10.04.2017 - 14:03 Uhr

Meggi
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26
Bleibt zu hoffen…
Zehn Parfüms umfasst die „Treasure Collection“ von Thameen, eines Londoner Hauses mit arabischen Wurzeln, sesshaft an der vornehmen Knightsbridge, unweit von „Harrods“. Die Kreationen sind angeblich zumeist exklusiv bei Selfridges in London erhältlich – eine Behauptung die durch die Herkunft der mir vorliegenden fünf Pröbchen (luckyscent; vielen Dank an Ergoproxy!) Lügen gestraft wird.
Die Namen der Parfüms beziehen sich auf berühmte Juwelen. Bei „The Hope“ handelt es sich um ein blau gefärbtes Stück gepressten Kohlenstoffs, das lustigerweise im Dunkeln zu phosphoreszieren vermag. Also, es phosphoresziert wahrscheinlich auch im Hellen, nur sieht man das dann nicht, weil…ist dafür ja zu hell. Egal, mein heutiges „The Hope“ phosphoresziert jedenfalls nicht, es riecht bloß. Und zwar wie folgt:
Eine das Pflaumenhaft-Fruchtige streifende Süße, zunächst ätherisch-minzhaft aufgefrischt (das ist nicht allein der „Rest-Alkohol“), alsbald hinweggefegt von überbordend süßem Zimt, inhaltlich noch zugespitzt vermittels der diffusen Frucht-Note. Darunter zeigt sich rasch das stets ein wenig synthetikmäßige Eugenol-Pieksen, doch es ist hier apart eingesetzt und überdies in Anbetracht der starken Süße unverzichtbar. Insgesamt hat The Hope jetzt was deutlich Weihnachtliches. Allenfalls über „herbstlich“ lasse ich mit mir reden, natürlich wegen Pflaumenkuchen mit Zimt. Ein ordentlicher, wenngleich reichlich künstlich befruchteter Auftakt; zweifellos ein Fest für Zimt-Fans.
Nach einer Viertelstunde zeigt sich eine etwas muffige Schein-Zeder und die nunmehr ins Zuckrige ragende Süße beginnt, nervig zu werden. Ich grübele, ob mit „Schwarzer Amber“, den der Hersteller abseits der Pyramiden-Angaben benennt, just jenes Finster-Zuckrige gemeint ist, das in Black Amber von Agonist so viel besser gelungen ist. Zudem frage ich mich, ob die diffuse Pflaumen-Latenz möglicherweise auf Prunol zurückgeht, das mir (mutmaßlich – und weitaus lauter) in seiner penetranten Unveränderlichkeit schon bei Ambre Eccentrico von Armani mächtig auf die McNuggets ging.
Zum Glück weicht der LabObst-Anklang im Laufe des Vormittags ein bisschen und macht einer Art Myrrhe Platz, die in ihrer pittoresken Abermals-Zuckrigkeit glatt einem Goutal entsprungen sein könnte, wäre sie nicht irgendwie restbefruchtet-angeschiggert. Ich überlege außerdem, ob da bereits ein lüsternes Labdanum die Lippen leckt.
Doch „lüstern“ belässt es bei besagter Andeutung, denn gegen Mittag dringt eine helle, nuancen-arme Holznote mit dem Lustförderungs-Potential einer Sperrholz-Pritsche durch. Das Holz tut sich mit cremig-vanillezuckrigem Möchtegern-Harz und einem Moschus-Einschlag zu einer dieser sinustonhaften Basisnoten zusammen, welche nicht nur ihre Bauweise sondern auch ihre Verzichtbarkeit gemeinsam haben. Wenigstens wirkt das Holz eine Spur hochwertiger als anderswo. Nach rund acht Stunden ist im Wesentlichen Schluss, einzig ein steril-hartnäckiges Holz verbleibt und begleitet mich bis weit in den Abend.
Fazit: Da wurde marketingmäßig wohl ein Zacken zu heftig geklappert. Seinen mit 145 Pfund (bummelig 170 Euronen) je 50ml nicht eben bescheidenen Anspruch löst „The Hope“ nicht ein. I hope, dass die nächsten vier besser sind.
Die Namen der Parfüms beziehen sich auf berühmte Juwelen. Bei „The Hope“ handelt es sich um ein blau gefärbtes Stück gepressten Kohlenstoffs, das lustigerweise im Dunkeln zu phosphoreszieren vermag. Also, es phosphoresziert wahrscheinlich auch im Hellen, nur sieht man das dann nicht, weil…ist dafür ja zu hell. Egal, mein heutiges „The Hope“ phosphoresziert jedenfalls nicht, es riecht bloß. Und zwar wie folgt:
Eine das Pflaumenhaft-Fruchtige streifende Süße, zunächst ätherisch-minzhaft aufgefrischt (das ist nicht allein der „Rest-Alkohol“), alsbald hinweggefegt von überbordend süßem Zimt, inhaltlich noch zugespitzt vermittels der diffusen Frucht-Note. Darunter zeigt sich rasch das stets ein wenig synthetikmäßige Eugenol-Pieksen, doch es ist hier apart eingesetzt und überdies in Anbetracht der starken Süße unverzichtbar. Insgesamt hat The Hope jetzt was deutlich Weihnachtliches. Allenfalls über „herbstlich“ lasse ich mit mir reden, natürlich wegen Pflaumenkuchen mit Zimt. Ein ordentlicher, wenngleich reichlich künstlich befruchteter Auftakt; zweifellos ein Fest für Zimt-Fans.
Nach einer Viertelstunde zeigt sich eine etwas muffige Schein-Zeder und die nunmehr ins Zuckrige ragende Süße beginnt, nervig zu werden. Ich grübele, ob mit „Schwarzer Amber“, den der Hersteller abseits der Pyramiden-Angaben benennt, just jenes Finster-Zuckrige gemeint ist, das in Black Amber von Agonist so viel besser gelungen ist. Zudem frage ich mich, ob die diffuse Pflaumen-Latenz möglicherweise auf Prunol zurückgeht, das mir (mutmaßlich – und weitaus lauter) in seiner penetranten Unveränderlichkeit schon bei Ambre Eccentrico von Armani mächtig auf die McNuggets ging.
Zum Glück weicht der LabObst-Anklang im Laufe des Vormittags ein bisschen und macht einer Art Myrrhe Platz, die in ihrer pittoresken Abermals-Zuckrigkeit glatt einem Goutal entsprungen sein könnte, wäre sie nicht irgendwie restbefruchtet-angeschiggert. Ich überlege außerdem, ob da bereits ein lüsternes Labdanum die Lippen leckt.
Doch „lüstern“ belässt es bei besagter Andeutung, denn gegen Mittag dringt eine helle, nuancen-arme Holznote mit dem Lustförderungs-Potential einer Sperrholz-Pritsche durch. Das Holz tut sich mit cremig-vanillezuckrigem Möchtegern-Harz und einem Moschus-Einschlag zu einer dieser sinustonhaften Basisnoten zusammen, welche nicht nur ihre Bauweise sondern auch ihre Verzichtbarkeit gemeinsam haben. Wenigstens wirkt das Holz eine Spur hochwertiger als anderswo. Nach rund acht Stunden ist im Wesentlichen Schluss, einzig ein steril-hartnäckiges Holz verbleibt und begleitet mich bis weit in den Abend.
Fazit: Da wurde marketingmäßig wohl ein Zacken zu heftig geklappert. Seinen mit 145 Pfund (bummelig 170 Euronen) je 50ml nicht eben bescheidenen Anspruch löst „The Hope“ nicht ein. I hope, dass die nächsten vier besser sind.
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