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Haltbar, nachhaltig, gehaltvoll,….. Halt!

Man liest es hier immer wieder und öfter; da scheint sich ein Qualitätsmerkmal als objektiv gewertet durchzusetzen: die Haltbarkeit.

Ist ein Duft lange haltbar, ist er gut gemacht.

Ein Duft, der nicht nach 8 Stunden noch powert, ist schlecht gemacht.

Parfumeurshandwerk zeigt sich darin, dass der Drydown bis zum nächsten Morgen erfreut und Kundennepp darin, dass das teuer bezahlte Parfum nach 3 Stunden ganz blass und lau duftet.

Um bei einer Mehrheit von Parfumomembern Applaus zu bekommen, muss man also hingehen und tonnenschwere Basisbomben zusammen mixen, etwas Vanille, Oud, Vetiver, Patchouli und dazu ein bisschen extrahaltbare Synthetik. Umgekehrt sollte man sich hüten, leichte Kräuter- und Zitrusdüftchen in den Mittelpunkt einer Komposition zu stellen und diesen nur ein paar dünne Holzplanken unter zu legen oder eine vergehenden Blüte Raum zur Entfaltung geben zu wollen, damit sie ihre Charakteristik ausbreiten kann, bevor der Duft die Füße einbetoniert bekommt und versenkt wird.

Meine Stirn bekommt Runzelfalten bei der Bewertung von Haltbarkeit auf Parfumo. Deshalb will ich ein paar Worte verlieren, lanzenbrechend für viele Parfums, die auf der Pattexskala keine Höchstwerte bekommen können.

Helles, Luftiges, Leichtes, Filigranes, Pastellfarbenes, Zartes, Frisches… wie soll das denn gehen, wenn ganztägige Haltbarkeit angestrebt wird?

Die Betonung eines Seitenaspekts, den eine Note oder ein Akkord mit sich bringen… wie soll das denn gehen, wenn dieser Seitenaspekt überlagert wird vom bereits drängend diffundierenden Basisbeton?

Dramaturgisch reizvolles längeres Spannen eines Entwicklungsbogens, wie soll das denn gehen, wenn dieser Bogen verkürzt ist durch eine raumnehmende Basis, die dann hält und hält und hält?

Volles Auskosten eines spannenden Dialoges zweier Kompositionslinien… wie soll das denn gehen, wenn zwischen ihnen kein Platz gelassen werden darf?

Es gibt viele, sehr, sehr viele, unendlich viele Inszenierungsmöglichkeiten… wollen wir eine Beschränkung auf nur eine Teilmenge davon, indem wir darauf bestehen, dass ein einziges Prinzip die anderen übertrumpft?
Ist Haltbarkeit so wichtig?

Auch ich kann mich an langer Haltbarkeit freuen, sogar sehr, aber dadurch wird es keine „gute Haltbarkeit“. Es bleibt einfach eine lange. Die ist den verwendeten Noten, dem Ziel der Komposition geschuldet. Nicht dem Können der Parfumeurin oder des Parfumeurs.
In Relation zu Noten und Ziel kann man Haltbarkeit durchaus bewerten als gelungen oder nicht, allein für sich ist sie allerdings kein Zeichen von Güte.

Kurze, moderate, erwartbare, überraschende, längere, sehr lange oder unglaublich hartnäckige Haltbarkeit ist ein Merkmal, kein Qualitätsmerkmal.

30 Antworten
SetaSeta vor 3 Jahren
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Du sprichst mir aus der Seele! Der Kult um die Haltbarkeit bzw. um sogenannte 'Performance' stört mich ungemein, zumal er sich inzwischen inflationär verbreitet hat. Hat auch so etwas heimwerkerhaftes oder etwas von ich-will-was-für-mein-Geld haben... Odervon jeder-soll-gefälligst-meinen-teuren-Duft-riechen. Das macht jedes Gefühl für Nuancen und wirkliche Qualität kaputt.
AnessaAnessa vor 8 Jahren
2
Ich wage sogar zu vermuten, der gedankliche Vergleich sowie die Gleichsetzung dieses bestimmten Aspektes mit Qualität kommt aus der Herangehensweise/Betrachtung des Duftes als funktionales Mittel. Aber wir sind schon lange nicht mehr zu Sonnenkönigs Zeiten, wo man mangelnde Körperhygiene und Körperpflege mit Düften zu vertuschen versuchte, dachte ich zumindest.
AnessaAnessa vor 8 Jahren
3
Du schreibst mir aus der Seele. Hatte auch immer innerliche Runzelfalten bekommen, wenn ich sah, dass vielerorts Haltbarkeit mit Qualität automatisch gleichgesetzt wird und darauf basierend der Rückschluss in die Bewertung miteinfließt. Scheint noch immer gängig zu sein. Dabei sind wir hier nicht etwa im Möbelmarkt, wo eine "Haltbarkeit/Belastbarkeit" ein Kriterium wäre bzgl. der Material- und "Bau"qualität, oder auch der "Ausdauer des Effektes" wie bei Putzmittel o.ä.
StilloniStilloni vor 10 Jahren
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Diese Kunst muss nicht aus Asphalt, Beton und Stahl gemacht werden, um zu gefallen. Es sind nicht immer die knallroten Lippen, die einen verführen. Federleichte Linien, zarte Aquarellfarben, ein Hauch von nichts kann so wunderschön und anziehend sein! So sehe ich auch die Parfumkunst. Danke Louce!
SeeroseSeerose vor 10 Jahren
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Ich bin ganz und gar Deiner Meinung, es ist auch meine Erfahrung. Zu Beginn hier vor über 3 Jahren hatten alle getesteten Parfüms eine Haltbarkeit, die in Relation zu der von anderen genannten wahrgenommenen Haltbarkeit wirklich sehr gering war. Ich habe das dann immer in Relation zu meiner Wahrnehmung umgerechnet. Aber je mehr ich testete desto länger wurde bei mir die Haltbarkeit fast aller Parfüms, auch auf die Zeit bezogen, in der ich hier bin. Daraus ergibt sich, dass ich höchsten nur noch ein bis zwei Düfte pro Tag testen kann. Und was dies Chemie betrifft mit der die Haltbarkeit erzeugt wird, so muss ich sehr aufpassen, dass nicht noch trotz Duschen und Waschen, Reinigung mit Fett auf einer Hautfläche, auf der ich so einen langlebigen Duft getestet habe, nicht einen anderen darüberlege und so meine Testergebnisse verfälscht sein könnten. Oder dass mein gewähltes Parfüm zu einem Anlass unangenehm verpanscht, zu einem Billigduft wird oder bedrängend und eklig für mich riecht. Und wie oft rieche ich dann "endlich" nach 12, 15 bis 24 Stunden selbst bei teuren Düften doch noch: Ambroxan, Kumarin etc. Und was macht man, wenn so ein anhänglicher Duft falsch gewählt wurde, er einem auf den Nerv geht und hält und hält und hält, wie z. B. bei stundenlangen Autofahrten. Für mich ist deshalb die Haltbarkeit wenn sie nicht unter 60 Minuten liegt (das kommt wirklich bei mir bei höchstens 1 % der getesteten Düfte vor, eher seltener) nur ein Kriterium, dass ich angebe, welches jedoch nicht in meine Bewertung einfließt.
LouceLouce vor 10 Jahren
3
Der Blogtext bezieht nicht Pro oder Contra dazu, Haltbarkeit zu mögen/wollen/brauchen und warum irgendwer irgendeinen Duft toll findet und benutzt, ist (natürlich!) nicht Thema. Einzig zu der Tendenz, die Haltbarkeit als objektives Beurteilungskriterium für die Güte eines Parfums heranzuziehen, wollte ich etwas sagen. Thanx an viele Antwortende, an deren Repliken ich ablesen kann, dass das in etwa richtig angekommen ist und thanx für die treffenden Beispiele (Parkerpunkte, Essen). Aufmerksamkeit für diese, übrigens m. E. völlig nachvollziehbare und nicht grundlose, Verwechslung verbessert die Kommentare. Was ich mir wünsche (einerseits bescheiden, andererseits etwas lebensfremd, ich weiß) ist, dass diese Frage in den Hinterköpfen bleibt und der Diskurs weitergeht: „Wie beurteile ich die Haltbarkeit von Parfum XY warum?“. Täte Parfumo gut, denke ich.
SisterBlissSisterBliss vor 10 Jahren
1
In den Kommentaren und Bewertungen nehme ich die Haltbarkeit als eigenen Punkt wahr, der jetzt nichts mit dem Duft an sich zu tun hat. Sprich, ich gebe schlicht an wie lange ich den Duft denn wahrnehmen kann, nicht mehr und auch nicht weniger.
RoninRonin vor 10 Jahren
4
Ja, es ist zu unterscheiden zwischen Qualität und Performance eines Parfums, die vollkommen unabhängig voneinander zu betrachten sind: Qualität ist halt Qualität. Und Performance ist halt Haltbarkeit*Sillage*Anzahlgedropptepanties/Anzahlsprühstöße.
TaurusTaurus vor 10 Jahren
2
Da hast Du vollkommen recht. Haltbarkeit ist kein Qualitätsmerkmal. Und für Düfte die gut schnuppern und nur leider kurz wahrnehmbar sind gibt es immerhin noch Taschenzerstäuber :-)
VialaViala vor 10 Jahren
2
Haltbarkeit ist für mich kein Qualitätskriterium. Ich mag es , wenn die Duftintensität im Laufe des Tages nachlässt, wenn sie mit meiner Intensität konform geht, die lässt nämlich auch im Laufe des Tages nach. Düfte, die nach 10 Stunden noch genau so intensiv wie nach dem Aufsprühen riechen, finde ich grausig.
NeulingNeuling vor 10 Jahren
2
Wunderbar schlüssig und anschaulich beschrieben, vielen Dank und absolute Zustimmung dafür! Da die meisten Parfum-Aficionados ohnehin Mühe haben werden, ihre Flaschen jemals leerzubekommen, wird der ökonomische Aspekt ohnehin ad absurdum geführt. So staune ich beispielsweise immer wieder über youtube-reviewer, deren Vorräte zwar für mindestens 50 Jahre reichen dürften, aber trotzdem ein Problem damit zu haben scheinen, wenn sie mal nachsprühen müssen...
ErgoproxyErgoproxy vor 10 Jahren
Ich lass Dir mal einen Hyaloron Filler für die Stirn da.:) Wenn ein toller Duft nicht all zu gut hält, ist das schade und kann manchmal auch bei mir zu einem Abzug in der B-Note führen. Aber im Prinzip hast Du irgendwie Recht. (das habe ich jetzt nicht wirklich geschrieben :DD)
FrauHolleFrauHolle vor 10 Jahren
Ich habe statt "Volles Auskosten" erst was ganz anderes gelesen.
RivegaucheRivegauche vor 10 Jahren
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Das ich Deiner Meinung bin, wird Dich sicherlich nicht wundern. Danke.
TerraTerra vor 10 Jahren
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Wir können ja anfangen in Gourmet- und Gourmanddüfte zu unterteilen. Ach Mist... Gourmands gibts ja schon :D
FranFran vor 10 Jahren
2
Bin sowas von bei dir, Louce. Als Zitrusnase sowieso. Haltbarkeit (interessant übrigens, wie oft das hier in einem Atemzug genannt wird mit Sillage - das lässt sich durchaus sehr gut trennen, nebenbei bemerkt) spielt für mich als Qualitätsmerkmal überhaupt keine Rolle. Braucht ein guter Duft nicht. Und das, obwohl ich über den Tag den Duft nie wechsel. Wenn es um gutes Essen geht, entscheide ich auch nicht danach, dass es mich möglichst lange satt macht. Sondern ob es gut ist. Oder nicht.
TerraTerra vor 10 Jahren
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Louce, ich kenne durchaus Düfte, die für mein Empfinden all die von dir genannten Dinge aufzeigen, die nicht mit einer enormen Haltbarkeit kombinierbar sein könnten und trotzdem ewig halten ;) - ich glaube du auch. Im Grunde ist es aber genau das, worüber ich vor einiger Zeit schon mal geschrieben habe. Einiges lässt sich nicht mit ewiger Haltbarkeit kombinieren, ohne das man Abstriche machen müsste. Wenn ich einen holzig-oudig-orientalischen Duft teste, dann erwarte auch ich eigentlich Haltbarkeit und Sillage. Bestes Beispiel ist da der Black Cube, den ich einfach ziemlich leise finde. Man kann aber bei einem Osmanthe Yunnan oder derlei Düften, die so aufgebaut sind, die Haltbarkeit/Sillage nicht kritisieren.
BauxBaux vor 10 Jahren
Aber schon Parkerpunkte haben doch dem Weinbau so gutgetan!
YallaYalla vor 10 Jahren
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@Sister Ich liebe zärtlich-laute Musik auch ;)
@Louce Schöne Trennung zwischen Merkmal und Qualität.
SisterBlissSisterBliss vor 10 Jahren
@ Siebter: Wenn ich tanzen will MUSS die Musik laut sein ;-) - Ansonsten ist die Haltbarkeit ein eher zweitrangiges Kriterium für mich, allerdings sollte sie schon zur Art und Intention des Duftes passen.
ShekinaShekina vor 10 Jahren
Eau de Toilettes sollten nicht ihrer geringen Haltbarkeit wegen kritisiert werden, genauso wenig wie schon erwähnt die Colognes. Deren Zweck ist es vornehmlich duftend zu erfrischen. Auch wenn man sich für ein teures Eau entscheidet, muss man akzeptieren, dass es nur kurz hält.
Esther19Esther19 vor 10 Jahren
Nein, die Haltbarkeit allein macht freilich nicht die alleinige Qualität eines Duftes aus! Es gibt schreckliche Düfte, die länger halten als erwünscht.Denen würde ich wohl die Haltbarkeit quittieren, nicht jedoch die- subjektiv empfundene- Qualität..Und obwohl ich schwere Düfte bevorzuge, habe ich einige "zartere" in meiner Sammlung, die eben weder eine Riesensillage haben noch länger als vier, fünf Stunden halten. und kein "Gewölk" sind. Ich würde aber auch noch unterscheiden wollen zwischen einem wunderbaren Duft - den ich als vielleicht sehr kurzzeitig wirkendes Kunstwerk bewundere- und einem Parfum, das ich benutzen möchte. Bei einem Parfum als Gebrauchsgegenstand erwarte ich eine Mindesthaltbarkeit, die wirklich vier Stunden nicht unterschreiten sollte. Ich verstehe aber, was Du meinst: Es gibt sicher in vielen, gar nicht stark konzentrierten Parfums spannende Momente,traumhafte Episoden, die einfach "Qualität" haben, auch wenn sie eben kurz sind. Vielleicht sollten wir die "Duftentwicklung" als Kriterium mit heranziehen, ob eben eher langweilig monolithischer angelegt oder sehr spannend inszeniert oder vielleicht nicht überzeugend und auseinanderfallend, wissend freilich um die Subjektivität der Bewertung.
ChaiTeeChaiTee vor 3 Jahren
Ja, die Haltbarkeit von vier Stunden hab ich auch so - unbewusst - als Kriterium.
Und alles, was dieses Kriterium erfüllt, ist für mich ok. Wenn nach einer halben Stunde schon alles verpufft ist, ist das halt wirklich nicht viel. Dafür brauch ich aber auch keine starke Sillage - das ist mir eh unangenehm, wenn mein Duft schon vor mir da ist und nach meinem Weggehen noch eine halbe Stunde im Raum hängt.
SiebterSiebter vor 10 Jahren
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Hm, ich dachte beim Lesen eigentlich „Na komm, das wird den meisten ja wohl durchaus bewusst sein", aber die Antworten hier offenbaren etwas anderes. Als ob ein gutes Bild mindestens zwei Quadratmeter groß und gute Musik möglichst laut sein muss, man hat ja schließlich bezahlt. Was Louce sagt: solche Ansprüche sind legitim, aber wer daran festhält, verpasst all die Ideen, die sich nicht mit Tom-Fordschen Farbeimerladungen umsetzen lassen.
SisterBlissSisterBliss vor 10 Jahren
Nehme ich ein Cologne, erwarte ich weder eine starke Basis, noch eine lange Haltbarkeit. In diesem Fall habe ich allerdings auch einen TZ zum Nachsprühen dabei. - Nehme ich einen Orientalen oder "Basisnotenbomber" erwarte ich, dass er wenigstens den Abend und auch einen Teil der Nacht durchhält. Manche schaffen dann auch noch den nächsten Vormittag. - Alle Anderen sollten irgendwo dazwischen liegen, je nachdem wie "leicht" oder "schwer" sie angelegt sind.
MrWhiteMrWhite vor 10 Jahren
Ich kenne mich mit den chemischen Hintergründen überhaupt nicht aus, stehe aber auf lange Haltbarkeit und starke Sillage. Muss aber anmerken, dass ich da durchaus ein anderes Empfinden habe als viele parfumos, die viele Düfte als sehr schwach einstufen, ich das aber nicht so sehe. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mindestens 5 Sprüher nehme, wenn ich vernünftig testen möchte. Somit finde ich u.a. folgende als "schwach" eingestufte Düfte ziemlich stark und den ganzen Tag haltbar: Lumiere Noire pour Homme, Aqua Universalis Forte, Virgin Island Water, Aventus usw. Was drunter ist, finde ich persönlich meistens als Betrug am Kunden, denn wie schaffen es die oben genannten Beispiele so lange zu halten, obwohl es "leichte" Düfte sind? Ausnahme sind bewusst als Cologne oder als Teil der Kunst eingestufte Düfte. Mit denen beschäftige ich mich aber eh so gut wie gar nicht. Für die gibt es dann andere Abnehmer.
CappellusmanCappellusman vor 10 Jahren
Die von Sarungai beschriebenen Nachteile sehe ich auch: Diesele ich mich morgens mit alten Haltbarkeitsmonstern wie "Davidoff Classic" oder gar "Kouros" ein, so kann ich das Aufsprühen eines anderen Duftes abends so ziemlich knicken. Dann bleibt es nun einmal für diesen Tag bei einem Duft. Zu geringe Haltbarkeit bedeutet dann entweder Nachsprühen oder gibt die willkommene Gelegenheit, abends bei der Rasur das AS eines anderen Duftes aufzulegen. Meine bevorzugte Haltbarkeit liegt daher so bei guten 5-6 Stunden.
SarungalSarungal vor 10 Jahren
Absolut vernünftige Darstellung - Kompliment. Mich ärgert eine geringe Haltbarkeit deshalb eigentlich nur dann, wenn die Basis an sich mehr hergeben müsste - der Duft aufgrund einer Schwäche in dieser Hinsicht also den Eindruck hinterlässt, hier sei eine schräge Form der "geplanten Obsolenz" zu beobachten. Dass ich daneben ungern TZ mit mir herumschleppe, ist bestenfalls eine persönliche Sache, für die ich nicht die Parfumeure verantwortlich machen darf. | Auf der irrationalen Seite gibt es natürlich auch noch ein paar Haken: Manchmal bricht sich im Mosern über zu geringe Haltbarkeit auch einfach der Frust Bahn, einen tollen Duft gefunden zu haben, der nicht gut performed - ob er's qua Ingredienzien überhaupt kann, tritt dann gerne mal in den Hintergrund. Analog spielt ab und an auch der Preis eine Rolle: wenn man sich die Kosten pro Sprühstoß beinahe selbst errechnen kann, wird Haltbarkeit aus wirtschaftlichen Gründen eingefordert - und völlig von der Hand zu weisen ist dieser Gedanke nicht. | Die Pattex-Variante hat aber auch einige Nachteile: Gehe ich morgens beispielsweise mit Encre Noire beduftet aus dem Haus, muss ich schon einigen Wasch- und Duscheifer investieren, um abends etwas Anderes auftragen zu können - ansonsten layere ich zwangsweise. Das zeitigt zwar ab und an interessante Ergebnisse - als Nebenwirkung einer ausgesprochen guten Haltbarkeit ist es aber doch eher ambivalent.
GingerGinger vor 10 Jahren
Sehe ich anders. Mich nervt Nachspruehen einfach. Ich moechte eine Duftentwicklung, die sich ueber Stunden hinzieht. Es geht mir nicht nur um den preislichen Aspekt, auf der Arbeit kann ich mich kostenlos beduften. Ich waehle nur die langanhaltenden Sachen. Es ist mir noch wichtiger als eine starke Silage. Es gibt uebrigens sehr wohl frische leichte Kandidaten mit guter Haltbarkeit. Nicht so viele,klar.
DaveGahan101DaveGahan101 vor 10 Jahren
Ich gestehe, Haltbarkeit ist für mich ein wichtiges Kriterium, Sillage noch wichtiger! Wenn beides nicht vorhanden, hab ich wenig Spass an einem Duft! Und ja, ich ertappe mich manchmal dabei Haltbarkeit Qualität gleichzusetzen. Auch wenn ich parfumtechnisch, sachlich weiss, dass es ja eher andersrum ist!

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