Un Jardin après la Mousson von Hermès
Flakondesign:
Fred Rawyler

Un Jardin après la Mousson 2008

7.2 / 10 413 Bewertungen
Ein Parfum von Hermès für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2008. Der Duft ist grün-frisch. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Ein Garten nach dem Monsun”.
Aussprache Vergleich
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Würzig
Zitrus
Fruchtig

Duftnoten

KorianderKoriander KardamomKardamom PfefferPfeffer SchmetterlingslilieSchmetterlingslilie VetiverVetiver

Parfümeur

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Bewertungen
Duft
7.2413 Bewertungen
Haltbarkeit
6.4299 Bewertungen
Sillage
5.7274 Bewertungen
Flakon
8.0279 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.679 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 27.08.2025.
Wissenswertes
Das Parfum war Teil der Kollektion Parfums-Jardins.

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Rezensionen

31 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Duftsucht

137 Rezensionen
Duftsucht
Duftsucht
Top Rezension 34  
Das „Red Bull“ der Parfümwelt!
Wer ist euer Opfer, dem ihr den Arm oder den Handrücken vor die Nase haltet mit der Aufforderung „Riech mal. Was ist besser? Links oder Rechts? Das riecht doch nicht gleich!! Riech nochmal, aber ordentlich!“?
Bei mir sind das meine bedauernswerten Söhne, die mich auf meiner Suche nach dem perfekten Parfüm durch die vergangenen Wochen begleiten mussten. Wir haben alle viel dadurch gelernt. Die beiden haben gelernt, zuerst von der Ferne vorsichtig einen Hauch zu erhaschen, ehe sie sich mutig dem Duft weiter nähern, um ganz am Schluss eine ganze Nase voll aus direkter Nähe zu nehmen. Grund für diese Vorsichtsmaßnahme: Test von „Black Orchid“, das mein Elfjähriger so schrecklich fand, dass er sich – wie er behauptete – nur mit äußerster Willenskraft zurückhielt, sich auf der Stelle und über meinen Handrücken zu übergeben. Meine aufrichtige Entschuldigung an alle Fans von „Black Orchid“ – ich gebe die alleinige Schuld den unterentwickelten Geschmacksknospen meines Sohnes!
Ich dahingehend habe gelernt, die Rückmeldungen des 14jährigen richtig zu deuten: „Riecht wie jedes Parfum auch…“ bedeutet „Immergeher, understated, vielleicht einen Tick langweilig“
„Nicht schlecht“ muss man übersetzen mit „Wenn du dieses Parfüm auflegst, werden sich vermutlich einige Menschen an dich anpirschen, um eine Nase voll zu schnuppern“
Und „Das riecht besser als das meiste, was du uns hier vor die Nase hältst“ ist ohne jeden Zweifel eine eindeutige und nachdrückliche sofortige Kaufempfehlung!
Nur SEHR wenige Parfüms bestehen den Test dieser unerbittlichen Kindernasen. Eines davon ist „Un Jardin après la Mousson“.
Obwohl es in der Duftpyramide nicht vermerkt ist, ist der Auftakt ganz klar auch für meine Nase Melone: Keine Wassermelone, keine unreife Melone, sondern eine richtig reife saftige aber nicht überreife Zuckermelone mit tieforangem Fruchtfleisch. Schön fruchtig, aber nicht süßlich, dafür sorgt eine ordentliche Prise Pfeffer. Pfeffer in Parfüms geht bei mir fast immer – und inzwischen suche ich oft gezielt danach! Dazu grüner frischer Kardamom und Koriander. Ingwer sorgt für einen Touch Schärfe und ganz leicht zitrisch ist das Ganze auch noch. Für mich entwickelt sich der Duft nicht wirklich, sondern bleibt über Stunden und Stunden gleich, weht rund um mich herum und bei jeder Kopfbewegung erhasche ich einen Hauch. Das gleiche Phänomen dieses sich auf und ab bewegenden Duftnebels, das ich bei „Perles de Lalique“ von Lalique nicht ertrage, finde ich bei „Un Jardin après la Mousson“ fantastisch! Für mich hat das Parfüm tatsächlich keine Basisnote, sondern bleibt weitgehend unverändert, wird nur allmählich schwächer. Auf der Haut kann ich es nach 12 Stunden noch deutlich riechen.
In kurzen dürren Worten zusammengefasst: Tropfender Regenwald, Wasserfall, Cocktail, Urlaub!!
Eine kleiner Hinweis noch zum Schluss: Eindeutig ein Duft für den Morgen: erfrischend, belebend, ein Muntermacher! Quasi das „Red Bull“ der Parfumwelt: Verleiht Flügel und neue Lebensgeister!
5 Antworten
Siebter

49 Rezensionen
Siebter
Siebter
Top Rezension 37  
Ultratropica
Un Jardin après la Mousson, das ist schon ein recht langatmiger Name für ein Parfum. Dieser Duft weist (wie die anderen Düfte der Jardin-Reihe) also schon vor dem ersten Test darauf hin, dass es einem klar umrissenem Bild folgt. Ich mag solche Namen ("The Smell of Weather Turning" fällt mir da als gutes Beispiel noch ein), obwohl man zugeben muss, dass solche vorangestellten Konzepte das Risiko in sich tragen, das angepeilte Bild nur vage zu treffen.

Diesem Risiko setzt sich dieser Duft zu keinem Zeitpunkt aus.

Die Düfte der Jardin-Reihe sind linear angelegt, weshalb hier auch keine Aufschlüsselung in Kopf- Herz- und Basisnoten zu lesen ist. Dafür ist Jean-Claude Elléna bekannt und diese Herangehensweise findet sich recht konsequent umgesetzt. Im Vordergrund stehen ein eher höflicher Ingwer und ein selbstbewusster Pfeffer. Kardamom lässt sich ebenfalls noch gut eingrenzen, aber er ist nicht so dominant und süß wie ich ihn sonst kenne.

Wie schon in den anderen Kommentaren erwähnt findet sich in Un Jardin après la Mousson aber auch eine Überraschungs-Melone, die in der Duftnoten-Auflistung gar nicht auftaucht. Dennoch ist sie neben Pfeffer und Ingwer der Hauptdarsteller dieses Parfums, sie ist sogar hauptverantwortlich für das extrem treffsicher umrissene Bild der Minuten nach einem heftigen Platzregen irgendwo in Südost-Asien. Dieser Duft ist uplifting, leicht und regenluftig, keinesfalls erstickend oder penetrant, aber dennoch dampft es höchst tropisch, die gepfefferte Melone scheint nur wenige Minuten von der Fermentation entfernt zu sein. Das klingt nach irgendetwas vergorenem, aber ich meine eher ein Bild von tropfender Üppigkeit und Reife, welches hier mit zarten Linien gemalt wird. Hübsche Gegensätze sind das.

Wenn überhaupt ein Duftverlauf festzustellen ist, dann insofern, als dass die Melone sich direkt nach dem Aufsprühen wesentlich vordergründiger darstellt, nach rund 20 Minuten dampft sie etwas weiter im Hintergrund. Davon abgesehen ist das ein "What you smell is what you get"-Duft.

Un Jardin après la Mousson ist als unisex-Duft deklariert, und ich finde, das wurde sehr gut umgesetzt. Es finden sich keine Noten, die das eine oder andere Geschlecht abschrecken könnten, kein Moschus, keine blumigen Noten, nicht zu süß (die Melone ist sogar ganz und gar nicht süß), keine herben Holznoten - und dennoch schafft Jean-Claude Elléna es, einen Duft zu kreieren, der sich nicht nur um einen Duftbaustein wie Lavendel, Minze oder Vanille dreht. Im übrigen stellt sich bei Hermès meiner Erfahrung nach gar nicht erst die Frage, ob die Duftnoten natürlich oder doch eher synthetisch anmuten, und dieser Duft ist dem Hause Hermès würdig.

Ich finde zudem, dass dieser Duft eine breite Altersspannweite bedienen kann. Ich habe kein Problem damit, mir einen Soziologie-Studenten im ersten Semester mit diesem Duft vorzustellen, aber auch die sympathische Buchhändlerin in ihren späten vierzigern von neulich soll sich Un Jardin après la Mousson bitteschön mal näher ansehen.

Andererseits ist Un Jardin après la Mousson ein saisonal sehr eingeschränkter Duft. Unter 22°C Außentemperatur verfliegt er oder bleibt zumindest extrem dicht an der Haut. Dieser Stoff benötigt Hitze, 30°C und mehr, am besten auch noch mit kühn hochgeregelter Luftfeuchtigkeit. Aber (und dafür mag ich diesen Duft): das Bild von dampfenden Feldern in den Tropen, von Werden und Vergehen, dieses authentische südostasiatische Flair, das ruft Un Jardin après la Mousson auch dann hervor, wenn man einfach nur Abends zu Hause auf dem Sofa abhängt. Und bleibt dabei wunderbar locker und leicht.

Ein Nachteil dieses transparenten Kontrapunkts ist die Haltbarkeit. Ich finde zwar schon, dass innerhalb der mittelgroßen Aura dieses Parfums ein kontrastreich wahrnehmbares Nasenkino geboten wird, aber nach rund vier, allerspätestens nach sechs Stunden fällt der Vorhang. Die Düfte von Hermès gehören nicht gerade zu den cheapies, ich kann daher gut verstehen, dass man in dieser Hinsicht etwas unzufrieden ist. Mir persönlich ist es den Duft aber wert, ich vermute sogar, dass man ihn kaum so präzise und feinumrissen gestalten könnte, wenn man ihn kräftiger machen würde. Und wie gesagt: er ist ausgesprochen linear, da ist nachsprühen unproblematisch.

Un Jardin après la Mousson fällt zielsicher in mein Raster: originell, ohne gewollt kantig zu sein. Alles andere als ein signature-Duft, aber dennoch eines, zu dem ich sehr sehr oft greife (auch dann, wenn das Wetter nicht dazu passt...). Pfeffer, Ingwer, diese eigentümliche Melone, die authentische tropische Atmosphäre - das ist gut umgesetzt und ich mag diesen Duft wirklich sehr.

Kleiner Nachtrag: in der Box meiner (100ml)-Flasche befanden sich als hübsches Beiwerk beduftete Briefumschläge und Briefpapier mit ansprechenden Tiermotiven. Ich weiß um Himmels Willen nicht, in welchen Zusammenhängen ich dieses Briefpapier jemals angemessen verwenden könnte, aber ich fand das trotzdem total niedlich. :-)
8 Antworten
6
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Grasse1988

10 Rezensionen
Grasse1988
Grasse1988
Top Rezension 19  
Ich muss durch den Monsun …
Nein, ich oute mich hiermit nicht als Fan einer deutschen Brüder-Band (Pension in der japanischen Hauptstadt). Hier muss einfach noch ein Kommentar zu diesem tollen Duft her.

Zum 3. Mal habe ich „Un Jardin après la Mousson“ nun getestet und abermals ist jede Zelle meines Körpers glücklich. Der Duft erinnert an den brasilianischen Amazonas-Regenwald und den dort aufsteigenden Dunst des zuvor gefallenen Regens der die Vielfalt an verschiedenstem Grüngewächs aufgepeitscht hat.
Als hätte Jean-Claude Ellena dieses Wässerchen von den Blättern der Bäume selbst frisch in einen
Flakon tropfen lassen.

Wie sehr freue ich mich bereits wieder auf den kommenden Sommer sobald die Sonne am Zenit bei 30°C auf mich herabbrennt und ich mit diesem Duft den hektischen Alltagdschungel der Stadt bewältige.
Genervt von den Menschen und der enge der Stadt zieht es einen förmlich zu jedem Fleckchen grün.
Jedoch nicht im Sinne des gestressten Umherwandelns sondern vollkommen entspannt und dank diesem Fröhlichkeitstrunk mit einer großen Portion guter Laune.

Dufttypen:
Das breit gefächerte Duftspektrum reicht von grün-frisch (Gras-Vetiver)
und würzig (Kardamom, Ingwer, Koriander) über leicht zitrisch (Zitrone, Limette)
bis minimal süß-scharf. (Ingwerblüte, Pfeffer) Nicht jede Note ist für mich olfaktorisch
wahrnehmbar die verschiedenen Dufttypen sind jedoch vollkommen nachvollziehbar.

Eigenschaften:
Beschreiben würde ich den Duft mit den folgenden positiven Eigenschaften:
belebend, verspielt, aktivierend, lebensbejahend, reinigend, motivierend, sanft kühlend

H&S:
Die Haltbarkeit und Sillage sind eher mittelprächtig anzusiedeln.
Einerseits schade, weil man mehr von diesem dopaminankurbelnden Dasein erleben will andererseits wirkt es schon beinahe gewollt damit man nicht zu sehr abschweift und gar realitätsfern wird. :)

Flakon:
Der Flakon ist farblich passend zum Inhalt gestaltet über den etwas plumpen Vintage-Verschluss
lässt sich streiten – wichtig ist jedoch der Inhalt und der ist für mich unumstritten furchtbar gut gelungen.

Mein Fazit:
Wer auf der Suche nach einem Sommerduft ist den man nicht an jeder Ecke riecht ist hier bestens aufgehoben.
Macht wirklich Laune! Tragbar ist er sowohl für Herren als auch für Damen.
Klare Kaufempfehlung meinerseits :)
7 Antworten
Intersport

112 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 35  
Sommer 2024 Trophäen: Hermès, Un Jardin après la Mousson / Edmond Roudnistka, 'Le Parfum' - Que sais-je
Jean-Claude Ellena war zu Beginn der 00'er Jahre bereits ein hoch erfahrener Parfumeur als er seine Reflexionen zu Guerlain's Après L'Ondée (1906) durch L'Eau d'Hiver (2003) materialisierte. Ich mag das Resultat sehr, frage mich aber bei solchem Aufgreifen signifikanter und bekannter früherer Werke, wo die Kommentare zu den 'minor histories' der Parfumgeschichte bleiben? Ellena, freilich, ist mainstream, und dabei auch immer wieder guter. Fair enough.

Après L'Ondée war vermutlich das erste Landschaftsparfum - ein Garten nach einem Gewitterregen. Das Wettersystem Mousson als weiteren Gewitterschauer abzutun ist natürlich vermessen, hier sind ganz andere Potenzen am Werk, aber ich komme bei Ellena, wegen seiner Hommage nicht an diesem après-Szenario plus Garten vorbei. Noch dazu muss der Garten, bei Ellena, auch als weitere Roudnistka Referenz gelesen werden. Dieser wusste früh seinen Garten, auf dem Grundstück das er sich angeblich durch sein Honorar zu Rochas' Femme (1945) leisten konnte, als eine Art erweiterte Schalt- und Corporate Image-Zentrale seines Schaffens zu inszenieren. Das Foto von Roudnistka zusammen mit Christian Dior an eben diesem Ort gehört wohl zu den bekanntesten.

Nach dem - ganz im Sinne Roudnistka's - ersten, mediterranen Gartenbild 2003, folgte Un Jardin sur le Nil (2005), bei dem ich mir nicht helfen kann, und den Parfumeur, Hercule Poirot-like auf Nil Kreuzfahrt sehe, quasi sein exotisches Studienobjekt observierend. 2008 dann ein weiteres post-koloniales tête-à-tête, der Parfumeur in zwischen Mumbai und Puducherry?

*

Un Jardin après la Mousson startet mit einer federleichten Note an der Schnittstelle imaginärer junger Ingwer Sprossen, Maiglöckchen und minimalste Limettenschalen - für einen Moment aber nur, augenblicklich zieht eine nebulöse, leicht dampfige Atmosphäre auf, die weiteres Erkennen deutlich sprechender Akteure für mich unmöglich macht - bereits jetzt ist der Duft reinste Textur. Wo Après L'Ondée noch auf das Zwiegespann von Titel bzw. Idee und Duftwirkung setzt, greift Ellena ein Jahrhundert später tief in die aroma-chemische Trickkiste, hier kann ich hohe Luftfeuchtigkeit und ein Arrangement aus Substrat mit zu gleichen Teilen Blüten und Obst besetzt, fast spüren. Sind es Melonen, Mangos, frische Kurkuma Wurzeln oder doch eher exotische Blumen, Lilien, unbekannte Iris-Arten? Nichts bleibt zu greifen, dieses dampfige Szenario ist noch dazu raffiniert, da hier scheinbar weder etwas wie Geosmin, was oft für Nässe, Erde und Petrichor herhalten muss, oder charakterstarke künstliche Riechstoffe wie etwa Calone - wie es etwa in Verbindung mit einer Seerosen Note bei L'Eau d'Issey (1992) zum Einsatz kommt um die Idee 'Wasser' zu illustrieren. Nein, Ellena hat hier eine eigenwillige Feuchtigkeits-Note entworfen, die er in strengerer und weit konkreterer Setzung im Jahr darauf bei Eau de Gentiane Blanche (2009) aufgreifen sollte. Vermutlich wollte der Parfumeur ja auch gar nicht so Element-bezogen (Wasser) arbeiten, womöglich eher holistisch, also eben mit dem Ökosystem Garten (klar, ohne Debris von Insekten Chitin, Dung oder sonstigen Kompost oder Kunstdünger, usw.)

Weit greifbarer als ein derartiger Garten nach dem Mousson ist dafür eine zweite, durch und durch subkontinentale Facette: Un Jardin après la Mousson ist auch ein subtiler, grenzwertiger Gourmand, der wie die delikateste Interpretation von gefrorenen Kulfi Deserts daherkommt (https://tinyurl.com/2rc8fpdw). In süsser Kondensmilch aufgekochte grüne Kardamom Kapseln, ein Stückchen Cassia Rinde, ein paar vereinzelte Fäden Safran, eine prise getrockneter Kurkuma, dabei keine Pistazien, sondern serviert neben einer reifen Mango. Das Milchige ist hier leicht und frisch, nicht zu verwechseln mit drückenden 'Creme' oder Sahne Noten und erinnert etwas an Nathalie Feisthauer's unsüßes Series 7: Sweet - Sticky Cake (2005) oder an Ellena's eigenes Santal Massoïa (2011). Zu direkt oder 'essbar' wird der Duft dabei nie. Kardamom freilich ist Ellena's Schlüsselzutat, sei es Déclaration (1998), Voyage d'Hermès (2010) oder Épice Marine (2013) - wenn es eine 'Zutat' gibt die Ellena so richtig populär gemacht hat, dann Kardamom – und Un Jardin après la Mousson ein weiterer Baustein in dessen Gewürz Masterplan.

Das Resultat zählt zu den sehr guten Ellena Düften Zeit seiner Anstellung bei Hermès, ist aber bei aller Zugänglichkeit kein 'einfaches' Parfum, zumal noch im Kontext der 'Jardins' - für den Parfumeur ungewöhnlich dicht, und weit abstrakter als die vorausgehenden 'Jardins' - ebenso fehlt die offensichtliche Reduktion, wie sie zeitgleich bei den Hermèssencen gefeiert wurde. Dennoch, vermutlich wäre dem Duft als Veröffentlichung in eben dieser Reihe ein längeres Gastspiel gegönnt gewesen, als unter den populär angelegten Jardins. Der Parfumeur selbst montierte in einen Nebensatz dass er nicht nachvollziehen kann, warum ausgerechnet dieser Duft nicht besser wegkam, und spricht dabei von einer seiner schönsten floralen Kompositionen. Vielleicht nur ein diskreter aber klarer Seitenhieb auf den ehemaligen Arbeitgeber?
17 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
MarieLaVie

45 Rezensionen
MarieLaVie
MarieLaVie
Top Rezension 20  
Schwühl-kühler Hermes-Sonderling
Die Hermes Düfte versprühen Luxus (die Verpackung! Namhafte Parfumeure! unbezahlbare Taschen und Tücher, aber Gott sei Dank gibt es die Düfte!) und doch finde ich sie nahezu alle langweilig. Die Erfolgsformel lautet: Irgendeine zitrische Note gepaart mit X. Entweder Mango oder Birnen oder Rhabarber oder Ambergris oder Moschus oder Rose oder Vetiver oder Leder, ... Das alles dann semitransparent miteinander verwoben und schon klingeln die Kassen. Einfach und genial, aber mir irgendwie zu flach.

Apres la Mousson ist anders und hebt sich positiv von seinen Hermes-Geschwistern ab: das ist kein typisch zitrischer Sommerduft. Kein typischer Hermes. Keine typischen Lobeshymnen weit und breit, meiner Meinung nach auch kein typischer Ellena.
Stattdessen riecht man etwas schwül-kühles, als ob durch die Wärme mit der berstend hohen Luftfeuchtigkeit ein erfrischender Wind zieht. Es ist wässrig, fast aquatisch, aber ohne den gefürchteten Light Blue Moschus. Ingwer und Kardamom mischen sich unter die Brise und von irgendwoher ströhmt der Duft einer Zuckermelone. Apres la Mousson ist frisch, aber mit Tiefgang. Der Name und die Verpackung passen perfekt und deshalb sehe ich den Duft auch als wirklich stimmiges und gut umgesetztes Gesamt-Kunstwerk.

Ich würde den Duft nicht das gesamte Jahr über tragen wollen, eigentlich passt er nur in den Sommer. Die Haltbarkeit ist nicht sonderlich und er ist insgesamt schon recht speziell. Die 100% kriegt er deshalb nicht. Aber in Hinblick auf die künstlerische Umsetzung und Qualität ist er top und spielt ganz klar in der oberen (Nischen-) Liga mit!
4 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

65 kurze Meinungen zum Parfum
Konst121Konst121 vor 2 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Nach dem Monsun
im Kräutergarten stehend
nehme intensive Gerüche wahr
Koriandergrün präsent, Lilien weich
erdverbundenes Vetiver noch feucht
26 Antworten
RosenrotRosenrot vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Das grosse Kunstwerk der Gärten Ellenas, Zerstörung, Aufrichten der Pflanzen, leichte Modrigkeit, kühler Vetiver liegt darüber. Sensationell
5 Antworten
YataganYatagan vor 6 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Spannender und eigenwilliger Spross aus der Jardin-Familie: grasig grün und frisch, völlig unsüß, eher Limette als Zitrone, hell würzig.
8 Antworten
TurandotTurandot vor 5 Monaten
7.5
Flakon
7
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8.5
Duft
Noch hängt Schwüle im Garten, dampft die Natur nach dem Gewitter, schwingt grün-goldene Melancholie mit. ...und es war Sommer...
10 Antworten
Orodion94Orodion94 vor 1 Jahr
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
5.5
Duft
Grün-seifiger
Koriander,
spühlt mit
Regenwasser
die Gewürze
durch die
Beete im
Garten.
Vetiver kann
leider nichts
mehr retten.
20 Antworten
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