05.04.2018 - 15:15 Uhr
NikEy
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NikEy
Top Rezension
13
Blütenregen im Dämmerlicht
Licht und Schatten, Tag und Nacht. Immer wenn man zwei Gegensätze an der Grenze betrachtet, entstehen die schönsten und interessantesten Bilder:
Im Dämmerlicht erstrahlen die hellweißen Blüten der Jasminpflanzen in den Alleen, unter dessen hohen Büschen wir wandeln. Wenn die Hitze des Tages sich in eine laue Brise verwandelt und die tausenden und abertausenden Blüten sich öffnen und ihren betörenden Duft in die warme Nacht verströmen, dann... - Mitten in diesem Spektakel beginnen die so zerbrechlich scheinenden, strahlend weißen Blüten auf uns herab zu regnen...
Indolis eröffnet mit sanftem Grün und blumiger Frische. Jasmin und Gardenie geben den Ton an und bleiben uns im Duftverlauf erhalten, werden dabei aber niemals süß. Die Jasminblüten wirken absolut zerbrechlich, sie glitzern in hellem Glanz durch den grünen Weihrauch, der weder sakral noch rauchig ist. Als ehestes würde ich ihn als frisch bezeichnen. Leise blitzen - ohne eigenständig zu werden - Zitrus- und Ingwernoten auf, um diesen Charakter zu unterstützen.
Eine sanfte Harzigkeit und Kräuterherbe, vermutlich von Galbanum und Lavendel ausstrahlend, gibt dem Duft einen stabilen Hintergrund. Warmes Sandelholz, zartes Eichmoos und grüne Noten – die man gut den Teeblättern zuordnen könnte – bilden eine hautwarme Basis, auf der die Blüten sanft niedergehen.
Während Indolis mich mit seiner Nachtseite an die blütengesäumten Alleen erinnert, ist sein Tagbild das von grünen Wiesen. Bettlaken hängen auf einer langen Leine, strömen Reinheit und Unschuld aus. Fast schon wirkt dieses Bild leicht maritim: heiß und sandig. Aber Indolis kommt keinesfalls ohne die Nacht aus, ohne eine kleine, schwitzige Kante. Sie zeigt sich nicht oft und auch nur näher an der Haut.
Bei Areej Le Doré, die bisher mit ihren Moschus- und Ouddüften eher die schwere Seite bedient haben, ist man über einen blumig-grünen Duft erst kurz überrascht. Ist vielleicht im ersten Moment sogar enttäuscht. Bei genauer Betrachtung verdient dieser feine Frühlingsduft es aber nicht in den Schatten seiner großen Brüder gestellt zu werden.
Haltbarkeit und Sillage sind tatsächlich von begrenzter Dauer, wohl auch, weil weder eine starke Moschus- noch Holzbasis Verwendung findet. Dennoch ist der Duft gut für viele Stunden wahrnehmbar. Anders als Verbeene empfinde ich nicht, dass er schnell in sich zusammenfällt. Bin vielmehr darüber erstaunt, wie lange er seine blumig-grüne Art behält. Und noch viel mehr fasziniert mich, dass die Zerbrechlichkeit, welche die Blüten so besonders macht, über einen sehr langen Zeitraum aufrecht erhalten wird.
Im Dämmerlicht erstrahlen die hellweißen Blüten der Jasminpflanzen in den Alleen, unter dessen hohen Büschen wir wandeln. Wenn die Hitze des Tages sich in eine laue Brise verwandelt und die tausenden und abertausenden Blüten sich öffnen und ihren betörenden Duft in die warme Nacht verströmen, dann... - Mitten in diesem Spektakel beginnen die so zerbrechlich scheinenden, strahlend weißen Blüten auf uns herab zu regnen...
Indolis eröffnet mit sanftem Grün und blumiger Frische. Jasmin und Gardenie geben den Ton an und bleiben uns im Duftverlauf erhalten, werden dabei aber niemals süß. Die Jasminblüten wirken absolut zerbrechlich, sie glitzern in hellem Glanz durch den grünen Weihrauch, der weder sakral noch rauchig ist. Als ehestes würde ich ihn als frisch bezeichnen. Leise blitzen - ohne eigenständig zu werden - Zitrus- und Ingwernoten auf, um diesen Charakter zu unterstützen.
Eine sanfte Harzigkeit und Kräuterherbe, vermutlich von Galbanum und Lavendel ausstrahlend, gibt dem Duft einen stabilen Hintergrund. Warmes Sandelholz, zartes Eichmoos und grüne Noten – die man gut den Teeblättern zuordnen könnte – bilden eine hautwarme Basis, auf der die Blüten sanft niedergehen.
Während Indolis mich mit seiner Nachtseite an die blütengesäumten Alleen erinnert, ist sein Tagbild das von grünen Wiesen. Bettlaken hängen auf einer langen Leine, strömen Reinheit und Unschuld aus. Fast schon wirkt dieses Bild leicht maritim: heiß und sandig. Aber Indolis kommt keinesfalls ohne die Nacht aus, ohne eine kleine, schwitzige Kante. Sie zeigt sich nicht oft und auch nur näher an der Haut.
Bei Areej Le Doré, die bisher mit ihren Moschus- und Ouddüften eher die schwere Seite bedient haben, ist man über einen blumig-grünen Duft erst kurz überrascht. Ist vielleicht im ersten Moment sogar enttäuscht. Bei genauer Betrachtung verdient dieser feine Frühlingsduft es aber nicht in den Schatten seiner großen Brüder gestellt zu werden.
Haltbarkeit und Sillage sind tatsächlich von begrenzter Dauer, wohl auch, weil weder eine starke Moschus- noch Holzbasis Verwendung findet. Dennoch ist der Duft gut für viele Stunden wahrnehmbar. Anders als Verbeene empfinde ich nicht, dass er schnell in sich zusammenfällt. Bin vielmehr darüber erstaunt, wie lange er seine blumig-grüne Art behält. Und noch viel mehr fasziniert mich, dass die Zerbrechlichkeit, welche die Blüten so besonders macht, über einen sehr langen Zeitraum aufrecht erhalten wird.
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