. Wacholder wurde schon vorgeschlagen. Mit ordentlich ätherischem Öl zum Herum-Verteilen. Das hat Schmackes und gefällt.
Nur ein, zwei Stunden später wirkt das Holz indes leider ziemlich künstlich. Es zeigt den (für mich) verräterischen Kokosnuss-Außenanriech-Dreh mit dunkelrauchigen Einsprengseln, den ich ähnlich erstmals bei Carbone von Balmain identifiziert hatte. Na ja, derlei passt damit grundsätzlich immerhin zu den offen genannten Synthetik-Angaben. Mein Test von Carbone ist zwar bald zwei Jahre her und für das Ziehen einer klaren Verbindungs-Linie habe ich letztlich nicht hinreichend differenzierte Erinnerungen; trotzdem kehre ich in puncto Holz gedanklich stets aufs Neue unwillkürlich dorthin zurück.
Allmählich, beginnend bereits während des Vormittags, schleicht sich im Laufe vieler Stunden eine cremig-mildernde Melange diffus-ambratisch-sandeliger Art hinein. Dennoch hält sich das oben skizzierte Holz hartnäckig, am Nachmittag scheint mir phasenweise zudem eine säuerliche Vetiver-Spielart daran beteiligt, ehe der Duft nach bummelig acht Stunden ein Ende seiner mageren Entwicklung erreicht.
Ebenso wie bei meinem ersten Thameen-Testkandidaten „The Hope“ verspüre ich bei „Moon of Baroda“ ein deutliches Niveau-Gefälle innerhalb allzu kurzer Zeit. Und obwohl das Holz bei Letzterem besser geraten ist als bei Ersterem, finde ich das Gesamtbild in Anbetracht der preislichen Ambitionen (145 Pfund, das sind rund 170 Euronen je 50ml) nicht akzeptabel.
Meine in aller Vorsicht - siehe Vorbehalt oben! – geäußerte Anregung: Bei Interesse am Thameen auch den Carbone versuchen. Der ist zwar kein Duftzwilling, aber es lässt sich womöglich ggf. die doppelte Menge nahestehenden Holzes für nicht mal die Hälfte an Kohle(nstoff) abgreifen. Kohlenstoff? Moment… Hatten wir das Thema nicht weiter vorne? Ein unfreiwilliger Kalauer! Wir ersetzen Kohlenstoff durch Kohlenstoff, um Kohle zu sparen.
Na gut, es gibt bessere Witze. Und bessere Düfte.
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